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Antrieb, insbesondere von Werkzeugmaschinen mit veränderlichem Werkstückwiderstand.
Zusatz zum Patent 307540, Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unions%ertrage vom 2.
Juni 19 1 1 die Priorität auf Grund der Anmeldung in Ungarn vom 26. Februar
tgtg beansprucht. Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf Kurvenantriebe für
Arbeitsmaschinen mit veränderlichem Arbeitswiderstand, z. B. Loch-, Stanzmaschinen,
Scheren, Nietmaschinen usw. gemäß Hauptpatent 3o75¢0, bei welchen eine mit einer
Rolle zusammenwirkende Kurvenscheibe als Antriebsglied dient. Bei solchen Maschinen
wurde bisher die Rückführung des Werkzeuges in die Anfangslage entweder durch eine
Feder o. dgl. oder aber durch die Ausbildung der Kurvenscheibe als geschlossene
Kurvennut bewerkstelligt. Die erstgenannte Ausführung war in der Herstellung billiger,
die zweite aber eine sicherer wirkende, indem bei dieser Ausführungsform auch die
Rückführung zwangläufig erfolgte.
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Gemäß der Erfindung wird nun zum Vorlauf eine umlaufende Kurvenscheibe,
zum Rücklauf aber ein in dem auf der Welle der 'Kurvenscheibe sitzenden Zahnrad
getrennt angeordnetes Kurvenstück verwendet, welches mit einer zweiten- Ro1Je zusammenwirkend,
nach Beendigung des Arbeitshubes das Werkzeug in die Anfangslage zurückbringt. Dieses
Kurvenstück ist dabei derart ausgebildet, daß es, wenn das Zahnrad mit der Kurvenscheibe
schon um einen gewissen Winkel vorgedreht wurde und das Werkzeug seine Anfangslage
verlassen hat und zum Werkstück näher gekommen ist, durch Zurückdrehung des Rades
(und der damit starr verbundenen Kurvenscheibe) in die Anfangslage auch das Werkzeug
in die Anfangslage zurückgebracht wird. Auf diese Weise wirkt die Vorrichtung einer
geschlossenen Kurvennut ähnlich und bringt demnach das Werkzeug immer zwangläufig
in die Anfangslage zurück, ermöglicht aber dadurch, daß sie statt einer geschlossenen
Kurvennut die Verwendung einer ganz einfachen und-leicht herstellbaren Kurvenscheibe
und einer aus ganz billigem Material herstellbaren kleinen Rolle sowie eines ebenfalls
aus billigem Material herstellbaren Kurvenstückes gestattet, bedeutende Ersparnisse
an Gewicht, Herstellungsarbeit und -losten. Die Anordnung gemäß der Erfindung bietet
außerdem noch den Vorteil, daß die Kurvenscheibe an und für sich austauschbar ist,
ohne daß in diesem Fall auch das den Rücklauf bewirkende-Kurvenstück ausgetauscht
werden müßte. Das erwähnte ganz kleine Kurvenstück läßt sich als verhältnismäßig
kleine Einlage bei jedem, auch schon fertigen Zahnrad leicht anwenden.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes
der Erfindung in seiner Anwendung bei einer Lochmaschine schematisch dargestellt,
wobei Abb. i eine Seitenansicht bz-,v. einen teilweise senkrechten Schnitt der Maschine
und Abb.2 einen teilweisen Schnitt nach der Linie II-II der Abb. i zeigt, während
Abb. 3 die den Rücklauf und die Richtigstellungsbewegung steuernde Einlage getrennt
veranschaulicht.
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Der den Lochstempel 3 tragende Werkzeughalter 4, welcher in einer
im Maschinengestell 2 ausgebildeten Führung i auf und ab bewegt werden kann, ist
an seinem oberen gabelförmigen Ende 23 mit einer Rolle iz versehen, welche während
des Arbeitshubes (Drehung in Richtung des Pfeiles x) unter der Wirkung der durch
die Kurve io begrenzten Scheibe 8 steht, welche auf die in den Seitenplatten 22
des Gestelles :2 gelagerte Achse 7 aufgekeilt ist, und zwar zusammen mit einem Zahnrad
24, welches mittels einer (nicht dargestellten) Handkurbel angetrieben werden kann
und mit einem gleichfalls in den Seitenplatten 22 des Gestelles 2 gelagerten Triebling
25 in Eingriff steht.
