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Trockenkühler für flüssiges oder breiiges Trockengut. Gegenstand od=er
Erfindung ist ein Trockenkühler für flüssiges oder breiiges Trockengut mit einer
Ringfläche, über der die Vorrichtungen zum Auftragen und Abstreichen des Trockengutes
kreisen. In der Mittelachse der Trichterfläche ist eine Nabe gelagert, welche Idas
Einlaufrohr aufnimmt und mit dem umlaufenden, aus der Auftrag-und Abstreichvorrichtung
zusammengesetzten Arm unid einem diesen verlängernden Führungsbalken zur Aufnahme
ides Gegendrucks starr verbunden ist. Diese Nabe kann mit Vorteil an einer die Trichterfläche
überquerenden Brücke unabhängig von ihr aufgehängt sein.
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Diese Anordnung besitzt mannigfache Vorzüge gegenüber den bekannten
Anordnungen. Unter diesen lassen sich nach ihren wichtigsten Vertretern zwei Gruppen
unterscheiden, und zwar: a j die Kühler, bei ,denen mit wagerechten Achsen Trommeln
oder Walzen angeordnet sind, auf deren Oberfläche das Kühlgut aufgetragen wird.
Nach einem gewissen Umlauf soll das fertig behandelte Trockengut. durch ein Messer
o. idgl. abgeschabt werdenb
) solche Kühlapparate, bei :denen ein
wag;c:-recht angeordneter gekühlter Tisch um eine senkrechte Achse umläuft, auf
dessen Oberfläclie das Kühl- oder Trockengut in möglichst dünner Schicht aufgetragen
wird. Auch wird hier das Gut während des Umlaufs der Trokkenfläche mitgenommen und
soll in getrocknetem Zustande kurz vor dem Wiederanlangen an einer Auftragstelledurch
einen Kratzer o. dgl. abgenommen werden.
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Diese beiden Arten von Trocknern unterscheiden sich wesentlich, und
zwar stellen die Trockenkühler mit wagerechtem umlaufenden Tisch eine erheblich
verbesserte Form gegenüber den Walzentrocknern dar, jedoch sind beiden Gruppen gewisse
Fehler gemeinsam, und zwar stellen sie solche Vorrichtungen dar, bei denen das Trockengut
von einer feststehenden Auftragvorrichtung auf eine irgendwie bewegte, meist uinlaufendeKühlfläche
aufgetragen wird. Demgemäß besitzen sie den Nachteil, daß der umlaufenden Kühlfläche
das Kühlmittel zugeführt werden muß, was natürlich erheblich umständlicher und schwieriger
ist als die Zu- und Abführung des Kühlmittels bei einer feststehenden Kühlfläche,
wie sie der Erfindungsgegenstand aufweist.
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Gleichfalls muß mit den umlaufenden Kühlflächen die Gesamtmasse der
Kühlflüssigkeit beschleunigt werden, wodurch erhebliche Mengen an Antriebsenergie
nutzlos verschwendet werden. Dies ist ganz besonders in die Augen fallend bei dein
bekannten Zweiwalzensystem, wo die ganze Masse des Kühlwassers in stetigem Umlauf
mit ;den beiden Kühlwalzen angehoben werden-muß. Beim Erfindungsgegenstand dagegen
bleiben die Kühlflächen stillstehen und nur die leichten Auftrag- und Abstreichvorrichtungen
werden von dem Antrieb in Umlauf gesetzt. Die Kühlvorrichtungen zu a, die mit zwei
oder gar einer einzigen um wagerechte Zapfen gedrehten Walzen oder Trommeln arbeiten,
gestatten niemals eine vollkommene Beaufsichtigung des Kühlvorgangs, da die Kühlflächen
auf einem großen Teil ihres Laufs weder zugänglich noch sichtbar sind, und die Kühlfläche
läuft auf einem großen Teil ihres Weges leer. Eine derartige Anordnung kann zum
