DE3724807A1 - Chrompolyacrylate - Google Patents
ChrompolyacrylateInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Chrompolyacrylate zur Verwendung in
der Lederherstellung, insbesondere im Pickel, in der
Chromgerbung und in der Nachgerbung.
In der gesamten Lederproduktion entfällt auf die
Chromgerbung gegenwärtig ca. 80%. Die Verwendung an
Chromverbindungen ist indessen sowohl von der Kostenseite
her als auch unter Umweltgesichtspunkten nicht ganz
unproblematisch. Es ist daher verständlich, daß die
Technik auf die Verbesserung der Verfahren, insbesondere
die Verbesserung der Chromauszehrung relativ viel Mühe
verwandt hat.
Vorwiegend kommen stark maskierte Chromgerbstoffe zur
Anwendung (Vgl. Ullmanns Encyclopedia of Industrial
Chemistry 5. Ed., Vol. A7, pg. 81-83, VCH; Darmstadt
1986; Bibliothek des Leders, H. Herfeld, Bd. 3,
Gerbmittel, Gerbung und Nachgerbung, S. 67-88, Umschau-
Verlag, Frankfurt 1984).
Als Maskierungsmittel dienen bevorzugt Mono- und Di-
Carbonsäuren. Das Chromoxidangebot bei derartigen
chromsparenden Verfahren liegt meist bei 0,8-1,3 Gew.-%
Cr₂O₃ gegenüber 1,9-2,5 Gew.-% (bezogen auf das
Blößengewicht bei konventionellen Verfahren. Ungeachtet
des niedrigen Chromoxid-Angebots liegt der Chromoxidgehalt
im Wet Blue bei 4-5 Gew.-% bezogen auf das
Trockengewicht. Der Gehalt an Cr₂O₃ in der Restflotte (ca.
20%) der Gesamtflotte liegt bei 0,3-1,5 g/l.
Die Fertigleder, welche mittels der hoch-auszehrenden
Verfahren hergestellt werden, zeigen im allgemeinen eine
höhere Fülle und Festnarbigkeit und ergeben auch egalere
Färbung.
Eine andere Vorgehensweise zur Reduzierung des
Chromgehalts im Abwasser stellt das Recycling dar [Vgl.
J. E. Burns et al. J. Soc. Leather Technol. Chem. 60, 106
(1976); H. W. Arnoldi et al. ibidem 60, 106 (1976)]. Hier
finden sich auch Vorschläge für die unmittelbare
Wiederverwendung der Gerbflotten als Pickel bzw. mit den
Gerbflotten. Durch Anwendung dieser Verfahren kann der
Gerbstoffbedarf um ca. 20% gesenkt werden. Oft wird neben
dem Recycling-Verfahren eine Ausfällung des Chroms
durchgeführt [Vgl. H. Herfeld, Das Leder 25, 134 (1981);
J. M. Constantin et al. Das Leder 31, 52 (1980)]. Dabei
wird das Chrom mit Alkali gefällt und nach Wiederauflösung
erneut verwendet.
In der Patentliteratur wird die Anwendung von
Polyacryl/methacrylsäuren im Pickel und in der Gerbung
beschrieben, wo ebenfalls eine verbesserte Chromauszehrung
beobachtet wird. Die Eignung von Poly(meth)acrylsäure als
Gerbmittel insbesondere in der Chromgerbung ist vielfach
belegt. (Vgl. FR-A 14 15 763, FR-A 15 49 717, DE-A
19 30 225, DE-A 27 55 087, US-A 39 97 486, EP-A 1 18 213,
Kozyreva et al. Chem. Abstr. 89, 131 076 q; Larkina et al.
Chem. Abstr. 79, 6807 w). In der DE-A 27 55 087 wird ein
Verfahren zum Gerben und/oder Nachgerben von Blößen oder
Leder mit gerbaktiven Stoffen in Gegenwart von Cr-(III)-
salzen gelehrt, denen gegebenenfalls zusätzlich
Dicarbonsäuren, Emulgiermittel sowie säurebindende Mittel
zugemischt werden, wobei man als gerberisch aktive Stoffe
Polymerisate und/oder Polykondensate von
carboxylgruppenhaltigen Monomeren einsetzt. Vorzugsweise
weisen die Polymerisate ein Molgewicht von ca. 170-
30 000 auf. Aus der DE-C 34 06 912 ist ein Verfahren zum
Nachgerben von mineralgegerbtem, insbesondere
chromgegerbtem Leder bekannt, wobei man das Leder mit
einer wäßrigen Lösung einer carboxylgruppenhaltigen, mit
Chrom dotierten organischen Polymer-Komplexverbindung
behandelt. In beiden Druckschriften wird u. a. die
Verwendung saurer Polymerisate bzw. Copolymerisate aus
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure empfohlen. Weiter wird
in GB-A 20 68 999 ein Verfahren zur Verbesserung der
Hautstabilität empfohlen, das die Behandlung der Häute mit
einem Salz eines polyvalenten Salzes, beispielsweise einem
Chromsalz und eines carboxylgruppenhaltigen oder
hydroxygruppenhaltigen Polymeren oder Oligomeren versieht.
Das Molgewicht der Polymeren liegt dabei vorzugsweise über
500.
Aus der CSSR-A 2 08 566 sind synthetische Gerbstoffe auf
der Basis von oligomeren bis polymeren Säuren, mit Poly-
Buten-Gerüst, die durch Hydrolyse aus den Neutralverbindungen
(Estern, Ethern) gewonnen worden sind. Während
oder nach der Hydrolyse kann dem Reaktionsgemisch Chromsalz
zugesetzt werden. Als besonders günstig im Hinblick
auf das Eindringvermögen wird ein Molgewichtsbereich
zwischen 150 und 2500 bezeichnet. Insbesondere wird von
Acrylatemulsionen ausgegangen, die u. a. in der Nachgerbung
zur Anwendung kommen.
In der DE-A 3 11 496 werden Copolymerisate von
Polyacrylamid bzw. -methacrylamid mit kationischen Gruppen
in der Nachgerbung empfohlen.
Nach wie vor verlangt die Technologie der Chromgerbung
nach Methoden, welche die Herstellung von Ledern
ermöglichen, die möglichst allen modernen Gesichtspunkten
gerecht werden und zwar bei optimaler Nutzung des
eingesetzten Chroms. Besonderen Wert wird auch auf die
optimale Anfärbbarkeit der gewonnenen Leder gelegt.
Bei konventionellen Verfahren liegen die Chromoxid-Gehalte
der Restbrühe (bezogen auf 20% Flotte) im allgemeinen bei
6-8 g/l. Der Cr₂O₃-Gehalt im Wet Blue liegt ebenfalls
gewöhnlich zwischen 4 und 4,5 Gew.-%.
Es wurde gefunden, daß Acrylatgerbmittel, die
Anforderungen der Technik speziell bei der Chromgerbung in
besonderem Maße erfüllen, wenn diese Mittel mindestens
eine Komponente, enthaltend mindestens eine Thio-Gruppe,
in organischer Bindung, enthalten. (Im Einklang mit der
IUPAC-Empfehlung "Nomenclature of Organic Chemistry"
Butterworths 1969, S. 211 steht die Bezeichnung Thio für
eine -S-Gruppe). Als Wirkstoffe enthalten die
Acrylatgerbmittel gemäß der vorliegenden Erfindung
regelmäßig Polymerisate P, die repetierende Einheiten der
Formel I
besitzen, worin
R₁ Wasserstoff, Methyl oder einen Rest CH₂COOR₂, worin R₂ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen steht, und
Q eine Gruppe -COOM, eine Cyanogruppe, eine CONR₃R₄- Gruppe, worin R₃ und R₄ unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht, oder unter Einbeziehung eines weiteren Stickstoff-, eines Sauerstoff- oder eines Schwefelatoms einen (vorzugsweise gesättigten) Heterocyclus bilden, für Wasserstoff, ein Alkali-, Ammonium- oder Erdalkali- oder Chromkation steht. und wobei vorzugsweise die Komponente mit mindestens einer Thio-Gruppe in organischer Bindung Bestandteil des Polymerisats P ist, mit der Maßgabe, daß die Bedeutung von Q für alle repetierenden Einheiten der Formel I gleich oder verschieden sein kann und der Anteil der repetierenden Einheiten der Formel I im Polymerisat P stets mindestens so groß ist, daß dessen Wasserlöslichkeit (bei 20 Grad C) gewährleistet ist.
R₁ Wasserstoff, Methyl oder einen Rest CH₂COOR₂, worin R₂ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen steht, und
Q eine Gruppe -COOM, eine Cyanogruppe, eine CONR₃R₄- Gruppe, worin R₃ und R₄ unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht, oder unter Einbeziehung eines weiteren Stickstoff-, eines Sauerstoff- oder eines Schwefelatoms einen (vorzugsweise gesättigten) Heterocyclus bilden, für Wasserstoff, ein Alkali-, Ammonium- oder Erdalkali- oder Chromkation steht. und wobei vorzugsweise die Komponente mit mindestens einer Thio-Gruppe in organischer Bindung Bestandteil des Polymerisats P ist, mit der Maßgabe, daß die Bedeutung von Q für alle repetierenden Einheiten der Formel I gleich oder verschieden sein kann und der Anteil der repetierenden Einheiten der Formel I im Polymerisat P stets mindestens so groß ist, daß dessen Wasserlöslichkeit (bei 20 Grad C) gewährleistet ist.
