DE3736048C2 - Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit DIR-Verbindungen - Google Patents
Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit DIR-VerbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges farbfoto
grafisches Aufzeichnungsmaterial, das in mindestens
einer blauempfindlichen Silberhalogenidschicht und in
mindestens einer der grünempfindlichen und rotempfind
lichen Schichten DIR-Verbindungen enthält. Durch eine
besondere Auswahl und Zuordnung der DIR-Verbindungen zu
den einzelnen Schichten, insbesondere hinsichtlich der
freizusetzenden Inhibitoren, wird ein farbfotografisches
Aufzeichnungsmaterial geschaffen, das ohne Beeinträch
tigung der Schärfe eine verbesserte Farbwiedergabe er
laubt.
Zur Verbesserung der Farbwiedergabe enthalten moderne
farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien auf Silber
halogenidbasis in der Regel sogenannte DIR-Kuppler
(DIR = development inhibitor releasing). Durch die
Inhibierungswirkung dieser DIR-Kuppler bei der Ent
wicklung der Silberhalogenidemulsionsschicht entsteht
im Schichtaufbau nach Weißbelichtung eine flachere Grada
tion als nach Farbauszugsbelichtung (z. B. nur mit rotem,
nur mit grünem oder nur mit blauem Licht). In der
Literatur wird dieser Effekt als Inter-Image-Effekt
(IIE) bezeichnet.
Gemessen wird der IIE (T.H. James, The Theory of the
Photographic Process, 4. Auflage, Mc Millan Co. N.Y.
(1977) S. 574 und 614) als prozentuale Aufsteilung der
Farbgradation bei Farbauszugsbelichtung mit Licht des
entsprechenden Spektralbereichs in Relation zu der
jenigen Farbgradation, die sich bei Belichtung mit
weitem Licht einstellt.
Weitere vorteilhafte Wirkungen von DIR-Kupplern bestehen
in der verbesserten Farbkörnigkeit sowie in der ver
besserten Schärfe durch hohe sogenannte Kanteneffekte
(Literatur: C.R. Barr, J.R. Thistle, P.W. Vittum:
"Development-Inhibitor-Releasing (DIR) Couplers in Color
Photography", Phot. Sci. Eng. 13, 74, 214 (1969)).
Moderne farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien ent
halten ferner in der Regel für jeden einzelnen der Spek
tralbereiche Blau, Grün, Rot nicht nur eine Silberhalo
genidschicht, sondern mehrere Teilschichten, die sich
in ihrer Empfindlichkeit unterscheiden (z. B. DE-C-11 21 470).
Solche Teilschichten gleicher Spektral
empfindlichkeit können im Schichtaufbau in Form von
Doppel- oder Mehrfach-Schichtpaketen jeweils benachbart
angeordnet sein; es sind aber auch Schichtaufbauten
bekannt, wo einzelne Teilschichten (jeweils durch Trenn-
oder Filterschichten voneinander getrennt) alternierend
angeordnet sind (z. B. DE-A-1 958 709, DE-A-25 30 645;
DE-A-26 22 922).
DIR-Kuppler können in einer oder auch mehreren Silber
halogenidemulssionsschichten eines farbfotografischen
Aufzeichnungsmaterials enthalten sein je nach dem an
gestrebtem Verwendungszweck. Zweckmäßig enthält mindes
tens eine blauempfindliche, eine grünempfindliche und
eine rotempfindliche Schicht je einen geeigneten DIR-Kuppler,
und wenn für einen oder mehrere der Spektral
bereiche Blau, Grün, Rot jeweils mehrere Teilschichten
unterschiedlicher Empfindlichkeit vorhanden sind, ist
der DIR-Kuppler zweckmäßigerweise mindestens in einer
weniger empfindlichen Teilschicht eines mehrschichtigen
Schichtsystems im wesentlichen gleicher Spektralempfind
lichkeit vorhanden. Um mit einer möglichst geringen
Menge eines eingesetzten DIR-Kupplers eine möglichst
große Wirkung in der einen oder anderen Hinsicht zu
erzielen, ist es günstig, solche DIR-Kuppler zu verwen
den, die bei der Entwicklung Inhibitoren mit einer
möglichst großen Inhibierungsstärke freisetzen. Darüber
hinaus ist es weiterhin günstig, insbesondere zur
Erzielung hoher Interimage- und Kanteneffekte, wenn die
freigesetzten Inhibitoren eine hohe diffusibility
("degree of diffusion") aufweisen wie beispielsweise
in EP-A-0 115 302 beschrieben.
Moderne farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien
(Negativ-Aufnahmematerialien) weisen in der oder den im
Schichtverband vergleichsweise oben angeordneten blau
empfindlichen Schicht oder Schichten aus Gründen einer
verbesserten Schärfe einen vergleichsweise geringen
Siberhalogenidgehalt auf.
Dies wird zumindest teilweise dadurch ermöglicht, daß
2-Äquivalentgelbkuppler verwendet werden. Wenn in einer
blauempfindlichen Schicht zum Zweck der Erzeugung eines
hohen aus der blauempfindlichen Schicht gesteuerten
Blaugrün- oder Purpur-Interimageeffektes (IIEbg bzw.
