DE3743450A1 - Radaufhaengung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Radaufhängung mit einem einerseits mit der
Karosserie und andererseits mit dem Rad verbundenen, eine Schrauben
druckfeder (= Tragfeder) und einen Stoßdämpfer aufweisenden Federbein
und mit einem Querlenker. Die Erfindung betrifft auch eine Schrauben
druckfeder, insbesondere für eine Radaufhängung der zuvor beschriebe
nen Art.
Bei Radaufhängungen der eingangs beschriebenen Art, häufig auch McPherson-
Achse genannt, ist der bei ansonsten üblichen Radaufhängungen vorhandene
obere Querlenker durch ein langhubiges Federbein ersetzt (siehe Lueger
"Lexikon der Technik", Band 12 "Lexikon der Fahrzeugtechnik", 1967
Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart, Seite 425).
Schraubendruckfedern werden stets so ausgeführt, daß die Federmittelli
nie eine Gerade ist; Abweichungen hiervon sind unbeabsichtigt, ferti
gungsbedingt und nach Norm toleriert (siehe DIN 2096, Teil 2, Abschnitt 8).
Dabei fällt die Federkraftwirkungslinie mit der Federmittellinie zusam
men.
Bei Radaufhängungen der Art, von der die Erfindung ausgeht, kann die
Schraubendruckfeder zunächst konzentrisch zur Stoßdämpferachse angeord
net sein. Dabei muß dann die gesamte am oberen Abstützpunkt, also an
der Karosserie auftretende Querkraft von der Kolbenstange des Stoßdämpfers
aufgenommen werden. Das hat erhebliche Reibungskräfte am Kolben des
Stoßdämpfers und infolgedessen eine ruckelnde Einfederung und Ausfede
rung zur Folge.
Um die auf die Kolbenstange des Stoßdämpfers wirkenden Querkräfte zu
reduzieren, baut man seit längerer Zeit die Schraubendruckfeder so in
das Federbein ein, daß die Federkraftwirkungslinie mit der Stoßdämpfer
achse einen spitzen Winkel bildet. Im Idealfall müßte der Winkel zwischen
der Federkraftwirkungslinie der Schraubendruckfeder und der Stoßdämpfer
achse dem Winkel zwischen der Abstützwirkungslinie und der Stoßdämpfer
achse entsprechen. Dann wäre im normal belasteten Zustand die Kolben
stange des Stoßdämpfers weitgehend querkraftfrei. Nur beim Einfedern
oder Ausfedern - um die statische Gleichgewichtslage = normal belaste
ter Zustand - würden Querkräfte auftreten. Im allgemeinen kann je
doch der Winkel zwischen der Federkraftwirkungslinie der Schrauben
druckfeder und der Stoßdämpferachse nur kleiner als der Winkel zwischen
der Abstützwirkungslinie und der Stoßdämpferachse realisiert werden,
da die Durchgängigkeit des Stoßdämpfers durch die Schraubendruckfeder
und eine hinreichende Freigängigkeit des Rades noch gewährleistet sein
müssen.
Durch die ständige Verbreiterung der Reifen und die damit verbundene Ver
lagerung des Radaufstandspunktes nach außen treten immer größere Winkel
zwischen der Abstützwirkungslinie und der Stoßdämpferachse auf, auf die
die Federkraftwirkungslinie eingestellt werden müßte, wenn im normal
belasteten Zustand die Kolbenstange des Stoßdämpfers querkraftfrei sein
soll.
