DE3713426A1 - Verfahren zur nachbehandlung phosphatierter metalloberflaechen - Google Patents
Verfahren zur nachbehandlung phosphatierter metalloberflaechenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachbehandlung
von auf Metalloberflächen aufgebrachten Phosphatüberzügen
durch eine Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen enthaltende
Lösung und anschließende Lackierung.
Es ist allgemein bekannt, phosphatierte Metalloberflächen
mit Nachspüllösungen auf Chrombasis nachzubehandeln, um
den Korrosionswiderstand nach der anschließenden
Lackierung und die Lackhaftung zu verbessern. Hierbei
werden die phosphatierten Werkstücke entweder im Spritzen
oder im Tauchen mit der Nachbehandlungslösung in Kontakt
gebracht. Trotz der großen Vorzüge, die mit derartigen
Nachbehandlungslösungen erzielt werden, ist es ein
Nachteil, daß die bei der erforderlichen Wasserspülung
erhaltenen Abwässer einer gründlichen Aufarbeitung
bedürfen. Auch können verbleibende Rückstände von
derartigen Nachbehandlungslösungen zur Blasenbildung im
nachträglich aufgebrachten Lack führen, wenn schwer
zugängliche Werkstückteile, wie sie z. B. bei
Automobilkarosserien auftreten, durch die Wasserspülung
nicht gründlich von Resten der Nachbehandlungslösung
befreit werden. Besonders intensive Wasserspülung kann
jedoch dazu führen, daß die mit der Nachbehandlung
erzielte Verbesserung des Korrosionswiderstandes bis zur
Hälfte reduziert wird. Das bedeutet, daß die an die
Nachbehandlung mit Lösungen auf Chrombasis gestellten
Erwartungen nicht zu hoch geschraubt werden dürfen und daß
zudem die Qualität des zuvor erzeugten Phosphatüberzuges
von zusätzlichem Einfluß ist. Speziell bei Autokarosserien
ist es von größter Bedeutung,
daß sämtliche Teile, insbesondere auch der äußere Bereich,
wie Karosserieböden, Kotflügel, Türen und dgl., einen
hohen Korrosionswiderstand und vorzügliche Lackhaftung
aufweisen.
Aufgrund der vorgenannten Situation hat es nicht an
Versuchen gefehlt, Nachspüllösungen auf Chrombasis durch
verschiedenartige chromfreie Lösungen zu ersetzen, um die
Verfahrensführung zu vereinfachen und in einfacherer Weise
zu stets vorhersehbar guten Ergebnissen zu gelangen.
Jedoch hat bislang keine derartige Nachbehandlungslösung
eine vergleichbare Bedeutung wie die mit chromhaltigen
Lösungen erlangt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Nachbehandlung von auf Metalloberflächen aufgebrachten
Phosphatüberzügen bereitzustellen, das zu gleichmäßig
guten Ergebnissen führt, möglichst wenig vom zuvor
erzeugten Phosphatüberzug abhängig ist, den
Korrosionswiderstand sowie die Lackhaftung verbessert und
dabei einen geringen verfahrensmäßigen Aufwand erfordert.
Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren der eingangs
genannten Art entsprechend der Erfindung derart
ausgestaltet wird, daß man die Behandlung mit der
Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen enthaltenden Lösung durch
kathodische Elektrolyse durchführt, die Konzentration an
Chrom-VI-Ionen auf einen Wert im Bereich von 0,05 bis
10 g/l und das Verhältnis von Chrom-III/Chrom-VI auf
kleiner 1,0 einstellt.
Bei der praktischen Realisierung ist es üblich, die
Werkstücke zunächst z. B. mit einer alkalischen
Reinigerlösung gründlich zu reinigen, vorzugsweise
mehrstufig mit Wasser zu spülen, anschließend die
Oberfläche des Werkstückes für die anschließende
Phosphatierung zu aktivieren, z. B. mit Hilfe einer
kolloides Titan enthaltenden Dispersion, anschließend zu
phosphatieren und mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
nachzubehandeln.
Im vorgenannten Verfahrensgang ist die Beschaffenheit des
erzeugten Phosphatüberzuges von untergeordneter Bedeutung.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sich an jedes
Phosphatierverfahren, das die Bildung eines dichten
Phosphatüberzuges gestattet, anschließen. Es ist
zweckmäßig, anschließend eine möglichst mehrstufige
Wasserspülung vorzunehmen. Auch nach der elektrolytischen
Behandlung mit der Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen
enthaltenden Lösung sollte mit Wasser und möglichst auch
mit vollentsalztem Wasser gespült werden. Im Bedarfsfall
wird anschließend getrocknet. Die abschließende
Verfahrensstufe bildet die Lackierung.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das insbesondere für die
Nachbehandlung phosphatierter Automobilkarosserien
konzipiert ist, ist sowohl für phosphatierte
Stahloberflächen, z. B. aus kaltgewalztem Stahl, als auch
für phosphatierte, mit Zink- oder Zinklegierungsüberzügen
versehene Stahloberflächen geeignet. Auch können die
Werkstücke teilweise Aluminiumoberflächen oder Oberflächen
anderer phosphatierbarer Metalle aufweisen.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommende
Chrom-VI/Chrom-III-Ionen enthaltende Lösung wird
vorteilhafterweise durch Auflösen von wasserfreier
Chromsäure und/oder deren Alkali-, Erdalkali- oder
Ammoniumsalzen hergestellt. Sofern die Konzentration unter
0,05 g/l gelangt, wird die Stromausbeute stark verringert
und die Chrom/Chromat-Abscheidung ungenügend. Dies führt
hinsichtlich Korrosionswiderstand und Lackhaftung zu
Ergebnissen, die weit unter dem Erreichbaren liegen. Bei
Konzentrationen oberhalb 10 g/l ist eine aufwendige
Wasserspülung erforderlich, wobei trotzdem Blasenfreiheit
nach der anschließenden Lackierung nicht gewährleistet
ist. Auch kann sich die Lackhaftung verringern. Der
bevorzugte Bereich für die Konzentration an Chrom-VI-Ionen
liegt in den Grenzen von 0,2 bis 3,0 g/l.
Die Gegenwart von Chrom-III-Ionen stabilisiert bereits bei
sehr geringen Konzentrationen die Eigenschaften des
lackierten Werkstückes. Konzentrationen entsprechend einem
Verhältnis von gleich oder größer 1 führen zu instabilen
Nachbehandlungslösungen und zur Bildung von Schlamm.
Besonders günstig ist ein Verhältnis von Chrom-III zu
Chrom-VI im Bereich von 0,1 bis 0,5.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung führt
man die Behandlung mit einer Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen
enthaltenden Lösung durch, die zusätzlich kolloidale
Kieselsäure in einer Konzentration von 0,01 bis 5,0 g/l
enthält. Hierdurch wird die Eigenschaft des nachträglich
aufgebrachten Lackfilmes erheblich verbessert. Bei
Konzentrationen unter 0,05 g/l ist die Verbesserung
praktisch nicht mehr vorhanden, bei Konzentrationen über
5 g/l ist eine weitere Verbesserung nicht mehr erzielbar.
Besonders günstig sind Konzentrationen im Bereich von 0,1
bis 2,0 g/l.
Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
sieht vor, die Behandlung mit einer Lösung durchzuführen,
die zusätzlich Phosphationen in einer Konzentration von
0,01 bis 2 g/l enthält. Hiermit ist eine Erhöhung der
elektrischen Leitfähigkeit der Nachbehandlungslösung
verbunden, auch wird die Haftung der Chromatschicht
verbessert. Dadurch wird wiederum die "Naßhaftung" nach
der Lackierung und der Korrosionswiderstand des Lackfilmes
verbessert. Geringere Phosphatkonzentrationen bringen
insoweit praktisch keinen Effekt mehr, größere
Konzentrationen sind mit keiner zusätzlichen Verbesserung
verbunden. Statt dessen besteht die Gefahr einer
Blasenbildung bei unzureichender Wasserspülung. Besonders
vorteilhaft sind Konzentrationen im Bereich von 0,2 bis
1,0 g/l. Die Gehalte an Phosphat und Kieselsäure können
einen synergistischen Effekt bewirken.
