DE3724534C2 - Verfahren zur Durchführung exothermer chemischer Reaktionen in der Gasphase - Google Patents
Verfahren zur Durchführung exothermer chemischer Reaktionen in der GasphaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Durchführung quasi kontinuierlicher exothermer chemischer
Reaktionen in einem Festbettreaktor mit einem oder
mehreren gasförmigen Reaktanden.
Beim Anfahren einer Gasphasenreaktion in einem katalytischen
Festbettreaktor können unter bestimmten Voraussetzungen
instabile Prozesse beobachtet werden, die
darauf schließen lassen, daß eine Reaktionsfront mit
deutlich überhöhter Temperatur vom Reaktoranfang zum
Reaktorende wandert. Diese Temperaturüberhöhung kann
zu einer Schädigung des Katalysators führen; d. h., daß
der Katalysator in seiner Aktivität beeinträchtigt wird.
Um zu einem besseren Verständnis dieses Phänomens zu
kommen und um Störfälle dieser Art in Zukunft vermeiden
zu können, wurden von verschiedenen Autoren Modellvorstellungen
und rechnerische Ansätze entwickelt.
Aus "Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie", Band I, 1951, Seite 908 ff.
ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Durchführung einer exothermen Reaktion -
namentlich von Kohlenmonoxid und Wasserdampf - in einem Festbettreaktor
beschrieben, bei dem eine Temperaturerhöhung am Reaktorende, hervorgerufen
durch die freiwerdende Energie einer exothermen Gasreaktion, dem
Reaktoranfang über einen Wärmetauscher zugeleitet wird, um dort die
gasförmigen Vorprodukte vor dem Eintritt in den Reaktor und dem Kontakt mit dem
Katalysator vorzuwärmen. Das Verfahren dient lediglich der Erhöhung des
Wirkungsgrades der Umsetzung durch Ausnützung der Reaktionswärme. Eine
wandernde Reaktionsfront wird dort nicht beschrieben.
Die deutsche Auslegeschrift DE-AS 11 64 991 beschreibt ein Verfahren zur
katalytischen Umsetzung von mehreren gasförmigen Reaktanden. Das Verfahren,
welches quasi diskontinuierlich betrieben wird, beinhaltet im Kern die stoßweise
Zufügung eines Reaktanden mit hoher Durchflußgeschwindigkeit zu einem ersten
Reaktionsteilnehmer in einem Durchflußreaktor. Die Abstände der Zugaben des
Reaktanden sind jeweils so zu wählen, daß sich beim Durchfluß des
Reaktionsgemisches durch den Reaktor gebildetes Produkt eines
Reaktionspfropfens beider Reaktionsteilnehmer nicht mit Produkt eines vor- oder
nachlaufenden Reaktionspfropfens, z. B. aufgrund von Längsdiffusion, vermischt.
Man kann zwar in diesem Verfahren auch von einer wandernden Reaktionsfront
sprechen. Diese wird jedoch durch die stoßweise, diskontinuierliche Zugabe des
einen Reaktanden und seine Durchflußgeschwindigkeit bzw. Längsdiffusion
bestimmt. Von eiiner einen solchen Reaktionspfropf begleitenden
Temperaturerhöhung bzw. einer Rückkopplung der freiwerdenden Energie auf
einen neuen Reaktandenstoß wird in diesem Dokument nichts offenbart.
Im Gegensatz zum genannten Stand der Technik liegt bei der vorliegenden Erfindung
die Zielvorstellung zugrunde, die überhöhte Reaktionstemperatur
einer wandernden Reaktionsfront
technisch nutzbar zu machen. Insbesondere liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer in der Gasphase
stattfindenden Reaktion in einem Festbettreaktor
auch unter ungünstigen Betriebsbedingungen eine möglichst
vollständige Umsetzung der Reaktanden zu erreichen.