IIEpp) DIR-Kuppler in einer vergleichsweise hohen Menge
eingesetzt wird, dann kommt es neben dem gewünschten IIE
zu einer unerwünschten starken Gradationsverflachung des
gelben Teilbildes, die nur durch erhöhten Silberhalo
genidauftrag in der blauempfindlichen Schicht kompen
siert werden könnte, was wiederum nachteilige Auswir
kungen auf die Schärfe hätte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein farbfoto
grafisches Aufzeichnungsmaterial mit verbesserter Farb
wiedergabe anzugeben. Insbesondere soll das Aufzeich
nungsmaterial einen hohen aus der blauempfindlichen
Schicht gesteuerten Purpur- bzw. Blaugrün-Interimage
effekt aufweisen ohne eine wesentliche Beeinträchtigung
der Schärfe.
Gegenstand der Erfindung ist ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit
mindestens drei lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten, von denen
mindestens eine blauempfindlich, mindestens eine grünempfindlich und mindestens
eine rotempfindlich ist, und jeweils spektral zugeordneten Farbkupplern, wobei
mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht eine DIR-Verbindung zugeordnet ist, deren Inhibitor eine diffusibility Df von mindestens 0,4
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine blauempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht eine DIR-Verbindung enthält, deren Inhibitor eine
diffusibility Df vom mindestens 0,4 und eine Inhibierungsstärke I von höchstens
55% aufweist und daß mindestens eine der grün- oder rotempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten eine DIR-Verbindung enthält, deren Inhibitor
eine diffusibility Df von mindestens 0,4 und eine Inhibierungsstärke I von 60%
oder größer aufweist.
Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial enthält somit mindestens zwei
verschiedene DIR-Verbindungen, d. h. DIR-Verbindungen, die sich mindestens
hinsichtlich des Inhibitors unterscheiden. Die Inhibitoren sind durch zwei
verschiedene Parameter gekennzeichnet, nämlich die diffusibility Df und die
Inhibierungsstärke I. Während sich die Inhibitoren hinsichtlich der diffusibility im
wesentlichen gleichartig verhalten (hohe diffusibility), unterscheiden sie sich
hinsichtlich der Inhibierungsstärke. Die diffusibility ( = degree of diffusion) der
aus den erfindungsgemäß verwendeten DIR-Verbindungen freigesetzten Inhibitoren
hat mindestens den Wert 0,4. Bezüglich der Definition der diffusibility Df und
einer
Methode zu ihrer Bestimmung ist zu verweisen auf EP-A-0 115 302.
Die diffusibility Df und die Inhibierungsstärke I werden
für die Zwecke der vorliegenden Erfindung nach folgender
Methode bestimmt und definiert:
Mehrschichtige Testmaterialien A und B wurden wie folgt hergestellt:
Mehrschichtige Testmaterialien A und B wurden wie folgt hergestellt:
Auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulose
triacetat werden folgende Schichten in der angegebenen
Reihenfolge aufgetragen.
Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 m2. Für den
Silberhalogenidauftrag wird die entsprechende Menge
AgNO3 angegeben. Die Silberhalogenidemulsionen sind mit
0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden pro
100 g AgNO3 stabilisiert.
Silberhalogenidemulsion: Silberbromidiodidemulsion mit
7 mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm, würfel
förmige Kristalle mit abgerundeten Ecken.
Schicht 1:
rotsensibilisierte Silberhalogenidemul sion der angegebenen Art aus 4,57 g AgNO3
0,754 g Blaugrünkuppler K, gelöst in 0,6 g Dibutylphthalat und dispergiert 0,603 g Gelatine
Schicht 2:
unsensibilisierte Silberhalogenidemul sion aus 2,63 g AgNO3
2,63 g AgNO3
0,38 g Weißkuppler L
1,17 g Gelatine
Schicht 3:
Schutzschicht mit 1,33 g Gelatine
Schicht 4:
Härtungsschicht mit 0,82 g Gelatine
0,54 g Carbamoylpyrimiumsalz (CAS Reg. No. 65411-60-1).
Blaugrünkuppler K
rotsensibilisierte Silberhalogenidemul sion der angegebenen Art aus 4,57 g AgNO3
0,754 g Blaugrünkuppler K, gelöst in 0,6 g Dibutylphthalat und dispergiert 0,603 g Gelatine
Schicht 2:
unsensibilisierte Silberhalogenidemul sion aus 2,63 g AgNO3
2,63 g AgNO3
0,38 g Weißkuppler L
1,17 g Gelatine
Schicht 3:
Schutzschicht mit 1,33 g Gelatine
Schicht 4:
Härtungsschicht mit 0,82 g Gelatine
0,54 g Carbamoylpyrimiumsalz (CAS Reg. No. 65411-60-1).
Blaugrünkuppler K
Weißkuppler L
In gleicher Weise wurde auch ein Testmaterial B herge
sellt, jedoch mit der Abänderung gegenüber Testmaterial
A, daß Schicht 2 sich zusammensetzt aus
0,346 g Weißkuppler und
0,900 g Gelatine.
0,900 g Gelatine.
