DE3743135A1 - Verfahren zur herstellung von l-valin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von l-valinInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die mikrobiologische
Industrie, insbesondere auf Verfahren zur Herstellung
von Aminosäuren und genauer auf Verfahren zur Herstellung
von L-Valin.
Die vorliegende Erfindung kann in der Medizin, in
der chemischen, Nahrungs- und Rauchwarenindustrie
angewendet werden.
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung von L-Valin
durch Züchtung von Mikroorganismen der Art Serratia
marcescens, die gegen α-Aminobuttersäure beständig
sind. Diese Mikroorganismen sind zur Ansammlung von
L-Valin bei Züchtung in Medien befähigt, die assimilierbare
Kohlenstoff-, Stickstoffquellen, anorganische Salze
und Wuchsstoffe enthalten (Journal of "Bacteriology",
Nr. 5, 1971, Mai, Kisumi M. et al. "Valine accumulation by
α-aminobutyric Acid Resistant mutants of Serratia marcescens",
S. 493-499).
Die maximale Ausbeute an L-Valin beträgt bei der Anwendung
dieses Verfahrens 9-10 g/l.
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung von L-Valin,
das auf der Anwendung von Mikroorganismen der Gattungen
Corynebacterium und Brevibacterium beruht, die
gegen 2-Thiazolalanin beständig sind und gleichzeitig
L-Leuzin, L-Isoleuzin oder L-Threolin benötigen (JP, B,
52-116). Die maximale Ausbeute an L-Valin, die mit diesem
Verfahren erreicht wird, beträgt 25 g/l.
Bekannt ist auch ein Verfahren zur Herstellung von
L-Valin, das auf der Anwendung von Mikroorganismen der
Gattung Corynebacterium und Brevibacterium als Produzenten
von L-Valin beruht, die gegen S-Aminoethylzystein
beständig sind (JP-B, 58-2678). Dieses Verfahren garantiert
eine Ansammlung von L-Valin in der Kulturflüssigkeit
bis 30,5 g/l.
Bekannt ist auch ein Verfahren zur Herstellung von
L-Valin durch Fermentation, das auf der Anwendung von
Mikroorganismen der Gattung Brevibacterium beruht, die
für das Wachstum L-Isoleuzin brauchen und zugleich beständig
gegen D-Ribose oder Purinribonukleoside oder
Pyrimidinribonukleoside sind (JP-B, 58-32594).
Die maximale Ausbeute an L-Valin von 325 g/l wird im Falle
erreicht, wenn die genannten Mikroorganismen auch gegen 2-Thiazolalanin
beständig sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der
Verwendung von neuen Mikroorganismen ein Verfahren zur
Herstellung von L-Valin zu entwickeln, das es ermöglicht,
die Ausbeute an Endprodukt zu steigern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Verfahren
zur Herstellung von L-Valin, das durch Züchtung von
Mikroorganismen der Gattung Brevibacterium auf einem
Nährboden, der Kohlenstoff-, Stickstoffquellen, anorganische
Salze und organische Stoffe enthält, die das
Wachstum von Mikroorganismen stimulieren, durch anschließende
Ausscheidung des Endproduktes aus der Kulturflüssigkeit
und Reinigung desselben durchgeführt
wird, erfindungsgemäß, Mikroorganismen der Gattung
Brevibacterium verwendet werden, die gegen Hydroxamat
von L-Arginin oder sowohl gegen Hydroxamat von L-Arginin
als auch gegen α-Aminobuttersäure in Gegenwart von
L-Leuzin beständig sind.
Durch die vorliegende Erfindung erreicht die Ausbeute
an L-Valin 55 g/l.
Nach der vorliegenden Erfindung ist es zweckmäßig,
Mikroorganismen der Art Brevibacterium flavum zu verwenden,
die im Allunions-Forschungsinstitut für die Genetik
und Selektion gewerblicher Mikroorganismen deponiert
sind:
Stamm Brevibacterium flavum AA52, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B3713;
Stamm Brevibacterium flavum AA53, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3714;
Stamm Brevibacterium flavum AA54, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3715.
Stamm Brevibacterium flavum AA52, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B3713;
Stamm Brevibacterium flavum AA53, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3714;
Stamm Brevibacterium flavum AA54, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3715.
Nach der vorliegenden Erfindung ist es auch
zweckmäßig, den Stamm Brevibacterium flavum AA52 zu
verwenden, der gegen Hydroxamat von L-Arginin beständig
ist.
Nach der vorliegenden Erfindung ist es darüber
hinaus zweckmäßig, den Stamm Brevibacterium flavum
AA53 oder den Stamm Brevibacterium flavum AA54 zu verwenden,
die sowohl gegen Hydroxamat von L-Arginin als
auch gegen α-Aminobuttersäure in Gegenwart von L-Leuzin
beständig sind.
Weitere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nachstehend durch eine ausführliche Beschreibung
des Verfahrens zur Herstellung von L-Valin
und Beispiele zur Durchführung dieses Verfahren
näher erläutert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
von L-Valin durch Fermentation beruht auf der Verwendung
von Mikroorganismen-Produzenten von L-Valin, die
auf einem Nährboden gezüchtet werden.
Es wird die Verwendung von Mikroorganismen der Gattung
Brevibacterium vorgeschlagen, die gegen Hydroxamat
von L-Arginin beständig sind. Ein konkretes Beispiel
solcher Mikroorganismen ist der Stamm-Produzent von
L-Valin Brevibacterium flavum AA52, der im Allunions-
Forschungsinstitut für die Genetik und Selektion gewerblicher
Mikroorganismen deponiert und am 21. April
1986 unter der Nummer B-3713 registriert ist.
Erfindungsgemäß wird auch die Anwendung von
Mikroorganismen der Gattung Brevibacterium vorgeschlagen,
die sowohl gegen Hydroxamat von L-Arginin als
auch gegen α-Aminobuttersäure in Gegenwart von L-Leuzin
beständig sind. Als Beispiele solcher Mikroorganismen
können die Stamm-Produzenten von L-Valin Brevibacterium
flavum AA53 oder Brevibacterium flavum AA54 dienen,
die im Allunions-Forschungsinstitut für die Genetik und
Selektion gewerblicher Mikroorganismen deponiert und
am 21. April unter der Nummer B-3714 bzw. B-3715 registriert
sind.
Die Stämme Brevibacterium flavum AA52, AA53 und
AA54 benötigen L-Isoleuzin für das Wachstum.
Mutationen der Beständigkeit gegen hohe Konzentrationen
von α-Aminobuttersäure in Gegenwart von L-Leuzin
und gegen Hydroxamat von L-Arginin und Mutationen
der auxotrophen Eigenschaften nach L-Isoleuzin können
durch Mutagenisierung von Bakterien nach jedem beliebigen
bekannten Verfahren (beispielsweise durch Behandlung
mit N-Methyl-N′-nitro-N-nitrosoguanidin oder
mit Ultraviolettstrahlen) erhalten werden.
Die genannten neuen Stämme sind nach einem genetisch-
selektiven Verfahren aus dem Stamm Brevibacterium
flavum ATCC 14067 hergestellt, der im Allunions-Forschungsinstitut
für die Genetik und Selektion gewerblicher
Mikroorganismen deponiert und am 16. Januar
1969 unter der Nummer B-42 registriert ist.
Aber als Elternstämme können zur Selektion der
in der vorliegenden Erfindung erwähnten Mikroorganismen
beliebige Stämme von Mikroorganismen, die zur
Gattung Brevibacterium gehören, verwendet werden.
Nachstehend wird ein konkretes Schema der Selektion
der Stamm-Produzenten von L-Valin angeführt.
Die Stämme AA52, AA53 und AA54 unterscheiden sich nicht
nach ihren Charakteristiken (außer der Beständigkeit
gegen Hydroxamat von L-Arginin, a-Aminobuttersäure in
Gegenwart von L-Leuzin; auxotropher Eigenschaften nach
L-Isoleuzin und der Fähigkeit zur L-Valinerzeugung)
von dem Elternstamm Brevibacterium flavum ATCC 14067.
Die zu verwendenden Stamm-Produzenten von L-Valin
Brevibacterium AA52, AA53 und AA54 haben die folgende Kultur-
und morphologische Charakteristik.
Morphologische Merkmale: die Zellen von 1,7-2,5 µm
Länge sind oval, porenfrei, unbeweglich, grampositiv.
Kulturmerkmale: Am zweiten Tage des Wachstums bei
28°C bilden sich der Oberfläche von Fleischpeptonagar
Kolonien mit einem Durchmesser von 3,4 mm, rund, mit
glatter Kante, die Mitte ist in Form eines Konus leicht
gehoben, die Oberfläche ist glatt, glänzend, die Farbe
ist gelblich-cremefarben.