Der erfindungsgemäß geforderte Gehalt der Acrylatgerbmittel
an einer Komponente, die mindestens eine Thio-
Gruppe in organischer Bindung enthält, kann erfüllt werden
durch eine der folgenden Varianten oder eine Kombination
derselben:
Variante a)
Durch die Herstellung der Polymerisate P mittels Polymerisation in Gegenwart von mindestens 5, vorzugsweise mindestens 10, speziell mindestens 15 Gew.-% und bis zu 60 Gew.-% (bezogen auf die Monomeren insgesamt) an Mercapto-Verbindungen der Formel V (Vgl. Herstellung der Polymerisate P) und/oder
Durch die Herstellung der Polymerisate P mittels Polymerisation in Gegenwart von mindestens 5, vorzugsweise mindestens 10, speziell mindestens 15 Gew.-% und bis zu 60 Gew.-% (bezogen auf die Monomeren insgesamt) an Mercapto-Verbindungen der Formel V (Vgl. Herstellung der Polymerisate P) und/oder
Variante b)
dadurch, daß die Polymerisate P Copolymerisate aus Monomeren der Formel IV als Bausteine darstellen und/oder
dadurch, daß die Polymerisate P Copolymerisate aus Monomeren der Formel IV als Bausteine darstellen und/oder
Variante c)
dadurch, daß die Acrylatgerbmittel in der anzuwendenden wäßrigen Flotte mindestens 7, vorzugsweise mindestens 10, speziell mindestens 15 Gew.-% und bis zu 40 Gew.-% an organisch gebundenem Schwefel (z. B. als Bestandteil der Mercapto-Verbindungen der Formel V) enthalten.
dadurch, daß die Acrylatgerbmittel in der anzuwendenden wäßrigen Flotte mindestens 7, vorzugsweise mindestens 10, speziell mindestens 15 Gew.-% und bis zu 40 Gew.-% an organisch gebundenem Schwefel (z. B. als Bestandteil der Mercapto-Verbindungen der Formel V) enthalten.
Vorzugsweise stellen die repetierenden Einheiten der
Formel I (100-X) Gew.-% der Polymerisate P dar, wobei X
für den prozentualen Anteil der Komponente mit mindestens
einer Thio-Gruppe in organischer Bindung steht.
Insbesondere stellen die repetierenden Einheiten der
Formel I von 10 bis 95 Gew.-%, speziell 60-80 Gew.-% der
Polymerisate P dar.
Die Polymerisate P besitzen im allgemeinen eine mittlere
Molekülmasse im Bereich 200 bis 30 000, insbesondere 200
bis 15 000, speziell 200 bis 1500. (Bestimmung der
mittleren Molekülmasse mittels Gelpermeationschromato
graphie.)
Vorzugsweise handelt es sich bei den erfindungsgemäß
einzusetzenden Acrylatgerbmitteln um mit Chrom dotierte
Polymerkomplexverbindungen. Speziell sind die mit Chrom
dotierten Polymerkomplexverbindungen solche, die sich von
den Polymerisaten P herleiten.
Im allgemeinen darf ein Dotierungsverhältnis von Chrom pro
Einheit Q (vgl. Formel I) im Polymerisat P 1 : 0,2 bis
1 : 150 als zweckmäßig gelten. Bei Anwendung der mit Chrom
dotierten Polymerkomplexverbindungen im Pickel und in der
Hauptgerbung liegt das (numerische) Verhältnis Chrom zur
Einheit Q günstigerweise im Bereich 1 : 0,3 bis 1 : 100,
vorzugsweise 1 : 0,4 bis 1 : 3.
Bei der besonders bevorzugten Anwendung in der Nachgerbung
liegt das Verhältnis Chrom zur Einheit Q im allgemeinen
ebenfalls im Bereich 1 : 0,3 bis 1 : 100, vorteilhaft im
Bereich 1 : 0,3 bis 1 : 50, insbesondere 1 : 0,2 bis
1 : 2,5.
Besonders bevorzugt sind die Polymerisate P, die insgesamt
Polyanionencharakter besitzen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisate P sind
demnach vorzugsweise aus Monomeren der Formel IA
worin R₁′ für Wasserstoff oder Methyl und M′ für
Wasserstoff oder ein Alkalikation wie Natrium, Kalium,
Ammonium- oder Chromkation (anteilig entsprechend den
Wertigkeiten) steht, zu 0 bis (100-x) Gew.-%, wobei x
vorzugsweise 5 bis 60 Gew.-%, besonders 10 bis 40 Gew.-%,
speziell 20 bis 40 Gew.-% ist. Ferner können die
Polymerisate P aus Monomeren der Formel IB
worin R₁′ die oben bezeichnete Bedeutung hat zu 0 bis 50
Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 30 Gew.-%, speziell 5 bis 20
Gew.-% und/oder aus Monomeren der Formel IC
worin R₁′, R₃ und R₄ die vorstehend bezeichneten
Bedeutungen besitzen zu 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5
bis 20 Gew.-% und oder aus Monomeren der Formel II
worin
R₁ die oben bezeichnete Bedeutung hat und
Y für Sauerstoff oder einen Rest -NR₄, R₅ für eine gegebenenfalls verzweigte Alkylen-Gruppe mit 1 bis 8, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
Z für eine OH-Gruppe, oder einen Rest -NR₃′R₄′, wobei R₃′ und R₄′ die gleichen Bedeutungen wie R₃ und R₄ besitzen, oder für einen Rest -CN, oder einen Rest -SO₃M′, oder einen Rest
Y für Sauerstoff oder einen Rest -NR₄, R₅ für eine gegebenenfalls verzweigte Alkylen-Gruppe mit 1 bis 8, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
Z für eine OH-Gruppe, oder einen Rest -NR₃′R₄′, wobei R₃′ und R₄′ die gleichen Bedeutungen wie R₃ und R₄ besitzen, oder für einen Rest -CN, oder einen Rest -SO₃M′, oder einen Rest
und wobei R₆ Wasserstoff, einen
Rest -OM′ und q null oder eins bedeuten und worin
M′ die oben bezeichnete Bedeutung besitzt,
steht.
Der Gehalt an Monomeren der Formel II in den
erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisaten P liegt
üblicherweise im Bereich 0-60 Gew.-%, vorzugsweise im
Bereich 2-40 Gew.-%, speziell im Bereich 10-30 Gew.-%.
In untergeordneten Mengen, d. h. im Bereich von 0-20
Gew.-% speziell 0,5-15 Gew.-%, insbesondere im Bereich 1
-12 Gew.-% können die erfindungsgemäß zu verwendenden
Polymerisate P auch noch aus nicht-hydrophilen Monomeren
der allgemeinen Formel III
worin
R₁′ die oben bezeichnete Bedeutung besitzt und
worin
L für einen Rest -COOR₆, oder
R₁′ die oben bezeichnete Bedeutung besitzt und
worin
L für einen Rest -COOR₆, oder
oder einen Rest
-OR₆ stehen, worin R₆ einen Alkylrest oder
Hydroxyalkylrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 12,
insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen
Cycloalkylrest mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet, oder worin L einen gegebenenfalls mit einem
oder zwei Alkylresten mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen
substituierten Phenylrest bedeutet, aufgebaut sein.
Die Monomeren der Formel II sind im allgemeinen wenig bis
nicht wasserlöslich.
Genannt sei z. B. Ethylacrylat, Butylacrylat,
Hydroxyethylacrylat. Schließlich können die Polymerisate P
0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 20 Gew.-% aus
Monomeren der Formel IV, die eine Thio-Gruppe im Molekül
besitzen
worin R₁′, Y′ und R₅′ die oben bezeichneten Bedeutungen
besitzen und R₇ für einen Alkylrest mit 1-6
Kohlenstoffatomen, steht, aufgebaut sein.
Genannt seien z. B. das 2-Ethylmercaptoethylacrylat und das
2-Ethylmercaptoethylmethacrylat, das 2-Isopropylmercapto
ethylmethacrylat.
Genannt seien als Vertreter der Formel IA die Acryl- und
die Methacrylsäure bzw. die davon abgeleiteten Salze wie
die Alkali- oder Ammoniumsalze, insbesondere die
Natriumsalze oder Kaliumsalze. So sei z. B. ein Polymerisat
P aus 90 Gew.-% Acrylsäure und 10 Gew.-% Ethylacrylat
genannt.
Als Vertreter der Monomeren der Formel IB seien das Acryl-
und das Methacrylnitril genannt.
Als Vertreter der Formel IC seien das Acryl- und das
Methacrylamid und die N-alkylsubstituierten Amide (d. h.
Derivate der primären Amine H₂NR₂) hervorgehoben.