Die Testmaterialien A und B werden belichtet in einer
Dunkelkammer bei Raumbeleuchtung mit einer 100 Watt-Glühlampe
im Abstand von 1,5 m und einer Belichtungs
dauer von 15 min.
Die Entwicklung wird durchgeführt wie beschrieben in
"The Journal of Autography", 1974, Seiten 597 und 598,
mit der Änderung, daß der Entwickler mit 20 Vol-% ver
dünnt wurde.
Modifizierte Entwickler, die den zu testenden Entwick
lungsinhibitor enthalten, werden so hergestellt, daß
eine 0,02 molare-Lösung des Inhibitors in einem Gemisch
Methanol/Wasser (8 : 2), die falls zur Lösung erforderlich
NaOH bis zu einem pH-Wert von 9 enthält, dem Entwickler
zugegeben wird und durch Zugabe von Wasser ein 20 Vol-%
verdünnter Entwickler resultiert.
Die Testmaterialien A und B werden jeweils in dem den
Inhibitor nicht enthaltenden Entwickler entwickelt und
in den weiteren Schritten verarbeitet.
Die resultierenden Blaugründichten werden mit einem
Densitometer ausgemessen.
Die Inhibierungsstärke I wird bestimmt nach folgender
Gleichung:
worin bedeuten:
DBo Farbdichte des Testmaterials B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler ohne Inhibitor
DBI Farbdichte des Testmaterials B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler, der den Inhibitor in einer Konzentration von 2,7 . 10-4 mol enthält.
DBo Farbdichte des Testmaterials B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler ohne Inhibitor
DBI Farbdichte des Testmaterials B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler, der den Inhibitor in einer Konzentration von 2,7 . 10-4 mol enthält.
Die diffusibility Df wird bestimmt nach folgender
Gleichung:
worin bedeuten:
DAo, DBo Farbdichte der Testmaterialien A bzw. nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler ohne Inhibitorzusatz
DA, DB Farbdichte der Testmaterialien A bzw. B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler, der den Inhibitor in einer solchen Konzentration enthält, daß folgende Gleichung gilt:
DAo, DBo Farbdichte der Testmaterialien A bzw. nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler ohne Inhibitorzusatz
DA, DB Farbdichte der Testmaterialien A bzw. B nach Entwicklung in dem angegebenen Entwickler, der den Inhibitor in einer solchen Konzentration enthält, daß folgende Gleichung gilt:
Es hat sich erfindungsgemäß als vorteilhaft herausge
stellt, wenn der aus einer DIR-Verbindung in einer blau
empfindlichen Schicht freigesetzte Inhibitor eine Inhi
bierungsstärke I von höchstens 55% hat und wenn der aus
einer DIR-Verbindung in einer der grünempfindlichen und
rotempfindlichen Schichten freigesetzte Inhibitor eine
Inhibierungsstärke I von mindestens 60% hat. Vorzugs
weise weist keine blauempfindliche Schicht eine DIR-Verbindung
auf mit einem Inhibitor einer Inhibierungs
stärke über
60%. Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Inhi
bierungsstärke I eines in einer blauempfindlichen
Schicht freigesetzten Inhibitors höchstens 70% beträgt,
bezogen auf die Inhibierungsstärke I eines in einer der
grünempfindlichen und rotempfindlichen Schichten frei
gesetzten Inhibitors.
Im folgenden ist für eine Vielzahl von Inhibitoren so
wohl die Inhibitorstärke I als auch die diffusibility
Df angegeben. An dem Wert I ist unmittelbar zu erkennen,
ob ein bestimmter Inhibitor in Form eines entsprechenden
DIR-Kupplers nach vorliegender Erfindung in einer blau
empfindlichen Schicht oder in einer der grünempfind
lichen oder rotempfindlichen Schichten einzusetzen ist.
Die Inhibitoren I-1 bis I-10 eignen sich für DIR-Kuppler
in blauempfindlichen Schichten und die Inhibitoren I-11
bis I-20 eignen sich für DIR-Kuppler in grünempfindliche
und/oder rotempfindlichen Schichten.
Die Inhibitoren kommen in den Schichten des farbfoto
grafischen Aufzeichnungsmaterials in Form von soge
nannten DIR-Verbindungen zur Anwendung, aus denen sie
bei der Entwicklung nach Maßgabe einer vorausgegangenen
Belichtung bildmäßig freigesetzt werden und dann gege
benenfalls nach Diffusion in andere Schichten ihre in
hibierende Wirkung entfalten. Bei den DIR-Verbindungen
handelt es sich im wesentlichen um kupplende Verbin
dungen, d. h. Verbindungen, die mit den Oxidationspro
dukten des verwendeten Farbentwicklers eine Kupplungs
reaktion einzugeben vermögen. Als Folge dieser
Kupplungsreaktion wird dann der Inhibitorrest in Frei
heit gesetzt. Die Bezeichnung DIR-Verbindung wurde ge
wählt um zu verdeutlichen, daß die Erfindung sich nicht
auf die Anwendung von farbig kuppelnden DIR-Kupplern be
schränkt, sondern auch solche Verbindungen einschließt,
die bei Reaktion mit den Farbentwickleroxidationspro
dukten Inhibitor freisetzen ohne dabei gleichzeitig
wesentlich zum Aufbau eines Farbbildes beizutragen.
