DE3720366A1 - Verfahren zum einbetten eines elektrischen wickelgutes in eine isoliermasse und dazu verwendete giessform - Google Patents
Verfahren zum einbetten eines elektrischen wickelgutes in eine isoliermasse und dazu verwendete giessformInfo
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- H01F41/04—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing or assembling magnets, inductances or transformers; Apparatus or processes specially adapted for manufacturing materials characterised by their magnetic properties for manufacturing cores, coils, or magnets for manufacturing coils
- H01F41/12—Insulating of windings
- H01F41/127—Encapsulating or impregnating
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbetten eines
elektrischen Wickelgutes, insbesondere einer
Transformatorspule, in eine Isoliermasse, und eine zum
Durchführen dieses Verfahrens benutzte Gießform.
Bei herkömmlichen Manteltransformatoren werden die
Wicklungen z.B. mit einer Isolierfolie umhüllt, bevor das
Mantel- und das Kernteil zusammengesteckt werden. Dabei
bleiben aber Teile der Wicklungen frei, die
Kriechstrecken ergeben und auch zu elektrischen
Überschlägen führen können. Es ist deshalb auch bei
Transformatoren, Meßwandlern oder dergleichen bekannt,
den Eisenkern gemeinsam mit den Wicklungen in eine
geschlossene Isolation einzubetten (DE-OS 20 24 522). Der
Eisenkern und die Wicklungen werden dazu in ein Gehäuse
gesteckt und mit einer Kunststoffmasse vergossen, wobei
das Gehäuse als verlorene Form dient. Durch
Schrumpfprozesse beim Erkalten der Kunststoffmasse können
aber erhebliche Kräfte auf die Wicklungen und den
Eisenkern ausgeübt werden, die bis zur Beschädigung
dieser Teile führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem sich ein
elektrisches Wickelgut vollständig und exakt in eine
Isoliermasse einbetten läßt, ohne daß Beschädigungen des
Kerns oder der Wicklungen zu befürchten sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren
nach Patentanspruch 1 gelöst.
Ein gleichmäßiges und reproduzierbares Einbetten nach
diesem Verfahren läßt sich mit einer Gießform nach
Anspruch 4 erreichen. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind mit den Unteransprüchen beansprucht.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß
ein Auslaufen von als Isoliermasse dienenden Harzen,
Lacken oder Vergußmassen verhindert wird. Die Gießform
kann mehrfach verwendet werden, sie dient gleichzeitig
als Transporteinrichtung für das Wickelgut. Wird die
Gießform als Mehrfachnutzen ausgebildet, so läßt sich der
Durchsatz erhöhen. Einlegteile, wie z.B. Anschlußstifte
lassen sich in der Gießform sehr genau positionieren. Die
aus einem elastischen, kautschukartigen Silikon
hergestellte Gießform läßt sich durch Herstellung einer
metallischen Urform einfach reproduzieren. Sie kann bei
mehreren Arbeitsgängen eingesetzt werden und verträgt
ohne weiteres Temperaturen bis etwa 140°C. Bei
komplizierter Form des Wickelgutes ist sowohl ein
Komplett- wie auch ein Stufenverguß möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Gießform,
Fig. 2 eine zum Erläutern der Herstellung der
erfindungsgemäßen Gießform dienende Darstellung,
Fig. 3 eine Gießform gemäß der Erfindung,
Fig. 4 und 5 zwei zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dienende Darstellungen,
Fig. 6 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Transformatorspule,
Fig. 7 eine zum Herstellen einer anderen
erfindungsgemäßen Gießform dienende Wanne,
Fig. 8 eine in der Wanne nach Fig. 7 hergestellte
erfindungsgemäße Gießform, und
Fig. 9 mehrere in der Gießform gemäß Fig. 8 nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren in Isoliermasse
eingebettete Spulen.
Ein Metallmodell - oder Urform - 1 weist die Abmessungen
und die Gestalt auf, die das in Isoliermasse
einzubettende elektrische Wickelgut - z.B. eine
Transformatorspule - in fertigem Zustand, d.h. nach dem
Einbetten oder Tränken in einem Tränkmedium haben soll
(Fig. 1). Das Metallmodell 1 dient zum nachfolgend
beschriebenen Herstellen einer Gießform, die zum
Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzt wird.
