DE1217556B - Durchlaufkokille zum Stranggiessen von Metallen - Google Patents
Durchlaufkokille zum Stranggiessen von MetallenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B22d
Deutsche KL: 31c-21
Nummer: 1217556J'-«,
Aktenzeichen: A 27170 VI a/31 c
Anmeldetag: 17. Mai 1957
Auslegetag: 26. Mai 1966
Die Erfindung bezieht sich auf eine Durchlaufkokille zum Stranggießen von Metallen und insbesondere
zum Stranggießen von Kupferbarren.
Bekannt sind aus einem Graphitblock bestehende Durchlaufkokillen, wobei der Block einen beiderseits
offenen Formhohlraum zur Aufnahme von flüssigem Metall und Abgabe des erstarrten Gußstranges
an seinem unteren Ende umschließt. Die Kokille ist dabei unabhängig vom zugehörigen
Schmelzofen angeordnet und wird mit eigenem, frei liegendem Gießspiegel betrieben.
Weiterhin ist bei ofenabhängiger Kokille eine Kühlung des aus Graphit bestehenden formgebenden
Teiles der Kokille bekannt. Die Kühlung erfolgt hierbei durch einen den Graphitteil umschließenden
metallischen Wassermantel. Bei Metallkokillen wird unter Verwendung von Kühlrohren die Wasserkühlung
seit langem angewandt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gießgeschwindigkeit bei den
Graphitkokillen, die sich für das Stranggießen von Metallen, insbesondere Kupfer, zwar bewährt haben,
jedoch durch das niedrige Wärmeleitvermögen des Graphits gegenüber Metallen benachteiligt sind, durch
Erhöhung der Kühlleistung wesentlich zu steigern.
Erfindungsgemäß ist die Durchlaufkokille, die unabhängig vom zugehörigen Schmelzofen betrieben
wird und aus einem Graphitblock besteht, wobei dieser einen beiderseits offenen Formhohlraum zur Aufnahme
von flüssigem Metall an seinem oberen Ende und zur Abgabe des erstarrten Gußstranges aus
seinem unteren Ende umschließt, und die mit einem eigenen freiliegenden Gießspiegel betrieben wird, so
ausgebildet, daß in die Blockwandungen Kühlkanäle eingearbeitet sind, die mit Kupferrohren ausgefüttert
sind, die ihrerseits zur Erhöhung des Wärmeüberganges unter Druck an den Wandungen der Kanäle
anliegen.
Die Verwendung von kupfernen Futterrohren bietet den Vorteil, daß infolge der großen Wärmeausdehnung
von Kupfer diese bei Betriebstemperatur in gegenüber dem kalten Zustand sogar verstärktem
Berührungsschluß mit den Kanalwänden im Graphitblock gehalten werden. Das dichte Anliegen der
Futterrohre fördert aber die Wärmeübertragung und erhöht die Gießgeschwindigkeit.
Da der von den Kupferrohren während des Gießbetriebes ausgeübte Druck auf den Graphitblock zu
groß werden kann, sind in die Wandungen der Futterrohre längs verlaufende, nach innen gerichtete
Sicken eingearbeitet.
Zwecks Verwendung der Kokille zum Stranggießen von Kupfer, insbesondere phosphorhaltigem
Durchlaufkokille zum Stranggießen von Metallen
Anmelder:
American Smelting and Refining Company,
New York, N.Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Maier, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 4
Als Erfinder benannt:
Richard Baier, New Brunswick, N. J.;
John Stuart Smart jun., Westfield, N. J.;
Albert John Phillips, Plainfield, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 27. August 1956 (606 518)
und zähgepoltem Kupfer, weist diese eine der Schwindung des Gießgutes entsprechende Verengung und
Wandausnehmungen mit dazwischenliegenden Rippen im unteren Kokillenteil für die direkte Kühlung
des in dieser Zone erstarrenden Stranges auf sowie Mittel für Oszillationsbewegungen der Kokille in
Achsrichtung.
