DE3929413A1 - Reaktor zum adiabatischen durchfuehren katalytischer prozesse - Google Patents
Reaktor zum adiabatischen durchfuehren katalytischer prozesseInfo
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- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J8/00—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
- B01J8/02—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with stationary particles, e.g. in fixed beds
- B01J8/06—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with stationary particles, e.g. in fixed beds in tube reactors; the solid particles being arranged in tubes
- B01J8/067—Heating or cooling the reactor
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reaktor zum Umsetzen von durch
eine Einspeiseleitung zugeführtem, gas- oder dampfförmigem
oder flüssigem Einsatzmaterial an einem Katalysator, der in
einem Behälter angeordnet ist.
Reaktoren für katalytische Prozesse, die innerhalb einer
wärmeisolierenden Umhüllung ablaufen, sind bekannt. Hierbei
ist aber nicht gewährleistet, daß die Temperatur im
Eintrittsbereich des Katalysators genau einstellbar ist und
während des Betriebes weitgehend gleich bleibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen
Reaktor zu schaffen, bei welchem sich die Entrittstemperatur
im Katalysatorbett während des ganzen Betriebes genau
kontrollieren läßt, ohne daß ein nennenswerter Austausch von
Reaktionswärme mit der Umgebung stattfindet. Erfindungsgemäß
gelingt dies dadurch, daß der Behälter von einem
Flüssigkeitsmantel umgeben ist und die Einspeiseleitung im
Flüssigkeitsmantel verläuft. Der Flüssigkeitsmantel sorgt
für einen wirksamen Temperaturausgleich und bringt das
Einsatzmaterial in der Einspeiseleitung auf die gewünschte
Temperatur.
Um die Temperaturkonstanz des Einsatzmaterials vor Eintritt
in den Katalysator noch zu verbessern, enthält der
Katalysatorbehälter vorzugsweise eine Schicht aus
Inertmaterial und die Einspeiseleitung mündet in der Nähe
dieser Schicht. Die Schicht aus Inertmaterial ist ebenfalls
vom Flüssigkeitsmantel umgeben und wird dadurch auf der
gleichen Temperatur gehalten, die in der obersten
Katalysatorschicht herrscht. Das Einsatzmaterial, dessen
Temperatur durch den indirekten Wärmeaustausch im
Flüssigkeitsmantel bereits nahezu eingestellt ist, strömt
zunächst durch die Schicht aus Inertmaterial, in welcher die
Temperatur der in der obersten Katalysatorschicht
herrschenden Temperatur völlig angeglichen wird.
Anschließend an die Schicht aus Inertmaterial strömt das
Einsatzmaterial durch den Katalysator.
Falls erforderlich, kann der Flüssigkeitsmantel mit einer
Beheizung versehen sein. Zweckmäßig ist es auch, die
Flüssigkeit im Flüssigkeitsmantel umzupumpen, um für eine
rasche Vergleichmäßigung der Temperatur im
Flüssigkeitsmantel zu sorgen.
Zweckmäßigerweise ist der Behälter im Bereich des
Katalysators von einer thermisch isolierenden Schicht
umgeben. Die Isolierschicht sichert den adiabatischen Ablauf
der Reaktion am Katalysator, d.h. sie verhindert weitgehend
den Austausch von Wärme mit der Umgebung. Dadurch wird die
Temperatur im Katalysatorbett nur von der entstehenden oder
verbrauchten Reaktionswärme beeinflußt. Da die
Reaktionsgeschwindigkeit und z.B. auch die Selektivität sehr
temperaturabhängig sind, kann der Ablauf eines chemischen
Prozesses in einem bereits durch seine Größe adiabat
arbeitenden industriellen Schachtreaktor im
erfindungsgemäßen Reaktor im Labormaßstab simuliert werden.
Der Reaktor eignet sich nicht nur für Arbeiten im
Labormaßstab, sondern auch für Technikums- und Pilotanlagen.
Für Produktionsanlagen kann der Reaktor ebenfalls verwendet
werden.
Mit Hilfe der Zeichnung, die einen Längsschnitt durch den
Reaktor in schematischer Darstellung wiedergibt, werden
Ausgestaltungsmöglichkeiten des Reaktors erläutert.
In einem Behälter (1) befindet sich ein Bett (2) aus
körnigem Katalysatormaterial auf einem Rost (3). Über dem
Katalysatorbett (2) ist eine Schicht (4) aus inertem
Granulat, z.B. Kugeln aus Glas oder Keramik, angeordnet. Der
Behälter hat die Form eines Rohres, das am oberen Ende mit
einem Deckel (6) verschlossen ist und am unteren Ende einen
Produktauslaß (7) aufweist. Der Behälter besteht aus gut
leitendem Material, z.B. Stahl oder einer Metallegierung.