Gleichwohl ist aber die Verwendung von DIR-Kupplern
bevorzugt.
Da es erwünscht ist, daß die freigesetzten Inhibitoren
möglichst frühzeitig in das Entwicklungsgeschehen ein
greifen, ist es von großem Vorteil, wenn die DIR-Ver
bindungen sehr reaktiv sind, d. h. eine hohe Reaktions
geschwindigkeit bei der Reaktion mit Entwickleroxi
dationsprodukten aufweisen.
Eine Methode zur Bestimmung der Kupplungsreaktivität ist
beschrieben in DE-A-27 04 797. Erfindungsgemäß bevor
zugte DIR-Verbindungen weisen eine Reaktivität k von
größer als 5000 l . mol-1 . s-1 auf. Beispiele ge
eigneter DIR-Verbindungen sind nachfolgend aufgeführt.
Bei der Herstellung des lichtempfindlichen farbfotogra
fischen Aufzeichnungsmaterials können die diffusions
festen DIR-Verbindungen der vorliegenden Erfindung ge
gebenenfalls zusammen mit anderen Kupplern in bekannter
Weise in die Gießlösung der Silberhalogenidemulsions
schichten oder anderer Kolloidschichten eingearbeitet
werden. Beispielsweise können öllösliche oder hydrophobe
Kuppler vorzugsweise aus einer Lösung in einem geeig
neten Kupplerlösungsmittel (Ölbildner) gegebenenfalls
in Anwesenheit eines Netz- oder Dispergiermittels zu
einer hydrophilen Kolloidlösung zugefügt werden. Die
hydrophile Gießlösung kann selbstverständlich neben dem
Bindemittel andere übliche Zusätze enthalten. Die Lösung
des Kupplers braucht nicht direkt in die Gießlösung für
die Silberhalogenidemulsionsschicht oder eine andere
wasserdurchlässige Schicht dispergiert zu werden; sie
kann vielmehr auch vorteilhaft zuerst in einer wäßrigen
nichtlichtempfindlichen Lösung eines hydrophilen Kol
loids dispergiert werden, worauf das erhaltene Gemisch
gegebenenfalls nach Entfernung der verwendeten niedrig
siedenden organischen Lösungsmittel mit der Gießlösung
für die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsions
schicht oder einer anderen wasserdurchlässigen Schicht
vor dem Auftragen vermischt wird.
Als lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionen eignen
sich Emulsionen von Silberchlorid, Silberbromid oder Ge
mischen davon, evtl. mit einem geringen Gehalt an Sil
beriodid bis zu 10 mol-% in einem der üblicherweise
verwendeten hydrophilen Bindmittel. Als Bindemittel für
die fotografischen Schichten wird vorzugsweise Gelatine
verwendet. Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch
andere natürliche oder synthetische Bindemittel ersetzt
werden.
Die Emulsionen können in der üblichen Weise chemisch
und/oder spektral sensibilisiert sein, und die Emul
sionsschichten wie auch andere nicht-lichtempfindliche
Schichten können in der üblichen Weise mit bekannten
Härtungsmitteln gehärtet sein.
Üblicherweise enthalten farbfotografische Aufzeichnungs
materialen mindestens je eine Silberhalogenidemulsions
schicht für die Aufzeichnung von Licht der drei Spek
tralbereiche Rot, Grün und Blau. Zu diesem Zweck sind
die lichtempfindlichen Schichten in bekannter Weise
durch geeignete Sensibilisierungsfarbstoffe spektral
sensibilisiert. Blauempfindliche Silberhalogenidemul
sionsschichten müssen nicht notwendigerweise einen
Spektralsensibilisator enthalten, da für die Aufzeich
nung von blauem Licht in vielen Fällen die Eigenempfind
lichkeit des Silberhalogenids ausreicht.
Jede der genannten lichtempfindlichen Schichten kann aus
einer einzigen Schicht bestehen oder in bekannter Weise,
z. B. bei der sogenannten Doppelschichtanordnung, auch
zwei oder mehr Silberhalogenidemulsionsteilschichten um
fassen (DE-C-11 21 470). Üblicherweise sind rotempfind
liche Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schicht
träger näher angeordnet als grünempfindliche Silberhalo
genidemulsionsschichten und diese wiederum näher als
blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen
grünempfindlichen Schichten und blauempfindlichen
Schichten eine nicht lichtempfindliche gelbe Filter
schicht befindet. Es sind aber auch andere Anordnungen
denkbar. Zwischen Schichten unterschiedlicher Spektral
empfindlichkeit ist in der Regel eine nicht licht
empfindliche Zwischenschicht angeordnet, die Mittel zur
Unterbindung der Fehldiffusion von Entwickleroxidations
produkten enthalten kann. Falls mehrere Silberhalo
genidemulsionsschichten gleicher Spektralempfindlichkeit
vorhanden sind, können diese einander unmittelbar be
nachbart sein oder so angeordnet sein, daß sich zwischen
ihnen eine lichtempfindliche Schicht mit anderer Spek
tralempfindlichkeit befindet (DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645,
DE-A-26 22 922).
Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien zur Her
stellung mehrfarbiger Bilder enthalten üblicherweise in
räumlicher und spektraler Zuordnung zu den Silberhalo
genidemulsionsschichten unterschiedlicher Spektral
empfindlichkeit farbgebende Verbindungen, hier besonders
Farbkuppler, zur Erzeugung der unterschiedlichen Teil
farbenbilder Blaugrün, Purpur und Gelb.
Unter räumlicher Zuordnung ist dabei zu verstehen, daß
der Farbkuppler sich in einer solchen räumlichen Be
ziehung zu der Silberhalogenidemulsionsschicht befindet,
daß eine Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die
eine bildgemäße Übereinstimmung zwischen dem bei der
Entwicklung gebildeten Silberbild und dem aus dem Farb
kuppler erzeugten Farbbild zuläßt. Dies wird in der
Regel dadurch erreicht, daß der Farbkuppler in der Sil
berhalogenidemulsionsschicht selbst enthalten ist oder
in einer hierzu benachbarten gegebenenfalls nichtlicht
empfindlichen Bindemittelschicht.
Unter spektraler Zuordnung ist zu verstehen, daß die
Spektralempfindlichkeit jeder der lichtempfindlichen
Silberhalogendemulsionsschichten und die Farbe des aus
dem jeweils räumlich zugeordneten Farbkuppler erzeugten
Teilfarbenbildes in einer bestimmten Beziehung zuein
ander stehen, wobei jeder der Spektralempfindlichkeiten
(Rot, Grün, Blau) eine andere Farbe des betreffenden
Teilfarbenbildes (z. B. Blaugrün, Purpur, Gelb) zuge
ordnet ist.
Jeder der unterschiedlich spektral sensibilisierten
Silberhalogenidemulsionsschichten kann ein oder können
auch mehrere Farbkuppler zugeordnet sein. Wenn mehrere
Silberhalogenidemulsionsschichten gleicher Spektral
empfindlichkeit vorhanden sind, kann jede von ihnen
einen Farbkuppler enthalten, wobei diese Farbkuppler
nicht notwendigerweise identisch zu sein brauchen. Sie
sollen lediglich bei der Farbentwicklung wenigstens
annähernd die gleiche Farbe ergeben, normalerweise eine
Farbe, die komplementär ist zu der Farbe des Lichtes,
für das die betreffenden Silberhalogenidemulsions
schichten überwiegend empfindlich sind.
Rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist
folglich bei bevorzugten Ausführungsformen mindestens
ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des
blaugrünen Teilfarbenbildes zugeordnet, in der Regel ein
Kuppler vom Phenol- oder α-Naphtholtyp. Vorteilhafte
Blaugrünkuppler sind beispielsweise beschrieben in EP-A-0 028 099,
EP-A-0 067 689, EP-A-0 175 573 und EP-A-0 184 057.
Grünempfindlichen Silberhalogenidemulsions
schichten ist mindestens ein nichtdiffundierender Farb
kuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes
zugeordnet, wobei üblicherweise Farbkuppler vom Typ des
5-Pyrazolons, des Indazolons oder des Pyrazoloazols
Verwendung finden. Blauempfindlichen Silberhalogenid
emulsionsschichten schließlich ist mindestens ein nicht
diffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des gelben
Teilfarbenbildes zugeordnet, in der Regel ein Farb
kuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung.
Farbkuppler dieser Art sind in großer Zahl bekannt und
in einer Vielzahl von Patentschriften beschrieben. Bei
spielhaft sei hier auf die Veröffentlichungen "Farb
kuppler" von W. PELZ in "Mitteilungen aus den For
schungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München", Band
III, Seite 111 (1961) und von K. VENKATARAMAN in "The
Chemistry of Synthetic Dyes", Vol. 4, 341 bis 387,
Academic Press (1971), verwiesen.
Bei den Farbkupplern kann es sich sowohl um übliche
4-Äquivalentkuppler handeln als auch um 2-Äquivalentkupp
ler, bei denen zur Farberzeugung eine geringere Menge
Silberhalogenid erforderlich ist. 2-Äquivalentkuppler
leiten sich bekanntlich von den 4-Äquivalentkupplern
dadurch ab, daß sie in der Kupplungsstelle einen Sub
stituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind sowohl solche zu
rechnen, die praktisch farblos sind, als auch solche,
die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der
Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des er
zeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird. Letztere Kuppler
können ebenfalls zusätzlich in den lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten vorhanden sein und
dort als Maskenkuppler zur Kompensierung der unerwün
schten Nebendichten der Bildfarbstoffe dienen. Zu den
2-Äquivalentkupplern sind aber auch die bekannten Weiß
kuppler zu rechnen, die jedoch bei Reaktion mit Farb
entwickleroxidationsprodukten keinen Farbstoff ergeben.
Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner auch die er
findungsgemäß bevorzugt verwendeten die bekannten DIR-Kuppler
zu rechnen, bei denen es sich um Kuppler han
delt, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest
enthalten, der bei Reaktion mit Farbentwickleroxida
tionsprodukten als diffundierender Entwicklungsinhibitor
in Freiheit gesetzt wird. Auch andere fotografisch wirk
same Verbindungen, z. B. Entwicklungsbeschleuniger oder
Schleiermittel, können bei der Entwicklung aus solchen
Kupplern freigesetzt werden.
