DE3707791C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Aufrechterhaltung eines kathodischen Korrosionsschutzes fuer metallische Flaechen mit Fremdstrom - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Aufrechterhaltung eines kathodischen Korrosionsschutzes fuer metallische Flaechen mit FremdstromInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufrechterhaltung
eines kathodischen Korrosionsschutzes für metallische,
mit einem Elektrolyten in Berührung stehende Flächen,
mit Fremdstrom unter Verwendung einer inerten Elektrode
als Fremdstromanode und eines Potentiostaten, wobei
der Schutzstrom periodisch abgeschaltet und das vorhandene
Potential (E Ist ) direkt zwischen der in dieser Phase als
Bezugselektrode wirkenden Fremdstromanode und der zu
schützenden Oberfläche gemessen und mit dem am Potentiostaten
eingestellten Schutzpotential (E Soll ) verglichen
wird und die Differenz (E Ist -E Soll ) direkt als Regelgröße
für den Schutzstrom herangezogen wird.
Ein Verfahren der vorgenannten Art ist aus der DE-PS 29 16 934
bekannt. Dieses Verfahren hat sich im vielfachen
Einsatz in der Praxis bewährt.
Es wurde nun ermittelt, daß das bekannte
Verfahren noch verbessert werden kann, und zwar insbesondere
dahingehend, daß die Messungen möglichst stromunabhängig
durchgeführt werden.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens
und einer Vorrichtung, mit denen erreicht wird, daß das jeweils gerade herrschende
Schutzpotential unabhängig von dem geflossenen
Schutzstrom meßbar und damit nachregelbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art
dadurch gelöst, daß das
Potential (E Ist ) nach einem zeitlichen
Intervall als Wartephase nach dem Abschalten gemessen und
als Regelgröße in der Regelphase für den in der Einschaltzeit
fließenden Schutzstrom herangezogen wird, und eine
Vorrichtung gemäß Anspruch 5 gelöst.
Vorteilhafte Ausbildungen des Verfahrens nach Anspruch 1
sind in den Ansprüchen 2 bis 4, solche der Vorrichtung nach Anspruch
5 in den Ansprüchen 6 bis 8 beschrieben.
Durch die Unterteilung des Intervalles, in welchem der
Schutzstrom abgeschaltet ist, in eine Wartephase und eine
Meß- und Regelphase, wird erreicht, daß das Potential unabhängig
von der Größe des vorher geflossenen Schutzstromes
gemessen wird. Dabei wird die Erkenntnis
zunutze gemacht, daß nach dem Abschalten nicht etwa wie vorher
angenommen wurde, eine z. B. platinierte Titananode sofort
und für einen längeren Zeitraum ein sehr stabiles konstantes
Potential aufweist, sondern daß nach dem Abschalten
zwar sofort der Abfall des Potentials, der dem Ohm'schen
Spannungsabfall an der Elektrode entspricht, erfolgt, und
daß sich daran aber ein weiterer relativ schneller Potentialabfall
anschließt, der von der Höhe der vorausgegangenen
Polarisation und damit von dem in dem Einschaltintervall
geflossenen Strom abhängt. Das stabile Potential,
das es zu messen gilt, wird erst nach einer gewissen Zeit
erreicht.
War die bekannte Regelungsart schon anderen Schutzarten
des kathodischen Korrosionsschutzes überlegen, nicht zuletzt
deswegen, weil die inerte Elektrode als Fremdstromanode
und als Bezugselektrode herangezogen wurde, so war
doch nicht mit Sicherheit auszuschließen, daß sich Meßfehler
einschlichen, daß z. B. zu niedrig oder zu hoch gemessen
wurde und damit ein zu niedriger oder zu hoher Schutzstrom
aufgelegt wurde, was entweder keinen ausreichenden
Korrosionsschutz mit sich brachte oder aber eine unerwünschte
Wasserstoffentwicklung.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert, diese zeigt in
Fig. 1 eine Potential-Zeit-Kurve sowie in
Fig. 2 ein vereinfachtes Schaltbild der vorgenannten Vorrichtung.
Die in der Fig. 1 als Beispiel dargestellte
Potential-Zeit-Kurve zeigt den Verlauf des Potentials nach
Abschalten des Stromes bei zwei verschiedenen
Stromstärken. Dabei handelt es sich um Ströme, die in der
Einschaltzeit durch eine platinierte Titan-Anode geflossen
waren.
Aus den Kurvenverläufen ist ersichtlich, daß der Abfall
des Potentials, der dem Ohm'schen Spannungsabfall an der
Elektrode entspricht, wie oben bereits angegeben, zwar sofort
erfolgt. Diesem Abfall schließt sich aber ein weiterer
Potentialabfall an. Dieser zweite vergleichsweise rasche
Abfall ist von der Höhe der vorausgegangenen Polarisation
und damit von dem in der Einschaltphase geflossenen
Strom abhängig.