Ferner die Vertreter der Formel IC, worin R₅ für eine
Gruppe (CH₂)₂, -(CH₂)₃-, -CH₂-CH(CH₃) -CH₂ - oder
-CH₂-C(CH₃)₂ - CH₂- steht.
Von Interesse sind beispielsweise die Vertreter, worin R₅
die genannte Bedeutung besitzt und Z für -SO₃H steht, wie
das β-Sulfoethyl(meth)acrylat, das β-
Sulfoethyl(meth)acrylamid, die N-Acryloyl-2-amino-2-
methylpropan-sulfonsäure, die 2-Acrylamido-dodecan
sulfonsäure sowie die homologen Methacrylamino
verbindungen.
Ferner seien genannt als Verbindungen, in denen Z für -CN
steht das 2-Cyanoethylacrylat und -methacrylat das 2-
Cyano-1-methylethylacrylat und -methacrylat, N-2-
Cyanoethylacrylamid und -methacrylamid.
Als Vertreter der Monomeren, in denen Z für -OH steht
seien das 2-Hydroxyethylacrylat und das -methacrylat, das
2-Hydroxypropylacrylat und das -methacrylat, das 2-
Hydroxyethylacrylamid und das -methacrylamid, das 2-
Hydroxy-2-methylpropylacrylat und das -methacrylat, das 4-
Hydroxybutylmethacrylat und das -acrylat, genannt.
Die monomeren Bestandteile IA, IB, IC, II, III und IV der
Polymerisate P ergänzen sich jeweils zu 100 Gew.-%.
Im Interesse der Anwendung als gerbaktive Substanzen bzw.
Gerbhilfsmittel sind die resultierenden Polymerisate P a)
per se wasserlöslich bzw. b) sie lassen sich durch
kontrollierbare Hydrolyse in wasserlösliche Derivate
umwandeln.
Im allgemeinen liegen die Polymerisate P vor der
Chromgerbung in wäßriger Lösung PL vor, in Mengen von 1-
80 Gew.-%, vorzugsweise 5-60 Gew.-%, besonders bevorzugt
10 bis 40 Gew.-%. Vorzugsweise liegt die Säurezahl der
Polymerisate P im Bereich 100 bis 800, insbesondere 600
bis 800.
Besonders zweckmäßig ist die Herstellung der Polymerisate
P aus
60-95 Mol.-% Monomeren der Formel IA
10-40 Mol.-% Monomeren der Formel IB bzw. Monomeren der Formel IC und der Formel II.
0-30 Mol.-% Monomeren der Formel III und/oder IV.
10-40 Mol.-% Monomeren der Formel IB bzw. Monomeren der Formel IC und der Formel II.
0-30 Mol.-% Monomeren der Formel III und/oder IV.
Die Herstellung der wäßrigen Polymerisatlösungen PL kann
durch Auflösen der Polymerisate P in Wasser, oder - wie
bereits angedeutet - durch Hydrolyse von per se nicht oder
nicht völlig löslichen Polymerisaten - Vorstufen von P -
VP, erfolgen. Bei letzteren handelt es sich in der Regel
um solche Polymerisate, die von der Herstellung her einen
Gehalt von <25 Mol.-% an hydrophoben Monomeren
enthalten.
Vorzugsweise wird das nicht bzw. nicht völlig lösliche
Polymerisat VP mittels Alkalien, insbesondere NaOH, KOH
oder wäßr. Ammoniak in der Regel mit 25-70prozentiger
Lauge, bei Temperaturen zwischen 20 Grad C und 220 Grad C
hydrolysiert. Bei Temperaturen über dem Siedepunkt wird im
Druckkessel, in der Regel bei 15-20 atü Druck erhitzt.
Die Reaktionszeiten liegen gewöhnlich im Bereich von 5 bis
24 Stunden, in Abhängigkeit von der Natur und Konzentration
des eingesetzten Alkalis und der Temperatur. Anschließend
wird der pH mittels Säure vorzugsweise einer
gerberisch verträglichen Säure, insbesondere einer
organischen Säure wie z. B. Ameisensäure, Essigsäure oder
einer Dicarbonsäure wie Oxalsäure, Malonsäure,
Glutarsäure, insbesondere Adipinsäure und/oder
Bernsteinsäure auf einen Wert zwischen 2,5 und 7,5,
insbesondere zwischen 3 und 7 eingestellt. Anstelle von
niedermolekularen Säuren können zum Ansäuern auch
Polymersäuren, z. B. Polymerisate der Acryl- bzw. der
Methacrylsäure eingesetzt werden. Das Hydrolyseverfahren
und das Ansäuern kann sinngemäß in Anlehnung an die DE-A
32 48 485 durchgeführt werden.
Die Herstellung der Polymerisate P der gewünschten
Struktur kann, wie bereits erwähnt, aufbauend durch
radikalische Polymerisation der Monomeren IA, IB und IC,
sowie gegebenenfalls II, III und IV erfolgen oder durch
hydrolytischen Abbau (siehe oben) von Polymerisaten VP.
Die Einstellung des erfindungsgemäß zu fordernden Gehalts
an einer Komponente, die mindestens eine Thio-Gruppe in
organischer Bindung enthält, gemäß Variante a) erfolgt in
an sich bekannter Weise durch radikalische Polymerisation
der gesamten Monomeren in Gegenwart von mindestens 5, vorzugsweise
10, speziell 20 Gew.-% und bis zu 60 Gew.-%
bezogen auf die Monomeren an Mercaptoverbindungen der
Formel V.
Die radikalische Polymerisation der genannten Monomeren
ist an sich bekannt. (Vgl. z. B. H. Rauch-Puntigam, Th.
Völker in "Acryl- und Methacrylverbindungen", Springer-
Verlag 1967; Houben-Weyl, 4. Auflage, Band XIV/1,
Makromolekulare Stoffe, Teil 1. S. 1010-1078, Georg
Thieme Verlag 1961). Soweit es sich um die hydrophilen
Monomeren der Formel IA, IB und IC bzw. der Formel II
handelt, kann z. B. in wäßriger Lösung und unter Zusatz
vorzugsweise wasserlöslicher Initiatoren, wie z. B.
(NH₄)₂S₂O₈, H₂O₂/Fe₂(SO₄)₃×5 H₂O u. ä. polymerisiert
werden. Die Konzentration an Initiator liegt in der Regel
bei 0,01 bis 20 Gew.-% bezogen auf die Monomeren.
Die Konzentration der Monomeren liegt häufig unter 30
Gew.-%, beispielsweise bei 10-25 Gew.-% (bezogen auf den
Gesamtansatz). Sie kann aber auch höher gewählt werden.
Für wasserlösliche Monomere der oben genannten Formeln IA
- IC und II, insbesondere (Meth)acrylamid und
(Meth)acrylsäure kann mit Erfolg auch die sogenannte
umgekehrte Suspensionspolymerisation angewendet werden,
bei der man eine konzentrierte wäßrige Lösung der
Monomeren, beispielsweise eine 10- bis 60-gew.-%ige Lösung
in einer Ölphase, vorzugsweise einem Kohlenwasserstoff
emulgiert und mit einem wasserlöslichen Initiator
polymerisiert.
Als Dispergatoren kommen insbesondere "Pickering-
Emulgatoren" wie Erdalkalicarbonate, -sulfonate und
-silikate sowie Aluminiumhydroxid, Polymere mit
hydrophilen Gruppen z. B. Kohlehydrate wie Stärke und
Cellulosederivate, Eiweißverbindungen wie Gelatine,
wasserlösliche synthetische Hochpolymere wie
Polyvinylacetat, Poly(meth)acrylsäure und -amide, und/oder
Block- bzw. Pfropfcopolymere mit unterschiedlicher
Löslichkeit der polymeren Einheiten in Frage. (DE-C
10 81 228, US-A 37 67 629, DE-A 20 09 218). Verwendet
werden meist nur 0,5 bis etwa 5 Gew.-% bezogen auf die
Wasserphase. Als Reaktoren dienen im allgemeinen
diskontinuierliche Rührkessel, gegebenenfalls mit von
unten betriebener Impeller-Rührung.
Sofern von anderen Polymerisationsverfahren wie
Lösungspolymerisation Gebrauch gemacht wird, können auch
andere Beschleuniger wie Azo-Initiatoren (Azo
isobuttersäurenitril) oder Peroxide (Di-tert.butylperoxid,
Dibenzoylperoxid) in Mengen zwischen 0,01 und 10 Gew.-%
angewendet werden (Vgl. Rauch-Puntigam loc.cit).
Als Überträger der Komponente, die mindestens eine Thio-
Gruppe in organischer Bindung enthält (wie als Komponente
selbst), kommt vorzugsweise eine Mercapto-Verbindung der
Formel V in Frage.
R₇ SH (V)
worin
R₇ für einen gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls cyclischen Alkylrest mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen, insbesondere 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, speziell 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, wobei der Alkylrest hydroxy- substituiert sein kann (Verbindung der Formel VA) oder für einen Rest -(CH₂) p -NR₃′′ R₄′′ worin R₃′′ und R₄′′ die gleichen Bedeutungen wie R₃ und R₄ besitzen und n für 2 bis 6 steht (Verbindung der Formel VB) oder für einen Rest -R₈-COOR₉, worin R₈ für einen gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls mit einer weiteren COOR₉-Gruppe substituierten Alkylrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wobei -SH an einem primären, sekundären oder tertiären Kohlenstoffatom gebunden sein kann und worin R₉ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht (Verbindung der Formel VC).