Außer dem nicht diffundierenden Farbkupplern kommen
gelegentlich auch kupplungsfähige Verbindungen mit einer
begrenzten Diffusionsfähigkeit zur Anwendung, z. B.
farbige Verbindungen, die vor oder bei der Verarbeitung
in den Schichten, in denen sie sich befinden über eine
begrenzte Entfernung, beispielsweise bis zu etwa 1 µm,
zu diffundieren vermögen. Auch kann der aus einem Farb
kuppler gebildete Farbstoff eine derartige begrenzte
Diffusionsfähigkeit aufweisen.
Über die genannten Bestandteile hinaus kann das farb
fotografische Aufzeichnungsmaterial der vorliegenden
Erfindung weitere Zusätze enthalten, zum Beispiel Anti
oxidantien, farbstoffstabilisierende Mittel und Mittel
zur Beeinflussung der mechanischen und elektrostatischen
Eigenschaften. Um die nachteilige Einwirkung von UV-Licht
auf die mit dem erfindungsgemäßen farbfotogra
fischen Aufzeichnungsmaterial hergestellten Farbbilder
zu vermindern oder zu vermeiden, ist es vorteilhaft, in
einer oder mehreren der in dem Aufzeichnungsmaterial
enthaltenen Schichten, vorzugsweise in einer der oberen
Schichten, UV-absorbierende Verbindungen zu verwenden.
Geeignete UV-Absorber sind beispielsweise in US-A-3 253 921,
DE-C-20 36 719 und EP-A-0 057 160 be
schrieben.
Für die erfindungsgemäßen Materialien können die üb
lichen Schichtträger verwendet werden, siehe Research
Disclosure Nr. 17 643, Abschnitt XVII.
Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des
Aufzeichnungsmaterials sind die üblichen hydrophilen
filmbildenden Mittel geeignet, z. B. Proteine, insbe
sondere Gelatine. Begußhilfsmittel und Weichmacher
können verwendet werden. Verwiesen wird auf die in der
Research Disclosure Nr. 17 643 in Abschnitt IX, XI und
XII angegebenen Verbindungen.
Die Schichten des fotografischen Materials können in der
üblichen Weise gehärtet sein, beispielsweise mit Härtern
des Epoxidtyps, des heterocyclischen Ethylenimins und
des Acryloyltyps. Weiterhin ist es auch möglich, die
Schichten gemäß dem Verfahren der DE-A-22 18 009 zu
härten, um farbfotografische Materialien zu erzielen,
die für eine Hochtemperaturverarbeitung geeignet sind.
Ferner ist es möglich, die fotografischen Schichten mit
Härtern der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe
zu härten oder mit Härtern vom Vinylsulfon-Typ.
Weitere geeignete Härtungsmittel sind aus den DE-A-24 39 551,
DE-A-22 25 230, DE-A-23 17 672 und aus der
oben angegebenen Research Disclosure 17 643, Abschnitt
XI bekannt.
Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Dis
closure 17 643 und in "Product Licensing Index" von De
zember 1971, Seiten 107-110, angegeben.
Zur Herstellung farbfotografischer Bilder wird das er
findungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsmaterial
mit einer Farbentwicklerverbindung entwickelt. Als Farb
entwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwickler
verbindungen verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in
Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern zu Azo
methinfarbstoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwick
lerverbindungen sind aromatische mindestens eine primäre
Aminogruppe enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendi
amintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine,
wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-ethyl-N-methyl
sulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-ethyl-
N-hydroxyethyl-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-ethyl-
N-methoxyethyl )-3-methyl-p-phenylendiamin.
Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise
beschrieben in J. Amer. Chem. Soc. 73, 3100 (1951) und
in G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John
Wiley and Sons, New York, Seiten 545 ff.
Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise
gebleicht und fixiert. Bleichung und Fixierung können
getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt
werden. Als Bleichmittel können die üblichen Verbin
dungen verwendet werden, z. B. Fe3⁺-Salze und Fe3⁺-Komplexsalze
wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlös
liche Kobaltkomplexe usw. Besonders bevorzugt sind
Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren insbe
sondere z. B. Ethylendiamintetraessigsäure, N-Hydroxy
ethylethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbon
säuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet
als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate.
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die
Color-Negativentwicklung wurde hergestellt, indem auf
einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat
die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge
aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich je
weils auf 1 m2. Für den Silberhalogenidauftrag werden
die entsprechenden Mengen AgNO3 angegeben. Alle Silber
halogenidemulsionen waren pro 100 g AgNO3 mit 0,5 g
4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden stabilisiert.
Schicht 1:
(Antihaloschicht)
Schwarzes kolloidales Silbersol mit 0,4 g Ag und 3,0 g Gelatine.
Schicht 2:
(Zwischenschicht)
0,5 g Gelatine.
