DE3737199A1 - Einrichtung zur schaltung von beweglichen schlossteilen einer flachstrickmaschine - Google Patents
Einrichtung zur schaltung von beweglichen schlossteilen einer flachstrickmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur
Schaltung von beweglichen Schloßteilen einer Flachstrickma
schine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Schaltvorgänge bei Flachstrickmaschinen werden im allgemeinen
unter Einsatz von mechanischen oder elektromechanischen Mitteln
durchgeführt.
Bei diesen Schaltvorgängen sind die Schloßteile eines Schlosses
überwiegend senkrecht zur Bewegungsebene der Nadeln bewegbar.
Bei den rein mechanischen Einrichtungen zur Schaltung der
Schloßteile wird bei Hubumkehr des hin- und hergehenden
Schloßschlittens, in welchem die Schlösser liegen, die Ausfüh
rung der Bewegung über feste Anschläge am jeweiligen Maschi
nenende herbeigeführt, wobei die betreffenden Schloßteile mit
tels Führungskurven und aufwendigen Zwischenorganen usw. die
gewünschte Stellung einnehmen.
Bei den elektromechanischen Einrichtungen zur Schaltung der
Schloßteile unterscheidet man solche, die elektromagnetische
Stellglieder verwenden und solche die Schrittmotoren oder ähn
liches einsetzen.
Die elektromechanischen Lösungen haben den Vorteil, daß sie
besonders bei Flachstrickmaschinen mit veränderlichem Schlit
tenhub anwendbar sind.
Wie aus der DE-OS 21 11 789 bekanntgeworden ist, wird für jedes
schaltbare Schloßteil ein Elektromagnet engesetzt, der so
angeordnet ist, daß keine Kräfte in Hubrichtung des Elektro
magneten entstehen, um zu verhindern, daß während des Betriebes
des Maschine Störungen aufkommen.
Eine andere Lösung ist aus der DE-OS 26 22 347 ersichtlich, bei
der die Schloßteile mit einer Mehrzahl von Scheiben mit nocken
förmiger Nut zusammenarbeiten, die gemeinsam auf einer Steuer
welle angeordnet sind und letztere durch einen Schrittmotor in
bestimmte Winkelstellungen gebracht werden kann. Durch Drehen
der Steuerwelle wird die Schaltung der Schloßteile, einzeln
oder gruppenweise, bewirkt und zwar in einer Weise, wie sie von
den nockenförmigen Nuten vorgegeben ist.
Der wesentliche Nachteil bei dieser bekannten Einrichtung liegt
darin, daß sie wegen des mechanischen Aufwandes und des zu
großen Platzbedarfes nicht für eine größere Anzahl von beweg
lichen Schloßteilen geeignet ist, besonders wenn letztere nahe
beieinander liegen müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der er
wähnten Nachteile der bekannten Lösungen, indem eine einfache
und vorteilhafte Einrichtung zum Schalten von einer Vielzahl von
Schloßteilen geschaffen wird, die zentral im Schloß angeordnet
ist und deshalb sehr gedrängt ausgeführt werden kann.
Die Aufgabe wird bei einer Einrichtung der genannten Art durch
die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschrei
bung zu entnehmen, in der anhand eines in den Zeichnungen darge
stellten Ausführungsbeispieles des Erfindungsgegenstand näher
beschrieben und erläutert ist.
Es zeigt
Fig. 1 in Draufsicht ein mit der erfindungsgemäßen Ein
richtung zur Schaltung von Schloßteilen
versehenes Schloß einer Flachstrickmaschine,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1 mit
einem der beweglichen Schloßteile,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2 in
vereinfachter Darstellung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Stellungen,
welche die Trommel einnehmen kann,
Fig. 5 eine Abwicklung des Trommelumfanges entsprechend
Stellung c in Fig. 4,
Fig. 6 eine Ansicht der unteren Kontrollscheibe, welche
im Schnitt der Fig. 2 dargestellt ist,
Fig. 7 eine Ansicht der oberen Kontrollscheibe, welche
ebenfalls im Schnitt der Fig. 2 sichtbar ist,
Fig. 8 einen Schnitt zweier Trommeln mit einem gemein
samen Antriebsmittel.