R₇ für einen gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls cyclischen Alkylrest mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen, insbesondere 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, speziell 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, wobei der Alkylrest hydroxy- substituiert sein kann (Verbindung der Formel VA) oder für einen Rest -(CH₂) p -NR₃′′ R₄′′ worin R₃′′ und R₄′′ die gleichen Bedeutungen wie R₃ und R₄ besitzen und n für 2 bis 6 steht (Verbindung der Formel VB) oder für einen Rest -R₈-COOR₉, worin R₈ für einen gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls mit einer weiteren COOR₉-Gruppe substituierten Alkylrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wobei -SH an einem primären, sekundären oder tertiären Kohlenstoffatom gebunden sein kann und worin R₉ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht (Verbindung der Formel VC).
Als Vertreter der Verbindungen der Formel VA seien z. B.
genannt die n-Alkylthiole wie n-Butylmercaptan, n-
Amylmercaptan, n-Dodecylmercaptan, Mercaptane aus LOROL®-
Typen, n-Tetradecylmercaptan, n-Octadecylmercaptan, ferner
tertiäre aliphatische Mercaptane wie tert. Butylmercaptan,
tert-Menthanthiole (US-A 25 35 557), tert.
Dodecylmercaptan, tert. Tetradecylmercaptan, tert.
Hexadecylmercaptan [G. R. Mitchell et al. Rubber Age
(N.Y.) 62, 56 (1947)] insbesondere aber
Hydroxysubstituierte Alkylmercaptane wie 2-Mercaptoethanol
sowie wasserlösliche Mercaptane (US-A 29 74 123), als
Vertreter der Formel VB z. B. das β-(Di-n-amylamino)ethyl
mercaptan (US-A 26 20 328). Als Vertreter der Formel VC
seien die Mercaptomono- und die Dicarbonsäuren wie die
Mercaptoessigsäure, 2-Mercaptopropionsäure, 3-
Mercaptopropionsäure, Mercaptobernsteinsäure sowie deren
Ester mit aliphatischen C₁-C₆-Alkoholen besonders genannt.
Es können auch mehrere Verbindungen mit SH-Gruppen der
Formel V gleichzeitig zur Anwendung kommen.
Der Gehalt der erfindungsgemäßen Acrylatgerbmittel im
Falle der Variante c) liegt somit erheblich oberhalb des
für die Funktion als Polymerisationsregler üblichen
Konzentrationsbereichs etwa bei Verbindungen der Formel
VA. Die Konzentration an sogenannten Schwefelreglern liegt
üblicherweise im Bereich 0,05 bis 2 (maximal 5) Gew.-%
bezogen auf die Monomeren.
Bei den erfindungsgemäßen Acrylatgerbmitteln gemäß
Variante c) liegt der Schwefelgehalt der Acrylatgerbmittel
V bei mindestens 7, vorzugsweise bis 14 Gew.-% bezogen auf
das Polymerisat in wäßriger Flotte (d. h. in der Mehrheit
der Fälle auf die in wäßrigem Medium befindlichen
Polymerisate P in Form der mit Chrom dotierten
Polymerkomplexverbindungen gegebenenfalls unter Zusatz
weiterer Gerbhilfsmittel wie Aluminiumverbindungen.
Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der
Erfindung werden die Komponenten mit mindestens einer SH-
Gruppe in organischer Bindung als Verbindungen der Formel
V bereits vollständig oder teilweise bei der
Polymerisation der Polymerisate P eingesetzt. Insbesondere
die Verbindungen der Formel VA haben - wie erwähnt - mehr
oder weniger ausgeprägte Regler-Eigenschaften und dienen
bei der Polymerisation zur Regelung des Molekulargewichts
(Vgl. Houben-Weyl loc.cit. Band XIV/1, S. 320-324). Sie
können daher in an sich bekannter Weise (S. Herstellung)
neben den an sich bekannten Initiatoren z. B. aus der
Klasse der Per-Verbindungen, insbesondere wasserlöslicher
Perverbindungen, der Peroxide und der Azoverbindungen bei
der Polymerisation eingesetzt werden.
Als Chromgerbstoffe dienen in erster Linie die an sich
bekannten Chromgerbstoffe (vgl. Stand der Technik) d. h.
Salze des dreiwertigen Chroms, die sich bekanntlich zu
Iso-Polybasen zusammenlagern. Dies sind überwiegend
pulverförmige Chromgerbstoffe oder hochkonzentrierter
Chromlaugen auf Basis von Chrom-(III)-sulfaten, meist
gewonnen durch Reduktion von Natriumdichromat mit
Schwefeldioxid oder anderen (organischen)
Reduktionsmitteln, die in der Regel als Handelsprodukte
bereits basisch eingestellt sind. (Vgl. Ullmanns
Encyclopädie der techn. Chemie, 4. Auflage Bd. 9, S. 615
und Bd. 16, S. 146; F. Stather Gerbereichemie und
Gerbereitechnologie Akademie-Verlag, Berlin 1967, S. 402-
439.)
Die Basizität der Chromsalze bzw. Chrombrühen, d. h. die
Maßeinheit für die Menge Chrom, die in einem Salz oder
einer Lösung an OH-Gruppen gebunden ist, liegt u. a. bei 33
und bis zu 58%.
Genannt seien die beim "Chrom-Ungelöst-Verfahren" zu
verwendenden pulverförmigen Chromgerbstoffe.
Als gerbfertige Chromprodukte handelsüblicher Provenienz
seien genannt die Produkte BAYCHROM® (Bayer AG),
CHROMETAN® (British Chrome & Chemicals), CHROMITAN®
(BASF), CHROMOSAL ® (Bayer AG), SALCHROMO® (Stoppani,
Italien). Besonders erwähnt sei die Verwendung eines
handelsüblichen Gerbstoffs mit 26% Chromoxid und 33%
Basizität. Die angewendeten Mengen richten sich nach dem
angestrebten Dotierungs-Verhältnis Chrom zu Einheit Q.
Die Polymerisate P werden - beispielsweise in Form einer
relativ konzentrierten wäßrigen Lösung - etwa im Bereich
10 bis 60 Gew.-%, Richtwert ca. 40 Gew.-% oder in fester
Form eingesetzt und mit Wasser gelöst bzw. verdünnt.
Als Richtwert für die Konzentration der Polymerisate P
nach dem Verdünnen gilt, daß etwa 1 Gew.-Teil Polymerisat
P in 1,5-25 Gew.-Teilen Wasser gelöst sei. Dazu gibt man
den Chromgerbstoff zweckmäßig langsam und unter guter
Durchmischung, beispielsweise durch ständiges Rühren
hinzu. Dabei löst sich der Gerbstoff unter Komplexierung
auf. Anschließend rührt man vorteilhaft noch einige Zeit,
beispielsweise 2-3 Stunden weiter, erhitzt kurzfristig,
beispielsweise 15-30 Minuten etwa auf 70-80 Grad C und
läßt abkühlen.
Besonders günstig ist die Verwendung von Polyacrylsäure,
Polymethacrylsäure bzw. von Copolymerisaten mit ca.
10 Gew.-% Ethylacrylat im Molgewichtsbereich 300 bis 2000,
die von der Herstellung her einen Gehalt von ca. 10-
60 Gew.-% an KP-SH, beispielsweise n-Dodecylmercaptan
mitbringen.
Vorzugsweise wird bei Anwendung der erfindungsgemäßen
thio-haltigen Chrom-Polyacrylatgerbstoffe in kurzer Flotte
gearbeitet (20-40%). Die Anwendung geschieht kurze Zeit
nach Zugabe des Vorlauf- bzw. Hauptchromgerbstoffes
(Bibliothek d. Leders, Hrsg. H. Herfeld. Bd. 3, S. 175 ff.
Umschau-Verlag Frankfurt).
Die Chrompolyacrylatgerbstoffe können direkt im Pickel,
nach der Salz- und Säurezugabe, bzw. nach dem Pickel zur
Vorgerbung eingesetzt werden.
Dem Pickel werden Kochsalz und die üblichen Säuren,
vorzugsweise Ameisensäure/Schwefelsäure vorzugsweise in
dieser Reihenfolge zugesetzt (Vgl. F. Stather, loc.cit. S.
423-424). Die Pickeldauer liegt durchschnittlich zwischen
1 und 2 Stunden.
Die so vorgegerbten Leder können gespalten, gefalzt und je
nach Lederart mit Chrom-, Syntan, oder
Vegetabilgerbstoffen bzw. mit Kombinationen derselben
gegerbt werden.
Werden bei der Herstellung der Chrompolyacrylatgerbstoffe
zusätzlich noch maskierend wirkende Mono- bzw.
Dicarbonsäuren eingebaut, so erhält man sehr hoch
maskierte Gerbstoffe.
