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Rundstrickmaschine
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine, insbesondere
eine Mehrsystem-Rundstrickmaschine, die mit Stricknadeln, einem diesen zugeordnetem
Schloßsystem, sowie einer Musterungsvorrichtung versehen ist.
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Die bekannten Strickmaschinen bilden verschiedene Bindungen im Gestrick
durch Aufreihen der Stricknadeln, Ablicherweise in vier Grundstellungen, und zwar
in der Durchlaufstellung, der Fangstellung, der Einschließstellung und der Verstärkungsstellung.
Zwecks Sicherung der Nadelauswahl in die einzelnen Stellungen werden die Strickmaschinen
mit verschiedenen aktiven Elementen versehen, die in den Nuten des Nadelzylinders
unterhalb der Stricknadeln gelagert sind. Bei einer bekannten Ausführung der Strickmas
ne ist unterhalb jeder Stricknadel mindestens eine Hilfsnadel verschiebbar gelagert,
die mit Füßen versehen ist. De
Füßen der verschiebbaren Hilfsnadeln
sind bewegliche Hubschlösser zugeordnet, die von der Programmvorrichtung,z.B.
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der Steuertrommel, gesteuert werden.
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Ein wesentlicher Nachteil einer derartigen Strickmaschine besteht
darin, daß zur Sicherstellung von komplizierteren Bind@ngen, z.B. Micromesh-Bindungen,
zur Bildung der Taillenöffnung von Strumpfhosen u.ä., die nötige Anzahl der Füße
auf der verschiebbaren Hilfsnadel zunimmt, wodurch auch entsprechend die Masse der
Hilfsnadeln anwächst. Eine große Masse der verschiebbaren Hilfsnadel bereitet insbesondere
bei modernen Hochleistungsautomaten wegen der dynamischen Kräfte, die auf dem Schloßsystem
entstehen, große Schwierigkeiten. Ein weiterer Nachteil einer derartigen Strickmaschine
sind die beträchtlichen Konstruktionsschwierigkeiten mit dem Einbau der Fernlenkungselemente
für die beweglichen Hubschlösser, so daß diese Konzeption der Strickmaschine wenig
vorteilhaft erscheint, wenn mittels eines elektronischen Steuerungszentrums gesteuert
werden soll. Ein weiterer nicht übersehbarer Nachteil besteht darin, daß praktisch
nicht die Möglichkeit einer Havarie bei schlechter Arbeitsweise des beweglichen
Hubschlosses ausgeschlossen werden kann, was üblicherweise die Vernichtung der verschiebbaren
Hilfsnadeln bzw. der Stricknadeln bedeutet.
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Eine andere bekannte Strickmaschine hat ausschwenkbare Hilfsnadeln,
die mit Musterungsfüßen versehen sind und die die ausschwenkbaren sowie gleichzeitig
verschiebbaren Hilfsnadeln und dadurch auch die Stricknadeln steuern. Diese Anordnung
beschränkt zwar beträchtlich die Möglichkeit der Entstehung von Havarien, ist jedoch
deshalb unvorteilhaft, da die Länge des Nadelzylinders beträchtlich erhöht ist und
da
deren tätige Elemente eine große Masse aufweisen. Aus diesem Grunde ist diese Anordnung
für hohe Geschwindigkeiten des Nadelzylinders ungeeignet.
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Es sind noch einige weitere Anordnungen von aktiven Elementen der
Strickmaschine bekannt, die im wesentlichen aus den beschriebenen Anordnungen hervorgehen.
Deren gemeinsamer Nachteil besteht hauptsächlich darin, daß sie außer den Stricknadeln
noch immer weitere aktive Elemente enthalten, die im Verlauf des Strickvorganges
in den Nuten des Nadelzylinders Vorschubbewegungen ausführen. Das führt hauptsächlich
zu einer erhöhten Leistungsaufnahme der Strickmaschine, was sich als großer Nacht1
insbesondere bei den Hochleistungs-Strickautomaten offenbart.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Strickmaschine
zu schaffen, bei der die Vorschubbewegung in den Nuten des Nadelzylinders nur die
Nadeln allein ausführen, um dabei in beträchtlichem Maße die Möglichkeit der Entstehung
von Havarien bei Fehlfunktion der Musterungsvorrichtung auszuschließen.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß den Stricknadeln aktive
Elemente zugeordnet sind, die deren Nadelfüße auf Reichweite der Hubschlösser ausschwenken.
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Der Hauptvorteil einer derart angeordneten Strickmaschine besteht
hauptsächlich darin, daß die einzigen Elemente, die sich verschiebbar in den Nuten-des
Nadelzylinders bewegen, die Stricknadeln allein sind. Das bedeutet, daß in betracht^
lichem Maße die ungünstig wirkenden, auf dem Schloßsystem entstehenden dynamischen
Kräfte unterdrückt sind, und die Gesamtleistungsaufnahme
der Strickmaschine,
besonders bei hoher Geschwindigkeit des Nadelzylinders, niedriger ist.