Für die Herstellung von plattenförmigen Strängen besitzt der Formhohlraum rechteckig länglichen
Querschnitt. Die Erfindung wird in den Zeichnungen in einer beispielsweise bevorzugten Ausführungsform
beschrieben:
F i g. 1 ist eine Draufsicht auf die Gießform, teilweise
geschnitten;
F i g. 2 ist ein senkrechter Schnitt nach Linie 2-2 durch Fig. 1;
F i g. 3 zeigt teilweise geschnitten eine Teil-Seitenansicht der oberen Enden der Kühlrohre nach
Linie 3-3 in F i g. 4;
Fi g. 4 ist ein Querschnitt durch die oberen Enden der Kühlrohre nach Linie4-4 in Fig. 3;
F i g. 5 ist eine isometrische, schematische Darstellung der Gießform, welche die drei verschiedenen
Höhenlagen der Spritzdüsen und die Stellung der Rohre, des Graphitblockes und der Wasserverteilerleitung
zueinander und zum Gußstück zeigt.
Die Zeichnungen zeigen eine Form der Aufnahme der zu gießenden Metallschmelze. Diese Form ist in
vertikaler Richtung beweglich angeordnet.
Es können geeignete Mittel vorgesehen werden, um den Hub und die Frequenz der Auf- und Ab-
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bewegung der Gießform zu verändern. Um z. B. den Hub zu verändern, kann der Antriebsmotor einen
Kurbelalarm aufweisen, dessen Länge einstellbar ist.
Um die Frequenz zu verändern, kann die Motordrehzahl geändert werden. Weder die Frequenz noch der
Hub ist besonders ausschlaggebend.
Bei Verwendung von Formen, die sich, wie unten noch zu besprechen, merklich verjüngen, darf der
Hub nicht übermäßig lang sein, da beim Aufwärtshub die Möglichkeit besteht, daß der Konus auf den
heißen und schwachen Kratermantel des sich am Oberteil der Erstarrungszone bildenden Gußstückes
drückt, das an dieser Stelle seinen größten Querschnitt aufweist; oder es besteht umgekehrt beim Abwärtshub
die Möglichkeit des Auftretens eines Spielraumes zwischen dem im Entstehen begriffenen Kratermantel
und der Formwand, wodurch die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung nachteilig beeinflußt
wird.
Beim Gießen von Barren oder Platten zeigten sich gute Ergebnisse bei Anwendung eines Frequenzbereiches
von etwa 70 bis 180 Hüben pro Minute und einer Amplitude von 1 bis 4 mm. Offenbar steht die
geeignetste Kombination für eine Gießform in Beziehung zum zu gießenden Querschnitt, dem erforderlichen
Grad der Formverjüngung und der Gießgeschwindigkeit für die betreffende Querschnittsgröße. Bei Barren oder Platten ist festgestellt worden,
daß 180. Hübe pro Minute mit 2 mm Amplitude durchaus einwandfrei sind, ohne jedoch wesentlich
maßgebend zu sein. Unter Hub wird hier eine vollständige Rundfahrtbewegung der Form aus der
Bodenlage und zurück zur Bodenlage verstanden.
Die Gießform 13 ist in einem Metallrahmen gelagert, der zwei Wasserverteilerleitungen 50 umfaßt,
die sich in der Breite des Barrens erstrecken und den Boden des Formrahmens bilden. Die Seiten des
Rahmens werden von zwei vertikalen Seitenplatten 52 gebildet, welche sich über die Länge der Gießform
erstrecken, und die Stirnseiten des Rahmens bilden zwei Paare von Winkelblechen 53, ein Paar
an jeder Seite. Innerhalb dieses Rahmens sind zwei Hälften eines massiven Graphitblockes 51, 51 angeordnet.
Der Rahmen wird mittels einer Anzahl horizontaler Bolzen 54 an jedem Ende der Form zusammengehalten.
Muttern an den Enden der Bolzen 54 spannen die Graphitblöcke 51, 51 fest zusammen.
Die aneinanderstoßenden Flächen 61 der beiden Blöcke sind so gearbeitet, daß sie einen dichten Verschluß
gegen das Entweichen geschmolzenen Metalls bilden. Die inneren Formflächen 96 bilden im wesentlichen
glatte Oberflächen mit den nachstehend besprochenen Verjüngungen und Ausbauchungen.
