DE3718117A1 - Gurtstrammer fuer einen fahrzeug-sicherheitsgurt - Google Patents
Gurtstrammer fuer einen fahrzeug-sicherheitsgurtInfo
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- B60R22/18—Anchoring devices
- B60R22/195—Anchoring devices with means to tension the belt in an emergency, e.g. means of the through-anchor or splitted reel type
- B60R22/1954—Anchoring devices with means to tension the belt in an emergency, e.g. means of the through-anchor or splitted reel type characterised by fluid actuators, e.g. pyrotechnic gas generators
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- B60R22/00—Safety belts or body harnesses in vehicles
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- B60R22/4652—Mechanical triggering means therefor
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- Automotive Seat Belt Assembly (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gurtstrammer für einen Fahrzeug-
Sicherheitsgurt, mit einem Zylinder, einem darin dichtend ver
schiebbaren Kolben, einer mit diesem verbundenen Kolbenstange,
jeweils bei hinreichender Verzögerung des Fahrzeugs ansprechen
den Vorrichtungen zur Erzeugung eines den Kolben verschiebenden
Überdrucks im Zylinder sowie einem an der Kolbenstange angeord
neten Eingriffelement, das bei seiner Verschiebung durch den
druckbeaufschlagten Kolben ein Rückstrammen des Sicherheitsgurts
bewirkt.
Bei dem aus der DE-OS 32 20 498 bekannten Gurtstrammer steht ein
mit der Wickelwelle eines Gurtwickelautomaten zu gemeinsamer
Drehung verbundenes Zahnrad mit einer in einem Rohr verschiebbar
geführten Zahnstange in Eingriff, die an einem Ende eine Kolben
fläche aufweist. In einem zu diesem Rohr parallel verlaufenden
weiteren Rohrabschnitt ist ein elektrisch zündbarer Treibsatz
vorgesehen, der bei einer vorbestimmten Fahrzeugverzögerung durch
einen Sensor gezündet wird, wobei die entstehenden, über ein
Verbindungsrohr in das die Zahnstange enthaltende Rohr strömenden
Treibgase die Kolbenfläche der Zahnstange beaufschlagen und diese
unter Abscheren eines Scherstiftes verschieben, was ein Verdrehen
des damit in Eingriff stehenden Zahnrades sowie der Wickelwelle
des Gurtwickelautomaten und damit ein Rückstrammen des Sicherheits
gurtes bewirkt. Dieser bekannte Gurtstrammer eignet sich nur
zum Einbau an einem Gurtwickelautomaten und erfordert nicht nur
eine zündfähige Treibladung, sondern auch eine durch einen Ver
zögerungssensor betätigte elektrische Zündvorrichtung. Da Gurt
strammer der hier betrachteten Art jeweils nur bei gefährlichen
Verzögerungen des Fahrzeugs, beispielsweise bei Zusammensstößen,
ansprechen sollen und somit vielfach jahrelang unbetätigt bleiben,
erscheint eine Betätigung über eine elektrisch zu zündende Treib
ladung nicht ausreichend zuverlässig, da nach längerem Einbau
sowohl die Zündung, als auch eine hinreichend wirksame Treibgas
entwicklung versagen können, da die Zündleitung in einem ständi
gen Erschütterungen ausgesetzten Fahrzeug brechen oder die Treib
ladung selbst durch eindringendes Wasser, etc. in ihrer Wirksam
keit beeinträchtigt sein kann.
Aus der DE-AS 15 56 816 ist ferner eine Gurtspule für einen
Sicherheitsgurt bekannt, bei welchem eine Wickeltrommel koaxial
zu einem Zylinder angeordnet ist, in welchem ein durch ein Druck
mittel bewegbarer Kolben verschiebbar ist, dessen Bewegung über
eine Gewindestange und eine Mutter in eine Drehbewegung der
Wickeltrommel umgewandelt wird, wobei zwischen der Gewindestange
und der Wickeltrommel eine Klauenkupplung angeordnet ist. Im Not
fall wird der Kolben durch mittels einer Sprengkapsel erzeugtes
Treibgas so verschoben, daß die Wickeltrommel den Sicherheits
gurt stramm anzieht. Auch diese Konstruktion eignet sich nur zum
Einbau in eine Gurtwickelvorrichtung, ist sehr kompliziert und
platzraubend und erfordert überdies zusätzliche Vorrichtungen
zur Auslösung der Sprengkapsel und zur Zuführung des Treibgases.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Gurtstrammer der eingangs
genannten Art zu schaffen, der bei einfacher, unaufwendiger Kon
struktion und sehr kurzer Ansprechzeit auch nach langer Einbau
zeit noch zuverlässig anspricht und auch auf der von der Gurtauf
wickelvorrichtung entfernten Seite, beispielsweise am Gurtschloß
anbringbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist der erfindungsgemäße Gurtstrammer
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 ausgestattet.
Durch die Verwendung einer mit einer gasdichten Sperrwandung
versehenen Druckgaskammer und eines durch einen Trägheitskörper
auslösbaren Schlagelements zum Durchstoßen oder Aufreißen der
Sperrwandung wird mit sehr einfachen, rein mechanischen Mitteln
eine von pyrotechnischen Treibsätzen und elektrischen Zündsys
temen völlig unabhängige Rückstrammauslösung erreicht, die auch
nach jahrelangem Einbau schnell und zuverlässig anspricht. Der
Gurtstrammer ist dabei so ausgelegt, daß das Rückstrammen des
Sicherheitsgurts jeweils nur bei ein vorbestimmtes Maß überstei
gender Verzögerung oder Beschleunigung des Fahrzeugs ausgelöst
wird.
Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des Gurtstrammers sind in
den Unteransprüchen beschrieben.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen des Gurtstrammers
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen weiter erläutert:
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines
Gurtstrammers für das Gurtschloß;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines
Gurtstrammers für einen Gurtwickelautomaten und
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines
weiteren abgewandelten Gurtstrammers.
Der in Fig. 1 dargestellte Gurtstrammer ist auf der von der
(nicht dargestellten) Gurtaufwickelvorrichtung entfernten Seite
eines Fahrzeugsitzes angebracht und besitzt einen ortsfest ein
gebauten Zylinder 6, in welchem ein mit einer Ringdichtung 7
versehener Kolben 5 dichtend verschiebbar geführt ist. Die aus
dem Zylinder 6 an einem Ende koaxial herausgeführte Kolbenstange
4 des Kolbens 5 ist mit dem nur schematisch dargestellten Gurt
schloß 3 starr verbunden. In das Gurtschloß 3 ist das von einer
Verstellschlaufe des Sicherheitsgurtes 1 umschlungene Schloßteil
2 in der üblichen Weise lösbar eingerastet. Der Zylinder 6 trägt
an seinem den Gurtschloß 3 zugewandten Ende ein seitlich vor
stehendes Gehäuse 10 mit einer Führungsbohrung 15 für einen darin
axial verschiebbar geführten Schlagstift 14. In einem im Durch
messer erweiterten Teil der Führungsbohrung 15 ist eine Schrau
bendruckfeder 16 geführt, die an einem Ende gegen eine Ringstu
fe des Gehäuses abgestützt ist und mit ihrem anderen Ende gegen
einen Stützflansch des Schlagstiftes 14 andrückt. In eine dem
Schlagstift 14 gegenüberliegende Gewindebohrung des Gehäuses 10
ist ein kleiner Druckgasbehälter 12 auswechselbar eingeschraubt,
dessen dem Schlagstift 14 zugewandte Öffnung durch eine aufge
schweißte Sperrmembran 12 a aus 0,2 mm starkem Metallblech druck
dicht verschlossen ist. Als Druckgasbehälter kann zweckmäßig eine
auf einen Innendruck von etwa 150 bar vorgespannte Hochdruck-
Stahlflasche kleinen Volumens benutzt werden, die unaufwendig
serienmäßig hergestellt und vorrätig gehalten werden kann.