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Wenn jeder Stricknadel eine ausschwenkbar gelagerte Hilfsnadel zugeordnet
ist, die wenigstens in der Schloßstellung der Stricknadel mit ihrem Teil hinter
den Rücken des Nadelfußes der Stricknadel eingreift, ist dies dadurch vorteilhaft,
daß zwecks Musterung bekannte und geprüfte Musterungsvorrichtungstypen angewandt
werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß zur Steuerung der Stricknadel
ein ausschwenkbares Element benutzt wird, so daß eine fehlerhafte Arbeitsweise der
Musterungsvorrichtung nicht zu einer mechanischen Havarie führt, sondern zu einer
Fehlverteilung der Stricknadeln, was aus ökonomischer Hinsicht viel annehmbarer
ist.
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Wenn den Stricknadeln Elemente zur Sicherung der Nadelfüße der ausgeschwenkten
Stricknadeln auf den Hubschlössern zugeordnet sind, ist dies deshalb vorteilhaft,
weil in beträchtlichem Maße die Möglichkeit der Entstehung von Stõrungen in der
Verteilung der Stricknadeln eingeschränkt ist.
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Wenn oberhalb der Hilfsnadel der Boden der Nut des Nadelzylinders
mit einem Vorsprung versehen ist, ist dies hauptsächlich deshalb vorteilhaft, weil
die Sicherung der ausgeschwenkten Stricknadeln auf den Hubschlössern mit sehr einfachen
und dadurch auch verlässlichen konstruktiven Mitteln durchgeführt ist.
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
die aktiven Elemente der
Strickmaschine.
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Die Rundstrickmaschine ist mit einem Nadelzylinder 1 versehen, welcher
auf seinem äußeren Umfang Rippen 14 aufweist, zwischen welchen Nuten 16 ausgebildet
sind. In diesen sind Stricknadeln 2 gelagert, die in dem Ausführungsbeispiel zwei
Nadelfüße haben. Unterhalb der Stricknadeln 2 befinden sich ausschwenkbar gelagerte
Hilfsnadeln 3. Die Stricknadeln 2 in den Nuten 16 des Nadelzylinders 1 werden mittels
Federn 6 gehalten, die Hilfsnadeln 3 mittels Federn 5. Auf dem äußeren Umfang des
Nadelzylinders 1 sind im Raum der Nadelfüße 21, 22 der Stricknadeln 2 am festen
Teil der Strickmaschine Schlösser 4 und nicht daxgestellte Kulierschlösser befestigt.
Der ausschwenkbar gelagerten Hilfsnadel 3 ist eine bekannte und nicht dargestellte
Musterungsvorrichtung zugeordnet.
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Die Stricknadeln 2 mit zwei Nadelfüßen sind in der Durchlaufstellung
dargestellt. Der untere Fuß 21 der Stricknadel 2 ist im Bereich des Hubschlosses
4 gelagert, der obere Fuß 22 im Bereich des nicht dargestellten Kulierschlosses.
Im Bereich des unteren Fußes 21 sind auf den Rippen 14 Vorsprünge 141 angeordnet,
so daß in der unausgeschwenkten Stellung der Stricknadel 2 die unteren Füße 21 ihrer
ganzen Länge nach zwischen den Vorsprüngen 141 der Rippen 14 gelagert sind. Die
oberen Füße 22 sind länger als die Tiefe der Nuten 16, so daß sie teilweise aus
den Rippen 14 hinausragen und zwar bei beliebiger Stellung der Stricknadel 2. Auf
dem Boden 11 der Nut 16 des Nadelzylinders 1 ist ein Vorsprung 12 angeordnet, in.Durchlau£stellung
der Stricknadel 2, der im Raum zwischen dem oberen Fuß 22 und dem unteren Fuß 21
angebracht ist. Unterhalb des Vorsprunges
12 ist eine Versenkung
13 ausgebildet, in welcher die Stütze 31 der Hilfsnadel 3 angebracht ist. Die ausschwenkbar
gelagerte Hilfsnadel 3 ist im wesentlichen rechteckig.
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Am Oberteil der Hilfsnadel 3 ist eine Stütze 31 ausgebildet, die in
einer Versenkung (Vertiefung) 13 des Bodens 11 der Nut 16 des Nadelzylinders 1 gelagert
ist. Die Stütze 31 stützt sich an dem Rücken 211 des unteren Fußes 21 der Stricknadel
2 ab. Im Bereich der Federn 5 hat die Hilfsnadel 3 eine Aussparung 33 und einen
Drehpunkt 34, welcher sich auf den Boden 11 der Nut 16 des Nadelzylinders 1 abstützt.