Wie sich aus dem Diagramm ergibt, wird das Potential erst
nach einer Zeit von ca. 40 µs erreicht.
Wie sich aus Fig. 2 ergibt, steht die zu schützende Oberfläche
1 in Kontakt mit einem Elektrolyten 2, beispielsweise
Meerwasser bei einem Schiffsrumpf oder Haushaltswasser
bei einem Warmwasserboiler. Die zu schützende
Oberfläche 1 ist mit einem Sollspannungsgeber 3 verbunden,
mit dem das Schutzpotential (E Soll ) eingestellt werden
soll.
Über die Leitung 4 ist der Sollspannungsgeber 3 mit einem
Trennverstärker 5 verbunden, dessen einer Ausgang 6 den
einen Teil 7 eines Doppelschalters 8 beaufschlagt. Der andere
Teil des Doppelschalters 8 ist mit 9 bezeichnet. Zwischen
den beiden Teilen 7 und 9 des Doppelschalters 8
liegt ein Integrator 10.
Der Doppelschalter 8 wird, wie sich aus Fig. 2 ergibt, von
einem Regelglied 11 betätigt, welches einmal einen Zeitgeber
umfaßt und die Funktionen "Ein/Aus" ausübt. Hinter
dem Teil 9 des Doppelschalters 8 ist ein Stromverstärker
12 geschaltet, dessen einer Ausgang über die Leitung 13
mit einer in den Elektrolyten 2 eintauchenden Elektrode 14
verbunden ist. Die Elektrode 14 ihrerseits ist auch über
die Leitung 15 mit dem Trennverstärker 5 verbunden. Zusätzlich
ist ein elektronisches Verzögerungsglied 17 vorgesehen.
Angedeutet ist die Möglichkeit zur Regelung und zur Aufrechterhaltung
des Schutzpotentials die notwendige Energie
durch ein Netzteil 16 zu beziehen, dessen Ein- und Ausgänge
mit den entsprechenden Spannungsbezeichnungen, die
denen der Ein- und Ausgänge des Schutzsystems entsprechen,
bezeichnet sind.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist dabei die folgende:
Während einer vom Regelglied 11 definierbaren Einschaltzeit
fließt der Schutzstrom. Soll nun geregelt werden,
wird der Schutzstrom über das Regelglied 11 abgeschaltet
und nach einer Wartephase, die vom Verzögerungsglied 17
bestimmt wird, das Potential (E Ist ) zwischen der in diesem
Schaltzustand als Bezugselektrode wirkenden Elektrode 14
und der zu schützenden Oberfläche 1 verglichen, wobei die
zu schützende Oberfläche auf Masse liegt. Eine ggf.
vorhandene Regelabweichung (E Ist -E Soll ) wird vom
Integrator 10 in der Regelphase mehrfach aufintegriert,
wobei die aufintegrierte Spannung zur Steuerung des
nachfolgend wieder zugeschalteten Schutzstromes dient.
Dieser Vorgang wird periodisch wiederholt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Aufrechterhaltung eines kathodischen Korrosionsschutzes
für metallische, mit einem Elektrolyten in
Berührung stehende Flächen, mit Fremdstrom unter Verwendung
einer inerten Elektrode als Fremstromanode und eines
Potentiostaten, wobei der Schutzstrom periodisch abgeschaltet
und das vorhandene Potential (E Ist ) direkt zwischen
der in dieser Phase als Bezugselektrode wirkenden Fremdstromanode
und der zu schützenden Oberfläche gemessen und
mit dem am Potentiostaten eingestellten Schutzpotential
(E Soll ) verglichen wird und die Differenz (E Ist -E Soll )
direkt als Regelgröße für den Schutzstrom herangezogen
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Potential (E Ist ) nach einem zeitlichen
Intervall als Wartephase nach dem Abschalten gemessen
und als Regelgröße in der Regelphase für den in der
Einschaltzeit fließenden Schutzstrom herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wartephase mindestens 30 µs dauert.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtabschaltzeit kleiner gleich 10 ms ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschaltzeit des Schutzstromes ein Mehrfaches der
Gesamtabschaltzeit beträgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zur Verzögerung des Meßbeginnes nach Abschalten
des Schutzstromes mit einem elektronischen Verzögerungsglied
(17) versehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
ein elektronisches Verzögerungsglied (17), das Verzögerungen
im Bereich von 30 µs, insbesondere im Bereich von 25-
50 µs, bewirkt.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein Regelglied (11), durch das die Abschaltzeit zur Ermittlung
der Regelgröße für den Schutzstrom auf höchstens 10 ms
begrenzbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
ein Regelglied (11), durch das die Aufschaltzeit des
Schutzstromes auf ein Vielfaches der gesamten Abschaltzeit
ausdehnbar ist.
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