Von einem der bei Flachstrickmaschinen vorgesehenem Schloß 1
ist in Fig. 1 im wesentlichen nur die vordere, dem Nadelbett
zugewandte Schloßplatte 3 ersichtlich, an der die einzelnen
Elemente der Einrichtung zur Schaltung der beweglichen Schloß
teile befestigt sind.
In einem heute üblichen kombinierten Schloß 1 zum Stricken und
Maschenübertragen befinden sich fest angebrachte und beweglich
angeordnete, d. h. schaltbare Schloßteile, die symmetrisch be
züglich einer Längsmittelebene 2 angeordnet sind.
Die fest angebrachten Schloßteile 31, 32, 33, 34, 35, 36 dienen
in erster Linie als Sicherheitsteile und bilden mit den beweg
lichen Teilen die verschiedenen Schloßbahnen.
Die parallel zur Bewegungsebene der Nadeln beweglichen Abzugs
teile 37, 37′ zur Einstellung der Maschengröße sind in bekann
ter Weise im Schloß 1 angeordnet, stehen aber in keinen Zusam
menhang mit der erfindungsgemäßen Einrichtung und arbeiten un
abhängig.
Auch die Begrenzungsteile 38, 38′ sind sowohl parallel als auch
senkrecht zur Bewegungsebene der Nadeln beweglich und stehen nur
indirekt mit der erfindungsgemäßen Einrichtung in Verbindung.
Unter Berücksichtigung der Laufrichtung A eines nicht näher dar
gestellten Schloßschlittens, an welchem das Schloß 1 mit einer
Schloßplatte 3 verbunden ist, unterscheidet man im einzelnen
ein Aufstiegsteil 4, ein Verschließteil 5, ein Verschließteil
6, ein Höckerteil 7 sowie ein Übernahmeteil 8. Für die entge
gengesetzte Laufrichtung gelten die entsprechenden Schloßteile
4′, 5′, 6′, 7′ und 8′ sinngemäß.
Jedes der schaltbaren Schloßteile ist mit einem stabförmigen
Führungsteil 9 (Fig. 2 und 3) fest verbunden und im wesentlich
senkrecht zur Schloßplatte 3 angeordnet. An einem dem betref
fenden Schloßteil abgekehrtem Ende des Stabes 9 befindet sich
in einer Verdickung 10 ein Betätigungsstift 11, der in eine
ringförmige Nute 12 der Trommel 13 eingreift.
Die beweglichen Schloßteile können bei jedem Durchlauf des
Schlosses zwei genau bestimmte Stellungen einnehmen: eine Ar
beitsstellung, bei der die Füße von nicht dargestellten Strick
organen angreifen können und eine Außer-Arbeitsstellung bei der
die Füße nicht angreifen können.
Mehrere solcher Nuten 12 befinden sich auf dem Umfang einer
Trommel 13 angeordnet, die senkrecht zur Schloßplatte 3 drehbar
befestigt ist und ihr Zentrum 14 innerhalb des Wirkungskreises
der schaltbaren Schloßteile hat (Fig. 1).
Die kugelgelagerte Trommel 13 wird von einer Achse 25 getragen,
die in einem Gehäuseblock 24 befestigt ist. Letzterer enthält
auch die Führungen der schloßteiltragenden Stäbe 9 und ist sei
nerseits mit der Schloßplatte 3 verbunden (Fig. 2).
Wie aus der Abwicklung des Umfanges der Schalttrommel 13 in Fig.
5 ersichtlich ist, sind die Nuten 12 in Bahnen unterteilt, die
sich in mehreren zur Drehachse 14 parallelen Ebenen befinden.
Die schaltbaren Schloßteile sind den einzelnen Bahnen zuge
ordnet, und zwar derart, daß der entsprechende Betätigungsstift
11 in die zugehörige Nute 12 eingreift. Im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel sind insgesamt zehn Schloßteile angeschlossen,
die insgesamt fünf Bahnen der Schalttrommel 12 beanspruchen.