In der Seitenwand des die Feder 16 umschließenden Abschnitts der
Führungsbohrung 15 ist eine Öffnung vorgesehen, durch welche ein
einwärts umgebogener Sperrabschnitt 18 a eines um eine Drehachse
18 verschwenkbaren doppelarmigen Blockierhebels 17 mit einer dem
Druckgasbehälter 12 zugewandten Eingriffläche des Stützkragens
des Schlagstiftes 14 so bewegungssperrend in Eingriff tritt, daß
der durch die vorgespannte Feder 16 in Richtung zur Sperrmembran
12 a vorschnellbare Schlagstift 14 in seiner vorgespannten Ruhe
stellung festgelegt ist. Der zwischen dem Stützkragen des Schlag
stiftes 14 und der Sperrmembran 12 a liegende Abschnitt der Führungs
bohrung 15 kommuniziert über einen Verbindungskanal 10 a mit der
dem Gurtschloß 3 zugewandten Kammer des Zylinders 6. An der Unter
seite des am senkrecht eingebauten Zylinder 6 im wesentlichen
waagerecht seitwärts vorstehenden Gehäuses 10 ist ein Trägheits
körper 20 mit einer im wesentlichen kugelförmigen Hauptmasse und
einer aufwärts gerichteten Verlängerung um eine in deren Oberteil
quer zur Fahrzeuglängsachse horizontal verlaufende Schwenkachse
19 verschwenkbar so aufgehängt, daß er bei einem Abbremsen des
Fahrzeugs infolge seiner Trägheit zur Fahrtrichtungsseite hin und
bei einem Beschleunigen des Fahrzeugs zur entgegengesetzten Seite
hin verschwenkt wird. Die beim Verschwenken auf den Blockierhebel
17 wirkende Kraft hängt von der Stärke der Verzögerung ab. Der
Trägheitskörper 20 besitzt ferner auf der von seiner Hauptmasse
abgewandten Seite der Schwenkachse schräg aufwärts gerichtete
Betätigungsvorsprünge 20 a, die in der Ruhestellung lose gegen den
vom Sperrabschnitt 17 a abgewandten horizontalen Betätigungsarm
des Blockierhebels 17 anliegen.
Wenn nun das Fahrzeug durch zu scharfes Bremsen oder einen Zu
sammenstoß eine gefährliche Verzögerung erleidet, wird der
Trägheitskörper 20 infolge seiner Trägheit mit so großer Kraft
in Fahrtrichtung verschwenkt, daß sein Betätigungsvorsprung 20 a
den anliegenden Blockierhebel 17 unter Verschwenkung um seine
Drehachse 18 aufwärts drängt und dadurch dessen einwärts vor
stehenden Sperrabschnitt 17 a aus seiner mit dem Stützkragen des
Schlagstiftes 14 bewegungssperrend in Eingriff stehenden Stellung
ausrückt. Der dadurch freigegebene Schlagstift 14 wird durch
die Kraft der vorgespannten Feder 16 in Richtung zum Druckgas
behälter 12 vorgeschnellt und durchstößt dabei mit seiner in
Fig. 1 nur schematisch dargestellten Spitze die Sperrmembran
12 a. Das hierdurch plötzlich freigesetzte, hoch vorgespannte
Druckgas strömt aus dem Druckgasbehälter 12 über den Verbin
dungskanal 10 a in die damit verbundene Kammer 6 a des Zylinders 6
und drückt den Kolben 5 abwärts. Dabei werden die mit dem Kolben
5 starr verbundene Kolbenstange 4 und das mit dieser fest ver
bundene Gurtschloß 3 ebenfalls mit abwärts bewegt und dadurch ein
entsprechendes Rückstrammen des Sicherheitsgurtes 1 bewirkt. In
einer die Kolbenstange 4 umschließenden Ausnehmung des Zylinders