Schicht 3:
(1. rotsensibilisierte Schicht rotsensibilisierte Silberchloridbromidiodid emulsion (5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 3,5 g AgNO3, mit 0,7 g Blaugrünkuppler C-1
0,06 g Rotmaske CR-1
DIR-Kuppler gemäß Tabelle 1
1,5 g Gelatine
Schicht 4:
(2. rotsensibilisierte Schicht)
rotsensibilisierte Silberbromidiodid emulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurch messer 1,5 µm) aus 3,7 g AgNO3, mit 0,2 g Blaugrünkuppler C-1
1,9 g Gelatine
Schicht 5:
(Zwischenschicht)
0,8 g Gelatine
Schicht 6:
(1. grünsensibilisierte Schicht)
grünsensibilisierte Silberbromidiodid emulsion (5 mol-% Iodid: mittlerer Korn durchmesser 0,5 µm) aus 2,5 g AgNO3, mit 0,6 g Purpurkuppler M-1
0,07 g Gelbmaske MY-1
DIR-Kuppler gemäß Tabelle 1
1,4 g Gelatine
Schicht 7:
(2. grünsensibilisierte Schicht)
grünsensibilisierte Silberbromidiodid emulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korn durchmesser 1,4 µm) aus 2,1 g AgNO3, mit 0,15 g Purpurkuppler M-1
0,03 g Gelbmaske MY-1
1,0 g Gelatine
Schicht 8:
(Gelbfilterschicht)
gelbes kolloidales Silbersol mit 71 mg Ag und 0,5 g Gelatine
Schicht 9:
(1. blauempfindliche Schicht)
Silberbromidiodidemulsion (5 mol-% Iodid; mittlerer Korn durchmesser 0,5 µm) aus 0,7 g AgNO3, mit 0,6 g Gelbkuppler Y-1
DIR-Kuppler gemäß Tabelle 1
1,4 g Gelatine
Schicht 10:
(2. blauempfindliche Schicht)
Silberbromidiodidemulsion (9 mol-% Iodid; mittlerer Korn durchmesser 1,4 µm) aus 1,5 g AgNO3, mit 0,15 g Gelbkuppler Y-1
0,7 g Gelatine
Schicht 11:
(Schutzschicht) 0,7 g Gelatine
Schicht 12:
(Härtungsschicht)
0,24 g Gelatine und 0,7 g Härtungsmittel (CAS Reg.-No. 65411-60-1)
(Antihaloschicht)
Schwarzes kolloidales Silbersol mit 0,4 g Ag und 3,0 g Gelatine.
Schicht 2:
(Zwischenschicht)
0,5 g Gelatine.
Schicht 3:
(1. rotsensibilisierte Schicht rotsensibilisierte Silberchloridbromidiodid emulsion (5 mol-% Iodid; mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 3,5 g AgNO3, mit 0,7 g Blaugrünkuppler C-1
0,06 g Rotmaske CR-1
DIR-Kuppler gemäß Tabelle 1
1,5 g Gelatine
Schicht 4:
(2. rotsensibilisierte Schicht)
rotsensibilisierte Silberbromidiodid emulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korndurch messer 1,5 µm) aus 3,7 g AgNO3, mit 0,2 g Blaugrünkuppler C-1
1,9 g Gelatine
Schicht 5:
(Zwischenschicht)
0,8 g Gelatine
Schicht 6:
(1. grünsensibilisierte Schicht)
grünsensibilisierte Silberbromidiodid emulsion (5 mol-% Iodid: mittlerer Korn durchmesser 0,5 µm) aus 2,5 g AgNO3, mit 0,6 g Purpurkuppler M-1
0,07 g Gelbmaske MY-1
DIR-Kuppler gemäß Tabelle 1
1,4 g Gelatine
Schicht 7:
(2. grünsensibilisierte Schicht)
grünsensibilisierte Silberbromidiodid emulsion (10 mol-% Iodid; mittlerer Korn durchmesser 1,4 µm) aus 2,1 g AgNO3, mit 0,15 g Purpurkuppler M-1
0,03 g Gelbmaske MY-1
1,0 g Gelatine
Schicht 8:
(Gelbfilterschicht)
gelbes kolloidales Silbersol mit 71 mg Ag und 0,5 g Gelatine
Schicht 9:
(1. blauempfindliche Schicht)
Silberbromidiodidemulsion (5 mol-% Iodid; mittlerer Korn durchmesser 0,5 µm) aus 0,7 g AgNO3, mit 0,6 g Gelbkuppler Y-1
DIR-Kuppler gemäß Tabelle 1
1,4 g Gelatine
Schicht 10:
(2. blauempfindliche Schicht)
Silberbromidiodidemulsion (9 mol-% Iodid; mittlerer Korn durchmesser 1,4 µm) aus 1,5 g AgNO3, mit 0,15 g Gelbkuppler Y-1
0,7 g Gelatine
Schicht 11:
(Schutzschicht) 0,7 g Gelatine
Schicht 12:
(Härtungsschicht)
0,24 g Gelatine und 0,7 g Härtungsmittel (CAS Reg.-No. 65411-60-1)
Die Formeln der in Beispiel 1 verwendeten Verbindungen
sind im folgenden aufgeführt:
Die Verbindungen C-1, M-1, MC-1, MC-2, Y-1 sowie die
DIR-Kuppler wurden als Emulgate eingesetzt, wobei be
zogen auf ein Teil der eingesetzten Verbindung 1 Teil
Gelatine, 2 Teile Trikresylphosphat im Falle der Ver
bindungen M-1 und MC-2 bzw. Di-n-butylphthalat in allen
anderen Fällen, und 0,1 Teile Na-Salz der Triisopropyl
naphtalinsulfonsäure als Netzmittel verwendet wurden.
