DE3710385A1 - Automatisch arbeitender schnellextraktionsapparat mit loesungsmittelrueckgewinnung - Google Patents
Automatisch arbeitender schnellextraktionsapparat mit loesungsmittelrueckgewinnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lösungsmittelschnellextraktion, deren 4
Phasen über eine trichterförmige Überlaufeinheit automatisch ablau
fen, ohne daß in der Extraktionseinheit mechanische Bewegungen oder
Steuerungen stattfinden. Die 4 Ablaufphasen stellen sich wie folgt dar:
- Phase 1: In der Kochphase befindet sich die Probe im Lösungsmittel und wird zeitprogrammiert gekocht (Kochphase).
- Phase 2: Das Lösungsmittel wird nun zeitprogrammiert bis unterhalb der Probe abgedampft, wobei das Kondensat über die trichterförmi ge Überlaufeinheit nach außen in ein Auffanggefäß geleitet wird (Absenkphase des Lösungsmittels).
- Phase 3: Die Probe wird zeitprogrammiert von den Lösungsmitteldämpfen ausgewaschen, bei gleichzeitiger Benetzung der Probe durch rück laufendes Kondensat, das von der Tropfspitze der trichterförmi gen Überlaufeinheit abläuft (Auswaschphase).
- Phase 4: Die Restrückgewinnung des Lösungsmittels erfolgt durch das zeit programmierte Abdampfen, wobei das Lösungsmittel im Kühler kon densiert und über die trichterförmige Überlaufeinheit in das Auffanggefäß fließt (Restrückgewinnung).
Die automatische Schnellextraktionseinheit kann durch Zusammenfassen von
mehreren Einheiten leicht zu einem Reihengerät ausgebaut werden, da
aufgrund der Erfinderidee die trichterförmigen Überlaufeinheiten nur
einen Zeitprogrammer für das Regelventil erforderlich machen.
Folgende Hersteller von Lösungsmittelextraktionsapparaten sind dem
Anmelder bekannt:
- 1. Rudolf Brand
Postfach 310
6980 Wertheim-Glashütte - 2. Tecator AB 70
S-26301 Högeanäs-Schweden - 3. Büchi
Albertstr. 2
7332 Eislingen
Bei der klassischen Lösungsmittelfettextraktionsmethode nach Soxhlet
wird Lösungsmittel in einem Rundkolben erhitzt, wobei die aufsteigen
den Dämpfe von einem Kühler kondensiert werden und als Kondensat
(kalt) auf die Probe im Probenkorb (Hülse) zurücktropfen.
Wenn das ansteigende Kondensat das Niveau der Phase überschritten hat,
wird das Lösungsmittel über einen Saugheber wieder in den Rundkolben
zurückgeleitet, wodurch sich der Vorgang kontinuierlich wiederholt.
Der Nachteil bei dieser Methode liegt in der langen Extraktionszeit,
da sie ohne Kochphase abläuft, und daß zum Einsetzen der Probe der
Kühler mit seinen Wasseranschlüssen vom Mittelstück abgehoben werden
muß. Eine Lösungsmittelrestrückgewinnung in der Extraktionseinheit
ist ebenfalls nicht möglich.
Bei der Lösungsmittelschnellextraktion wird das Lösungsmittel im Pro
bengefäß gekocht, wobei die Probe in einem Filterkorb im Lösungs
mittel schwebt.
Nach der Kochphase wird über einen Seilzug die Probe manuell aus dem
Lösungsmittel gezogen und es beginnt die Auswaschphase.
Die aufsteigenden Lösungsmitteldämpfe waschen die Proben aus und werden
über den Kühler als Kondensat dem Probengefäß wieder zugeführt.
Zur Lösungsmittelrückgewinnung wird ein Handventil geschlossen, wo
durch sich in einer Kammer im Mittelstück der Extraktionseinheit das
Lösungsmittel ansammelt. Nach der Probenentnahme und dem Öffnen des
Handventils kann das Lösungsmittel in einem Becher aufgefangen werden.
Die Nachteile liegen bei vielen manuellen Handhabungen pro Extrak
tionseinheit, wie Hochziehen der Probe, Öffnen und Schließen
des Handventils mit seinen Dichtungsproblemen und dem manuellen Auf
fangen des Lösungsmittels. Eine Automatisierung - insbesondere bei
Reihengeräten wie sie in Labors zur Anwendung kommen - ist sehr
kostenaufwendig und technisch schwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Lösungsmittelschnellextraktion zu schaffen, die vom Probeneinsatz bis
zur Probenentnahme automatisch arbeitet.
Die automatische Schnellextraktion soll in 4 Phasen ablaufen.
- 1. Kochen der Probe bei gleichzeitigem Rückfluß des Lösungsmittelkon densates.
- 2. Absenken des Lösungsmittels bis unter die Probe.
- 3. Auswaschen der Probe bei gleichzeitiger Benetzung der Probe.
- 4. Lösungsmittelrückgewinnung in ein Auffanggefäß.
Alle Zeit-, Überlauf-, Auslauf- und Abtropfvorgänge des Lösungsmittels
sollen durch eine trichterförmige Überlaufeinheit ohne mechanische
Bewegung erfolgen.
Das auslaufende Lösungsmittel aus der Extraktionseinheit soll sowohl
bei dem Einzel- als auch beim Reihengerät über ein Regelventil laufen,
das von einem einfachen Zeitprogrammer gesteuert wird.
Das zur Lösungsmittelrückgewinnung aus jeder Einheit fließende Lö
sungsmittel soll in einem zentralen Auffanggefäß aufgefangen werden
können. Unabhängig von der Anzahl der Extraktionsstellen soll das ab
laufende Lösungsmittel über ein einziges Regelventil in das zentrale
Aufanggefäß geleitet werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß in einer Extraktionseinheit, bestehend aus einer exgeschützten
Heizplatte, einem Probengefäß für die Probe, einem Mittelstück mit
trichterförmiger Überlaufeinheit sowie einem aufgesetzten Wasserküh
ler, einem Zeitprogrammer mit Regelventil und Auffanggefäß. Alle 4
Ablaufphasen der Extraktion werden durch die Niveauveränderung des
Lösungsmittels im Probengefäß erreicht.
Das Probengefäß wird bis oberhalb der Probe mit Lösungsmittel gefüllt
und in die Extraktionseinheit eingesetzt. Durch Erhitzen der exge
schützten Heizplatte wird die Probe im Lösungsmittel ausgekocht
= 1. Phase (Kochphase). Die aufsteigenden Lösungsmitteldämpfe werden
von dem aufgesetzten Wasserkühler kondensiert und über die trichter
förmige Überlaufeinheit als Kondensat dem Probengefäß wieder zugeführt.
Bei dieser ersten Kochphase ist das Steuerventil geschlossen, wodurch
kein Lösungsmittel aus der Extraktionseinheit austreten kann.
Nach der zeitprogrammierten Kochphase wird das Regelventil über den
Zeitprogrammer solange geöffnet bis sich das Lösungsmittelniveau
unterhalb der Probe befindet = 2. Phase.
Durch das Abflußrohr der trichterförmigen Überlaufeinheit läuft das
Kondensat direkt durch das Regelventil in das Lösungsmittelauffang
gefäß.
Nach dem Schließen des Regelventils über den Zeitprogrammer beginnt die
3. Phase (Waschphase).
Die Lösungsmitteldämpfe, die die eingelegte Probe umspülen und vom
Wasserkühler kondensiert werden, tropfen als Kondensat wieder in die
trichterförmige Überlaufeinheit zurück. Das überlaufende Kondensat
läuft von der Tropfspitze ab und benetzt bei gleichzeitigem Auswaschen
die Probe.
Bei der 4. Phase (Restlösungsmittelrückgewinnung) wird das Regelventil
wieder über den Zeitprogrammer geöffnet, wodurch das Lösungsmittel
kondensat durch das Abflußrohr der trichterförmigen Überlaufeinheit
in das Lösungsmittelauffanggefäß gelangt.
Nach der zeitprogrammierten Restverdampfung des Lösungsmittels schaltet
sich die automatisch arbeitende Extraktionsapparatur ab und die Proben
können entnommen werden.
Der Zeitprogrammer schaltet das Regelventil nur nach vorgegebenen Zei
ten ein und aus sowie die Heizung nach Beendigung der Extraktion ab.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in vier Zeichnungen
dargestellt.
- Bezugszeichenliste
1 Heizplatte
2 Probengefäß
3 Probe
4 Probenkorb/Hülse
5 Dichtung
6 Mittelstück
7 Trichterförmiger Überlauf
8 Wasserkühler
9 Abflußrohr
10 Regelventil
11 Auffanggefäß
12 Lösungsmittel
13 Tropfspitze
14 Überlauf
Eine automatische Schnellextraktionseinheit besteht aus einer Heiz
platte (1), einem Probengefäß (2) mit Probenkorb/Hülse (4) und dem
Mittelstück (6) mit eingebauter trichterförmiger Überlaufeinheit (7)
sowie dem Regelventil (10) und dem aufgesetzten Wasserkühler (8).
Das Probengefäß wird bis zur Marke I mit Lösungsmittel (12) gefüllt,
die Probe (3) wird in den Probenkorb/Hülse (4) eingegeben und über
die Dichtung/Kugelschliff (5) an das Mittelstück (6) angeflanscht.
Durch Erhitzen des Lösungsmittels (12) mit der Heizplatte (1) wird das
Lösungsmittel (12) zum Sieden gebracht, wobei die aufsteigenden Lö
sungsmitteldämpfe vom Wasserkühler (8) kondensiert in die trichter
förmige Überlaufeinheit (7) eintropfen.