6 sind mehrere Sperrollen 8 geführt, die jeweils durch eine
Druckfeder 9 gegen die Umfangsfläche der Kolbenstange 4 gedrückt
werden. Wenn der Kolben 5 und die Kolbenstange 4 um eine zur
Erzielung einer hinreichenden Rückstrammung ausreichende Strecke
abwärts verschoben sind, rasten die Sperrollen 8 in zugeordnete
Rastausnehmungen 4 a der Kolbenstange 4 ein, so daß diese sich
auch nach einem Abbau des Überdrucks in der druckbeaufschlagten
Kammer des Zylinders 6 nicht in ihre Ausgangsstellung zurück
verlagern kann. Damit nach der Zerstörung der Sperrmembran 12 a
durch den Schlagstift 14 nicht ein erheblicher Teil des Druck
gases durch die seitliche Öffnung für den Sperrabschnitt 18 a
des Blockierhebels 17 verlorengeht, ist bei der dargestellten
Ausführungsform an der Innenwand der Führungsbohrung 15 kurz
vor der Mündung des Verbindungskanales 10 a eine Ringdichtung
13 angeordnet, gegen die sich der Stützkragen des Schlagstif
tes 14 nach dem Zerstören der Sperrmembran 12 a dichtend anlegt.
Auch in der zur Aufnahme des Druckgasbehälters 12 dienenden
Gewindebohrung des Gehäuses 10 ist eine Ringdichtung 11 vorge
sehen. Die Spitze des Schlagstifts 14 kann je nach der Stärke
und Beschaffenheit der Sperrmembran 12 a auch als gegebenenfalls
kreuzförmige oder kreisförmige Schneide ausgebildet sein.
Der in Fig. 2 dargestellte, abgewandelte Gurtstrammer entspricht
in vielen Teilen der vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 1 ge
gebenen Erläuterung, wobei jedoch jetzt die Kolbenstange 4 mit
einer Zahnstange 23 zu gemeinsamer Bewegung verbunden ist. Diese
tritt mit einem Zahnkranz 24 in Eingriff, der mit der nicht dar
gestellten Wickelwelle eines herkömmlichen Gurtwickelautomaten 25
für den Sicherheitsgurt 1 zu gemeinsamer Drehung verbunden ist.
Bei dieser Ausführungsform ist der Druckgasbehälter 12 in eine an
der Unterseite des mit dem Zylinder 6 verbundenen Gehäuses 10
angeordnete Gewindebohrung eingeschraubt, wobei der Schlagstift
14 und die diesen aufnehmende, die Feder 16 enthaltende Führungs
bohrung 15 senkrecht verlaufen und über einen im wesentlichen
senkrecht verlaufenden Verbindungskanal 10 a mit der zugeordneten
Kammer des Zylinders 6 kommunizieren. Der Sperrabschnitt des um
die Schwenkachse 18 verschwenkbaren Blockierhebels 17 greift in
diesem Falle in eine an dem aus dem Gehäuse 10 abgedichtet
herausgeführten rückwärtigen Endabschnitt des Schlagstiftes 14
angeordnete Ringnut bewegungssperrend ein. Der Trägheitskörper 22
besitzt eine kugelige Hauptmasse und eine am oberen Ende seines
aufwärts gerichteten Ansatzteils angeordnete, kalottenartige
Stützschale 22 a, die auf einen Tragring 21 aufliegt, so daß eine
durch hinreichende Verzögerung oder Beschleunigung bedingte Ver
schwenkung des Trägheitskörpers 22 den horizontalen Betätigungs
arm des Blockierhebels 17 aufwärts verlagert und durch Ausrücken
des Sperrabschnitts 18 a aus der Ringnut des Schlagstiftes 14
diesen unter Durchstoßung der Sperrmembran 12 a vorschnellen läßt.
Das freigesetzte Druckgas strömt über den Verbindungskanal 10 a in
den Zylinder 6 und verschiebt den Kolben 5 mit der Kolbenstange 4
und der Zahnstange 23 abwärts, so daß der Zahnkranz 24 in der
in Fig. 2 dargestellten Anordnung entgegen dem Uhrzeigersinn
verdreht und durch entsprechende Verdrehung der Wickelwelle
ein Rückstrammen des Sicherungsgurtes 1 bewirkt wird.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Gurtstrammer ist das Schlag
element als an einem Ende mit der Sperrwandung 12 a zugfest ver
bundener Schlagstift 14 zum Aufreißen der Sperrwandung 12 a aus
gebildet. Auf das mit einem Gewinde 30 versehene freie Ende des
Schlagstifts 14 ist eine im wesentlichen zylindrische Führungs
kappe 29 aufgeschraubt, die ihrerseits hinreichend gasdicht in
einem Führungsring 27 verschiebbar ist, der in eine Gewinde
bohrung 26 des Gehäuses 10 eingeschraubt ist. Die Schraubenfe
der 16 drückt mit ihrem von der Sperrwandung 12 a entfernten
Ende gegen die zugewandte Ringfläche der Führungskappe 29. Ein
in die Gewindebohrung 26 eingeschraubter, vom Führungsring 27
beabstandeter Stützring 28 weist auf seiner der Führungskappe
29 zugewandten Seite eine konzentrische Ringnut 28 a auf, in
der ein Lagervorsprung 17 b eines mit einem Sperrabschnitt 17 a
bewegungssperrend gegen eine Eingrifffläche der Führungskappe
29 anliegenden Blockierhebels 17 verschwenkbar gelagert ist.
Der langgestreckte horizontale Betätigungsarm des Blockierhe
bels 17 wirkt in der bereits beschriebenen Weise mit den Betä
tigungsvorsprüngen 20 a des um eine Drehachse verschwenkbar auf
gehängten Trägheitskörpers 20 so zusammen, daß bei einer durch
scharfes Bremsen oder einen Zusammenstoß verursachten gefährli
chen Verzögerung des Fahrzeugs der dabei durch Trägheit mit hin
reichender Kraft verschwenkte Trägheitskörper 20 über den ent
sprechenden Betätigungsversprung 20 a den Blockierhebel 17 um den
in der Ringnut 28 a gelagerten Lagervorsprung 17 b so verschwenkt,
daß der auswärts schwenkende Sperrabschnitt 17 a die Führungs
kappe 29 freigibt und die vorgespannte Schraubendruckfeder 16
den Schlagstift 14 mit großer Kraft bis zum Anschlag einer Ring
schulter der Führungskappe 29 am Führungsring 27 vorschnellt
und dabei die Sperrwandung 12 a weit aufreißt. Das durch die so
geschaffene, große Öffnung aus dem Druckgasbehälter 12 schlag
artig ausströmende Druckgas verschiebt wiederum den Kolben 5
im Zylinder 6 und bewirkt so über die Kolbenstange 4 das ange
strebte Rückstrammen des Sicherheitsgurts entweder direkt oder
in der in Fig. 2 dargestellten Weise über eine Zahnstange 23
und einen mit der Wickelwelle der Gurtwickelvorrichtung 25 ver
drehbaren Zahnkranz 24.
Bei einer nicht dargestellten, abgewandelten Ausgestaltung ver
läuft der mit der Sperrwandung 12 a fest verbundene Schlagstift
14 im wesentlichen parallel zur Sperrwandung 12 a und wird durch
eine vorgespannte Feder nach dem durch den Trägheitskörper 20
bewirkten Ausrücken des Sperrabschnitts 17 a des Blockierhebels
17 so vorgeschnellt, daß die Sperrwandung 12 a dabei ähnlich wie
bei einer Sardinendose unter Bildung einer Öffnung großen Quer
schnitts seitlich aufgerissen wird.