Da nun aus den weiter oben dargelegten Gründen die Schraubendruckfeder
in bezug auf die Stoßdämpferachse nicht so schräg gestellt werden kann,
wie das eigentlich wünschenswert wäre, hat man bereits die Federkraft
wirkungslinie gegenüber der Federmittellinie verschoben, und zwar durch
Schrägstellung einer Endwindung oder beider Endwindungen, durch Ver
dickung der Endwindungen, durch Schrägstellung der Federteller oder
durch Kombinationen der vorbeschriebenen Maßnahmen. Damit kann in Gren
zen erreicht werden, daß die Federkraftwirkungslinie am unteren Ende
der Schraubendruckfeder weiter außen liegt als die Federmittellinie,
während die Federkraftwirkungslinie und die Federmittellinie am oberen
Ende der Schraubendruckfeder durch den Abstützpunkt gehen. Dabei ist
jedoch noch unbefriedigend, daß der erreichbare Winkel zwischen der Fe
derkraftwirkungslinie und der Stoßdämpferachse immer noch nicht aus
reicht und daß die Schraubendruckfeder im mittleren Arbeitsbereich beim
Einfedern und Ausfedern zu Windungsberührungen und zum Ausbeulen neigt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen weiteren Beitrag zur
Lösung der zuvor aufgezeigten Probleme zu leisten, nämlich eine Radauf
hängung bzw. eine für eine solche Radaufhängung geeignete Schrauben
druckfeder anzugeben, bei der bzw. mit der an der Kolbenstange des
Stoßdämpfers auftretende Querkräfte noch weitgehender eliminiert sind
bzw. werden können.
Die erfindungsgemäße Radaufhängung, bei der die zuvor aufgezeigte Auf
gabe gelöst ist, ist nun zunächst und im wesentlichen dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schraubendruckfeder im unbelasteten Zustand eine ge
krümmte Federmittellinie aufweist. Dabei kann die Federmittellinie nur
in einer Ebene gekrümmt sein, sie kann jedoch auch in mehr als einer
Ebene gekrümmt sein.
Durch die Lehre der Erfindung - gekrümmte Federmittellinie - werden, ins
besondere in Verbindung mit entsprechender Gestaltung einer Endwindung
oder beider Endwindungen und/oder entsprechender Gestaltung der der
Krafteinleitung dienenden Federteller, Querkräfte bzw. Momente einge
leitet, die dazu führen, daß bei ansonsten gleicher Geometrie von Fe
derbein und Querlenker geringere Querkräfte auf den Stoßdämpfer wirken.
Wie einleitend ausgeführt, betrifft die Erfindung auch eine Schrauben
druckfeder, insbesondere für eine Radaufhängung der einleitend grund
sätzlich beschriebenen Art. Diese Schraubendruckfeder ist erfindungs
gemäß dadurch gekennzeichnet, daß sie im unbelasteten Zustand eine ge
krümmte Federmittellinie aufweist.
Im folgenden wird nun die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungs
beispiele darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine grafische Darstellung zur Erläuterung einer Radaufhän
gung der in Rede stehenden Art und der dabei auftretenden
Querkraft,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer in gewisser
Weise idealen, d. h. querkraftfreien Radaufhängung,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung mit schräger ge
stellter Schraubendruckfeder, ergänzt um die Verhältnisse bei
einem besonders breiten Reifen,
Fig. 4 eine der Fig. 3 - besonders breiter Reifen - entsprechende
Darstellung mit einer Schraubendruckfeder mit schräg gestell
ten Endwindungen,
Fig. 5 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schrauben
druckfeder für eine erfindungsgemäße Radaufhängung und
Fig. 6 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schrauben
druckfeder für eine erfindungsgemäße Radaufhängung.
Zu der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Radaufhängung gehört ein einer
seits mit der Karosserie 1 und andererseits mit dem Rad 2 verbundenes,
eine Schraubendruckfeder 3 und einen Stoßdämpfer 4 aufweisendes Feder
bein 5 sowie ein Querlenker 6.
Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, stellt sich zwischen verschiedenen Kräf
ten ein Kräftegleichgewicht ein, nämlich zwischen der Radaufstandskraft F A ,
der Querlenkerkraft F L , der Karosserieabstützkraft F, der Schrauben
druckfederkraft F F und der Querkraft F Q . Die unerwünschte, von der Kol
benstange 8 des Stoßdämpfers 4 aufzunehmende und zu Reibungskräften am
Kolben des Stoßdämpfers 4 führende Querkraft F Q resultiert daraus, daß
der Winkel α zwischen der Federkraftwirkungslinie 9 der Schraubendruck
feder 3 und der Stoßdämpferachse 10 einerseits und der Winkel β zwischen
der Abstützwirkungslinie 11 und der Stoßdämpferachse 10 andererseits
nicht gleich sind, die Federkraftwirkungslinie 9 und die Abstützwirkungs
linie 11 also nicht zusammenfallen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Radaufhängung, die wie die in Fig. 1 dar
gestellte Radaufhängung zum Stand der Technik gehört, sind der Winkel α
zwischen der Federkraftwirkungslinie 9 der Schraubendruckfeder 3 und
der Stoßdämpferachse 10 einerseits und der Winkel β zwischen der Ab
stützwirkungslinie 11 und der Stoßdämpferachse 10 andererseits gleich,
die Federkraftwirkungslinie 9 und die Abstützwirkungslinie 11 fallen
also zusammen. Daraus resultiert, daß die Schraubendruckfederkraft F F
und die Karosserieabstützkraft F gleich sind, die Querkraft F Q also
Null ist.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Verhältnisse bei einer Radaufhängung für
ein Rad 2 mit besonders breitem Reifen. Würde hier, wie das in Fig. 3
dargestellt ist, die Schraubendruckfeder 3 so stark schräggestellt, daß
wiederum die Federkraftwirkungslinie 9 und die Abstützwirkungslinie 11
zusammenfallen, damit keine Querkraft F Q auftritt, so wäre die Durch
gängigkeit des Stoßdämpfers 4 durch die Schraubendruckfeder 3 und eine
hinreichende Freigängigkeit des Rades 2 nicht gewährleistet. Außerdem
würde die Schraubendruckfeder 3 im mittleren Arbeitsbereich beim Ein
federn und Ausfedern zu Windungsberührungen und zum Ausbeulen neigen.
Realisierbar sind deshalb nur die in Fig. 4 dargestellten Verhältnisse,
bei denen der Winkel α zwischen der Federkraftwirkungslinie 9 und der
Stoßdämpferachse 10 einerseits und der Winkel β zwischen der Abstütz
wirkungslinie 11 und der Stoßdämpferachse 10 andererseits nicht gleich
sind, die Federkraftwirkungslinie 9 und die Abstützwirkungslinie 11 also
nicht zusammenfallen. Es verbleibt also eine unerwünschte Querkraft F Q .
Die Fig. 5 und 6 zeigen nun Ausführungsformen erfindungsgemäßer Schrau
bendruckfedern 3 für erfindungsgemäße Radaufhängungen. Gemeinsam ist
beiden Ausführungsformen, daß im unbelasteten, im oberen Teil der Fig. 5
und 6 dargestellten Zustand die Federmittellinie 7 gekrümmt ist. Dar
gestellt sind Ausführungsformen, bei denen die Federmittellinie 7 nur
in einer Ebene gekrümmt ist. Denkbar sind jedoch auch Ausführungsformen,
bei denen die Federmittellinie 7 in mehr als einer Ebene gekrümmt ist.
Durch die Lehre der Erfindung - gekrümmte Federmittellinie 7 - werden
Querkräfte F X , F Y bzw. Momente M O , M U eingeleitet, die dazu führen,
daß die Federkraftwirkungslinie 9 nicht mit der Federmittellinie 7 zu
sammenfällt. Daraus resultiert, daß bei ansonsten gleicher Geometrie
von Federbein 5 und Querlenker 6 geringere Querkräfte F O auftreten
bzw. Querkräfte F Q verhindert werden können.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist der Krümmungsradius der Feder
mittellinie 7 konstant. Das führt zu einer Parallelverschiebung zwischen
der Federkraftwirkungslinie 9 und der Federmittellinie 7. Im Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 6 ist demgegenüber der Krümmungsradius der Fe
dermittellinie 7 nicht konstant. Das führt dazu, daß die Federkraftwir
kungslinie 9 unter einem spitzen Winkel zur Federmittellinie 7 verläuft.