Nach dem horizontalen Querschnitt sind die Formoberflächen im allgemeinen länglich-rechteckig ausgebildet
und weisen an den Ecken Abrundungen 62 auf (Fig. 1). Die Langseiten des Querschnittes sind
nach dem Kokillenformraum zu ausgebaucht, um der Neigung des Gußstückes, sich infolge der Wärmeverziehung
nach innen einzuwölben, entgegenzuwirken. Die Dimensionen der Ausbauchung sind proportional
der Gieß- und Kühlgeschwindigkeit und so gewählt, daß sich ein Gußstück mit im wesentlichen parallelen
Seitenflächen ergibt.
Die Verteilerleitungen 50 sind kastenartige Gebilde,
die aus zweckmäßig miteinander verbundenen Platten aufgebaut sind. An den oberen und inneren
Ecken der Verteilerleitungen befinden sich Verlängerungsleisten 60 (F i g. 2), die nach dem Inneren der
Form sehen. Diese Leisten 60 springen sowohl von der Hauptlänge der Verteilerleitung und von den
Endverlängerungen derselben vor.
Die Verteilerleitungen 50 sind jeweils mit einem Einlaßdurchtritt 63 versehen, welcher den Hauptteil
der Verteilerleitung und die Verlängerung derselben kreuzt. Diese Einlasse besitzen Flansche zur Verbindung
mit Rohren, welche die Verteilerleitungen mit kaltem Wasser versorgen. Die Einlasse 63 für die
beiden Verteilerleitungen 50 sind beide an demselben Ende der Form angeordnet.
Die Verteilerleitungen 50 führen den. Hauptkühlrohren 80 und den Wasserbrausen in drei verschiedenen
Höhenlagen Wasser zu. Zu diesem Zweck haben die Verteilerleitungen eine Reihe Öffnungen 64 an
der Oberseite in den Hauptteilstücken und den abgebogenen Enden; ihre Leisten haben eine Reihe ge-
ao bohrter Durchtritte 66 für die Wasserbrausen in mittlerer
Höhe in den Hauptteilen und den abgebogenen Enden; die Leisten enthalten Öffnungen 86 für die
Hauptkühlrohre in den Hauptteilen und Enden.
Es ist zu bemerken, daß an den aneinandergrenzenden Flächen 61 der beiden Graphitblöcke 51 die Öffnungen für die Endquerrohre 68 vorgesehen sind, und zwar in der einen und in der anderen Graphithälfte. Auch sind nach F i g. 1 die diese Endquerrohre 68 speisenden oberen Öffnungen 64 in einer Verteilerleitung für das eine Ende der Form und in der anderen Verteilerleitung für das andere Ende der Form angeordnet, wobei das Querrohr 68 in die Krümmer 69 übergeht.
Es ist zu bemerken, daß an den aneinandergrenzenden Flächen 61 der beiden Graphitblöcke 51 die Öffnungen für die Endquerrohre 68 vorgesehen sind, und zwar in der einen und in der anderen Graphithälfte. Auch sind nach F i g. 1 die diese Endquerrohre 68 speisenden oberen Öffnungen 64 in einer Verteilerleitung für das eine Ende der Form und in der anderen Verteilerleitung für das andere Ende der Form angeordnet, wobei das Querrohr 68 in die Krümmer 69 übergeht.
Wie aus F i g. 2 ersichtlich, haben die Graphitblöcke 51 und die Seitenplatten 52 Spielräume 75 für
die Krümmer 69. Es ist zu bemerken, daß die Innenflächen der Graphitblöcke 51 im unteren Teil Ausbuchtungen
74 unterhalb des Austrittes der Düsen 67 aufweisen. Diese Ausbuchtungen 74 bilden vertikale
Rippen zur Führung des heißen und biegsamen Gußstückes, während die Wasserbrausen zwischen
die Rippen auf die Oberfläche des Gußstückes gerichtet sind, ehe es die Form verläßt, wodurch die
Oberfläche während dieser Führung unter den ver-
ΐ5 formbaren Bereich abgekühlt wird.