Unter "ungünstigen Betriebsbedingungen" soll dabei verstanden
werden, daß die Reaktanden in den Festbettreaktor
mit verhältnismäßig niedrigen Konzentrationen und/oder
mit verhältnismäßig niedrigen Zulauftemperaturen eingespeist
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur quasi
kontinuierlichen Durchführung einer exothermen Reaktion in einem Festbettreaktor,
dem die gasförmigen Reaktanden kontinuierlich zugeführt werden und bei dem
durch eine Änderung der Prozeßführungsgrößen eine sich in Strömungsrichtung
bewegende Reaktionsfront mit einer deutlichen Temperaturüberhöhung erzeugt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufrechterhaltung einer zirkulierenden
Reaktionsfront ein Ring- oder Schleifenreaktor verwendet wird, bei dem der
Reaktorausgang in die Nähe des Reaktoreingangs verlegt wird, um einen
intensiven Wärmeaustausch zwischen Reaktoreingang und Reaktorausgang zu
gewährleisten, so daß die beim Eintreffen der Reaktionsfront am Reaktorausgang
hervorgerufene Temperaturüberhöhung dem Reaktoreingang zugeführt wird und
dort erneut eine in Strömungsrichtung wandernde Reaktionsfront ausgelöst wird.
Aufgrund dieser Rückkoppelung kann man eine Reaktionsfront
mit überhöhter Temperatur immer wieder durch den Reaktor
zirkulieren lassen, so daß eine quasi kontinuierliche
Reaktionsführung möglich ist. Im Sinne einer Änderung der
Prozeßführungsgrößen kann der Durchsatz im Reaktor erhöht
und/oder die Kühlung des Reaktors erhöht und/oder die
Zulauftemperatur der Reaktanden erniedrigt werden, um
die Reaktionsfront am Reaktoreingang auszulösen.
Vorzugsweise wird als Festbett im Reaktor eine katalytische
Schüttung verwendet. Alternativ kann aber das
Festbett auch aus einer inerten Schüttung bestehen.
Um Wärmeverluste zu minimieren und zur Aufrechterhaltung
der zirkulierenden Reaktionsfront müssen die thermischen
Voraussetzungen für einen intensiven Wärmeaustausch zwischen
dem Reaktorende und dem Reaktoreingang gegeben
sein. Aus diesem Grunde wird ein Ring- oder
Schleifenreaktor verwendet, bei dem der Reaktorausgang
in die Nähe des Reaktoreingangs verlegt wird, um einen
intensiven Wärmeaustausch zu gewährleisten.
Die Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß
durch einen Ring- oder Schleifenreaktor
gekennzeichnet, bei dem sich der Reaktoreingang und der
Reaktorausgang konzentrisch überlappen.
Die Vorteile der Erfindung liegen darin, daß die Temperaturüberhöhung
der wandernden Reaktionsfront gezielt
zu einer Verbesserung der Reaktionskinetik im Hinblick
auf einen verbesserten Wirkungsgrad und eine vollständige
Umsetzung der Reaktanden ausgenutzt wird. Daraus
resultiert auch eine verbesserte Energiebilanz, da
die zur Aufrechterhaltung der zirkulierenden Reaktionsfront
insgesamt erforderliche Aufheizwärme gegenüber
einem stationären Prozeß verringert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann grundsätzlich bei
Zersetzungsreaktionen (Crack-Prozesse) und bei Umsetzungsreaktionen
angewendet werden. Bei Zersetzungsreaktionen
wird dem Reaktor nur ein gasförmiger Reaktand zugeführt,
während bei Umsetzungsreaktionen zwei oder mehrere Reaktanden
in den Reaktor eingespeist werden müssen. Ein
bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung sind Verbrennungsprozesse,
insbesondere von Industrieabgasen, bei
denen es auf eine möglichst vollständige Verbrennung
ankommt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
und Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 einen Ringreaktor zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2a - Fig. 5b verschiedene, zu den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
gehörende Diagramme zur
Erläuterung der zirkulierenden Reaktionsfront.
Der Kreislauf- bzw. Ringreaktor nach Fig. 1 besteht aus
einem rechteckigförmig gebogenen Rohr 1 mit einem Durchmesser
von 13 mm und einer Länge LR= 600 mm. Der Reaktor
ist konstruktiv so ausgeführt, daß sich die Eingangszone
und die Ausgangszone des Reaktors konzentrisch überlappen.