Die Trommel 13 (Fig. 2) selbst steht über einem aufgesetzten
Innenzahnkranz 15 und einem Antriebsritzel 16 mit einem An
triebsmittel in Form eines Schrittmotors 17 in drehender Ver
bindung. Der Schrittmotor 17 erlaubt, die Trommel 13 um diskrete
und genaue Winkelbeträge zu versetzen.
Die aktive Länge einer Nut 12 für je ein Schloßteil beträgt
144° auf dem Trommelumfang und erfordert hierzu 160 Schalt
schritte des Motors 17. Der axialen Ausbildung der Nuten 11 ent
spricht der dem schaltbaren Schloßteil zu übertragende Hub 30
(Fig. 2 und 5).
Zur Kontrolle der genauen und richtigen Winkelstellung der Trom
mel 13 sind im oberen Bereich derselben zwei Kontrollscheiben
18, 19 befestigt, die von ortsfesten Näherungsschaltern 20, 21,
22, 23 berührungslos abgetastet werden (Fig. 2). Die Näherungs
schalter sind mit Hilfe der Teile 48, 49, 50 am Gehäuseblock 24
angebracht.
Die äußere Form der unteren Kontrollscheibe 18 (Fig. 6) weist
Ausschnitte 26 und 27 auf und die Kontrollscheibe 19 (Fig. 7)
enthält einen Ausschnitt 29. Beide erlauben den drei unter 90°
auf dem Umfang angeordneten Näherungsschaltern 20, 21 und 22 in
bekannter Weise die eindeutige Erkennung der jeweiligen Sektor
lage der Trommel 13 (a, b, c, d, e). Die auf der zweiten Hälfte
der Kontrollscheibe 19 angeordneten Ausschnitte 28 gewähren im
Zusammenhang mit Näherungsschalter 23 die Erkennung der genauen
lage der Trommel 13. Die beschriebene Einrichtung zur Schaltung
von beweglichen Schloßteilen einer Flachstrickmaschine arbeitet
wie folgt.
An einem der Hubumkehrpunkte des hin- und hergehender Schloß
schlittens in welchem ein oder mehrere Schlösser 1 mit beweg
lichen Schloßteilen untergebracht sind, wird der Schrittmotor
17 betätigt, in dem eine Anzahl von Drehschritten entweder im
Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn ausgeführt wird.
Eine Drehung bewirkt, daß die über das Getriebe 15, 16 ver
bundene Trommel 13 je nach Ausbildung der am Umfang angeordneten
Nuten 12 einzelne oder eine bestimmte Kombination von ange
schlossenen Schloßteilen in oder außer Tätigkeit bringt.
Am entgegengesetzten Hubumkehrpunkt des hin- und hergehenden
Strickschlittens wiederholt sich der beschriebene Vorgang in
entsprechender Weise.
Im Ausführungsbeispiel wird unter Zuhilfenahme der schematischen
Darstellung in Fig. 4 deutlich, daß bei fünf möglichen Winkel
stellungen a, b, c, d, e der Trommel 13 in Stellung c, die
Schloßteile 5, 5′ zurückgezogen außer Tätigkeit sind, hingegen
die Schloßteile 6, 6′, 4, 4′, 8, 8′ und 7, 7′ abgesenkt in
Tätigkeit sind. Wie aus Fig. 1, unter Berücksichtigung der Lauf
richtung A, zu erkennen ist, entspricht diese Stellungskombina
tion einer Arbeitsweise, bei welcher die Nadeln in der Schloß
bahn 40 zur Maschenbildung gelangen. Der Abzug der Nadeln er
folgt über das Abzugsteil 37.
Bei Stellung b der Trommel 13 werden die Schloßteile 6, 6′, 4,
4′, 8 und 7′ zurückgezogen, die Schloßteile 5, 5′, 8′ und 7
abgesenkt. Dies bewirkt, daß bei Laufrichtung A die gewählten
Nadeln mit voller Fußhöhe zur Maschenübergabe in die Schloß
bahn 42 gelangen, hingegen die gewählten Nadeln mit halber Fuß
höhe zur Maschenübernahme in die Schloßbahn 41 gelangen.