Im Bereich des Katalysatorbettes (2) ist um den rohrförmigen
Behälter (1) eine thermisch isolierende Schicht (9)
angeordnet, wobei es sich z.B. um einen Asbest- oder
Kunststoffmantel handeln kann. Ein Außenbehälter (10) ist in
dem Ringraum (11), den er umschließt, mit
Wärmeübertragungsflüssigkeit gefüllt, so daß der
Behälter (1) von einem Flüssigkeitsmantel umgeben ist. Bei
der Wärmeübertragungsflüssigkeit kann es sich z.B. um
Wasser, Thermoöl oder um eine Salzschmelze handeln. Im
Ringraum (11) verläuft die Einspeiseleitung (12) für das
umzusetzende Einsatzmaterial, diese Leitung (12) ist
wendelförmig um den oberen Bereich des Behälters (1) geführt
und tritt mit dem Mündungsende (13) in das Innere des
Behälters. Während das Einsatzmaterial durch die
Leitung (12) strömt, wird es durch indirekten Wärmeaustausch
mit der Flüssigkeit im Ringraum (11) annähernd auf deren
Temperatur gebracht, die restliche Temperatureinstellung
erfolgt beim Durchgang des Einsatzmaterials von oben nach
unten durch die Schicht (4) aus Inertmaterial. Auf diese
Weise wird die Temperatur in der obersten Schicht des
Katalysatorbettes (2) genau eingestellt und konstant
gehalten.
Zum Beeinflussen der Temperatur im Katalysatorbett (2) und
zum Ausgleichen von Wärmeverlusten kann man im Ringraum (11)
eine von der Wärmeübertragungsflüssigkeit umspülte
Beheizung (15) anbringen. Diese Beheizung, die in der
Zeichnung nur schematisch angedeutet ist, kann z.B. aus
elektrischen Wicklungen bestehen und an jeder beliebigen
Stelle des Ringraums (11) angeordnet sein.
Besonders bei der Verwendung von Thermoöl oder einer
Salzschmelze kann es zweckmäßig sein, die
Temperaturübertragungsflüssigkeit im Ringraum (11)
umzupumpen. Eine einfache Pumpeinrichtung besteht aus einem
Gebläse (16), durch welches über eine Leitung (17) Inertgas,
z.B. Stickstoff, aufwärts durch die Flüssigkeit geleitet
wird. Dieses Gas zieht durch einen zum Außenmantel (10)
gehörigen Rohrstutzen (18) nach außen ab. Die aufwärts
strömenden Gasblasen nehmen nach dem Mammutpumpenprinzip
Flüssigkeit mit, wodurch eine im allgemeinen ausreichende
Umwälzung der Flüssigkeit erreicht wird. Wenn es sich bei
der Flüssigkeit um Wasser handelt, das im Ringraum (11)
siedet, ist eine Pumpeinrichtung nicht erforderlich, weil
die aufsteigenden Dampfblasen für die ausreichende Umwälzung
des Wassers sorgen. Der Rohrstutzen (18) dient dann der
Dampfableitung und der Ringraum (11) muß mit einer
Einspeiseleitung für Wasser versehen werden, die in der
Zeichnung weggelassen wurde.
Für den Reaktor sind vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
denkbar. Als Einsatzmaterial kommen z.B. kurzkettige Olefine
in Frage, die katalytisch oligomerisiert werden, wobei der
Polymerisationsgrad vom Temperaturverlauf im Katalysatorbett
sehr abhängig ist. Ganz allgemein kann der Reaktor für
Untersuchungen in stark verkleinertem Maßstab eingesetzt
werden, wo der zu simulierende industrielle Prozeß in
Schachtreaktoren oder Etagenreaktoren, also ohne Kühlung
oder Wärmeaustausch abläuft. Als Beispiele seien die
selektive Hydrierung von Doppelbindungen, oxidative
Dehydrierungen, die selektive Oxidation, die
Methanolsynthese und die Homologisierung von Methanol sowie
die Koproduktion von höheren Alkoholen und Methanol genannt.
Claims (6)
1. Reaktor zum Umsetzen von durch eine Einspeiseleitung
zugeführtem, gas- oder dampfförmigem oder flüssigem
Einsatzmaterial an einem Katalysator, der in einem
Behälter angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter von einem Flüssigkeitsmantel umgeben ist und die
Einspeiseleitung im Flüssigkeitsmantel verläuft.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Katalysatorbehälter eine Schicht aus Inertmaterial
enthält und die Einspeiseleitung in der Nähe dieser
Schicht mündet.
3. Reaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitsmantel mit einer Beheizung versehen
ist.
4. Reaktor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsmantel mit einer
Pumpeinrichtung versehen ist.
5. Reaktor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pumpeinrichtung aus einer Leitung für die Gaszufuhr
besteht und der Flüssigkeitsmantel am oberen Ende einen
Gasauslaß aufweist.
6. Reaktor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Behälter im Bereich des
Katalysators eine thermisch isolierende Schicht aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893929413 DE3929413A1 (de) | 1989-09-05 | 1989-09-05 | Reaktor zum adiabatischen durchfuehren katalytischer prozesse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893929413 DE3929413A1 (de) | 1989-09-05 | 1989-09-05 | Reaktor zum adiabatischen durchfuehren katalytischer prozesse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3929413A1 true DE3929413A1 (de) | 1991-03-07 |
Family
ID=6388644
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893929413 Withdrawn DE3929413A1 (de) | 1989-09-05 | 1989-09-05 | Reaktor zum adiabatischen durchfuehren katalytischer prozesse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3929413A1 (de) |
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1989
- 1989-09-05 DE DE19893929413 patent/DE3929413A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |