DE374263C

DE374263C - Verfahren zum Verbleien von geraden Rohren, Rohrschlangen und Staeben

Info

Publication number: DE374263C
Application number: DEH90271D
Authority: DE
Original assignee: Fritz Haug AG
Current assignee: Fritz Haug AG
Priority date: 1922-06-27
Filing date: 1922-06-27
Publication date: 1923-04-21

Description

Durch das Patent 364483 ist ein Verbleiungsverfahren bekannt geworden, bei dem das Rohr von flüssigem Blei gefüllt oder umgeben nur ion Bereich des langsam fallenden Bleispiegels von einer zum Rohr beweglichen Kühlvorrichtung gekühlt wird, die dem fallenden Bleispiegel folgt. Die übereinstimmende Bewegung zwischen Bleispiegel und Kühlvorrichtung wird dadurch erreicht, daß die

to Kühlvorrichtung von Schwimmern getragen wird, die in dem Rohr oder in einem mit dem Rohr kommunizierenden Gefäß vertikal beweglich angeordnet sind und! auf dem Blei schwimmen. Durch ein Bodenventil am Rohr oder an einem das Rohr umgebenden Mantelgefäß wird das schnellere oder langsamere Fallen des Bl'eispiegels geregelt.

Es ist schwer, das Bodenventil richtig einzustellen und dadurch das Fallen des Bleispiegeis zu beurteilen und einzurichten, weil die geringere oder größere Menge von flüssigem Blei im Bereich der Kühlzone berücksichtigt, werden muß. Auch die Schwimmer als zwanglose Träger der Kühlvorrichtung bieten

keine Gewähr dafür, daß die Kühlvorrichtung stets unverändert zum Bleispiegel liegt. Ein weiterer Mangel besteht darin, daß bei dem Verbleiungsvorgang kein erkennbarer Maßstab für die Dicke der Verbleiung vorhanden ist; den einzigen Anhalt hierfür bietet das sichtbare obere Rohrende.

Die hier vorliegende Erfindung beseitigt diese Schwierigkeiten und Mängel durch Einführung eines zwangläufigen Systems des Schwimmers in Verbindung mit der Kühlvorrichtung und mit einem Metallschlauch als Abfluß für das überschüssige flüssige Blei, wobei der Schwimmer als Maßstab für die Dicke der Verbleiung benutzt wird

Das Neue und Kennzeichnende der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß an das Bodenventil ein Metallschlauch angeschlossen und innerhalb oder außerhalb von dem zu verbleienden Rohr bis zum Bleispiegel hochgeführt ist. Das obere Schlauchende mit einer Abflußöffnung in Höhe des Bleispiegels wird mit der Kühlvorrichtung zusammen zwangläufig durch Spindel, Seil o. dgl. in Richtung der Achse des zu verbleienden Rohres bewegt. Bei Abwärtsbewegung fließt das überschüssige, flüssige Blei durch den Metallschlauch und das Bodenventil ab, wodurch der Bleispiegel stets seine Lage zur Kühlvorrichtung unverändert beibehält und zwangläufig nach Bedarf langsamer oder schneller sinken kann.

Ferner macht der im Bereich des Bleispiiegels befindliche Schwimmer, der mit der

Kühlvorrichtung starr verbunden ist, die zwangläufige Bewegung der Kühlvorrichtung mit, um im Bereich der Kühlzone das flüssige Blei bis auf eine geringe ringförmige Bleimasse zu verdrängen und dadurch die Kühlung zu erleichtern.

Dieser zwangläufig bewegte Schwimmer wird auch als Kaliber für die Verbleiung benutzt, und zwar als Kaliberdorn bei Innenverbleiung und als Kaliberring bei Außenverbleiung des Rohres. Das Kaliber ist so geformt, daß sich zwischen ihm und der zu verbleienden Rohrwand nur ein bleigefüllter Zwischenraum von der Stärke der gewünschten Verbleiung befindet. Die Dicke der \^erbleiung wird bei Verwendung des Kalibers ebenfalls durch stärkere oder schwächere Kühlung und schnelleres oder langsameres Fallen des Bkispiegels geregelt. Denn ist die Kühlung zu schwach oder der Bleispiegel fällt zu schnell, so wird die erstarrte Bleischicht den Raum zwischen Rohrwand und Kaliber nicht ausfüllen. Andererseits wird bei zu starker Kühlung und zu langsamen Fallen des Bleispiegels die erstarrte Blaisehicht das Kaliber überwuchern und unbeweglich machen. Das Kaliber wirkt durch seine leichtere oder schwerere Beweglichkeit als Maßstab für die Verbleiung.