Unterhalb des Drehpunktes 34 ist eine Abschrägung 35 und auf der äußeren Seite ein
Vorsprung 32 ausgebildet, welcher mit bekannten Füßen versehen sein kann, auf welche
in der Wahlstelle eine bekannte und nicht dargestellte Musterungsvorrichtung einwirkt.
Die Größe des Vorsprunges 32 und der Abschrägung 35 der Hilfsnadel 3 sind zweckmässig
derart gewählt, daß beim Ausschwenken der Hilfsnadel 3 um den Drehpunkt 34 herum
in Richtung zum Boden 11 der Nut 16 des Nadelzylinders durch Einwirkung der Stütze
31 auf den Rücken 211 des unteren Fußes 21 der Stricknadel 2 dieser untere Fuß auf
die aktive Kante 41 des Hubschlosses 4 ausgeschwenkt wird und der Rücken 211 des
unteren Fußes 21 der Stricknadel 2 im wesentlichen von dem Boden 11 der Nut 16 des
Nadelzylinders 1 auf das Niveau des Vorsprunges 12 verschoben wird. Das Ausschwenken
der Stricknadel 2 und das Herausschieben des unteren Fußes 21 aus den Vorsprüngen
141 der Rippen 14 auf Reichweite des Hubschlosses 4 wird durch die Elastizität des
Schaftes 23 der Stricknadel 2 mit elastischer Lagerung der Stricknadel 2 in den
Nuten 16 des Nadelzylinders 1 mittels Federn 6 ermöglicht. Die ausgeschwenkte Stellung
des unteren Fußes 21 der Stricknadel 2 ist durch die Bezugsnummer 2a; 21a dargestellt.
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Die Rundstrickmaschine arbeitet folgendermaßen:
Die
Grundstellung der Stricknadel 2 in der Durchlaufstellung und die entsprechende Stellung
der Hilfsnadel 3 sind in der Zeichnung dargestellt. Der untere Fuß 21 der Stricknadel
2 befindet sich zwischen den Vorsprüngen 141 der Rippen 14.
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Der Vorsprung 32 der Hilfsnadel 3 ragt aus den Nuten 16 des Nadelzylinders
1 hervor. Durch die bekannte und nicht dargestellte Musterungsvorrichtung werden
die Vorsprünge 32 in die Nuten 16 zwischen die Rippen 14 des Nadelzylinders 1 derart
hineingedrückt, daß die Abschrägung 35 sich auf den Boden 11 der Nut 16 stützt.
Dadurch wird die Hilfsnadel 3 um den Drehpunkt 34 ausgeschwenkt. Dabei schiebt die
Stütze 3 durch Einwirkung auf den Rücken 211 des unteren Fußes 21 der Stricknadel
2 die unteren Füße 21 der Stricknadeln 2 aus den Vorsprüngen 141 der Rippen 14 in
die Reichweite der aktiven Kante 41 des Hubschlosses hinaus. Dabei wird der Rücken
211 des unteren Fußes 21 der Stricknadel 2 auf das Niveau des Vorsprunges 12 des
Bodens 11 der Nut 16 des Nadelzylinders 1 eingestellt. Durch bekannte Einwirkung
des Hubschlosses 4 auf den unteren Fuß 21 der Stricknadel 2 wird diese um die Höhe
des Hubschlosses 4 gehoben, wobei die ausgeschwenkte Stellung des unteren Fußes
21 der Stricknadel zuerst durch die Stütze 31 und dann durch allmählichen Kontakt
des Rückens 211 des unteren Fußes 21 und des Vorsprunges 12 des Bodens 11 der Nut
16 des Nadelzylinders 1 gesicher wird. Die Kulierbewegung der Stricknadel 2 wird
in bekannter Weise durch Einwirkung eines nicht dargestellten Kulierschlos ses auf
den oberen Fuß 21 der Stricknadel 2 durchgeführt, wobei die Stricknadel 2 und die
Hilfsnadel 3 dadurch in die Ausgangsstellung in umgekehrter Reihenfolge, als eben
in der Beschreibung der Tätigkeit beschrieben, eingestellt werden.
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Wie aus der Beschreibung der Arbeitsweise hervorgeht, bewegen sich
in den Nuten des Nadelzylinders bei der Strickmaschine
der vorliegenden
Erfindung verschiebbar lediglich die Stricknadeln. Die Vorteile dieser Anordnung
offenbaren sich insbesondere bei hoher Geschwindigkeit des Nadelzylinders, aa die
Masse der aktiven verschiebbaren Elemente auf ein Mindestmaß beschränkt ist.
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L e e r s e i t e