Bei Verwendung aller hochmaskierten Chrompolyacrylatgerbstoffe
wird während der Gerbung zweckmäßig auf pH 4,0
bis 4,3 abgestumpft. Dies kann beispielsweise durch Mitverwendung
hochbasischer, selbstabstumpfender Chromgerbstoffe
oder durch Zugabe von Magnesiumoxid oder Mg CO₃/Ca
CO₃ (Dolomit) geschehen. Die Gerbung schließt sich - wie
üblich - an einen Pickel beispielsweise der üblichen Art
an. (Vgl. z. B. F. Stather loc.cit. S. 423-424).
Vorteilhafterweise verwendet man den Chrompolyacrylatgerbstoff
zusammen mit einem Basifizierungsmittel in der
Hauptgerbung nach Vorbehandlung mit einem handelsüblichen
33% basischem Chromgerbstoff.
Die Dauer der Gerbung richtet sich wie üblich innerhalb
gewisser Grenzen nach Art und Provenienz der Häute.
Beispielsweise veranschlagt man bei Rindsblößen
(Spaltstärke ca. 2,0-3,5 mm) ca. 6 Stunden bis über
Nacht. Vorteilhaft kann dabei bewegt werden. Die
Temperatur liegt vorteilhafterweise über Raumtemperatur,
beispielsweise bei 38-40 Grad C.
Von besonderem Vorteil ist die Verwendung von Chrompoly
acrylat-Gerbstoffen als Derivate der Polymerisate P,
welche einen Schwefelgehalt zwischen 7 und 20 Gew.-%
(bezogen auf das Polymerisat) aufweisen. Vorteilhafterweise
besitzen die Polymerisate P ein Molekulargewicht im
Bereich 200 bis 1500.
Mit diesen Polymerisaten P lassen sich u. a. Flüssigformulierungen
herstellen, welche im Gegensatz zu den
schwefelfreien Polymeren im gleichen Molgewichtsbereich
beim Lagern über mindestens 8 Wochen bei Raumtemperatur
(ca. 25 Grad C) nicht zu einer gallertartigen Masse
erstarren.
Überraschenderweise konnte bei den Chrompolyacrylatgerbstoffen
mit höherem Schwefelgehalt eine Reduzierung bis
Aufhebung der Geruchsentwicklung festgestellt werden. Die
schwefelhaltigen Chrompolyacrylatgerbstoffe ergeben im
Gegensatz zu den schwefelfreien Chrompolyacrylatgerbstoffen
Wet Blues mit einer sehr gleichmäßigen, hellblauen
Färbung, welche sich für pastellfarbige Einfärbungen
besonders vorteilhaft verwenden lassen. Ebenfalls
beobachtet man eine sehr schöne Farbegalität.
Im Vergleich zu den schwefelfreien Chrompolyacrylaten kann
mit den entsprechenden schwefelhaltigen Verbindungen auf
einen höheren End-pH-Wert abgestumpft werden, ohne daß es
zu Ausfällungen des Chromgerbstoffs kommt. Höhere
Abstumpfungs-pH-Werte wiederum haben eine höhere
Auszehrung der Chromgerbstoffe zur Flotte. Außerdem
erzielt man bei der Gerbung mit schwefelhaltigen
Chrompolyacrylatgerbstoffe einen volleren Griff der
Leder.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der
Erfindung.
Die Bestimmung der Grenzviskosität (ml/g) wird nach IZOD
1628-6 vorgenommen, die der reduzierten Viskosität nach
DIN 1342.
100 kg entkälkte und gebeizte Rindsblößen, Spaltstärke
2,0 mm, werden wie folgt gearbeitet:
Pickel:
20,0% Wasser, Temperatur 23 Grad C
5,0% Kochsalz, 10-15 Minuten bewegen
0,7% Ameisensäure, 10 Minuten bewegen
0,5% Schwefelsäure, 90 Minuten bewegen Schnitt mit Bromkresolgrün: 90% gelb pH in der Flotte 2,8-3,0
20,0% Wasser, Temperatur 23 Grad C
5,0% Kochsalz, 10-15 Minuten bewegen
0,7% Ameisensäure, 10 Minuten bewegen
0,5% Schwefelsäure, 90 Minuten bewegen Schnitt mit Bromkresolgrün: 90% gelb pH in der Flotte 2,8-3,0
Chromgerbung:
3,2% Chromgerbstoff mit 26% Cr₂O₃, 33% basisch (z. B. Chromosal B®, Bayer AG) 60 Minuten bewegen, pH-Flotte 3-3,3
2,8% Chrompolyacrylatgerbstoff, 5-6°B´ (Cr₂O₃- Gehalt 7,2%, Molekulargewicht des Polyacrylats 1200-1300; Cr: COOH- Verhältnis wie 1 : 1,6, identisch mit Produkt 1, Schwefelgehalt: 7,7 Gew.-%)
0,5% Magnesiumoxid über Nacht oder 6 Stunden bewegen, Temperatur 38-40 Grad C, End-pH-Wert der Flotte: 4,0 bis 4,2.
3,2% Chromgerbstoff mit 26% Cr₂O₃, 33% basisch (z. B. Chromosal B®, Bayer AG) 60 Minuten bewegen, pH-Flotte 3-3,3
2,8% Chrompolyacrylatgerbstoff, 5-6°B´ (Cr₂O₃- Gehalt 7,2%, Molekulargewicht des Polyacrylats 1200-1300; Cr: COOH- Verhältnis wie 1 : 1,6, identisch mit Produkt 1, Schwefelgehalt: 7,7 Gew.-%)
0,5% Magnesiumoxid über Nacht oder 6 Stunden bewegen, Temperatur 38-40 Grad C, End-pH-Wert der Flotte: 4,0 bis 4,2.
- 1. Gesamtchromoxidangebot: 1,0%
- 2. Cr₂O₃-Gehalt im Leder: 4,6%
- 3. Cr₂O₃-Gehalt in der Restbrühe (25% Flotte): 0,78 g/l
- 4. Schrumpfungstemperatur 98 Grad C Chromverteilung im wet blue ist homogen.
Die wet blues werden in der bekannten Weise, z. B. mit
aromatischen Syntanen und/oder Vegetabilgerbstoffen
nachgegerbt, gefärbt und gefettet.
Die erhaltenen Leder sind voller und festnarbiger als
solche, welche in einem konventionellen Chromgerbverfahren
(1,9% Cr₂O₃-Angebot) hergestellt wurden. Weiterhin
hervorzuheben ist der Narbenglanz und die Farbegalität der
Crustleder. Gegenüber den Ledern aus Anwendungsbeispiel 3
zeigen sie höhere Festnarbigkeit, sind jedoch etwas
weniger weich.
Vergleichswerte: (konventionelles Gerbverfahren)
Chromoxid: Leder: 4,4%
Restbrühe (20% Flotte): 6,1 g/l
Chromoxidangebot: 2%.
Restbrühe (20% Flotte): 6,1 g/l
Chromoxidangebot: 2%.
100 kg entkälkte und gebeizte Rindsblößen, Spaltstärke
3,5 mm werden wie folgt gearbeitet:
Pickel:
25,0% Wasser, Temperatur 33 Grad C
5,0% Kochsalz, 15 Minuten bewegen
0,7% Ameisensäure, 10 Minuten bewegen
0,5% Schwefelsäure, 60 Minuten bewegen Schnitt mit Bromkresolgrün: 90% gelb, pH in der Flotte: 2,8-3,0
25,0% Wasser, Temperatur 33 Grad C
5,0% Kochsalz, 15 Minuten bewegen
0,7% Ameisensäure, 10 Minuten bewegen
0,5% Schwefelsäure, 60 Minuten bewegen Schnitt mit Bromkresolgrün: 90% gelb, pH in der Flotte: 2,8-3,0
Chromgerbung:
1,15% Chromgerbstoff mit 26% Cr₂O₃, 33% basisch (z. B. Chromosal B®, Bayer AG) 60 Minuten bewegen, pH-Flotte: 3-3,3
3,5% Chrompolyacrylatgerbstoff, (7,2% Cr₂O₃, Mol.-Gew. des Polyacrylats 1200-1300, identisch mit Produkt 1, Cr : COOH-Verhältnis wie 1 : 1,6, Schwefelgehalt: 7,7 Gew.-%)
0,5% Magnesiumoxyd über Nacht bzw. 6 Stunden bewegen, Temperatur 40 Grad C End-pH-Wert: 4,0
1,15% Chromgerbstoff mit 26% Cr₂O₃, 33% basisch (z. B. Chromosal B®, Bayer AG) 60 Minuten bewegen, pH-Flotte: 3-3,3
3,5% Chrompolyacrylatgerbstoff, (7,2% Cr₂O₃, Mol.-Gew. des Polyacrylats 1200-1300, identisch mit Produkt 1, Cr : COOH-Verhältnis wie 1 : 1,6, Schwefelgehalt: 7,7 Gew.-%)
0,5% Magnesiumoxyd über Nacht bzw. 6 Stunden bewegen, Temperatur 40 Grad C End-pH-Wert: 4,0
Chromoxid: Leder: 4,5%
Restbrühe (25% Flotte): 0,67 g/l
Chromoxidangebot: 1,3%
Schrumpftemperatur: 100 Grad C
Die Chromverteilung im wet blue ist homogen.