Bei Rohrschlangen und Rohrkrümmern wird die zwangläufige Bewegung des Kalibers der Rohrkrümmung angepaßt. Bei Stäben kommt das Verfahren für Außenverbleiung in Anwendung.

Abb. ι zeigt das teilweise innen verbleite Rohr α im Schnitt. Der im Schnitt gezeich- j nete Kaliberdorn c führt sich in dem flüssigen Blei> durch seine Zungen 0 an der Rohrwand ^; und wird von dem Gestänge I bewegt. Der Metallschlauch η mit seiner Ausfkißöffnung q ist an c befestigt. Die Kühlvorrichtung e, als Wasserbrause im Schnitt gezeichnet, wird von den Stangen p getragen, die mit I ein Gestängeaggregat bilden. Die Bohrung m dient als Luftkanal.

Abb. 2 zeigt im Schnitt die Gesamtanlage zu Abb. ι mit dem Gestängeaggregat p und / und ferner im Rohr α liegenden Metallschlauch n, der am Bodenventil i des Gefäßes b befestigt ist. Außerdem ist als Beispiel ein außerhalb des Rohres α am Bodenventil i an- : geschlossener Metallschlauch n¹ angegeben, dessen Ausflußkrümmer an der Kühlvorrichtung e befestigt ist.

Abb. 3 zeigt das teilweise innen verbleite Rohr α nebst Kaliberdorn c im Schnitt. Der ' Dorn wird durch, seine Zungen η geführt. Die angedeutete Kühlvorrichtung e trägt den Ausflußkrümmer des außenliegenden Metallschlauches μ-¹, welcher nach Abb. 2 am Bodenventili' angeschlossen ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zum \erbleien von geraden Rohren, Rohrschlängen und Stäben nach Patent 364483 mittels zum Rohr beweglicher Kühlvorrichtung nebst Schwimmer, der sich mit dem fallenden Bleispiegel zusammen senkt, wobei das überschüssige, flüssige Blei durch ein Bodenventil am Rohr oder am Mantelgefäß des Rohres abfließt, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metallschlauch einerseits am Bodenventil angeschlossen ist und anderseits mit seinem offenen Ende innerhalb oder außerhalb des zu verbleienden Rohres an dem Schwimmer oder an der Kühlvorrichtung befestigt und zwangsweise mit Schwimmer und Kühlvorrichtung zusammen durch eine Spindel o. dgl. in Richtung der Achse des zu verbleienden Rohres bewegt wird, um bei der Abwärtsbewegung das überschüssige, flüssige Blei durch den Metallschlauch abfließen zu lassen und dadurch die Lage des Bleipiegels zu der jeweiligen Lage der Kühlvorrichtung bei der Abwärtsbewegung derselben unveränderlich zu machen.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der zwangläufig in der Kühlzone des Rohres bewegte Schwimmer, als Dorn in das innen zu verbleiende Rohr und als Ring um das außen zu verbleiende Rohr gelegt, dazu dient, die flüssige Bleimasse im Bereich der Kühlzone des Rohres zu verringern und dadurch die Kühlung zu erleichtern.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zwangläufig bewegte Schwimmer als Kaliberdorn in dem Rohr und als Kaliberring außen am Rohr mit demjenigen Abstand von der zu verbleienden Rohrwand geführt wird, welcher der gewünschten Dicke der Verbleiung an der Rohrwand entspricht, wobei die zentrische Führung des Kalibers zur Rohrachse durch am Kaliber angebrachte Zungen o. dgl. bewirkt wird, welche außerhalb der Kühlzone auf der verbleiten oder unverbleiten Rohrwand gleiten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.