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An dem inneren Flansch 26 des Zahnrades 24 ist die Einlage i i, i
ja z. B. durch versenkte Schrauben auswechselbar angebracht, wobei mit der freien
Oberfläche der Einlage eine an der einen Seite- der Gabel 23 des Werkzeughalters
4 gelagerte kleine Rolle 14 zusammenwirkt; hierbei steuert der Teil i i den Rücklaufhub
und wirkt dann, wenn er von seiner linksseitigen, unter der Mittellinie
k, k befindlichen Lage (gleichfalls in Richtung des Pfeiles x) ganz nach
unten nach. rechts bewegt wird. Wenn nun z. B. bei einer Lochmaschine das Werlestück
fehlerhaft eingestellt ist und die Lochstanze bzw. deren Körnerspitze aber nur bis
zur Oberfläche des Werkstückes vorgedrungen ist, so kann man,
wenn
eine Durchlochung an der fehlerhaften Stelle nicht gewünscht wird, beim Fehlen der
Kurvenführung iia derart verfahren, daß man: das Zahnrad 24 in der Richtung des
Pfeiles y in die Anfangslage zurückdreht und den Werkzeughalter von Hand aufwärtsdrückt.
Wenn die Kurvenscheibe 8 ihre Anfangslage erreicht hat, hält der höchste Punkt des
Teiles i i die Rolle 14 und damit den Werkzeughalter in der höchsten Stellung. Es
kann nun auch eine Richtigstellung des Werkstückes bewerkstelligt werden. Wenn aber
das Werkzeug schon bis zu einem gewissen Grade in. däs Werkstück eingedrungen ist,
so wäre die Aufwärtsbewegung des Werkzeughalters von Hand wegen der Einklemmung
des Werkzeuges,schwer zu bewerkstelligen; oder es müßte das Werkstück durch Drehung
des Handrades in der Pfeilrichtung x zuerst ganz durchgelocht werden, um das Kurvenstück
ii zum Rückhub gebrauchen zu können. Um dies zu vermeiden, ist das-Kurvenstück ii
mit einem zweiten, entgegengesetzt ansteigenden Rückführungsteil i:" versehen, welcher
dazu dient-, die Aufwärtsbewegung des Werkzeughalters auch bei einer Drehung des
Zahnrades 24 in der Richtung des Pfeiles y bewirken zu können. Wenn demnach die
Lochstanze schon in einem gewissen Grade in das Werkstück eingedrungen und eingeklemmt
ist, so dreht man das Zahnrad 24 in der Richtung des Pfeiles y zurück.. Die Rolle
i2 des Werkzeughalters trennt sich dabei von der Kurve 8 und beharrt in ihrer Lage,
bis der Kurventeil i ia die Rolle 14 erreicht hat. Von da ab bewegt sich der Werkzeughalter
zwangläufig aufwärts, was zufolge der großen Übersetzung leicht vor sich geht. Die
Kurvenscheibe 8, der Rand 26 des Zahnrades und das Stück i i, i id bilden also zusammen
eine Kurvennut von wechselnder Breite. Diese für den Zweck der Richtigstellung des
Werkstückes bewirkte Bewegung durch Zurückdrehung des Zahnrades 24 soll nun - kurzgefaßt
»Richtigstellungsbewegung« genannt werden. Die Krümmung des Teiles i i, wird derart
gewählt, daß sie in ihrem Anfangsteil (der dem Zustande entspricht, wo der Lochstempel
sich noch im Werkstück befindet und daher unter einem größeren Widerstand steht)
nur langsam steigt, in ihrem übrigen Teil aber, welcher dem Leerlaufteil des Hubes
entspricht, zwecks Abküruung der Dauer des Rücklaufhubes und hierdurch zur günstigeren
Gestaltung des (im Hauptpatent eingehend behandelten) Verhältnisses zwischen Vor-
und Rücklauf plötzlich ansteigen kann,. Der Teil i ia, welcher (aus den eingangs
angeführten Gründen) auch in einer sich nur auf einen kleinen Bruchteil des Umfanges
erstreckenden Länge angewendet werden kann, kann durch eine beliebige gewünschte
(allmählich oder sonstwie verlaufenden,) Kurve begrenzt werden, doch muß man darauf
achten, daß die obere -Grenze dieser Wahl durch eine mit der Kurve io der Scheibe
8 bzw. einem Teil derselben (z. B. in der dargestellten Lage dem linksseitigen unteren
Teil der Kurve io) gleichlaufenden Kurve bestimmt wird, da eine über die letztere
(gegen die Mitte zu) hinausgehende Kurve die normale Wirkungsweise der Scheibe 8,
d. h. den nach abwärts gerichteten Arbeitshub hemmen würde.