Bei der 1. Phase (Kochphase) bleibt das Regelventil (10) geschlos
sen, wodurch das ansteigende Kondensat in der trichterförmigen Über
laufeinheit (7) ansteigt und am Überlauf (14) außen am Trichter vorbei
von der Tropfspitze (13) in das Probengefäß zurückfließt.
Die Kochphase wird zeitlich über einem Zeitprogrammer gesteuert.
Durch das Öffnen des Regelventils (10) wird das Lösungsmittel von
Niveau I auf Niveau II abgesenkt. Das Lösungsmittel wird über das Ab
flußrohr (9) und dem Regelventil (10) dem Auffanggefäß (11) zugeführt.
Die Absenkung des Lösungsmittels (12) wird zeitlich über einen
Zeitprogrammer gesteuert.
Nach dem Schließen des Regelventils (10) beginnt die Waschphase, wobei
die aufsteigenden Lösungsmitteldämpfe die eingelegte Probe (3) durch
dringen.
Das aus der trichterförmigen Überlaufeinheit überlaufende Lösungs
mittel tropft von der Tropfspitze (13) aus ständig auf die eingeleg
te Probe (3), wodurch diese benetzt und ausgewaschen wird.
Die Waschphase wird zeitlich über einen Zeitprogrammer gesteuert.
Für die Restlösungsmittelrückgewinnung bis auf Niveau III wird das Re
gelventil (10) wieder geöffnet, wodurch das Lösungsmittelkondensat wie
der über das Abflußrohr (9) der trichterförmigen Überlaufeinheit (7) in
das Auffanggefäß (11) abfließen und zur Weiterverwendung entnommen wer
den kann. Die Abdampfung des Restlösungsmittels wird ebenfalls mit dem
Zeitprogrammer gesteuert.
Nach Ablauf der 4. Extraktionsphase schaltet der Zeitprogrammer die
Apparatur vollständig ab. Bei der Zusammenfassung von mehreren Extrak
tionseinheiten werden die Abflußrohre (9) zusammengefaßt und auf nur
ein Regelventil (10) und ein Auffanggefäß (11) geführt.
Zeichnung Blatt 1 zeigt die 1. Extraktionsphase im Längsschnitt auf
Lösungmittelniveau I.
Zeichnung Blatt 2 zeigt die 2. Extraktionsphase im Längsschnitt (Ab
senkphase) auf Lösungsmittelniveau II.
Zeichnung Blatt 1 zeigt gleichzeitig die 3. Extraktionsphase im Längs
schnitt = (Waschphase) bei Lösungsmittelniveau II.
Zeichnung Blatt 3 zeigt die Lösungsmittelrückgewinnung in Phase 4 im
Längsschnitt auf das Lösungsmittelniveau III.
Zeichnung Blatt 4 zeigt im Ausschnitt die trichterförmige Überlauf
einheit mit Überlauf (14), Abflußrohr (9) und Tropfspitze (13).
Claims (5)
1. Die Erfindung betrifft eine automatische Lösungsmittelschnell
extraktion, deren vier Ablaufphasen
- - Kochen der Probe
- - Absenken des Lösungsmittels
- - Auswaschen der Probe durch Benetzung
- - Lösungsmittelrückgewinnung
ohne bewegliche Teile in der Extraktionseinheit ablaufen.
2. Die automatische Lösungsmittelschnellextraktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß alle Zeit-, Überlauf-, Ablauf- und
Abtropfvorgänge des Lösungsmittels über eine trichterförmige Über
laufeinheit stattfinden.
3. Die automatische Lösungsmittelschnellextraktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Auswaschen der Probe diese nicht
hochgezogen werden muß und daß sich keine Handventilhähne oder
Saugheber in der Extraktionseinheit befinden.
4. Die automatische Lösungsmittelschnellextraktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für den automatischen Ablauf der vier
Phasen nur ein Zeitprogrammer für das Regelventil notwendig ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710385 DE3710385A1 (de) | 1987-03-28 | 1987-03-28 | Automatisch arbeitender schnellextraktionsapparat mit loesungsmittelrueckgewinnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710385 DE3710385A1 (de) | 1987-03-28 | 1987-03-28 | Automatisch arbeitender schnellextraktionsapparat mit loesungsmittelrueckgewinnung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3710385A1 true DE3710385A1 (de) | 1987-10-15 |
DE3710385C2 DE3710385C2 (de) | 1990-09-13 |
Family
ID=6324294
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873710385 Granted DE3710385A1 (de) | 1987-03-28 | 1987-03-28 | Automatisch arbeitender schnellextraktionsapparat mit loesungsmittelrueckgewinnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3710385A1 (de) |
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DE3710385C2 (de) | 1990-09-13 |
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