Die untersten Brausen und die Kühlrohre werden aus den Bodenöffnungen 65 in den Verteilerleitungen
gespeist. Eine Reihe von Rücklaufkrümmern 79 (F i g. 2) stehen in Verbindung mit den inneren senkrechten
Rohren 80 und haben untere Brausenlöcher 82. Die Rücklaufkrümmer 79 sind mit Kupplungsgliedern 78 verbunden, welche um die Bodenöffnungen
65 durch eine Reihe von Klemmstangen 81 und Bolzen festgespannt sind.
Die in mittlerer Höhe liegenden Brausen sind mit Düsenlöchern 84 versehen, die in die Leisten 60 gebohrt
sind und mit den Durchtritten 66 in Verbindung stehen. Die Achsen der Düsenlöcher 84 liegen
in einem Winkel von etwa 20° zur Senkrechten.
Die sich auf die Querrohre beziehenden Ausführungen dienen zur Erläuterung des Gesamtaufbaues
und bilden nicht Gegenstand der Erfindung.
Die Hauptkühlrohre werden nun beschrieben. Die äußeren Kühlrohre 85 (F i g. 2) sind in den oberen
Enden der Öffnungen 86 in den Leisten 60 lose angeordnet und sind in gebohrte Öffnungen in den Graphitblöcken
51, durch welche sie verlaufen, besonders eingepaßt. Die inneren Rohre 80 sind innerhalb
der Außenrohre 85 angeordnet und erstrecken sich bis kurz vor dem Oberende der äußeren Rohre
(Fig. 3). Die äußeren Rohre 85 haben aufgesetzte und auf ihnen silververlötete Kappen 88.
Die Lage der Kühlrohre 85 und der Graphitblöcke 51 zueinander ist sehr wichtig. Die äußeren Kupferrohre
85 sind mit Übergröße in die gebohrten und versenkten Graphitlöcher bei Raumtemperatur eingepaßt.
Da die Rohre aus Kupfer sind, dehnen sie sich bei Gießtemperaturen mehr aus als der Graphitformblock
und verbessern so den Anfangsberührungsdruck während der Betriebsperiode. Tatsächlich sind
die entsprechenden Ausdehnungen von Kupfer und Graphit so unterschiedlich; daß ein gewöhnliches,
ungeripptes, hartgezogenes Kupferrohr einen Graphitzylinder mit einer Wanddicke von 1,6 bis 1,9 cm
sprengen würde, wenn dieselben fest zusammengesetzt und auf Betriebstemperaturen erwärmt würden.
Das Außenrohr 85 ist mit einer inneren Längsrippe 87 versehen. Daher verhindert die Längenausdehnungsrippe
87 einen zu starken Druck auf den Graphit, da die Ausdehnung des Rohres durch elastisches
Zusammenfalten der Rippe unter Druck ausgeglichen wird und so das Kupferrohr die gewünschte
Fassung Fläche auf Fläche mit dem Graphit 51 erhält.
Das Innenrohr 80 besitzt zwei äußere Längsrippen
91 und eine innere Längsrippe 92. Die innere Rippe
92 umgibt die innere Rippe 87, und die Außenrippe 91 bildet einen Abstandhalter zwischen Innen- und
Außenrohr, um die in der Zeichnung besonders angegebenen Wasserdurchtritte zu bilden.
In der vorliegenden Form werden dreißig Kühlrohre verwendet, von denen jedes ein eine sorgfältig
versenkte und etwas unterformartige Öffnung im Graphitblock eingedrückt ist. Solange diese Rohre
genügend durch Wasser kühl gehalten werden, behalten sie ihren Paßsitz, ohne daß sie an Elastizität
infolge Ausglühens verlieren. Es besteht nicht die Notwendigkeit, Kupferrohre mit höheren Ausglühtemperaturen
als gewöhnliches phosphoriertes Kupfer vorzusehen.
