DE3707330C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Langwirken und Einschneiden von Backteigen, inbesondere von Brötchenteigen, unterschiedlicher Konsistenz - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Langwirken und Einschneiden von Backteigen, inbesondere von Brötchenteigen, unterschiedlicher KonsistenzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
kontinuierlichen Langwirken und Einschneiden
von Backteigen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Maschinen dieser Art sind als vollautomatische Groß
anlagen bekannt, bei denen die Teige in rundgewirkter
Form aus einer sogenannten Kopfmaschine direkt einer
Langwirkmaschine zugeführt werden.
Nicht nur sind solche Maschinen sehr groß und sehr
teuer, also nicht für kleine und mittlere Backbetriebe
geeignet, sondern es handelt sich dabei i. a. um sogenannte
Einschlagmaschinen, bei denen der handwerkliche
Charakter des Erzeugnisses verlorengeht.
Maschinen, wie beispielsweise aus der DE-PS 4 58 748
bekannt, wirken den Teig so, daß die fertigen
Formlinge quer zur Laufrichtung des Förderbandes
liegen, und somit eine kontinuierliche Weiterbehandlung
des Wirkguts, insbesondere z. B. das Schneiden des
Brötchenformlings, nicht möglich ist. Außerdem bedarf
es eines gewissen technischen Aufwandes, um die Formlinge
aus ihrer Lage quer zur Laufrichtung des Förderbandes
in die zur Weiterverarbeitung günstigere Lage
längs zur Laufrichtung des Förderbandes zu bringen.
Die Erfindung geht von dem aus der DE 33 04 235 A1 bekannten Stand
der Technik aus, bei dem die aus einem ersten Bereich austretenden Roh
formlinge nebeneinander in gleichen Abständen auf ein Laufband eines
zweiten Bereichs, dem Wirkbereich, verbracht werden und dort durch
eine obere, relativ und quer zur Bewegungsrichtung des die Rohformlinge
im Wirkbereich befördernden Laufbandes hin- und herbewegbare Wirkein
richtung in gelängte Form gebracht werden. Hierzu muß das Laufband still
gesetzt werden, auf dem die Rohformlinge in den Bereich der angehobenen
oberen Wirkeinrichtung angefördert werden, damit die Wirkeinrichtung
auf die Rohformlinge abgesenkt werden und quer hin und her bewegt werden
kann. Nachdem die Rohformlinge ihre gewünschte gelängte Form erreicht
haben, wird die obere Wirkeinrichtung wieder angehoben und es kann der
Abtransport der Formlinge erfolgen. Durch den diskontinuierlichen Betrieb
ist das Ausbringen an Formlingen entsprechend gering. Außerdem verlassen
die Formlinge während des Wirkens die Linien ihrer Gutbahnen seitlich, in die sie nur dann
wieder gelangen können, wenn die obere Wirkeinrichtung das Langwirken
in der Ausgangsstellung der Querbewegung beendet. Ein Abtransport der
nicht in die Gutbahnen zurückgeführten Formlinge kann zu Störungen in
den Folgeeinrichtungen führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen kontinuierlichen, störungsfreien
Betrieb der Vorrichtung und damit ein hohes Ausbringen sicherzustellen.
Hierzu wird erfindungsgemäß die obere Wirkeinrichtung von einem Laufband
oder über den Gutbahnen angeordneten, nebeneinanderliegenden
Laufbändern gebildet und es sind die obere Wirkeinrichtung mit dem Laufband
bzw. den Laufbändern und die untere, mit dem Laufband versehene
Wirkeinrichtung gegenläufig und quer zur Bewegungsrichtung der Laufbänder
bewegbar ausgebildet. Durch die gegenläufige Bewegbarkeit der oberen
und unteren Wirkeinrichtung wird erreicht, daß die Formlinge während des
Langwirkens in den Linien ihrer Gutbahnen verbleiben.
Die weitere Ausgestaltung der Erfindung kann mit den Merkmalen der
Unteransprüche erfolgen.
In den folgenden Figuren sind die an sich bekannten
Antriebselemente, die beliebig sein können (etwa Ketten,
Zahnräder oder Keilriemen) i. a. weggelassen.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in Form
einer Parallelprojektion.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht in gleicher
Weise wie in Fig. 1.
Fig. 3 zeigt schematisch eine Ansicht von vorn.
Fig. 4 zeigt schematisch eine Ansicht von hinten.
Fig. 5 zeigt schematisch eine andere Ausführung des
Wirkbereichs.