Beim Inokulieren des Strichs auf Fleischpepton-
Agar: am zweiten Tage ist das Wachstum mäßig, die
Kanten sind glatt, die Oberfläche ist glatt, dicht,
die Farbe ist gelblich-cremefarben.
Das Wachstum ist in der Masse von Fleichpeptonagar
mäßig, grundsätzlich auf der Oberfläche des
Mediums.
Mineralisches Nährmedium der folgenden Zusammensetzung
(mg/ml): Glukose - 20; Na₂SO₄ - 2; K₂HPO₄-
3; KH₂PO₄ - 1; NH₄Cl - 3; NH₄NO₃-1; MgSO₄ · 7 H₂O -
0,1; MnSO₄ · 5 H₂O - 1 · 10-4; Biotin - 5 · 10-5; Thiaminhydrochlorid
-1 · 10-4; L-Isoleuzin - 0,2;
FeSO₄ · 7 H₂O - 1 · 10-4, pH 7,4. Für das Wachstum sind
Biotin, Thiamin und L-Isoleuzin erforderlich. Am zweiten
Tage des Wachstums bildet bei 28°C Kolonien mit
einem Durchmesser von 1 mm, die Farbe ist hellcremefarben.
Das Wachstum des Strichs ist am zweiten Tage mäßig,
dicht, die Farbe ist hellcremefarben.
Auf Kartoffeln wächst und bildet sich ein Pigment
gelber Schattierung.
Verflüssigt Gelatine nicht.
Das Verhalten zu Kohlenstoffquellen: wächst gut
auf Glukose, Saccharose, Maltose, Fruchtzucker, Mannose,
schwächer auf Galaktose, Rhamnose, Sorbose,
Sorbit, Ammonium- und Natriumsalz von Essigsäure,
Ethylalkohol; benutzt Laktose nicht.
Das Verhalten zu Stickstoffquellen: assimiliert
(NH₄)₂SO₄, NH₄Cl und Harnstoff.
Der Stamm Brevibacterium flavum AA52 wird wie
folgt hergestellt.
Der Stamm Brevibacterium flavum ATCC 14067 wird in
Fleischpeptonbouillon bei 30°C unter Belüftung bis
zur Erreichung eines Titers von 10⁹ Zellen/ml gezüchtet.
Zellen werden von der Fleischpeptonbouillon
durch Zentrifugieren abgewaschen und man resuspendiert
pH 5,5 in einem Zitratpuffer. Der erhaltenen Suspension
wird N-Methyl-N′-′-nitro-N-nitrosoguanidin
bis zur Erzielung einer Konzentration von 300 µg/ml
zugegeben und man inkubiert unter Belüftung während
20 Minuten bei 30°C. Dann werden die Zellen vom Mutagen
mit gekühlter Fleischpeptonbouillon abgewaschen,
in ein Glas mit 10 ml Fleischpeptonbouillon übertragen,
unter Belüftung innerhalb von 10 Stunden bei
30°C inkubiert und danach auf ein Nährmedium Nr. 1
folgender Zusammensetzung (mg/ml) ausgesät : Glukose -
20; Na₂SO₄ - 2; K₂HPO₄ - 3; KH₂PO₄ - 1; NH₄Cl - 3;
NH₄NO₃ - 1; FeSO₄ · 7 H₂O - 1 · 10-4; MgSO₄ · 7 H₂O - 0,1;
MnSO₄ · 5 H₂O - 10-4; Biotin - 5 · 10-5; Thiaminhydrochlorid
- 1 · 10-4; L-Isoleuzin - 0,2; Agar-Agar - 20;
pH 7,4. Unter den Kolonien, die auf diesem Nährmedium
Nr. 1 gewachsen waren, wurde nach 48 Stunden
der Inkubation bei 30°C eine Mutante ausgewählt,
die zum Wachstum auf dem Nährmedium Nr. 1, das kein
L-Isoleuzin enthält, unfähig ist. Das erhaltene Isoleuzinauxotroph
wird von neuem durch N-Methyl-N′-nitro-
N-nitrosoguanidin mutagenisiert und auf das Nährmedium
Nr. 1, das auch Hydroxamat von L-Arginin in einer Konzentration
von 10 mg/ml enthält, inokuliert. Die Kolonien,
die auf diesem Nährmedium gewachsen sind,
werden nach 72 Stunden der Inkubation gereinigt und
auf die valinerzeugende Fähigkeit geprüft. Ein derart
ausgewählter Mutant, der L-Valin erzeugt, ist als
Brevibacterium flavum AA52 bezeichnet.