Wie aus F i g. 3 ersichtlich, haben die Graphitblöcke erweiterte Spielraumvertiefungen 89 und 90
an den Oberenden der Rohre, um die Graphitblöcke an diesen Stellen zu entlasten. Desgleichen sind die
Öffnungen im Graphit an den unteren Enden der Rohre etwas weiter als in den Mitten der Rohre, um
die unteren Enden des Graphitblocks zu entspannen, wo kein dichter Schluß zwischen Kühlrohren und
Graphitblock erforderlich ist, und zwar wegen der relativ kleinen Wärmemenge, die durch den Graphitblock
an den unteren Enden der Rohre entzogen wird.
Die Rohre nehmen einen etwas größeren Durchmesser an ihren Enden als in ihrer Mitte an, wodurch
jede Neigung der Rohre, in ihren öffnungen zu wandern, verringert wird.
Es wird eine große Raummenge Wasser in die unteren Enden der inneren Rohre 80 eingeleitet, die
an den oberen Enden der Innenrohre überströmt und zwischen den Rohren 80, 85 fließt, wie in F i g. 3
und 4 durch Pfeile angedeutet ist. Um maximale Wärmeübertragung zu erzielen, steht die gerippte
Seite des Rohre 85 der Rückseite der Fonnenwand gegenüber, so daß die runde Seite der Formenoberfläche
96 gegenüberliegt. Der Sitz des inneren Rohres 80 innerhalb des äußeren Rohres 85 bestimmt die
Dimension des Rücklaufs für das Wasser, welcher so ausgebildet ist, daß ein maximaler Wasserstrom über
die glatte Oberfläche gegenüber dem Formhohlraum und ein minimaler Strom auf der Rückseite gewährleistet
ist. Diese Vorkehrungen bewirken eine sehr starke Strömung und Wasserersparnis, während gleichzeitig
maximale Kühlwirkung herbeigeführt wird.
Um das Oberende der Form 13 und die Rohrkappen 88 gegen mechanische Beschädigung und gegen
ίο geschmolzenes Metall zu schützen, das etwa verspritzt
würde, ist eine Reihe von Schutzblechen, die allgemein durch 94 bezeichnet sind, vorgesehen (vgl.
besonders Fig. 1). Diese Bleche94 werden durch
eine Reihe im Graphit verschraubter Bolzen festgehalten.
Die Graphitblockhälften laufen konisch verjüngt nach unten zusammen. Sie folgen damit der Schrumpfung
des erstarrten Gußstückes und richten sich nach den Gießdimensionen. Da die konischen Verjüngungen
den Kühlkontakt verbessern sollten und der Schwindcharakteristik des Barrens ziemlich genau
folgen müssen, so folgt daraus, daß eine niedrige Gießgeschwindigkeit, die einen gut gekühlten Querschnitt
hervorbringt, die Verwendung eines steileren Konus (d. h. bei größerem Winkel zur Senkrechten)
gestattet als eine große Gießgeschwindigkeit, bei der das Formstück bei höhererer Temperatur aus der
Form tritt.
Die direkte Berührung des geschmolzenen Metalls mit dem reinen Graphit und den zusammengepreßten
Kühlrohren ergibt sich äußerst wirksame Wärmeübertragung und eine erhöhte Gießgeschwindigkeit für
Kupferplatten, die einen Querschnitt von etwa 11,25 bis 62,50 cm aufweisen, bis mindestens 20 Stundentonnen,
während gleichzeitig eine maximale Graphittemperatur von 427° C an der Erstarrungszone aufrechterhalten
wird. Die durch die Graphitwände übertragene Wärme beträgt wahrscheinlich im Durchschnitt
200 kcal/cm2 Std.
Um eine Kühlung dieser Art sicherzustellen, benötigt die dargestellte Form etwa 5850 l/min Wasser
bei etwa 2,5 kg/m2. Die Hälfte dieser Menge wird auf jedes der beiden rechteckigen Sammelrohre am Boden
der Form verteilt. Jedes Sammelrohr seinerseits speist eine Reihe von Kühlrohren und die drei Satz
von Hochdruckbrausen, welche die heiße Oberfläche des austretenden Gußstückes beaufschlagen. Das in
jedes Hauptkühlrohr einströmende Wasser wird nach oben geleitet und dann wieder zurück zwischen die
beiden Rohre mit freiem Auslauf am Formboden in den Tank 20.