Gegebenenfalls können den Nachbehandlungslösungen neben
den vorgenannten anorganischen Verbindungen noch
Fluorid- und Borverbindungen, Schwefelsäure oder Sulfate,
sofern mit der Lösung verträglich, zugesetzt werden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, die Behandlung mit einer Lösung durchzuführen, die
zusätzlich wasserlösliches organisches Polymer in einer
Konzentration von 0,01 bis 5,0 g/l (berechnet als
Trockensubstanz) enthält. Durch diese Ausgestaltung wird
eine besonders starke Haftung der Chromatschicht im
Porenbereich der Phosphatschicht erzielt. Der Grund liegt
darin, daß das Polymer auch bei Wasserspülung praktisch
nicht entfernt und die Haftung bei Trocknung weiter
verstärkt wird. Bei einer Konzentration unter 0,01 g/l
tritt diese Wirkung praktisch noch nicht auf, bei
Konzentrationen oberhalb 5 g/l kann das Aussehen des
Lackfilmes beeinträchtigt werden.
Der Gehalt an wasserlöslichem Polymer bei gleichzeitiger
Gegenwart von Kieselsäure und/oder Phosphat hat einen
merklichen additiven Effekt. In diesem Fall ist es
besonders vorteilhaft, die Polymerkonzentration auf 0,2
bis 2,0 g/l einzustellen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung wird eine Nachbehandlungslösung eingesetzt, die
als wasserlösliches organisches Polymer solches auf
Polyacrylbasis oder Polyurethanbasis enthält. Es sind
jedoch auch andere wasserlösliche, insbesondere
kationische Polymere geeignet, sofern sie in der
Chrom-VI-Ionen enthaltenden Nachbehandlungslösung
beständig sind. Bei der kathodischen Elektrolyse werden
sie auf der Phosphatschicht abgeschieden und bewirken eine
Versiegelung der Phosphatschicht. Eine gewisse Vorsicht
bei der Bemessung der Konzentration der kationischen
Polymere und der Wahl der Elektrolysebedingungen ist
geboten, da das abgeschiedene Polymer eine elektrisch
isolierende Wirkung hat, die die anschließende Lackierung,
sofern sie als Elektrotauchlackierung ausgestaltet wird,
beeinträchtigen kann.
Besonders zweckmäßig ist es weiterhin, die Nachbehandlung
mit einer Lösung durchzuführen, deren pH-Wert auf einen
Wert im Bereich von 1,5 bis 5,0 eingestellt ist. Ein
pH-Wert unter 1,5 kann zu einer zu starken Auflösung der
Phosphatschicht führen. Bei pH-Werten oberhalb 5 wird die
Nachbehandlungslösung instabil, d. h. es kommt zur
Schlammbildung. Besonders günstige pH-Werte liegen im
Bereich von 3,5 bis 4,5. Zur pH-Wert-Einstellung kann
Chromsäure, ggf. auch Phosphorsäure, ohne daß dadurch die
Grenzen von 10 g/l bzw. 2,0 g/l überschritten werden, oder
aber Alkalihydroxid bzw. Ammoniumhydroxid verwendet
werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung führt man die Nachbehandlung mit einer
Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen enthaltenden Lösung durch,
deren Temperatur auf einen Wert im Bereich von
Umgebungstemperatur bis 50°C eingestellt ist. Eine
Temperatur von 20 bis 40°C ist besonders günstig.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
bestehen darin, die kathodische Elektrolyse bei einer
Stromdichte von 0,01 bis 0,5 A/dm2 durchzuführen und die
Dauer der Elektrolyse auf 2 bis 120 Sekunden zu bemessen.
Eine geringere Stromdichte als 0,01 A/dm2 ist praktisch
nicht effektiv und höhere Stromdichten als 0,5 A/dm2
können zur Gasbildung führen. Beste Ergebnisse werden im
Bereich von 0,03 bis 0,3 A/dm2 erzielt.
Die Behandlungsdauer wird unter Berücksichtigung der
gewählten Stromdichte eingestellt.
Eine Alternative zur Einstellung der Behandlungsdauer und
der Stromdichte besteht darin, die kathodische Elektrolyse
mit einer Strommenge von 0,2 bis 30 Coul/dm2
durchzuführen. Dabei sind die im Zusammenhang mit der
Stromdichte genannten Probleme zu beachten.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung werden Behandlungsdauer und Stromdichte oder
aber Strommenge derart gewählt, daß ein Schichtgewicht von
4 bis 100 mg/m2 (berechnet als Cr) resultiert. Ein
Schichtgewicht unter 4 mg/m2 ist praktisch nicht mit
einer Verbesserung des Korrosionswiderstandes nach der
Lackierung und der Lackhaftung verbunden. Schichtgewichte
oberhalb 100 mg/m2 bringen keine zusätzlich weitere
Steigerung der auch sonst bereits erzielten Verbesserung.
Ein Schichtgewicht im Bereich von 4 bis 30 mg/m2 ist
besonders vorteilhaft.
Im Anschluß an die elektrolytische Behandlung erfolgt eine
Wasserspülung, möglichst auch eine Spülung mit
vollentsalztem Wasser, und im Bedarfsfall eine Trocknung.
Daran schließt sich die Lackierung an, die gemäß einer
weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung als
Elektrotauchlackierung ausgestaltet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere für die
Nachbehandlung phosphatierter Automobilkarosserien
bestimmt. Durch geeignete Führung der Karosserien im
Verhältnis zur Anodenanordnung kann erreicht werden, daß
die Teile, die einer hohen Korrosionsbeanspruchung
ausgesetzt sind, eine besonders intensive Behandlung in
der Chrom-VI/Chrom-III-Lösung erhalten. Dabei ist zu
berücksichtigen, daß der erzielbare Effekt bei den
Karosserieteilen am größten ist, die unmittelbar gegenüber
und in der Nähe der Anode(n) liegen. Durch gezielte
Anordnung von Anoden ist insoweit eine weitgehende
Einflußnahme möglich.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele
beispielsweise und näher erläutert.
Es wurden vier verschiedene Blechqualitäten jeweils mit
den Abmessungen 70 × 150 × 0,8 mm, nämlich
kaltgewalzter Stahl der Qualität SPCC-SD JIS-G-3141 (CRS),
elektrolytisch verzinkter Stahl, Auflage 20 g/m2 (EG),
elektrolytisch Zn/Ni-plattierter Stahl, Auflage 20 g/m2, Ni-Gehalt 12 Gew.-% (Electro Zn/Ni) und
Aluminium der Qualität JIS-7075-T 6 (AL)
nach folgendem Verfahrensgang behandelt:
kaltgewalzter Stahl der Qualität SPCC-SD JIS-G-3141 (CRS),
elektrolytisch verzinkter Stahl, Auflage 20 g/m2 (EG),
elektrolytisch Zn/Ni-plattierter Stahl, Auflage 20 g/m2, Ni-Gehalt 12 Gew.-% (Electro Zn/Ni) und
Aluminium der Qualität JIS-7075-T 6 (AL)
nach folgendem Verfahrensgang behandelt:
- 1. Alkalische Reinigung bei 50 ± 2°C 180 sec im Tauchen. Gesamtalkalinität des Reinigers 15 ± 1 Punkte (bestimmt durch Titration einer 10 ml-Badprobe mit 0,1 n Schwefelsäure gegen Bromphenolblau).
- 2. Spülung mit Leitungswasser bei Raumtemperatur 20 sec im Spritzen.
- 3. Aktivierung mit einer kolloidales Titan enthaltenden Aktivierungslösung bei Raumtemperatur 20 sec im Spritzen.
- 4. Phosphatierung mit einer Zinkphosphat als
Hauptkomponente enthaltenden Phosphatierungslösung:
Freie Säure 0,9 ± 0,1 Punkte
Gesamt-Säure 18 ± 1 Punkte (bestimmt durch Titration einer 10 ml-Badprobe mit 0,1 n Natronlauge gegen Bromphenolblau (Freie Säure) bzw. Phenolphthalein (Gesamt-Säure))
Beschleunigerkonzentration 1,2 ± 0,2 Punkte (gemessen nach der Saccharometermethode)
Phosphatierbedingungen 53 ± 2°C 120 sec im Tauchen. - 5. Wasserspülung wie bei 2.
- 6. Nachbehandlung unter den in der Tabelle 1 genannten Bedingungen.
- 7. Wasserspülung wie bei 2.
- 8. Spülung mit vollentsalztem Wasser bei Raumtemperatur 15 sec im Spritzen (spezifischer elektrischer Widerstand des Wassers größer als 5 · 105 Ohm · cm).
- 9. Trocknen bei 110°C während 120 sec.