Kühlen von langsam trocknenden Kühlgütern überhaupt nicht verwendet werden, denn
diese würden entweder gleich nach dem Auftrag in senkrechter Richtung herabtropfen
und nicht auf der Walzenfläche haften, es würde, wenn inan die Oberhälfte des Weges
der Trockenfläche ;,um Auftrag des Kühlguts ausnutzte, der Mißstand auftreten, daß
das Kühlgut nicht in genügend dicker Schicht anhaften, sondern bei langsamer Drehung
.der Trommel nach rückwärts wieder abfließen würde. Wollte man ein solches Abfließen
durch eine Beschleunigung der Drehgeschwindigkeit der Walze vermeiden, so würde
man dadurch die Kühl- oder Trockenzeit so stark verringern, daß eine wirtschaftliche
Ausnutzung der Vorrichtung nicht möglich wäre. Die Kühler mit umlaufendem flachen
Kühltisch haben sich deshalb nicht gut bewährt. weil die Verteilung des Kühlguts
auf :der geraden Fläche nicht ausreichend bewirktwerden kann. Teils schob sich die
Emulsion in der Mitte auf einen Haufen zusammen, teils lief sie außen über -den
Kühltisch herunter, was noch erheblich nachteiliger ist. Diese 11i13-stände werden
vollkommen durch die neue Anordnung, d. h. die trichterförmige, sanft geneigte Kühlfläche
mit mittlerer Ablauföffnung; vollkommen vermieden. Das Kühlhaut wird hier in der
höchsten Zone der geneigten Kühlflächen durch die Aufgabevorrichtung aufgetragen,
wobei man den schlitzartigen Auslauf so regeln kann, -daß am nach der Mitte zu gerichteten
Ende weniger Masse ausfließt al.s am oberen Ende. Die Masse hat, besonders wenn
sie verhältnismäßig dünnflüssig und schwer trocknend ist, das Bestreben, nach innen
abzufließen und erleichtert so die Verteilung durch die Auftragvorrichtung über,die
ganze Breite der Kühlfläche. Hierdurch wird die Gefahr des Überfließens am Rande
selbst bei sehr dünnflüssigen Massen von vornherein vermieden, was durch eine geringe
Auskehlung der Kühlfläche noch mehr verstärkt werden kann. Eine solche Auskehlung
würde an einem wagerechten umlaufenden Kühltisch nicht genügen, um ein Überlaufen
zu vermeinen, weil durch die Fliehkraft auf dem umlaufenden Tisch die Masse nach
außen gedrängt wird und das Bestreben hat, sich am äußeren Umfang zu sammeln und
dort überzufließen. Eine Einwirkung der Fliehkraft tritt natürlich bei dem stillstehenden
trichterförmigen Tisch nach .der Erfindung überhaupt nicht auf.
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Die radial angelegte Abstreichvorrichtung führt die gekühlte Masse
ganz von selbst nach der Tr ichteröffnung, indem diese schneckenförmig nach innen
sich aufrollt. Besonders kondensierte Milch oder Sahne in erwärmtem Zustand kann
unmöglich auf einer der oben geschilderten vorbekannten Vorrichtungen gekühlt werden.
Derartige Stoffe erstarren nur sehr langsam und niemals so stark, daß sie hart werden
wie Margarine oder ähnliche Stoffe. Aber gerade darauf kommt es beim Erfindungsgegenstand
an, solche dünnflüssigen Stoffe in erwärmtem Zustand möglichst schnell abzukühlen.
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Die Schräglage der Hohlkegelfläche läßt sich durch Veränderung des
Neigungswinkels ohne weiteres den verschiedenen zu behandelnden Trocken- oder Kühlgütern
anpassen.
Ein Ausführungsbeispiel -des Erfindungsgegenstandes ist
in der Zeichnung dargestellt; es zeigen Abb. i die Gesamtanordnung des Trockenkühlers
im Schnitt nach A-A in A'bb.2, Abb. 2 :den Trockenkühler von oben im Schnitt nach
B-B in Abb. i.