Die obige Form hat viele Vorteile. Infolge Fehlens des Schmierfilms und auf Grund des wirksamen
Wärmeentzugs kann mit größerer Durchsatzgeschwindigkeit gegossen werden als bei einer Ganzmetallform.
Die konischen Verjüngungen lassen sich bei einer Graphitwand leichter als bei einer Ganzmetallform
ausführen. Die Form kann innerhalb bestimmter Grenzen vergrößert oder verkleinert werden, indem
entweder die formgebenden Oberflächen oder die aneinanderstoßenden Flächen der beiden Graphithälften
abgearbeitet werden, indem die Ausbildung der den Formhohlraum begrenzenden Graphitwand
und die Anordnung der Kühlrohre geändert wird.
An Stelle des oben beschriebenen, gerippten, runden, dehnbaren Rohres zur Schaffung eines elastischen
Drucksitzes gegen die versenkte Öffnung im
Graphit kann dem Rohr ovaler oder elliptischer Querschnitt und etwas Übermaß gegeben werden.
Das Rohr wird dann in die Graphitöffnung gedruckt, welche den elliptischen Querschnitt zu einem mehr
kreisförmigen macht. Da Graphit und Kupfer während des Gießvorganges erwärmt werden, wird durch
die Ausdehnung des Kupferrohres dessen Form geändert, wodurch es sich mehr einer Kreisform nähert,
und gleichzeitig wird die Kontaktfläche zwischen Kupferrohr und Graphitöffnung vergrößert und der
Berührungsdruck verstärkt. Die größere Achse der von dem elliptischen Querschnitt gebildeten Ellipse
kann senkrecht zur Oberfläche des Formhohlraumes stehen, so daß die Fläche besten Wärmekontaktes
zwischen Rohr und Graphit an dem Formhohlraum vorhanden ist.
Claims (5)
1. Durchlaufkokille zum Stranggießen von Metallen, bestehend aus einem Graphitblock, der
einen beiderseits offenen Formhohlraum umschließt zur Aufnahme von flüssigem Metall an
seinem oberen Ende und zur Abgabe des erstarrten Gußstranges aus seinem unteren Ende, wobei
die Kokille unabhängig vom zugehörigen Schmelzofen angeordnet ist und mit einem eigenen
freiliegenden Gießspiegel betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß in die Blockwandungen
(51) Kühlkanäle eingearbeitet sind, die mit Kupferrohren (85) ausgefüttert sind,
welche zur Erhöhung des Wärmeüberganges unter Druck an den Wandungen der Kanäle anliegen.
2. Durchlaufkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Wandungen der Futterrohre
(85) längslaufende, nach innen gerichtete federnde Sicken (87) eingearbeitet sind.
3. Durchlaufkokille nach den Ansprüchen 1 und 2 zum Stranggießen von Kupfer, insbesondere
phosphorhaltigem und zähgepoltem Kupfer, gekennzeichnet durch eine der Schwindung des
Gießgutes entsprechende Verengung ihrer Längswandungen (96) und von Wandausnehmungen
(74) mit dazwischenliegenden Rippen im unteren Kokillenteil für die direkte Kühlung des in dieser
Zone erstarrten Stranges sowie Mittel für die Oszillationsbewegungen der Kokille in Achsrichtung.
4. Durchlaufkokille nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formhohlraum
(62, 96) länglich-rechteckigen Querschnitt hat.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 209 617, 846 900;
deutsche Patentanmeldungen ρ 55709 VI/31cD (bekanntgemacht am 7. Juni 1950), W 3788 VI/31c
(bekanntgemacht am
5. Juni 1952);
USA.-Patentschriften Nr. 2136 394, 2135 465;
»Neue Hütte«, 1 (1956), S. 303 bis 307;
»Zeitschrift f. Metallkunde«, 43 (1952), S. 186;
»Iron Age«, 174 (1954), Nr. 19, S. 116.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 570/445 5.66 © Bundesdruckerei Berlin
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Family Applications (1)
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DEA27170A Pending DE1217556B (de) | 1956-08-27 | 1957-05-17 | Durchlaufkokille zum Stranggiessen von Metallen |
Country Status (5)
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