Restbrühe (25% Flotte): 0,67 g/l
Chromoxidangebot: 1,3%
Schrumpftemperatur: 100 Grad C
Die Chromverteilung im wet blue ist homogen.
Die wet blues werden in bekannter Weise, z. B. mit
aromatischen Syntanen und/oder Vegetabilgerbstoffen
nachgegerbt, gefärbt und gefettet. Die fertigen Crustleder
zeigen eine gleichmäßige Färbung. Sie sind voll- und
festnarbig. Gegenüber den Ledern aus Anwendungsbeispiel 4
zeigen sie eine verbesserte Festnarbigkeit, etwas Fülle
und Farbegalität.
100 kg entkälkte und gebeizte Rindsblößen, Spaltstärke 1,8
bis 2 mm, werden wie folgt gearbeitet:
Pickel:
25,0% Wasser, Temperatur 23 Grad C
5,0% Kochsalz, 15 Minuten bewegen, 5,6°B´
+0,7% Ameisensäure, 85% (1 : 5), 10 Minuten bewegen
+0,5% Schwefelsäure konz. (1 : 10) 60 Minuten bewegen, pH 2,8-3
25,0% Wasser, Temperatur 23 Grad C
5,0% Kochsalz, 15 Minuten bewegen, 5,6°B´
+0,7% Ameisensäure, 85% (1 : 5), 10 Minuten bewegen
+0,5% Schwefelsäure konz. (1 : 10) 60 Minuten bewegen, pH 2,8-3
Chromgerbung:
+3,2% eines 33% basischen Chromgerbstoffes (z. B. Chromosal B®, Bayer AG) 60 Minuten bewegen, pH 3,0-3,3
+2,8% Chrompolyacrylatgerbstoff (7,2% Chromoxid, Molekulargewicht 1200-1300, identisch mit Produkt 2) Cr : COOH-Verhältnis wie 1 : 0,4, Schwefelgehalt Polyacrylat 7,7 Gew.-%
+0,5% Magnesiumoxyd über Nacht bzw. 6 Stunden bewegen, Temperatur 40 Grad C pH-Ende Gerbung: 4,0-4,2
+3,2% eines 33% basischen Chromgerbstoffes (z. B. Chromosal B®, Bayer AG) 60 Minuten bewegen, pH 3,0-3,3
+2,8% Chrompolyacrylatgerbstoff (7,2% Chromoxid, Molekulargewicht 1200-1300, identisch mit Produkt 2) Cr : COOH-Verhältnis wie 1 : 0,4, Schwefelgehalt Polyacrylat 7,7 Gew.-%
+0,5% Magnesiumoxyd über Nacht bzw. 6 Stunden bewegen, Temperatur 40 Grad C pH-Ende Gerbung: 4,0-4,2
Chromoxidangebot: 1,0%
Chromoxid: Leder: 4,0%
Restbrühe: 0,87 g/l
Schrumpfungstemperatur: <100 Grad C
Chromverteilung im wet blue ist homogen.
Restbrühe: 0,87 g/l
Schrumpfungstemperatur: <100 Grad C
Chromverteilung im wet blue ist homogen.
Die wet blues werden in der bekannten Weise, z. B. mit
aromatischen Syntanen und/oder Vegetabilgerbstoffen
nachgegerbt, gefärbt und gefettet. Die fertigen Leder sind
sehr weich und egal gefärbt. Gleichzeitig zeigen sie einen
schönen Narbenglanz. Gegenüber den Ledern aus Beispiel 1
sind sie jedoch weniger voll und festnarbig.
100 kg entkälkte und gebeizte Rindsblößen, Spaltstärke
3,5 mm werden wie folgt gearbeitet:
Pickel:
25,0% Wasser, Temperatur 23 Grad C
5,0% Kochsalz, 10 bis 15 Minuten bewegen
0,7% Ameisensäure, 10 Minuten bewegen
0,5% Schwefelsäure, 60 Minuten bewegen Schnitt mit Bromkresolgrün: 90% gelb pH - in der Flotte: 2,8-32
3,7% Chrompolyacrylatgerbstoff (7,2% Cr₂O₃, Mol.-Gew. des Polyacrylats 1200-1300, identisch mit Produkt 2, Cr : COOH-Verhältnis wie 1 : 0,4) 60 Minuten bewegen, Schwefelgehalt des Polyacrylats 7,7 Gew.-%
25,0% Wasser, Temperatur 23 Grad C
5,0% Kochsalz, 10 bis 15 Minuten bewegen
0,7% Ameisensäure, 10 Minuten bewegen
0,5% Schwefelsäure, 60 Minuten bewegen Schnitt mit Bromkresolgrün: 90% gelb pH - in der Flotte: 2,8-32
3,7% Chrompolyacrylatgerbstoff (7,2% Cr₂O₃, Mol.-Gew. des Polyacrylats 1200-1300, identisch mit Produkt 2, Cr : COOH-Verhältnis wie 1 : 0,4) 60 Minuten bewegen, Schwefelgehalt des Polyacrylats 7,7 Gew.-%
Chromgerbung:
1,15% Chromgerbstoff (33% Basizität, 26% Cr₂O₃, z. B. Chromosal B®, Bayer AG) 60 Minuten bewegen, pH-Flotte: 3,2
3,8% Chromgerbstoff (67% Basizität, 21% Cr₂O₃, z. B. Baychrom A®, Bayer AG)
0,35% Magnesiumoxyd über Nacht bzw. 6 Stunden bewegen, Temperatur 40 Grad C, End-pH-Wert: 4,0-4,2
1,15% Chromgerbstoff (33% Basizität, 26% Cr₂O₃, z. B. Chromosal B®, Bayer AG) 60 Minuten bewegen, pH-Flotte: 3,2
3,8% Chromgerbstoff (67% Basizität, 21% Cr₂O₃, z. B. Baychrom A®, Bayer AG)
0,35% Magnesiumoxyd über Nacht bzw. 6 Stunden bewegen, Temperatur 40 Grad C, End-pH-Wert: 4,0-4,2
Chromoxid: Leder: 3,9%
Restbrühe (25% Flotte): 1,5 g/l
Chromoxidangebot: 1,3%
Schrumpfungstemperatur: 98 Grad C
Chromverteilung im wet blue ist weniger homogen als in Anwendungsbeispiel 2.
Restbrühe (25% Flotte): 1,5 g/l
Chromoxidangebot: 1,3%
Schrumpfungstemperatur: 98 Grad C
Chromverteilung im wet blue ist weniger homogen als in Anwendungsbeispiel 2.
Die wet blues werden in bekannter Weise, z. B. mit
aromatischen Syntanen und/oder Vegetabilgerbstoffen
nachgegerbt, gefärbt und gefettet. Die erhaltenen Leder
sind weich und tiefer gefärbt, jedoch im Griff leer und
losnarbiger als jene aus Anwendungsbeispiel 2.
Versuchsdurchführung wie in Anwendungsbeispiel 2.
Verwendung von 3,7% eines Chrompolyacrylatgerbstoffes mit
7,2% Cr₂O₃, Cr: COOH-Verhältnis wie 1 : 3,8, Molgewicht
des Polyacrylats 1200-1300; Schwefelgehalt des
Polyacrylats 7,7 Gew.-%; identisch mit Produkt 3.
Analysedaten:
Cr₂O₃-Gehalt im Leder: 4,1%
in der Restflotte (25%): 0,78 g/l
Schrumpftemperatur: 97 Grad C
Chromoxidangebot: 1,3%
Cr₂O₃-Gehalt im Leder: 4,1%
in der Restflotte (25%): 0,78 g/l
Schrumpftemperatur: 97 Grad C
Chromoxidangebot: 1,3%
Die Leder sind festnarbig und egal gefärbt, zeigen jedoch
gegenüber den Ledern aus Beispiel 2 weniger Weichheit und
Fülle sowie eine Veränderung der Anfärbung (Umkippen des
Farbtons von z. B. braun nach grün-braun). (Inhomogene
Verteilung des Chroms im wet blue-Querschnitt, Überladung
des Narbens und der Fleischseite mit Chrom aufgrund zu
starker Adstringenz und damit verschlechterter Diffusion).
Gleichzeitig wurde eine Tendenz zu Narbenzug
festgestellt.
Versuchsdurchführung wie in Anwendungsbeispiel 4.
Verwendung von 3,7% eines Chrompolyacrylatgerbstoffes mit
7,2% Cr₂O₃, Cr : COOH-Verhältnis wie 1 : 3,8, Molgewicht
des Polyacrylats 1200-1300, identisch mit Produkt 3.