Die gleichmäßig auf einem Laufband liegenden Rohformlinge
(11) werden durch paarweise angeordnete Führungsrollen (7)
in den Wirkbereich (2) eingeführt bzw. eingezogen. Dabei
entspricht die Anzahl der nebeneinanderliegenden Roh
formlinge der Laufbandbreite in Funktion der gewählten
Dielenbreite. Um ein problemloses Einziehen der Rohform
linge in den Wirkbereich zu gewährleisten, kann der Auf
lagebereich (1) der Vorrichtung mit entsprechenden Mar
kierungen bzw. Trennwänden (14) versehen sein. Die
Rotationsgeschwindigkeit der Führungsrollen ist dabei
in Abhängigkeit von der Vorlaufgeschwindigkeit des Lauf
bandes gewählt.
Der Wirkbereich (2) besteht aus einem unteren (17) und
einem oder mehreren oberen (18) Teilen, die sich quer
zur Bewegungsrichtung des Lauf- bzw. Förderbandes gegen
läufig bewegen. Ist mehr als ein oberer Teil vorhanden,
entspricht die Anzahl der oberen Teile des Wirkbereichs
der Anzahl der auf dem Laufband nebeneinander befind
lichen Rohformlinge.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er
findung besteht der obere Wirkbereich aus einer durch
gehenden, mit einem oberen Laufband (6) abgedeckten
Wirk- bzw. Druckplatte (19), die durch entsprechende
Rollen (nicht gezeigt) ersetzt sein kann.
In anderen Ausführungsbeispielen bestehen die oberen
Teile des Wirkbereichs (18) aus je nach Ausführung
unterschiedlich geformten Führungsschienen (20) bzw.
-rollen (nicht gezeigt) und zwischen diesen und dem
Wirkgut angeordneten Laufbändern (21), deren Breite in
Funktion der Breite der Führungsschienen gewählt ist.
Durch die unterschiedliche Ausbildung der Führungsschienen
kann eine erste Anpassung an die zu erwartende Teigkon
sistenz stattfinden.
Der gegenläufige Antrieb des oberen und des unteren Teils
des Wirkbereichs erfolgt auf geeignete Art, z. B. in be
kannter Weise durch Exzenter (16).
In der Vorrichtung gemäß der Erfindung werden die
Rohformlinge durch die ersten Führungsrollen (7) vor
gelängt, ehe sie durch die gegenläufige Bewegung des
oberen (18) und des unteren (19) Wirkbereichs endgültig
in die gewünschte gelängte Form gebracht werden, die
etwa 10 cm lang ist, wobei die Höhe des fertigen Form
lings etwa 2,5 cm bis 3 cm beträgt. Andere Längen und
Höhen der Formlinge, etwa für Baguettes oder Franzosen
brote sind jedoch möglich.
Die längsgewirkten Formlinge werden nun über weitere
Führungsrollen (8) der Schneidevorrichtung (15) zuge
führt. Diese besteht im wesentlichen aus freilaufenden
oder angetriebenen Rundmessern, die etwa durch Filze
mit einer geeigneten Flüssigkeit wie Wasser oder harz
freiem Öl benetzt werden, wobei durch die Flüssigkeit
ein Ankleben von Teig an den Messern möglichst gering
gehalten wird, und die leicht auswechselbaren Filzstücke
zusätzlich als Abstreifer dienen.
Es ist auch möglich, auf ein Benetzen der Messer zu ver
zichten und anklebende Teigreste auf herkömmliche Art
durch Abstreifer zu entfernen. Bei Verwendung von be
schichteten Messern kann u. U. auch auf Abstreifer ver
zichtet werden.
Danach werden die gelängten (12) und geschnittenen (13)
Brötchen-Formlinge durch weitere Führungsrollen (9) zu
sammengepreßt und anschließend durch eine querliegende
Druckrolle (10) erneut geflacht.
Die Rotationsgeschwindigkeit der rotierenden Teile kann
in Abstimmung mit der Teigkonsistenz je nach Ausführungs
beispiel der Vorrichtung eingestellt werden. Gleiches
gilt für die Vorlaufgeschwindigkeit des oder der Lauf-
bzw. Förderbänder sowie für die gegenläufige Bewegung
des oberen und des unteren Teils des Wirkbereichs.
Das Lauf- bzw. Förderband der Vorrichtung ist in vier
Abschnitte geteilt, die zusammenhängend oder getrennt
sein können. Es weist einen ersten oder Auflagebereich
(1), einen zweiten oder Wirkbereich (2), einen dritten
oder Schneidebereich (3) und einen vierten oder Abnahme
bereich (4) auf. Dabei können der dritte und der vierte
Bereich zusammenfallen, wenn auf ein Zusammenpressen und
Flachen des Formlings, oder, wie etwa bei Baguettes oder
Franzosenbroten, auf ein Schneiden desselben verzichtet
werden soll.
Im wesentlichen sind in den einzelnen Bereichen gleiche
Vorlaufgeschwindigkeiten vorgesehen. Es sind aber auch
unterschiedliche Geschwindigkeiten denkbar, etwa wenn
unterschiedliche Abstände der einzelnen Formlinge in den
verschiedenen Bereichen gewünscht werden.
Die oberen Teile des Wirkbereichs können in bekannter
Weise höhenverstellbar angeordnet sein. Das soll die
Vorrichtung in die Lage versetzen, Teige unterschied
licher Konsistenz zu verarbeiten.
Die Erfahrung zeigt jedoch, daß das nicht oder nur un
genügend der Fall ist. Die vorliegende Erfindung löst dieses
Problem, indem sie die Anzahl der Wirkbewegungen der Teig
konsistenz entsprechend erhöht oder vermindert. Dies ge
schieht dadurch, daß die Anzahl der gegenläufigen Bewe
gungen des oberen und des unteren Wirkbereichs erhöht
oder vermindert werden. Dazu wird entweder die Vorlauf
geschwindigkeit des Laufbandes im Wirkbereich verändert,
oder die Geschwindigkeit der gegenläufigen Wirkbewegungen
des oberen und des unteren Wirkbereichs verändert, oder
beides.
Über ein herkömmliches Getriebe können die jeweiligen
Geschwindigkeiten des Vorlaufs und/oder der gegenläu
figen Wirkbewegung unabhängig voneinander auf diskrete
Werte eingestellt werden, welche vom Bedienungspersonal
in Abhängigkeit von der Teigkonsistenz gewählt werden
können.
In einem anderen Ausführungsbeispiel werden Vorlauf- und
Querbewegung im Wirkbereich getrennt angetrieben und
sind über bekannte Mittel stufenlos einstellbar.
Andere Ausführungen, auch zur Regulierung der Anzahl der
Wirkbewegungen, die auf das Wirkgut einwirken, sind
denkbar, ohne daß der Erfindungsgedanke verlassen würde.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Langwirken und Einschneiden
von Backteigen, insbesondere Brötchenteigen, unterschiedlicher
Konsistenz, bestehend aus
- a) einem ersten Bereich (1), aus dem heraus die auf einem Laufband nebeneinander in gleichen Abständen gelegenen mehreren Rohformlinge (11) in einen zweiten Bereich (Wirkbereich) verbracht werden,
- b) einer oberen (18) und unteren Wirkeinrichtung (17) in dem Wirkbereich (2), deren eine relativ zur anderen hin- und hergehend quer zur Bewegungsrichtung eines die Rohrformlinge im Wirkbereich befördernden Laufbandes bewegbar ist und dabei die Rohformlinge in gelängte Form bringt,
- c) einem Laufband im an den Wirkbereich (2) anschließenden Bereich (4) zum Abfördern der langgewirkten Formlinge,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Wirkeinrichtung (18) von einem Laufband (6)
oder von über den Gutbahnen angeordneten, nebeneinander
liegenden Laufbändern (21) gebildet ist, und daß die obere
Wirkeinrichtung (18) mit ihrem Laufband (6) bzw. den Laufbändern
(21) und die untere Wirkeinrichtung (17) mit ihrem Laufband
(5) gegenläufig und quer zur Bewegungsrichtung der Laufbänder
(5, 6, 21) bewegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Laufband (6) bzw. die mehreren Laufbänder (21) der
oberen Wirkeinrichtung (18) von einer Druckplatte (19) bzw.
von Führungsschienen (20) abgestützt ist bzw. sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Laufband (6) bzw. die mehreren Laufbänder (21) der
oberen Wirkeinrichtung (18) von die Druckplatte (19) bzw.
die Führungsschienen (20) ersetzenden Rollen abgestützt ist
bzw. sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorlaufgeschwindigkeiten der Laufbänder (5 und 6 bzw.
21) der oberen (18) und der unteren (17) Wirkeinrichtung
gleich sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorlaufgeschwindigkeiten der Laufbänder (5 und 6 bzw.
21) der oberen (18) und der unteren (17) Wirkeinrichtung
gemeinsam einstellbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit der Querbewegung der Wirkeinrichtungen
(17 und 18) einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Vorlaufgeschwindigkeit und Querbewegungsgeschwindigkeit
der Wirkeinrichtungen (17 und 18) unabhängig voneinander
einstellbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit senkrechten Führungsrollen (8) zum Zuführen
der langgewirkten Formlinge zu einer Einschneidevorrichtung
(15) versehen ist, deren Messer die längsgeförderten Formlinge
längs einschneiden, und weitere senkrechte Führungsrollen
(9) aufweist, die die eingeschnittenen Formlinge
zusammendrücken, sowie daß sie eine quer zur Förderrichtung
angeordnete Druckrolle (10) hat, welche die geformten und
eingeschnittenen Formlinge (13) abflacht.
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1987
- 1987-03-07 DE DE19873707330 patent/DE3707330C2/de not_active Expired - Fee Related
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