- 10. Kathodische Elektrotauchlackierung bei 250 V für die Dauer von 180 sec. (Elecron 9200 der Fa. Kansai Paint, Ltd.)
- 11. Wasserspülung wie bei 2.
- 12. Spülung mit vollentsalztem Wasser bei Raumtemperatur 5 sec im Spritzen.
- 13. Einbrennen bei 175°C für die Dauer von 30 min.
- 14. Zwischenlackierung mit einem Lack auf Melaminalkyd-Basis (Amilac N-2 der Fa. Kansai Paint, Ltd.) durch Aufsprühen. Lackdichte 30 µm. Nach 10 bis 20 min Warten Einbrennen bei 140°C während 30 min.
- 15. Decklackierung mit einem Lack auf Melaminalkyd-Basis (Amilackwhite M 3 der Fa. Kansai Paint, Ltd.) durch Aufsprühen. Lackdichte 40 µm. Nach 10 bis 20 min Warten Einbrennen bei 140°C während 30 min.
Die nach dem vorgenannten kompletten oder partiellen
Behandlungsgang erhaltenen Probebleche wurden
nachfolgenden Tests unterworfen:
Lediglich bis zur Stufe der Elektrotauch-Lackierung
behandelte Probebleche wurden mit einem Kreuzschnitt bis
auf den metallischen Untergrund versehen und für die Dauer
von 1000 h dem Sprühnebel einer 5%igen Kochsalzlösung
ausgesetzt (JIS-Z-2371). Die Bewertung erfolgte durch
Ermittlung der Blasenbildung längs der Schnittlinie in mm.
Bei einem weiteren Test wurde die Blasenbildung ausgehend
von den Probeblechkanten in mm ermittelt.
Hierzu wurden bis zur Decklackierung behandelte
Probebleche für die Dauer von 10 Tagen in vollentsalztes
Wasser von 40°C getaucht. Danach wurden die Bleche mit
einem bis auf den metallischen Untergrund reichenden
Gitterschnitt versehen, so daß 100 Felder von jeweils 2 mm
Kantenlänge entstanden. Diese Felder wurden mit einem
Klebeband abgedeckt, das anschließend wieder abgezogen
wurde. Zur Bewertung der Haftung wurden die auf der
Metalloberfläche verbliebenen Quadrate ausgezählt.
Bis zur Decklackierung behandelte Probebleche wurden
zunächst 24 h bei Raumtemperatur "gealtert", dann für die
Dauer von 120 h in vollentsalztes Wasser von 40 ± 1°C
getaucht, ohne daß eine gegenseitige Berührung erfolgt.
Sie wurden 1 h bei Raumtemperatur an der Luft getrocknet
und dann unter einem Winkel von 45° deerart fixiert, daß
die lackierte Oberfläche nach oben weist. Der Mittelpunkt
des Bleches wurde anschließend der Einwirkung von 100
Schraubenmuttern (ca. 6 mm; Gesamtgewicht 198 ± 0,5 g)
ausgesetzt, die aus 4,5 m Höhe, von einem senkrechten Rohr
von ca. 50 mm Durchmesser geführt, auftrafen.
Das Testergebnis wurde visuell bewertet und gemäß
A = wenig Lackentfernung
B = mittlere Lackentfernung
C = starke Lackentfernung
benotet.
A = wenig Lackentfernung
B = mittlere Lackentfernung
C = starke Lackentfernung
benotet.
Die dem vorgenannten Aufschlagtest unterworfenen
Probebleche wurden anschließend dem oben näher
bezeichneten Salzsprühtest für die Dauer von 72 h
unterworfen. Dann wurden sie der freien Atmosphäre
ausgesetzt. Diese Wechselbeanspruchung wurde insgesamt
viermal vorgenommen. Abschließend wurden die Proben noch
einmal dem Salzsprühtest für die Dauer von 72 h
unterworfen.
Die Probebleche wurden sodann mit einem Metallschwamm
behandelt, um Korrosionsprodukte und nicht mehr haftenden
Lack zu entfernen. Die Bewertung geschah visuell und
berücksichtigte die Lackentfernung gemäß der Benotung
A = sehr wenig
B = wenig
C = viel
D = sehr viel.
A = sehr wenig
B = wenig
C = viel
D = sehr viel.