Zu diesem Zweck mündet das Rohr 1 an seinem Ende in
ein Mantelrohr 2 mit größerem Durchmesser (19,8 mm), das
das Rohr 1 auf einer Länge LM= 90 mm konzentrisch umschließt.
Dieser Teil wird im folgenden kurz als Mantelreaktor
2 bezeichnet. Die spezielle Konstruktion des
Mantelreaktors gewährleistet einen intensiven Wärmeaustausch
zwischen dem Ringraum 3 und dem Innenrohr 1 des
Reaktors. Auf diese Weise kann die am Reaktorausgang entstehende
Reaktionswärme unter Minimierung der Wärmeverluste
auf den Reaktoreingang rückgekoppelt werden. In
der Praxis kann ein Wärmedurchgangskoeffizient αi, der
das Maß für den Energieaustausch zwischen den beiden
Phasen des Mantelreaktors 2 ist, von ca. αi≈50
erreicht werden. Am Reaktoreintritt 4 werden die gasförmigen
Reaktanden zugeführt; am Reaktoraustritt 5
wird das Reaktionsprodukt abgezogen. Das Rohr 1 und
das Innenrohr des Mantelreaktors 2 waren bei den nach
folgenden Beispielen mit einem Nickelkatalysator Typ G 65
der Firma Girdler - Südchemie gefüllt. Der Korndurchmesser
des Nickelkatalysators betrug 1,5 mm, der Leerraumanteil
der Schüttung 0,438. Die spezifische Wärmekapazität
der Schüttung betrug 1,01 bei einer Dichte von
1025 kg/m³. Anstelle einer Katalysatorschüttung kann der
Ringreaktor 1 einschließlich des Innenrohres des Mantelreaktors
2 auch mit einer inerten Schüttung, z. B. Keramikkügelchen,
gefüllt werden. Maßgebend ist dabei nur, daß
die Wärmekapazität der Schüttung groß ist gegenüber der
Wärmekapazität der gasförmigen Reaktanden, so daß grundsätzlich
der konvektive Wärmetransport in der Schüttung
immer sehr viel kleiner bleibt als der konvektive Stofftransport.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele beziehen sich
auf die Umsetzung von Kohlendioxyd mit Wasserstoff zu
Methan
CO₂+4 H₂→CH₄+2 H₂O.
Dies bedeutet, daß dem Reaktoreintritt 4 eine Mischung
von Kohlendioxyd und Wasserstoff zugeführt wurde. Dabei
wurde eine Zusammensetzung von 3% CO₂ und 97% H₂
gewählt. Der Massenstrom betrug =0,37 kg/h (1,2 m³/h
bezogen auf Zimmertemperatur und Normaldruck).
Die betrachtete Reaktion ist stark exotherm. Die Zündtemperatur
TZ beträgt etwa 200°C. Führt man dem Reaktor
im gelöschten Zustand (die Temperatur ist an jeder Stelle
der Schüttung deutlich kleiner als die Zündtemperatur!)
Reaktionsgas mit einer Temperatur zu, die oberhalb von
TZ liegt, so bildet sich am Anfang der Schüttung ein
Reaktionsbereich aus. Je größer die Massenstromdichte
ist, um so weiter reicht er in die Schüttung hinein.
Die Reaktionswärme erzeugt einen Anstieg der Temperatur,
der beim adiabaten Reaktor dem "adiabaten Temperaturschub"
der Reaktion entspricht. Durch Wärmeleitung fließt ein
Teil der Wärme entgegen der Strömungsrichtung zum Zulauf
zurück. Im folgenden werden verschiedene Beispiele
beschrieben, um die Bedingungen für das Zirkulieren einer
solchen Reaktionsfront im Reaktor zu erläutern.
Unter der Voraussetzung, daß die Zulauftemperatur des
Gasgemisches kleiner ist als die Zündtemperatur TZ, kann
man erreichen, daß durch eine Vergrößerung des Durchsatzes
die Reaktionsfront am Reaktoreingang in Bewegung gesetzt
wird. Dieser Vorgang wird anhand der Fig. 2a und 2b erläutert.