Während im oberen Teil der Fig. 5 und 6 die erfindungsgemäße Schrauben
druckfeder 3 jeweils im unbelasteten Zustand dargestellt ist, zeigen
die Fig. 5 und 6 im unteren Teil jeweils den belasteten Zustand, und
zwar den normal belasteten Zustand, d. h. den Ausgangspunkt für den
mittleren Arbeitsbereich. Die Schraubendruckfedern 3 sind also insge
samt so dimensioniert, daß sie im belasteten Zustand, also im mittle
ren Arbeitsbereich, zumindest angenähert Zylinderform haben. Insbeson
dere ist die Dimensionierung so gewählt, daß die Schraubendruckfeder 3
im gesamten Arbeitsbereich beim Einfedern und Ausfedern keine Windungs
berührungen aufweist und nicht zu unzulässigem Ausbeulen neigt.
Die im unteren Teil der Fig. 5 und 6 links eingezeichnete Federkraft
wirkungslinie 9 mit der Schraubendruckfederkraft F F resultiert aus der
Zentralkraft F Z und den Momenten M O und M U bzw. aus der Zentralkraft F Z ,
den Querkräften F X und F Y sowie den Momenten M O und M U .
Claims (18)
1. Radaufhängung mit einem einerseits mit der Karosserie und andererseits
mit dem Rad verbundenen, eine Schraubendruckfeder (= Tragfeder) und ei
nen Stoßdämpfer aufweisenden Federbein und mit einem Querlenker, da
durch gekennzeichnet, daß die Schraubendruckfe
der (3) im unbelasteten Zustand eine gekrümmte Federmittellinie (7)
aufweist.
2. Radaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fe
dermittellinie (7) nur in einer Ebene gekrümmt ist.
3. Radaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fe
dermittellinie (7) in mehr als einer Ebene gekrümmt ist.
4. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Krümmungsradius der Federmittellinie (7) konstant ist.
5. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Krümmungsradius der Federmittellinie (7) nicht konstant
ist, vorzugsweise von Punkt zu Punkt unterschiedlich ist.
6. Radaufhängung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fe
dermittellinie (7) einen etwa S-förmigen Verlauf hat.
7. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Schraubendruckfeder (3) im belasteten Zustand, vorzugs
weise im mittleren Arbeitsbereich, zumindest angenähert Zylinderform hat.
8. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Schraubendruckfeder (3) im gesamten Arbeitsbereich beim
Einfedern und Ausfedern keine Windungsberührungen aufweist.
9. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Schraubendruckfeder (3) im gesamten Arbeitsbereich beim
Einfedern und Ausfedern nicht zu unzulässigem Ausbeulen neigt.
10. Schraubendruckfeder, insbesondere für eine Radaufhängung mit einem
einerseits mit der Karosserie und andererseits mit dem Rad verbundenen,
die Schraubendruckfeder und einen Stoßdämpfer aufweisenden Federbein
und mit einem Querlenker, dadurch gekennzeichnet,
daß sie im unbelasteten Zustand eine gekrümmte Federmittellinie (7)
aufweist.
11. Schraubendruckfeder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federmittellinie (7) nur in einer Ebene gekrümmt ist.
12. Schraubendruckfeder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federmittellinie (7) in mehr als einer Ebene gekrümmt ist.
13. Schraubendruckfeder nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Krümmungsradius der Federmittellinie (7) konstant ist.
14. Schraubendruckfeder nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Krümmungsradius der Federmittellinie (7) nicht
konstant ist, vorzugsweise von Punkt zu Punkt unterschiedlich ist.
15. Schraubendruckfeder nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federmittellinie (7) einen etwa S-förmigen Verlauf hat.
16. Schraubendruckfeder nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie im belasteten Zustand, vorzugsweise im mittleren
Arbeitsbereich, zumindest angenähert Zylinderform hat.
17. Schraubendruckfeder nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie im gesamten Arbeitsbereich beim Einfedern und
Ausfedern keine Windungsberührungen aufweist.
18. Schraubendruckfeder nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie im gesamten Arbeitsbereich beim Einfedern und
Ausfedern nicht zu unzulässigem Ausbeulen neigt.
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