Analysedaten:
Cr₂O₃-Gehalt im Leder: 3,7%
in Restbrühe (25%): 1,8 g/l
Schrumpftemperatur: 94 Grad C
Chromoxidangebot: 1,3% Cr₂O₃
Cr₂O₃-Gehalt im Leder: 3,7%
in Restbrühe (25%): 1,8 g/l
Schrumpftemperatur: 94 Grad C
Chromoxidangebot: 1,3% Cr₂O₃
Die erhaltenen Leder sind weicher und voller als jene aus
Anwendungsbeispiel 5, die Veränderung der Anfärbung ist
ebenfalls weniger ausgeprägt. Trotzdem werden die
Gesamteigenschaften (bzgl. Weichheit, Fülle und Färbung)
der Ledern aus Anwendungsbeispiel 2 nicht erreicht.
Versuchsdurchführung wie in Anwendungsbeispiel 4.
Verwendung von 3,7% eines Chrompolyacrylatgerbstoffes mit
3,4% Cr₂O₃, Cr: COOH-Verhältnis wie 1 : 22; Molgewicht
des Acrylatcopolymers (90% Acrylsäure, 10%
Ethylacrylat): 2100; identisch mit Produkt 4.
Schwefelgehalt des Copolymers 3,3 Gew.-%.
Analysedaten:
Chromoxidangebot: 1,2% Cr₂O₃
Chromoxid im Leder: 4,1%
in der Restflotte (25%): 0,3 g/l
Schrumpftemperatur: 94 Grad C
Chromoxidangebot: 1,2% Cr₂O₃
Chromoxid im Leder: 4,1%
in der Restflotte (25%): 0,3 g/l
Schrumpftemperatur: 94 Grad C
Chromverteilung im wet blue ist inhomogen (mehr Chrom am
Narben und Fleischseite). Die erhaltenen Leder sind egal
gefärbt und festnarbig. Gegenüber den Ledern aus
Anwendungsbeispiel 4 sind sie jedoch weniger weich. Eine
Veränderung der Anfärbung ist nicht feststellbar.
328 g niedermolekulare Polyacrylsäure Produkt Pla
(Schwefelgehalt 7,7 Gew.-%) (40%; Mw=1250) und 396 g
Wasser werden unter ständigem Rühren langsam mit 276 g
eines Chromgerbstoffes (26% Chromoxid, 33% Basizität)
versetzt. Nachdem aller Chromgerbstoff unter Komplexierung
gelöst ist, rührt man weitere 2-3 Stunden, erhitzt
kurzfristig auf 70-80 Grad C und läßt abkühlen.
Analysedaten:
pH (10%): 1,93
pH pur: 1,00
Cr₂O₃-Gehalt: 7,2%
Cr : COOH-Verhältnis: 1 : 1,6
pH (10%): 1,93
pH pur: 1,00
Cr₂O₃-Gehalt: 7,2%
Cr : COOH-Verhältnis: 1 : 1,6
80 g niedermolekulare Polyacrylsäure Produkt PlA (40%ige
Lösung; Mw=1250) und 644 g Wasser werden mit 276 g
eines Chromgerbstoffes (26% Chromoxid, 33% Basizität)
versetzt und analog wie bei Produkt 1 beschrieben,
weitergearbeitet.
Analysedaten:
pH pur: 1,59
pH (10%): 2,50
Cr₂O₃-Gehalt: 7,2%
Cr : COOH-Verhältnis: 1 : 0,4
pH pur: 1,59
pH (10%): 2,50
Cr₂O₃-Gehalt: 7,2%
Cr : COOH-Verhältnis: 1 : 0,4
1 kg niedermolekulare Polyacrylsäure Produkt PlA (40%ige
Lösung, Mw=1250) werden mit 380 g eines
Chromgerbstoffes (26% Chromoxid, 33% Basizität) versetzt
und analog wie bei Punkt 1 beschrieben, weitergearbeitet.
Analysedaten:
pH pur: 0,95
pH (10%): 1,95
Cr₂O₃-Gehalt: 7,2%
Cr : COOH-Verhältnis: 1 : 3,82
pH pur: 0,95
pH (10%): 1,95
Cr₂O₃-Gehalt: 7,2%
Cr : COOH-Verhältnis: 1 : 3,82
1 kg eines Copolymers (90% Acrylsäure, 10% Ethylacrylat,
40 Gew.-% Mol.-gew. 2100, Polymerisationsverfahren analog
Produkt Pla) werden mit 150 g eines Chromgerbstoffs (26%
Chromoxid, 33% Basizität) versetzt, 2 Stunden gerührt und
15 Minuten auf 70 Grad C erhitzt.
Analysedaten:
pH pur: 0,82
pH (10%): 1,84
Cr₂O₃-Gehalt: 3,4%
Cr : COOH-Verhältnis: 1 : 22
pH pur: 0,82
pH (10%): 1,84
Cr₂O₃-Gehalt: 3,4%
Cr : COOH-Verhältnis: 1 : 22
Siehe Produkt 1 jedoch Verwendung einer schwefelfreien
Polyacrylsäure Produkt Plb (siehe Herstellungsvorschrift)
Herstellung analog Produkt P jedoch Verwendung einer
Polyacrylsäure (Produkt Plc) mit Mol.-Gew. 500 und einem
Schwefelgehalt welcher 14 Gew.-% bzgl. Trockengehalt
Polymer beträgt.
Siehe Produkt Pl, jedoch Verwendung eines Copolymers aus
80% Acrylsäure und 20% Hydroxyethylacrylat (Herstellung
des Copolymers analog Polymerisationsverfahren von Produkt
Pla).
Die gesamte 1. Stufe (7,49 kg H₂O, 2,33 kg Acrylsäure, 466
g Mercaptoethanol und 23 g FeSo₄-Lösung 1%ig) wird im
Reaktionsgefäß vorgelegt und bei Raumtemperatur durch
Zugabe von 585 g Perhydrol (30% H₂O₂) gestartet. Die
Temperatur steigt hierbei auf 80 Grad C an. Nach Überschreiten
der maximalen Temperatur wird auf 35 Grad C
abgekühlt und die komplette 2. Stufe (2,33 kg Acrylsäure
und 466 g Mercaptoethanol) eingesetzt und erneut durch
Zugabe von 585 g Perhydrol gestartet. Die Temperatur
steigt auf 85 Grad C an. Nach Erreichen der maximalen
Temperatur wird noch 1 Stunde gerührt und anschließend
gekühlt.
Das Polymer hat einen pH von 1,5, Feststoffgehalt 40%,
Viskosität <110 mPa · s, η spez/c <5 ml/g.
In einem 2-l-Wittschen-Topf, ausgestattet mit
Ankerblattrührer, Thermometer und Kühler, werden 550 g
ents. Wasser vorgelegt und unter Rühren (ca. 100 UpM) auf
81 Grad C aufgeheizt. Bei Erreichen der Temperatur wird
mit dem Monomerzulauf begonnen. Dieser besteht aus 400 g
Acrylsäure und 80 g Ammoniumperoxidisulfat, welches in
100 g ents. Wasser vorher gelöst wurde. Zwei Stunden wird
kontinuierlich aus einem Zulauftrichter zudosiert, wobei
kurz nach dem Start ein deutlicher Temperaturanstieg bis
auf 97 Grad C zu verzeichnen ist. Nach einer Stunde Zulauf
wird 80 g Ammoniumperoxidisulfat, gelöst in 100 g ents.
Wasser in das Reaktionsgemisch gegeben. Dabei ist kein
Temperaturanstieg zu beobachten. Nach Zulaufende wird der
Ansatz noch zwei Stunden bei 80 Grad C gerührt, dann
abgekühlt, filtriert und abgefüllt.
Das Polymerisat ist leicht trüb und farblos. Der
Festkörpergehalt beträgt 43,0%. Eine akt. Viskosität von
31 mPa · s und ein Eta von 4,8 ml/g in Methanol wurden
ermittelt. Der pH-Wert beträgt 1.
In einem 2-l-Wittschen-Topf, ausgestattet mit
Ankerblattrührer, Thermometer und Kühler, werden 600 g
ents. Wasser, 133,3 g Acrylsäure, 46,6 g Mercaptoäthanol
und 58,3 g Perhydrol (30%ige Wasserstoffperoxidlösung)
vorgelegt und mit 1 ml 1%ige Eisen(III)sulfatlösung
gestartet. Sofern steigt die Temperatur bis auf 90 Grad C
an und fällt dann sofort wieder ab. Nach ca. einer halben
Stunde wird der Ansatz auf 35 Grad C abgekühlt. Dazu
werden 133,3 g Acrylsäure und 46,6 g Mercaptoethanol
zugesetzt und mit 58,3 g Perhydrol die 2. Stufe gestartet.
Wie auch in der 1. Stufe steigt die Temperatur deutlich
an. Nach ca. einer halben Stunde kühlt man auf ca.
35 Grad C ab. Danach wird die dritte Stufe, bestehend aus
133,3 g Acrylsäure und 46,6 g Mercaptoäthanol zugegeben
und mit 58,3 g Perhydrol gestartet.
Während der gesamten Polymerisationszeit wird mit ca. 110
UpM gerührt. Nach der Abkühlzeit wird der leicht trübe,
farblose Ansatz filtriert. Der Festkörpergehalt beträgt
41,0%. Ein Eta von 3,3 ml/g in Methanol wurde ermittelt.
Der pH-Wert beträgt 1,5.
Versuchsdurchführung wie in Anwendungsbeispiel 2.
Verwendung von 3,5% eines Chrompolyacrylat-Gerbstoffs mit
7,2% Cr₂O₃, Cr : COOH 1 : 1,35 Molgewicht des
Acrylatcopolymers (80% Acrylsäure, 20%
Hydroxyethylacrylat) : 1000-1300, identisch mit
Produkt 7; Schwefelgehalt des Copolymers 7,7%.
Analysedaten:
Chromoxid: Leder: 4,2%
Restbrühe (25% Flotte) : 1,15 g/l
Chromoxidacrylat: 1,3%
Schrumpftemperatur: 100 Grad C
Chromoxid: Leder: 4,2%
Restbrühe (25% Flotte) : 1,15 g/l
Chromoxidacrylat: 1,3%
Schrumpftemperatur: 100 Grad C
Die erhaltenen Leder sind etwas voller und weniger weich
als jene aus Anwendungsbeispiel 2.
Versuchsdurchführung wie in Anwendungsbeispiel 2.
Verwendung von 3,5% eines Chrompolyacrylat-Gerbstoffs mit
7,2% Chromoxid, Cr : COOH 1 : 1,65, Molgewicht des
schwefelfreien Acrylatcopolymers 1000-1300, identisch
mit Produkt 5.
Analysedaten:
Chromoxid: Leder: 4,3%
Restbrühe (25% Flotte) : 0,98 g/l
Chromoxidacrylat: 1,3%
Chromoxid: Leder: 4,3%
Restbrühe (25% Flotte) : 0,98 g/l
Chromoxidacrylat: 1,3%
Die erhaltenen wet blues besitzen eine dunkelblauere Farbe
als jene aus Anwendungsbeispiel 2. Die erhaltenen Leder
sind weniger egal gefärbt als jene aus Anwendungsbeispiel
2.
Versuchsdurchführung wie in Anwendungsbeispiel 2.
Verwendung von 3,5% eines Chrompolyacrylat-Gerbstoffs mit
7,2% Chromoxid, Cr : COOH, Verhältnis 1 : 1,6, Molgewicht
des Acrylatcopolymers 500-600, Schwefelgehalt bezogen
auf Trockengewicht des Polymers 14%, identisch mit
Produkt 6.
Analysedaten:
Chromoxid: Leder: 4,55%
Restbrühe: 0,6 g/l
Chromoxidacrylatgehalt: 1,3%
Chromoxid: Leder: 4,55%
Restbrühe: 0,6 g/l
Chromoxidacrylatgehalt: 1,3%
Die erhaltenen Leder zeichnen sich durch gute Fülle,
Weichheit und sehr egale Färbung aus.
Claims (19)
1. Acrylatgerbmittel mit einem Gehalt an gerbaktiven
Acrylatpolymeren,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gerbmittel mindestens eine Komponente mit
wenigstens einer Thiogruppe in organischer Bindung
enthalten.
2. Acrylatgerbmittel gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als gerbaktive Wirkstoffe
Polymerisate P mit repetierenden Einheiten der
Formel I
worin
R₁ Wasserstoff, Methyl oder einen Rest CH₂COOR₂ wobei R₂ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und
Q eine Gruppe -COOM, eine Cyanogruppe, eine CONR₃R₄ Gruppe, worin R₃ und R₄ unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen, oder unter Einbeziehung eines weiteren Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatoms einen Heterocyclus bilden M für Wasserstoff-, ein Alkali-, Ammonium-, Erdalkali- oder Chromkation steht.
R₁ Wasserstoff, Methyl oder einen Rest CH₂COOR₂ wobei R₂ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und
Q eine Gruppe -COOM, eine Cyanogruppe, eine CONR₃R₄ Gruppe, worin R₃ und R₄ unabhängig voneinander für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen, oder unter Einbeziehung eines weiteren Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatoms einen Heterocyclus bilden M für Wasserstoff-, ein Alkali-, Ammonium-, Erdalkali- oder Chromkation steht.
3. Acrylatgerbmittel gemäß Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die repetierenden Einheiten der
Formel I im Polymerisat P unter sich gleich oder
verschieden sind.
4. Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die repetierenden
Einheiten der Formel I 100-X Gew.-% der Polymerisate
darstellen, wobei X für den prozentualen Anteil der
thiohaltigen Komponente steht.
5. Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die repetierenden
Einheiten der Formel I von 10 bis 95 Gew.-%,
vorzugsweise 40 bis 80 Gew.-% der Polymerisate P
darstellen.
6. Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisate P eine
mittlere Molekülmasse im Bereich 200 bis 30 000
besitzen.
7. Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisate P mit
Chrom dotierte Polymerkomplexverbindungen darstellen.
8. Acrylatgerbmittel gemäß Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Dotierungsverhältnis Chrom zu
Einheit im Polymerisat P wie 1 : 0,2 bis 1 : 150
vorliegt.
9. Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polymerisate P zu 0 bis
(100-x) Gew.-%, wobei x für den prozentualen Anteil
der thiohaltigen Komponente steht, aus Monomeren der
Formel IA
worin R₁ Wasserstoff oder Methyl und M′ Wasserstoff,
ein Alkalikation, ein Ammoniumkation oder
Chromkationen in anteiliger Wertigkeit bedeuten
aufgebaut sind.
10. Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen 1-9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Säurezahl der Polymerisate P
im Bereich 100-800 liegt.
11. Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen 1-10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Schwefel
in organischer Bindung im Acrylat-Gerbmittel
mindestens 5 Gew.-% und bis zu 40 Gew.-% beträgt.
12. Verfahren zur Herstellung der Acrylatgerbmittel gemäß
den Ansprüchen 1 bis 6 und 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß als Comonomere Verbindungen der
Formel IV
worin R₁′ Wasserstoff oder Methyl, Y′ Sauerstoff
oder einen Rest -NR₄, wobei R₄ für Wasserstoff oder
einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen steht,
R₅′ eine gegebenenfalls verzweigte Alkylengruppe mit
1 bis 18, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und
R₇ einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
bedeuten in Anteilen von 2 bis 20 Gew.-% bezogen auf
die Gesamtheit der Monomeren im Polymerisat P
angewendet werden.
13. Verfahren zur Herstellung der Acrylatgerbmittel
gemäß den Ansprüchen 1-6 und 9-11, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Polymerisation die zu
den Polymeren P führt mindestens 5 und bis zu 60
Gew.-% bezogen auf die Gesamtheit der Monomeren an
mindestens einer Mercaptoverbindung der Formel V
R₇ SH (V)worin
R₇ für einen gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls cyclischen Alkylrest mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen, insbesondere 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, speziell 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, wobei der Alkylrest hydroxy-substituiert sein kann (Verbindung der Formel VA) oder für einen Rest -(CH₂)p- NR₃′′ R₄′′ worin R₃′′ und R₄′′ die gleichen Bedeutungen wie R₃ und R₄ besitzen und n für 2 bis 6 steht (Verbindung der Formel VB) oder für einen Rest -R₈-COOR₉, worin R₈ für einen gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls mit einer weiteren COOR₉- Gruppe substituierten Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wobei -SH an einem primären, sekundären oder tertiären Kohlenstoffatom gebunden sein kann und worin R₉ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht (Verbindung der Formel VC) vorhanden sind.
R₇ für einen gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls cyclischen Alkylrest mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen, insbesondere 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, speziell 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, wobei der Alkylrest hydroxy-substituiert sein kann (Verbindung der Formel VA) oder für einen Rest -(CH₂)p- NR₃′′ R₄′′ worin R₃′′ und R₄′′ die gleichen Bedeutungen wie R₃ und R₄ besitzen und n für 2 bis 6 steht (Verbindung der Formel VB) oder für einen Rest -R₈-COOR₉, worin R₈ für einen gegebenenfalls verzweigten, gegebenenfalls mit einer weiteren COOR₉- Gruppe substituierten Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wobei -SH an einem primären, sekundären oder tertiären Kohlenstoffatom gebunden sein kann und worin R₉ für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht (Verbindung der Formel VC) vorhanden sind.
14. Verfahren zur Herstellung der Acrylatgerbmittel gemäß
den Ansprüchen 1 bis 6 und 9 bis 11 und 13, dadurch
gekennzeichnet, daß man der wäßrigen, die
Acrylatgerbmittel enthaltenden Flotte mindestens 7
und bis zu 40 Gew.-% an mindestens einer
Mercaptoverbindung der Formel V zusetzt.
15. Verwendung der Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen
1 bis 4 im Pickel.
16. Verwendung der Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen
1 bis 14 in der Hauptgerbung.
17. Verwendung der Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen
1 bis 14 in der Nachgerbung.
18. Verwendung der Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen
7 und 8, 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dotierungsverhältnis Chrom zu Einheit Q im
Polymerisat P im Bereich 1 : 0,1 bis 1 : 100 liegt.
19. Verwendung der Acrylatgerbmittel gemäß den Ansprüchen
7, 8 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dotierungsverhältnis Chrom zu Einheit Q im
Polymerisat P im Bereich 1 : 0,3 bis 1 : 50 liegt.
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