Ausgehend von einem Zustand, bei dem eine stationäre Reaktionszone
durch die Zufuhr von hinreichend heißem Frischgas
am Anfang des Innenrohres im Mantelreaktor 2 (Reaktoreingang)
erzeugt wurde, wird durch Absenken der Zulauftemperatur
auf 80°C ein Zustand ausgelöst, bei dem sich
die Brennzone ständig in der in Strömungsrichtung hinteren
Hälfte des Innenrohres hin- und herbewegt. Das Profil
für 0 min in Fig. 2a stellt einen dieser Zustände dar.
Zu diesem Zeitpunkt wird der Volumenstrom des Reaktandengemisches
sprungförmig von 400 l/h auf 1200 l/h erhöht,
was eine ausschließlich in Strömungsrichtung wandernde
Brennzone auslöst. Die vom Mantel an das Innenrohr übertragene
Wärme reicht aus, um jeweils eine neue Zone zu
zünden. Fig. 3a und 3b zeigen den dritten Zyklus, bei dem
das System bereits eingeschwungen ist. An den Konzentra
tionsprofilen ist zu erkennen (Fig. 2b und 3b), wie eine
neue Reaktionszone, etwa in der Mitte des Innenrohres,
entsteht (Konzentrationsprofile für 36, 39 und 42 min in
Fig. 3a, 3b). Beim Erreichen des Rohrreaktors hat sich
bereits eine deutliche Temperaturerhöhung ΔT ausgebildet.
Die Wanderungsgeschwindigkeit w läßt sich am einfachsten
aus dem waagerechten Abstand zweier aufeinanderfolgender
Konzentrationsprofile im Bereich der chemischen Reaktion
und der zugehörigen Zeitdifferenz ermitteln, da diese
im Falle der vollständig ausgebildeten Reaktionszone
fast parallel zueinander verlaufen. Die Geschwindigkeit
uth des konvektiven Wärmetransportes betrug hier uth=43,7 mm/min
und die Wanderungsgeschwindigkeit w=30 mm/min. Daraus
folgt:
Es gilt also w<uth. Dies ist die
Ursache dafür, daß das Temperaturmaximum um so breiter
ist, je weiter die Brennzone den Reaktor durchlaufen hat.
Da diese etwa am Beginn des Rohrreaktors gebildet wird,
erreicht die dort entstandene Temperaturüberhöhung den
Mantelreaktor 2 zu einem Zeitpunkt, bei dem die Brennzone
gerade jene ca. 70% der Länge der Rohrreaktors 1 durchlaufen
hat, die durch das Verhältnis gegeben sind.
Von da an bildet sich am Anfang des Rohrreaktors 1 eine
neue Reaktionszone, was ein Verlöschen der auslösenden
Zone verursacht (s. Konzentrationsprofil für 36 min in
Fig. 3b). Diese verläßt den Reaktor als einfache Temperaturwelle,
die sich nicht mehr mit w, sondern mit der
höheren Geschwindigkeit uth aus dem Reaktor herausbewegt
(Temperaturprofile für 36, 39 und 42 min).
Mit derselben Vorgehensweise wie im ersten Fall, jedoch
bei einer Absenkung der Zulauftemperatur auf 20°C, ergibt
sich das in Fig. 4a, 4b dargestellte Verhalten.
Es zeigt bereits den eingeschwungenen Zustand. Ein kälterer
Zulauf bewirkt eine höhere Wandungsgeschwindigkeit der
Reaktionszone. Dies hat einen größeren Temperaturhub zur
Folge. Die Wandungsgeschwindigkeit w beträgt hier 31,2 mm/min.
Sie ist damit um etwa 4% größer als diejenige, die
sich im Falle 1 mit einer Zulauftemperatur von 80°C ergab.