Von dem Aufzeichnungsmaterial des beschriebenen Aufbaus
wurden verschiedene Versionen (Materialien 1-9) herge
stellt, die sich ausschließlich durch die in den Schich
ten 3, 6 und 9 verwendeten DIR-Kuppler unterscheiden.
Die Entwicklung wurde nach Aufbelichtung eines Graukeils
durchgeführt wie beschrieben in "The Journal of Photo
graphie", 1974, Seiten 597 und 598.
Die Ergebnisse nach Verarbeitung sind in Tabelle 1 dar
gestellt. Die Interimageeffekte IIE berechnen sich wie
folgt:
Dabei bedeutet:
yrot Gradation bei selektiver Belichtung mit rotem Licht
ygrün Gradation bei selektiver Belichtung mit grünem Licht
yw Gradation bei Belichtung mit weißem Licht.
yrot Gradation bei selektiver Belichtung mit rotem Licht
ygrün Gradation bei selektiver Belichtung mit grünem Licht
yw Gradation bei Belichtung mit weißem Licht.
Der in Tabelle 1 angegebene Kanteneffekt KE ist die
Differenz zwischen Mikro- und Makrodichte bei Makro
dichte = 1, wie beschrieben in James, The Theory of the
Photografic Process, 5th Edition, Macmillan Publishing
Co. Inc. 1977, Seite 611, Dabei bedeutet:
KEbg KE in der rotsensibilisierten Schicht
KEpp KE in der grünsensibilisierten Schicht
KEpp KE in der grünsensibilisierten Schicht
Besonders hohe Interimageeffekte und Kateneffekte werden
mit der erfindungsgemäßen Zuordnung von DIR-Kupplern er
halten, wobei die Verbesserung des Purpur-Interimage
effekts IIEpp besonders ausgeprägt ist.
Claims (4)
1. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens drei licht
empfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten, von denen mindestens
eine blauempfindlich, mindestens eine grünempfindlich und mindestens
eine rotempfindlich ist, und jeweils spektral zugeordneten Farbkupplern,
wobei mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
eine DIR-Verbindung zugeordnet ist, deren Inhibitor eine diffusibility Df
von mindestens 0,4 aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht eine DIR-Verbindung
enthält, deren Inhibitor eine diffusibility Df von mindestens 0,4 und eine
Inhibierungsstärke I von höchstens 55% aufweist und daß mindestens eine
der grün- oder rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten eine
DIR-Verbindung enthält, deren Inhibitor eine diffusibility Df von min
destens 0,4 und eine Inhibierungsstärke I von 60% oder größer aufweist.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß kein
in einer blauempfindlichen Schicht freigesetzter Inhibitor eine Inhibierungs
stärke von größer als 60% hat.
3. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Inhibierungsstärke I des in einer blauempfindlichen
Schicht freigesetzten Inhibitors, bezogen auf die Inhibierungsstärke I eines
in einer der grünempfindlichen und rotempfindlichen Schichten freige
setzten Inhibitors höchstens 70% beträgt.
4. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der oder den DIR-Verbindungen in einer
blauempfindlichen Schicht um DIR-Kuppler mit einer Kupplungsreaktivität
k von größer als 5 000 l . mol-1 . s-1 handelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873736048 DE3736048C2 (de) | 1987-10-24 | 1987-10-24 | Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit DIR-Verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873736048 DE3736048C2 (de) | 1987-10-24 | 1987-10-24 | Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit DIR-Verbindungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3736048A1 DE3736048A1 (de) | 1989-05-03 |
DE3736048C2 true DE3736048C2 (de) | 1998-04-16 |
Family
ID=6339007
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873736048 Expired - Fee Related DE3736048C2 (de) | 1987-10-24 | 1987-10-24 | Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit DIR-Verbindungen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3736048C2 (de) |
Families Citing this family (3)
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---|---|---|---|---|
DE4004039A1 (de) * | 1990-02-10 | 1991-08-14 | Agfa Gevaert Ag | Farbfotografisches aufzeichnungsmaterial mit neuen farbigen blaugruenkupplern |
DE4101179A1 (de) * | 1991-01-17 | 1992-07-23 | Agfa Gevaert Ag | Farbfotografisches negativ-aufzeichnungsmaterial mit dir-verbindungen |
US5380633A (en) * | 1993-01-15 | 1995-01-10 | Eastman Kodak Company | Image information in color reversal materials using weak and strong inhibitors |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0115302A2 (de) * | 1983-01-19 | 1984-08-08 | Fuji Photo Film Co., Ltd. | Lichtempfindliche farbphotographische Silberhalogenidmaterialien |
-
1987
- 1987-10-24 DE DE19873736048 patent/DE3736048C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0115302A2 (de) * | 1983-01-19 | 1984-08-08 | Fuji Photo Film Co., Ltd. | Lichtempfindliche farbphotographische Silberhalogenidmaterialien |
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE3736048A1 (de) | 1989-05-03 |
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