Bei Stellung d der Trommel 13 werden die Schloßteile 6, 6′, 4,
4′, 8′ und 7 zurückgezogen, die Schloßteile 5, 5′, 8 und 7′
abgesenkt, was dazuführt, daß bei Laufrichtung A′ die
gewählten Nadeln mit voller Fußhöhe zur Maschenübergabe in die
Schloßbahn 42′ gelangen, hingegen die gewählten Nadeln mit
halber Fußhöhe zur Maschenübernahme in die Schloßbahn 41′
gelangen.
Die Stellung a der Schalttrommel 13 entspricht der Stellung b
mit dem Unterschied, daß das Höckerteil 7′ für die Maschen
übergabe mit zugeschaltet wird.
Schließlich entspricht die Stellung e der Stellung d in
analoger Weise.
Da es sich im Beispiel um eine Flachstrickmaschine mit
Einzelnadelauswahl handelt, befinden sich ferner im Schloß
sogenannte Druckschloßteile 45, 46, 47. Sie dienen dazu
zusätzliche Auswahlkombinationen zu ermöglichen wie z. B. die
angstellung der Nadeln.
Wenn nebeneinander liegende Schlösser mit beschränkteren
Maschenübertrag-Möglichkeiten ausgestattet sind und deshalb die
Anzahl der schaltbaren Schloßteile wesentlich kleiner ist,
können die Schalttrommeln 13 (Fig. 8) wenigstens zweier
nebeneinander liegender Schlösser von einem gemeinsamen
Schrittmotor 17 mit Hilfe schlupffreier Antriebsverbindungen 16,
51, 52, 53, 54 wie Zahnräder oder Zahnriemen angetrieben werden.
Es genügt die Kontrollscheiben 18, 19 und die Näherungsschalter
20, 21 usw. um eine der beiden Trommeln zu gruppieren.
Claims (7)
1. Einrichtung zur Schaltung von beweglichen Schloß
teilen einer Flachstrickmaschine, mit einer Schloßplatte und
mehreren auf dieser angeordneten Schloßteilen, die in einer
zur Bewegungsebene des Schlosses mindestens angenähert senk
rechten Richtung bewegbar sind, und denen je eine auf einem
Träger ausgebildete Nut und ein in der Nut laufender Mitneh
mer zugeordnet sind, der an einem mit dem betreffenden Schloß
teil fest verbundener Stab angebracht ist, wobei der Träger
auf einer um diskrete Winkel drehbaren, angetriebenen Steuer
welle befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
eine Trommel (13) ist, auf welcher die Nuten (12) in Umfangs
richtung der Trommel (13) in axialem Abstand voneinander und
mit über dem Umfang der Trommel (13) veränderlicher axialer
Lage ausgebildet sind, wobei die Drehachse (14) der Trommel
(13) senkrecht zur Bewegungsebene des Schlosses (1) steht und
bezüglich aller beweglichen Schloßteile angenähert zentral
liegt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Trommel (13) von einem Schrittmotor (17) oder
einem ähnlichen elektronisch gesteuerten Abtriebsmittel in
Bewegung versetzt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die veränderliche Achslage der Nuten (12) in der Trommel
(13) darin besteht, daß zwei eindeutige Stellungen der be
weglichen Schloßteile erreicht werden: in Arbeit und au
ßer Arbeit.
4. Einrichtung nach Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stäbe (9) der beweglichen Schloßteile zum Zwecke
einer genauen Führung in einem gemeinsamen Gehäuseblock (24)
gelagert sind.
5. Einrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schrittmotor (17) über ein Reduziergetriebe beste
hend aus Innenzahnkranz (15) und Antriebsritzel (16) mit
der Trommel (13) in Drehverbindung steht.
6. Einrichtung nach Ansprüchen 1, 2, 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel (13) mit zwei Kontrollscheiben (18, 19)
versehen ist, die in einem axialer Abstand von den Nuten
(12) angebracht sind und deren äußere Form geeignet ist mit
elektronischen, berührungslosen Näherungsschalter (20, 21,
22, 23) zur Signalgabe mit dem Schrittmotorantrieb zusammen
zuarbeiten.
7. Einrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schrittmotor (17) über schlupffreie Antriebsver
bindungen (16, 51, 52, 53, 54) mehr als eine Trommel (13)
antreibt.
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