Die Testergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Es
zeigt sich, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelten Bleche in jeder Hinsicht hervorragende
Ergebnisse aufwiesen. Bei den Vergleichsversuchen ist
erkennbar, daß die Ergebnisse der Salzsprühtests
(Vergleichsbeispiel 1) bzw. das Aussehen des Lackfilmes
und die Naßhaftung (Vergleichsbeispiel 2) unbefriedigend
sind. Der Grund hierfür liegt insbesondere darin, daß die
erfindungswesentlichen Bedingungen bezüglich des
einzustellenden Chrom-III/Chrom-VI-Verhältnisses bzw. der
Chrom-VI-Konzentration nicht beachtet wurden. Die
Nachbehandlung gemäß den Vergleichsbeispielen 3 und 4, bei
denen die Chromatlösung nicht auf elektrolytischem Wege
zur Anwendung kam, zeigten insbesondere hinsichtlich der
Salzsprühtests, des Aufschlagtestes und des kombinierten
Aufschlag/Salzsprüh-Tests nicht befriedigende bis
mangelhafte Ergebnisse. Vergleichsbeispiel 5 zeigt die
Ergebnisse bei einem nicht phosphatierten Probeblech.
Claims (13)
1. Verfahren zur Nachbehandlung von auf Metalloberflächen
aufgebrachten Phosphatüberzügen durch eine
Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen enthaltende Lösung und
anschließende Lackierung, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Behandlung mit der Chrom-VI- und
Chrom-III-Ionen enthaltenden Lösung durch kathodische
Elektrolyse durchführt, die Konzentration an
Chrom-VI-Ionen auf einen Wert im Bereich von 0,05 bis
10 g/l und das Verhältnis von Chrom-III/Chrom-VI auf
kleiner 1,0 einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Behandlung mit einer Chrom-VI- und
Chrom-III-Ionen enthaltenden Lösung durchführt, die
0,2 bis 3,0 g/l Chrom-VI-Ionen enthält und ein
Verhältnis von Chrom-III/Chrom-VI im Bereich von 0,1
bis 0,5 aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit einer
Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen enthaltenden Lösung
durchführt, die zusätzlich kolloidale Kieselsäure in
einer Konzentration von 0,01 bis 5,0 g/l, vorzugsweise
von 0,1 bis 2,0 g/l, enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit einer
Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen enthaltenden Lösung
durchführt, die zusätzlich Phosphationen in einer
Konzentration von 0,01 bis 2 g/l, vorzugsweise 0,2 bis
1,0 g/l, enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit einer
Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen enthaltenden Lösung
durchführt, die zusätzlich wasserlösliches organisches
Polymer in einer Konzentration von 0,01 bis 5,0 g/l,
vorzugsweise von 0,2 bis 2,0 g/l (berechnet als
Trockensubstanz), enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Behandlung mit einer Chrom-VI- und
Chrom-III-Ionen enthaltenden Lösung durchführt, die
als wasserlösliches organisches Polymer solches auf
Polyacrylatbasis oder Polyurethanbasis enthält.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit
einer Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen enthaltenden
Lösung durchführt, deren pH-Wert auf einen Wert im
Bereich von 1,5 bis 5,0, vorzugsweise von 3,5 bis 4,5,
eingestellt ist.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit
einer Chrom-VI- und Chrom-III-Ionen enthaltenden
Lösung durchführt, deren Temperatur auf einen Wert im
Bereich von Umgebungstemperatur bis 50°C, vorzugsweise
von 20 bis 40°C, eingestellt ist.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß man die kathodische
Elektrolyse bei einer Stromdichte von 0,01 bis 0,5 A/dm2,
vorzugsweise von 0,03 bis 0,3 A/dm2,
durchführt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß man die kathodische
Elektrolyse für die Dauer von 2 bis 120 sec durchführt.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß man die kathodische
Elektrolyse mit einer Strommenge von 0,2 bis 30
Coul/dm2 durchführt.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß man die kathodische
Elektrolyse derart durchführt, daß ein Schichtgewicht
von 4 bis 100 mg/m2, vorzugsweise von 4 bis 30
mg/m2 (berechnet als Cr), erzeugt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß man die anschließende
Lackierung als kathodische Elektrotauchlackierung
ausgestaltet.
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