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Der neue Trockenkühler besteht in der gezeigten Ausführungsform hauptsächlich
aus einer trichterförmigen, :der Konsistenz der Emulsion entsprechend schräg gehaltenen
Ringfläche a, welche auf vier Ständern b gelagert ist. Die Kühlfläche besitzt
eine sanft hohlkegefige Form und wird doppelwandig ausgeführt, um eine Bespülung
[der Kühlfläche durch das Kühlmittel zu gestatten. Diese tritt .durch Aden Stutzen
c ein und durch den Stutzen d aus. Die Kühlfläche besitzt ; in der Mitte eine kreisscheibenförmige
Off -nung, unter welche der Transportwagen e gebracht wird, welcher die gekühlte
Ware aufnimmt. Zwei der Ständer b sind :durch eine Brücke f verbunden, welche in
der Mitte eine Muffe f' trägt. In diese Muffe ist eine lange Buchse g drehbar eingesetzt.
An ihrem unteren Ende trägt die Buchse eine vorspringende Randwulst g'. Über der
Muffe f' trägt die Buchse ein Kegelrad h, welches etwa .durch Nut und Feder mit
der Buchse längsverschieblich verbunden ist und auf der Muffe f' ruht. . Das Kegelrad
la steht in Eingriff mit einem Antrieb i gewöhnlicher Art. Um die Buchse #, in senkrechter
Richtung in der Muffe f' verstellen zu 'können, trägt sie am oberen Ende Außengewinde,
auf welches eine auf der Nabe des Kegelrades h ruhende Stellmutter
k ge-
schraubt ist, mittels welcher die Auftrag- und Abstreichvorriohtungg
höher oder tiefer gestellt werden kann. Der Hohlraum ider Buchse g nimmt :das mit
ihr,drehbare Einlaufrohr l auf. Am unteren Ende der Buchse g ist eine Nabe m aufgehängt,,
welche von dieser im Umlauf mitgenommen wird. Mit ihr starr verbunden sind zwei
armartige Gebilde, von denen Idas eine, n, aus zwei :gabelartig verbundenen Teilen
besteht, unkt zwar einem Abstreichmesser W und der Auftragvorrichtung n2. Diese
Teile sind verstellbar und so angeordnet, .daß sie mit ihren Schneiden auf der Kühlfläche
d schleifen. Sie fassen das an dieser Stelle umgebogene untere Ende des Einlaufrohres
l zwischen sich, welches am vorderen Ende in eine breite radial gerichtete schlitzartige
Düse l1 ausläuft. Man setzt die Nabe in so in Bewegung, @daß :das Abstreichmesser
n: :der Auftragvorrichtung n2 vorauseilt. Mit der Nabe in kann aus einem Stück noch
ein balkenartiges Gebilde o ausgebildet sein, welches die Verlängerung des Armes
n. bildet. Der Balken o läuft mit Rollen o', o2 auf der Kühlfläche a und dient zum
Gewichtsausgleich gegenüber dem Arm n sowie zur Führung, um ein Schlingern zu verhindern.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist folgende: Man setzt die
Nabe mit ihren Armen in Richtung des Pfeiles in Abb. 2 in Umlauf, nachdem man an.der
Stellmutter k die Buchse g so eingestellt hat, daß die Auftrag- und Abstreichvorrichtung
W, n= auf der Kühlfläche schleifen. Das Kühlgut gelangst durch das Rohr
l und !deren schlitzartiges Mundstück h auf die Kühlfläche und wird idurch
die idem Mundstück h folgende Auftrabg=vorrichtung n2 auf die Kühlfläche in 'dünner
Schicht aufgetragen und ausgebreitet. Sobald :die Nabe rz ihren ersten Umlauf zurückgelegt
hat, kommt das -der Auftragvorrichtung h, l2 vorauseilende Abstreichmesser x in
Berührung mit ;der dazwischen getrockneten @bzw. gekühlten Emulsionsschicht und
streicht sie von Ader Kühlfläche ab, so idaß sie in den unter 'der Kühlfläche aufgestellten
Transportwagen e gelangt.
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Der -Grad der erreichten Trocknung und Abkühlung kann durch Regelung
ider Umlaufzahl nach den Bedürfnissen .geändert werden.
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Selbstverständlich kann,die mit'dem neuen Apparat beabsichtigte Trocknung
von flüssigem oder breiigem Trockengut in manchen Fällen auch dadurch erreicht werden,
daß in den Mantelraum der Ringfläche a statt eines Kühlmittels einErwärmungsmittel
eingelassen wird.