Bei den beschriebenen Gurtstrammern sollen die Form, die Ab
messungen und die Lagerung des Blockierelements 17 und des
Trägheitskörpers 20 sowie die Oberflächenbeschaffenheit des
Sperrabschnitts 17 a und der mit diesem zusammenwirkenden Ein
grifffläche so aufeinander abgestimmt sein, daß auch bei se
riengefertigten Gurtstrammern das Schlagelement 14 jeweils
reproduzierbar nur bei Überschreitung eines vorbestimmten
Grenzwerts der Verzögerung bzw. Beschleunigung des Fahrzeugs
ausgelöst wird.
Der vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele erläu
terte Gurtstrammer kann vom Fachmann je nach den Anforderungen
des Einzelfalles in verschiedener Weise zweckentsprechend abge
wandelt werden, wobei insbesondere der durch die Sperrwandung
12 a verschlossene Druckmittelbehälter 12 auch unmittelbar in
eine seitliche Aufnahmebohrung in der Umfangswand des Zylinders
6 eingeschraubt und das Schlagelement 14 quer zum Zylinder 6
vorgeschnellt werden kann, um die Sperrmembran 12 a zu zerstören.
Statt dessen kann der Druckgasbehälter 12 auch im Inneren des
Zylinders angeordnet und mit dem Kolben 5 so starr verbunden
sein, daß seine Sperrwandung 12 a der hohl ausgebildeten Kolben
stange 4 zugewandt ist, wobei das in einer axialen Bohrung der
Kolbenstange 4 verschiebbar geführte Schlagelement 14 nach der
Freigabe durch das Blockierelement 17 die im Kolben 5 konzen
trisch angeordnete Sperrwandung 12 a des Druckgasbehälters 12
durchschlägt oder aufreißt. Auf diese Weise wird eine besonders
platzsparende Bauweise ermöglicht.
Claims (12)
1. Gurtstrammer für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt, mit einem
Zylinder (6), einem darin dichtend verschiebbaren Kolben
(5), einer mit diesem verbundenen Kolbenstange (4), je
weils bei hinreichender Verzögerung des Fahrzeugs anspre
chenden Vorrichtungen zur Erzeugung eines den Kolben (5)
verschiebenden Überdrucks im Zylinder (6), sowie einem an
der Kolbenstange (4) angeordneten Eingriffelement, das bei
seiner Verschiebung durch den druckbeaufschlagten Kolben
(5) ein Rückstrammen des Sicherheitsgurts (1) bewirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die sich beim Rückstrammen vergrößernde Kammer (6 a) des Zylinders (6) durch eine gasdichte Sperrwandung (12 a) von einer unter hinreichendem Überdruck stehenden Druck gaskammer (12) abgetrennt ist,
- b) ein durch eine vorgespannte Kraftspeichervorrichtung (16) vorschnellbares Schlagelement (14) zum Zerstören der Sperrwandung (12 a) vorgesehen ist,
- c) das Schlagelement (14) durch ein bewegliches Blockier element (17) in seiner vorgespannten Ruhestellung fest gelegt ist und
- d) ein jeweils bei Überschreitung einer vorbestimmten Ver zögerung oder Beschleunigung des Fahrzeugs das Blockier element (17) in eine das Schlagelement (14) freigebende Auslösestellung bewegender Trägheitskörper (20) vorge sehen ist.
2. Gurtstrammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrwandung als eine Öffnung der Druckgaskammer (12)
druckdicht verschließende Sperrmembran (12 a) ausgebildet
ist.
3. Gurtstrammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Schlagelement als durch eine vorgespannte
Feder (16) vorschnellbarer Schlagstift (14) zum Durch
stoßen der gegenüberliegenden Sperrwandung (12 a) ausge
bildet ist.
4. Gurtstrammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Schlagelement (14) mit der Sperrwandung (12 a)
zugfest verbunden und durch eine vorgespannte Feder (16)
unter Aufreißung der Sperrwandung (12 a) von dieser fort
oder im wesentlichen parallel zu ihr vorschnellbar ist.
5. Gurtstrammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch einen um eine Drehachse (18) verschwenk
baren Blockierhebel (17) mit einem in der Ruhestellung mit
einer Eingrifffläche des Schlagelements (14) bewegungs
sperrend zusammenwirkenden Sperrabschnitt (17 a) und einem
mit dem Trägheitskörper (20) zusammenwirkenden Auslösearm,
der bei hinreichender Verlagerung des Trägheitskörpers (20)
eine den Sperrabschnitt aus dem Eingriff mit dem Schlag
element (14) ausrückende Verschwenkung des Blockierhebels
(17) um seine Drehachse (18) bewirkt.
6. Gurtstrammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schlagelement (14) in einer Füh
rungsbohrung (15) eines mit dem Zylinder (6) verbundenen
Gehäuses (10) axial verschiebbar geführt und durch eine
Schraubenfeder (16) in Richtung zur Sperrwandung (12 a)
vorgespannt ist.
7. Gurtstrammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß am Schlagelement (14) und/oder in der
zugehörigen Führungsbohrung mindestens eine nach der
Zerstörung der Sperrwandung (12 a) den Austritt von Gas
aus dem Raum zwischen dieser und der Kammer (6 a) des
Zylinders (6) nach außen mindestens weitgehend verhin
dernde Dichtung (13) angeordnet ist.
8. Gurtstrammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckgaskammer als an einer Öff
nung eines mit dem Zylinder (6) verbundenen Gehäuses (10)
auswechselbar befestigter Druckgasbehälter (12) ausge
bildet ist.
9. Gurtstrammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trägheitskörper (20) um eine
Schwenkachse (19) verschwenkbar aufgehängt ist und min
destens einen auf der von seiner Hauptmasse abgewandten
Seite der Schwenkachse (19) vorstehenden Betätigungsvor
sprung (20 a) zum Auslenken des Blockierelements (17)
aufweist.
10. Gurtstrammer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kolbenstange (4) eine Zahnstange
(23) trägt, die mit einem mit der Wickelwelle der Gurt
wickelvorrichtung (25) verdrehbaren Zahnkranz (24) in
Eingriff tritt.
11. Gurtstrammer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (4) mit einem von
der Gurtwickelvorrichtung (25) entfernten Abschnitt des
Sicherheitsgurts (1) bzw. mit dessen Gurtschloß (3)
zugfest verbunden ist und bei ihrer durch das Druckgas
erzeugten Verschiebung den angelegten Sicherheitsgurt
(1) unmittelbar strammzieht.
12. Gurtstrammer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Kolbenstange (4) vorzugsweise rollenartig
ausgebildete Sperrelemente (8) anliegen, die beim Rück
strammen nach hinreichender Verschiebung der Kolbenstange
(4) mit an dieser angeordneten Rastausnehmungen (4 a) zur
Sperrung einer Rückbewegung der Kolbenstange (4) in Eingriff
treten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873718117 DE3718117A1 (de) | 1987-05-29 | 1987-05-29 | Gurtstrammer fuer einen fahrzeug-sicherheitsgurt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873718117 DE3718117A1 (de) | 1987-05-29 | 1987-05-29 | Gurtstrammer fuer einen fahrzeug-sicherheitsgurt |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3718117A1 true DE3718117A1 (de) | 1988-12-15 |
DE3718117C2 DE3718117C2 (de) | 1991-12-12 |
Family
ID=6328688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873718117 Granted DE3718117A1 (de) | 1987-05-29 | 1987-05-29 | Gurtstrammer fuer einen fahrzeug-sicherheitsgurt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3718117A1 (de) |
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