Das Metallmodell 1 wird dazu in eine Gießwanne 2 (Fig.
2) gelegt und auf deren Boden z.B. mit einem
doppelseitigen Klebeband 3 befestigt. Danach wird die
Gießwanne 2 mit einer Silikongießmasse gefüllt, die,
nachdem sie ausgehärtet ist, eine Gießform 4 mit
elastischer, kautschukartiger Konsistenz ergibt.
Die fertige Gießform 4 (Fig. 3) weist eine Aussparung 5
für den in eine Isoliermasse einzubettenden oder zu
tränkenden Körper auf, der in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel etwa die Form eines Hohlzylinders
aufweist. Es handelt sich dabei um eine Transformator
oder Übertragerspule, in die nach dem Einbetten in die
Isoliermasse ein zylinderförmiges Kernteil mit enger
Passung eingeschoben wird.
In die Gießform 4 wird dann die einzubettende
Transformatorspule 6 eingelegt (Fig. 4). Aus der
Zeichnung sind Hohlräume 7 ersichtlich, die mit der
Isoliermasse vollständig zu füllen sind.
Die Gießform 4 mit der darin enthaltenen
Transformatorspule 6 wird in eine Wanne 8 (Fig. 5)
eingebracht und die Wanne 8 dann mit einer fließfähigen
Isoliermasse - oder Tränkmedium - 9 so weit gefüllt, daß
die Transformatorspule, zumindest soweit wie sie
einzubetten ist, von der Isoliermasse 9 bedeckt ist. Um
ein vollständiges Tränken des Wickelgutes, d.h. der
Transformatorspule 6, mit der Isoliermasse 9 zu
erreichen, wird die Wanne 8 unter Vakuum gesetzt und das
Vakuum eine vorgegebene Zeitspanne - z.B. eine halbe
Stunde - aufrechterhalten. Auf jeden Fall dürfen keine
Luftblasen mehr aus dem Wickelgut entweichen. Danach wird
der Atmosphärendruck wieder hergestellt. Da das
Tränkmedium beim Evakuieren Luftblasen entwickelt, muß
die Wanne 8 vorsichtig evakuiert werden.
Nachdem die Isoliermasse 9 eine weitere Zeitspanne - z.B.
eine halbe Stunde - unter Atmosphärendruck auf die
Transformatorspule eingewirkt hat, wird die Gießform 4
zusammen mit der Transformatorspule 6 aus der Wanne 8
genommen. Anschlußstifte 10 der Transformatorspule 6
werden von der Isoliermasse gereinigt. Danach wird die
weiterhin in der Gießform 4 verbleibende
Transformatorspule 6 in einen Ofen gebracht, auf
Härtetemperatur erhitzt und so lange einwirken gelassen,
bis die Isoliermasse 9 ausgehärtet ist. Schließlich wird
die in Isoliermasse eingebettete, fertige
Transformatorspule 6 aus der Gießform entnommen. Das
Entnehmen erfolgt ohne besondere Schwierigkeiten, weil
die Gießform wie erwähnt aus einem elastischen Werkstoff
besteht.
Bei der aus Fig. 6 ersichtlichen fertigen
Transformatorspule 6 ist in dem aufgebrochenen Bereich
die ausgehärtete Isoliermasse 9 zu erkennen. Es ist aus
der Zeichnung auch ersichtlich, daß die Windungen 11 der
Transformatorspule 6 ganz einwandfrei mit der
Isoliermasse 9 getränkt und von ihr vollständig umgeben
sind. Dies ist im praktischen Versuch, bei dem
eingebettetes Wickelgut nach der Fertigstellung
aufgeschnitten worden ist, bestätigt worden.
Mit einer großflächigeren Wanne 12, in der nebeneinander
mehrere - von denen in Fig. 7 nur drei dargestellt sind
- Metallmodelle 13 eingelegt werden, läßt sich eine
wiederverwendbare Gießform im Mehrfachnutzen herstellen.
Die Metallmodelle 13 sind jeweils mit einem Dauermagneten
14 versehen, mit dem sie an dem Boden der Wanne 12 haften.