Diese geringfügige Vergrößerung von w hat einen bemerkenswerten
Einfluß auf den Temperaturhub. Er steigt so erheblich
an, daß die maximale Temperatur mit 660°C sogar einen
größeren Wert erreicht als im vorigen Beispiel. Das Absenken
der Zulauftemperatur hat also überraschenderweise
einen Anstieg der Endtemperatur in der Reaktionszone zur
Folge. Dies bedeutet für den Betrieb einer solchen Anlage,
daß der Zulauf, außer beim Anfahren, nicht beheizt zu
werden braucht.
Die Zulaufbedingungen und Reaktordaten waren die gleichen
wie bei Beispiel 1 (Massenstrom 1200 l/h, Zulauftemperatur
80°C). Der Reaktor war jedoch mit Glaswolle isoliert.
Der Wärmedurchgangskoeffizient αa hatte den Wert
Der eingeschwungene Zustand ist in den Fig. 5a,
5b dargestellt.
Ein Vergleich der Ergebnisse mit denen des ersten Beispieles
(Fig. 4a, 4b) zeigt, daß sich die Kühlung hauptsächlich in
den Bereichen niedrigerer Temperaturen bemerkbar macht. Das
Temperaturniveau, auf dem sich die Reaktionszone aufbaut,
liegt hier mit 69°C um etwa 40°C niedriger als im adiabaten
Fall. Die niedrigere Temperatur des Gases unmittelbar
vor der Brennzone verursacht eine größere Wandungsgeschwindigkeit,
was einen vergrößerten Temperaturhub
zur Folge hat. Daher ist hier die Reaktionsendtemperatur
mit 634°C nur unwesentlich niedriger als beim adiabaten
Reaktor (640°C). Die Wandungsgeschwindigkeit w beträgt
hier 32 mm/min, das Verhältnis
Beim ungekühlten Reaktor wird die Temperaturwelle während
ihrer Wandung immer breiter. Die Ursache dieses Verhaltens
ist der Unterschied zwischen den Geschwindigkeiten
w und uth. Der vordere Teil der Welle eilt ihrem hinteren
an die Reaktionsfront gebundenen Ende mit der Geschwindigkeit
uth voraus. Im gekühlten Fall geht ein Teil der
Wärme an die Umgebung verloren. Im Bereich der chemischen
Reaktion wird dieser Verlust durch eine Erhöhung der
Wanderungsgeschwindigkeit fast aufgehoben (s. oben). Ein
solcher Mechanismus steht für den vorderen Teil der Welle,
der allein durch den konvektiven Wärmetransport gespeist
wird, nicht zur Verfügung. Die Verbreiterung der Temperaturwelle
ist daher beim gekühlten Reaktor viel schwächer ausgeprägt
als beim adiabaten Reaktor. Dies ist die Ursache
dafür, daß der Mantel erst später erwärmt wird. Die
Reaktionszone muß daher weiter in den Rohrreaktor hineinlaufen
bis sie von einer neuen abgelöst wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur quasi kontinuierlichen Durchführung einer exothermer Reaktion in
einem Festbettreaktor, dem die gasförmigen Reaktanden kontinuierlich zugeführt
werden und bei dem durch eine Änderung der Prozeßführungsgrößen eine sich in
Strömungsrichtung bewegende Reaktionsfront mit einer deutlichen
Temperaturerhöhung erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufrechterhaltung einer
zirkulierenden Reaktionsfront ein Ring- oder Schleifenreaktor verwendet wird, bei
dem der Reaktorausgang in die Nähe des Reaktoreingangs verlegt wird, um einen
intensiven Wärmeaustausch zwischen Reaktoreingang und Reaktorausgang zu
gewährleisten, so daß die beim Eintreffen der Reaktionsfront am Reaktorausgang
hervorgerufene Temperaturerhöhung dem Reaktoreingang zugeführt wird, und
dort erneut eine in Strömungsrichtung wandernde Reaktionsfront ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchsatz im Reaktor erhöht und/oder die
Zulauftemperatur der Reaktanden erniedrigt und/oder
die Kühlung des Reaktors erhöht wird, um die Reaktionsfront
am Reaktoreingang auszulösen.
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