Die Stämme Brevibacterium flavum AA53 und AA54
werden wie folgt hergestellt.
Der Stamm AA52 wird durch N-Methyl-N′-nitro-N-
nitrosoguandin mutagenisiert und auf ein Nährmedium
Nr. 2 folgender Zusammensetzung (mg/ml) gesät:
Glukose - 10; Na₂SO₄ - 2; K₂HPO₄ - 3; KH₂PO₄ - 1;
NH₄Cl - 3; NH₄NO₃ - 1; MgSO₄ · 7 H₂O - 0,1; MnSO₄ · 5 H₂O-
1 · 10-4; FeSO₄ · 7 H₂O - 1 · 10-4; Biotin - 5 · 10-5;
Thiaminhydrochlorid - 1 · 10-4; L-Isoleuzin - 0,2;
L-Leuzin - 0,2; α-Aminobuttersäure - 55 und Agar-Agar - 20.
Die gewachsenen Kolonien werden gereinigt und auf die
valinerzeugende Fähigkeit geprüft. Zwei solcher Mutanten,
die eine Erhöhung der Menge von L-Valin bewirken,
sind als Brevibacterium flavum AA53 und Brevibacterium
flavum AA54 bezeichnet.
Das Inokulum von Stamm-Produzenten für eine nachfolgende
Fermentation kann nach jedem beliebigen bekannten
Verfahren hergestellt werden, solches wie Züchtung
auf der Oberfläche fester agarisierter Nährmedien
oder in flüssigen Nährmedien, die assimilierbare Kohlenstoff-,
Stickstoffquellen, anorganische Salze und organische
Stoffe, die das Wachstum von Mikroorganismen bewirken,
enthalten.
Zu den organischen Stoffen gehören Vitamine
(Biotin, Thiamin) sowie andere Verbindungen, darunter
auch Aminosäuren, im Falle, wenn sie für das Wachstum
eines konkreten Stamm-Produzenten tätig sind.
Als Nähr- und Fermentationsmedium zur Züchtung
von Mikroorganismen der Gattung Brevibacterium, die in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, können beliebige
Nährmedien angewendet werden, die assimilierbare
Kohlenstoff-, Stickstoffquellen, anorganische Salze
und organische Stoffe, die das Wachstum von Mikroorganismen
und die Anreicherung von L-Valin stimulieren, enthalten.
Als assimilierbare Kohlenstoffquellen können Kohlenhydrate,
solche wie Saccharose, Glukose, Fruchtzucker,
Maltose, Mannose, Stärke, Stärkehydrolysat und Melasse;
mehrwertige Alkohole, solche wie Glyzerin und Sorbit;
organische Säuren, solche wie Ameisensäure, Essigsäure,
Milchsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Propionsäure;
Alkohole, solche wie Methanol und Ethanol
angewendet werden. Die genannten Kohlenstoffquellen
können sowohl einzeln als auch in Kombination in verschiedenen
Massenverhältnissen verwendet werden. Die
Gesamtmenge des Stoffes einer Kohlenstoffquelle kann
am Anfang der Fermentation oder portionsweise während
der Fermentation eingeführt werden.
Als assimilierbare Stickstoffquelle können sowohl
organische wie auch anorganische Salze von Ammonium,
zum Beispiel Ammoniumsulfat, -chlorid, -carbonat,
-acetat, -nitrat, -phosphat, -laktat; Harnstoff; verschiedene
natürliche stickstoffhaltige Verbindungen,
zum Beispiel Pepton, Hefehydrolysat, Fleischextrakt
und Pflanzeneiweißhydrolysate angewendet werden.
Als anorganische Salze können Kalium-, Natriumphosphat,
Magnesiumsulfat, Natriumchlorid, Eisensalze
und Manganate, Calciumcarbonat angewendet werden.
Als organische Stoffe, die für das Wachstum der
obengenannten Mikroorganismen notwendig sind, können
Thiamin (zum Beispiel in Form von Hydrochlorid oder
Bromid); Biotin oder dessen Ersatzstoffe (zum Beispiel
Destiobiotin, Biozin, 7,8-Diaminopelargonsäure)
und auch Aminosäuren, wenn sie für das Wachstum von
Mikroorganismen nötig sind, beispielsweise L-Isoleuzin
angewendet werden. Unter der Bedingung des Vorliegens
organischer Stoffe in einer ausreichenden Menge
als Bestandteil der anderen Komponenten des Nährmediums
entfällt die Notwendigkeit, diese organischen Stoffe
in reiner Form einzutragen.
Als Beispiel konkreter Zusammensetzung des Fermentationsmediums
kann die folgende dienen:
Saccharose oder Glukose100-200 g/l
Ammoniumsulfat40-80 g/l
Magnesiumsulfat0,5-10 g/l
Kaliumdihydrogenphosphat0,5-10 g/l
L-Isoleuzin0,1-0,4 g/l
und auch Eisen- und Mangansulfat, Biotin und Thiamin. Eine
Ansammlung von L-Valin wird in 6-8 Stunden nach
Beginn der Fermentation nachgewiesen. Aber die maximale
Menge von L-Valin wird in der Kulturflüssigkeit im
Ergebnis eines vollständigen Verbrauchs an Kohlenstoff-
und Energiequelle (in 26 Stunden und mehr nach Beginn
der Fermentation in Abhängigkeit von der verwendeten
Konzentration von Kohlenstoff- und Energiequelle)
erzielt.
Der Gehalt an L-Valin in der Kulturflüssigkeit und
anderen Lösungen wird durch Papierchromatografie und
Färbung mit Ninhydrin oder mit Hilfe eines Aminosäurenanalysator
ermittelt.
Das angesammelte L-Valin kann aus der Kulturflüssigkeit
nach jedem beliebigen bekannten Verfahren isoliert
werden, solches wie Entfernung von Mikroorganismen
und anderer ungelöster Teilchen durch Zentrifugieren
oder Filtrieren, Adsorbieren von L-Valin auf
Ionenaustauscherharze und anschließende Eluieren,
Konzentrieren und Kristallisieren von L-Valin.
Das Inokulum vom Stamm Brevibacterium flavum AA54
wird wie folgt hergestellt. In Prüfgläser, die je 10 ml
sterile Fleischpeptonbouillon, pH 7,5, enthalten, wird
aseptisch die Kultur AA54 eingetragen, die auf der Oberfläche
des Fleischpepton-Agars gezüchtet ist, die Prüfgläser werden
innerhalb von 16 Stunden unter Schaukeln inkubiert.
In Fermentationskolben von 500 ml Inhalt wird
aseptisch je 15 ml sterilisiertes Fermentationsmedium
folgender Zusammensetzung (g/l) eingegossen: Saccharose -
150; (NH₄)₂SO₄ - 55; KH₂PO₄ - 0,1; MgSO₄ · 7 H₂O - 1;
CaCO₃ - 50; FeSO₄ · 7 H₂O - 0,01; MnSO₄ · 5 H₂O - 0,01
Biotin - 0,0005; Thiaminhydrochlorid - 0,0005; L-Isoleuzin
- 0,25; pH 7,5.
In Kolben wird je 1 ml Inokulum vom Stamm Brevibacterium
flavum AA54 eingetragen und innerhalb von
95 Stunden bei 30°C unter Schaukeln (220 U/min) inkubiert.
Der Gehalt an L-Valin in der Kulturflüssigkeit
beträgt nach der Beendigung der Fermentation 55,3 g/l.
250 ml erhaltene Kulturflüssigkeit von Stamm Brevibacterium
flavum AA54, die 13,8 g L-Valin enthält,
wird zentrifugiert (5000 U/min während 20 min), damit
die Bakterien und andere ungelöste Teilchen entfernt
werden. Die über dem Rückstand gebildete Schicht wird
durch eine Säule mit Ionenaustauschharz in H⁺-Form
in Richtung von unten nach oben mit einer Geschwindigkeit
von 0,6 Volumeneinheiten der Lösung pro 1 Volumeneinheit
des Harzes pro 1 Stunde durchgelassen. Die
Säule wird mit Wasser durchgespült, und das adsorbierte
L-Valin wird mit einer 3,5%igen wäßrigen Ammoniaklösung
eluiert. Das erhaltene Eluat wird unter Vakuum
bis zum Auftreten von Kristallen konzentriert, die
weitere Kristallisation von L-Valin wird während 3
Stunden bei +5°C durchgeführt. Die Kristalle werden
von der Lösung durch Filtrieren mit einem Papierfilter
abgetrennt und unter Vakuum getrocknet. Die Ausbeute
an L-Valin beträgt 8,7 g ohne Berücksichtigung
seines Gehaltes in der Mutterlauge, was die Gesamtausbeute
63% von dem Gehalt in der Kulturflüssigkeit
ergibt.
Der Reinheitsgrad des Produktes beträgt nach den
Angaben der Papierchromatografie 96,6%.
Das Verfahren wird unter den Bedingungen wie in Beispiel
1 beschrieben durchgeführt, aber als Stamm-Produzent
von L-Valin wird der Stamm Brevibacterium flavum
AA53 angewendet, wobei eine Konzentration von Saccharose
im Fermentationsmedium gleich 120 g/l genommen
wird.
Der Gehalt an L-Valin in der Kulturflüssigkeit nach
72 Stunden der Inkubation beträgt 41,7 g/l.
Weiter wird die Reinigung ähnlich wie in Beispiel 1
beschrieben durchgeführt.
Das Verfahren wird unter den Bedingungen wie in Beispiel
2 beschrieben durchgeführt, aber als Stamm-Produzent
von L-Valin wird der Stamm Brevibacterium flavum
AA54 angewendet.
Der Gehalt an L-Valin in der Kulturflüssigkeit beträgt
nach 72 Stunden der Inkubation 43,5 g/l.
Weiter wird die Reinigung ähnlich wie in Beispiel
1 beschrieben durchgeführt.
Das Verfahren wird unter den Bedingungen wie in
Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, aber als Stamm-
Produzent von L-Valin wird der Stamm Brevibacterium
flavum AA53 angewendet.
Die Ausbeute an L-Valin in der Kulturflüssigkeit
beträgt 52,7 g/l.
Weiter wird die Reinigung ähnlich wie in Beispiel 1
beschrieben durchgeführt.
Das Verfahren wird unter den Bedingungen wie in Beispiel
1 beschrieben durchgeführt, aber als Stamm-Produzent
von L-Valin wird der Stamm Brevibacterium flavum
AA52 angewendet.
Der Gehalt an L-Valin in der Kulturflüssigkeit
beträgt 17,2 g/l.
Weiter wird die Reinigung ähnlich wie in Beispiel 1
beschrieben durchgeführt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von L-Valin durch
Züchtung von Mikroorganismen der Gattung Brevibacterium
auf einem Nährboden, der Kohlenstoff-, Stickstoffquellen,
anorganische Salze und organische Stoffe
enthält, die das Wachstum von Mikroorganismen stimulieren,
und anschließende Isolierung des sich bildenden
L-Valins aus der Kulturflüssigkeit und
Reinigung des ausgeschiedenen L-Valins, dadurch
gekennzeichnet, daß man Mikroorganismen
der Gattung Brevibacterium verwendet die gegen Hydroxamat
von L-Arginin oder sowohl gegen Hydroxamat von
L-Arginin als auch gegen α-Aminobuttersäure in Gegenwart
von L-Leuzin beständig sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Mikroorganismen der Art
Brevibacterium flavum anwendet, die im Allunions-Forschungsinstitut
für Genetik und Selektion von gewerblichen
Mikroorganismen deponiert sind:
Stamm Brevibacterium flavum AA52, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3713, der gegen Hydroxamat von L-Arginin beständig ist;
Stamm Brevibacterium flavum AA53, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3714, und
Stamm Brevibacterium flavum AA54, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3715,
die sowohl gegen Hydroxamat von L-Arginin als auch gegen α-Aminobuttersäure in Gegenwart von L-Leuzin beständig sind.
Stamm Brevibacterium flavum AA52, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3713, der gegen Hydroxamat von L-Arginin beständig ist;
Stamm Brevibacterium flavum AA53, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3714, und
Stamm Brevibacterium flavum AA54, registriert am 21. April 1986 unter der Nummer B-3715,
die sowohl gegen Hydroxamat von L-Arginin als auch gegen α-Aminobuttersäure in Gegenwart von L-Leuzin beständig sind.
3. Biologisch reine Kulturen von Mikroorganismen,
die Charakteristiken eines beliebigen der nachstehenden
Stamm-Produzenten von L-Valin,
Brevibacterium flavum AA52,
Brevibacterium flavum AA53,
Brevibacterium flavum AA54
aufweisen und mit diesen identifiziert werden.
Brevibacterium flavum AA52,
Brevibacterium flavum AA53,
Brevibacterium flavum AA54
aufweisen und mit diesen identifiziert werden.
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