Das Einfüllen einer Silikongießmasse in die Wanne 12 und
das Aushärten dieser Gießmasse erfolgt wie weiter vorn
beschrieben. Die Metallmodelle 13 sind mit sogenannten
Lochnadeln 15 versehen, die in der fertigen
Mehrfachnutzen-Gießform 16 (Fig. 8) Öffnungen 17
freihalten. Diese Öffnungen 17 dienen zum Befestigen
eines Einlegeteils 18 - z.B. eines Ringkerns -, das
zusammen mit dem Wickelgut in Isoliermasse eingebettet
wird. Die Mehrfachnutzen-Gießform 16 kann auch geteilt
ausgeführt werden.
Mit der Gießform 16 können gleichzeitig mehrere - in
Fig. 9 schematisch dargestellte - Transformatorspulen 20
oder sonstige Wickelgüter hergestellt werden.
Als Beispiel für eine bei dem beschriebenen Verfahren
verwendete Isoliermasse sei das im Handel erhältliche
Araldit-Gießharz F (CY 205) genannt, das vor dem
Einfüllen in die Wanne 8 oder 12 unter Rühren auf etwa
60°C erwärmt und dann mit einem Beschleuniger - etwa
0,6 Gewichtsteile - gründlich gemischt wird. Danach wird
ein auf etwa 20°C erwärmter Härter - etwa 100
Gewichtsteile - hinzugefügt und homogen vermischt. Diese
Mischung ist so lange unter Vakuum zu entgasen, bis kein
Schaum mehr auftritt. Die Wickelgüter sind mit dem eine
Temperatur von etwa 40°C aufweisenden Tränkharz zu
übergießen, und zwar bis sie etwa 10 bis 20 mm hoch
überdeckt sind. Die Aushärtezeit hängt von der Temperatur
ab, bei einer Temperatur von 100°C beträgt sie
mindestens 6 Stunden.
Als Isoliermasse zum Einbetten des Wickelgutes kann
anstelle des vorstehend genannten Gießharzes auch ein
geeigneter Tränklack - z.B. Herberts-Tränklack E 1131 -
verwendet werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich bei den in
Isoliermasse eingebetteten elektrischen Wickelgütern die
Glimmaussetzspannung, die ein Maß für die
Überschlagsfestigkeit im Innern der Spule ist,
beträchtlich erhöhen.
Die aus einem elastischen Silikon hergestellte Gießform 4
oder 16 ermöglicht ein sehr gleichmäßiges Einbetten des
Wickelgutes und sie verhindert das Auslaufen von Lack und
Harz während des Einbettvorgangs. Sie dient auch als
Transportmittel während der einzelnen Verfahrensstufen
und sie läßt sich mit Hilfe des Metallmodells 13 leicht
reproduzieren.
Claims (5)
1. Verfahren zum Einbetten eines elektrischen
Wickelgutes, insbesondere einer Transformatorspule, in
eine Isoliermasse,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Wickelgut in eine gummielastische Gießform eingelegt wird, die einen der Gestalt und den Abmessungen des fertig eingebetteten Wickelgutes entsprechenden Hohlraum aufweist,
- - daß die Gießform in eine Wanne eingebracht wird, die mit einem fließfähigen Tränkmedium bis zum Bedecken des Wickelgutes gefüllt und dann evakuiert wird,
- - daß das Vakuum so lange aufrecht erhalten wird, bis das Wickelgut vollständig von dem Tränkmedium umschlossen ist,
- - daß die Gießform mit dem Wickelgut anschließend aus der Wanne genommen, in einen Ofen eingebracht und auf Härtetemperatur erhitzt wird, und
- - daß die Gießform nach einer vorgegebenen Aushärtezeit aus dem Ofen entnommen und das Wickelgut aus ihr entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wickelgut, nachdem es unter Vakuum gehalten
worden ist, noch eine vorgegebene Zeitspanne unter
Atmosphärendruck in dem Tränkmedium gelassen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Tränkmedium vor dem Einfüllen in die Wanne mäßig
erwärmt wird.
4. Gießform zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem elastischen
Silikon hergestellt ist.
5. Gießform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sie als Mehrfachnutzen ausgebildet ist.
Priority Applications (5)
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