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Brech- und Schwingmaschine für Flachs. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Brech-und Schwingmaschine, bei der sich alle Arbeitsvorgänge selbsttätig
vollziehen, so saß eine wesentliche Ersparnis von Handarbeit erreicht wird. Wesentlich
ist hierfür, däß die mit Faserstoff beschickten Kluppen mittels einer Zuführvorrichtung
an Zangen übergeben werden, die durch eine Gliederkette in Umlauf versetzt werden
und dabei den Faserstoff im hinlaufenden und rückkehrenden Kettenstrang zwischen
bearbeitenden Walzenpaaren hindurchführen, wobei eine Verziehvorrichtung an der
Umkehrstelle der Kette die Fasern zur Bearbeitung ihrer im ersten Kettenstrang noch
nicht bearbeiteten Enden verzieht.
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Weitere wichtige Einzelheiten sind unten näher erläutert.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweiss dargestellt,
und zwar sind Abb. i Seitenansicht der Brechmaschine, Abb. 2 Vorderansicht der Brechmaschine,
Abb. 3 Draufsicht der Maschine gemäß Abb. i unter Fortlassung verschiedener Einzelheiten,
Abb. q. und q.a Vorder- und Endansicht der Zange, die den Flachs während der Arbeitsvorgänge
festhält, Abb. 5 und 5a Schnitt nach T-U der Abb. q. und Draufsicht der Zange, -Abb.
6 schematische Ansicht der Zange in geöffneter Stellung, Abb. 7 und 7a Vorder-.
und Seitenansicht einer Mitnehmerkluppe der Maschine, Abb. 8 Schnitt nach V-W der
Abb.7.
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Abb. 9 Vorder- und Seitenansicht und Draufsickt einer Kluppe
zum Halten einer bestimmten vereinigten Flachsmenge, Abb. io Schnitt der Brechzylinder
mit Pfeil.-anzeigung der dem Flachs gegebenen Bewegung, Abb. ii, iia und iib Vorder
und Seitenansicht und Draufsicht einer Mitnehmerkluppe in vergrößertem Maßstabe
gezeichnet und die Einzelteile der Abb. 7, 7a klarer veranschaulichend; Abb. 12
und i2a Vorder- und Seitenansicht. der Zuführvorrichtung mit einem Bündel Flachs,
bevor dieses in eine der Zangen gelegt-ist, Abb. 13 und 13a gleiche Ansichten
wie Abb. 12 und i2a in der Stellung der Teile der Zuführvorrichtung, wenn der Flachs
in die Zangen gelegt ist, Abb. 14 und i4a Vorder- und Seitenansicht einer der auf
den Zangen vorgesehenen Federklinken zum Halten der Flachskluppe, Abb. 15 und 15a
Vorder- und Seitenansicht einer Federklammer, welche den Zangen gestattet, die Zuführvorrichtung
in Tätigkeit zu setzen, Abb. 16 eine Draufsicht der die feste und die bewegliche
Walze jedes Brechwalzenpaares in Bewegung setzenden Übertragungsgetriebe, Abb. 1.7
und i7a Vorder- und Seitenansicht der Führungsschienen an der Stelle, wo sie eine
Ausbuchtung bilden; die zum Offnen der Zangen zwecks Aufnahme der Kluppe dient.
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Die Hauptteile der Maschine sind folgende: Zum Durchführen des Faserstoffes
durch. die Brechwerke sind über zwei Kettenrollen a4, d4,
deren eine durch
Welle a3 angetrieben ist, zwei
Ketten e, e' geführt, an denen in
etwa meterlangen Abständen mittels Gelenkzapfen er Zangen a1, b1 derart angeordnet
sind, daß sie in wagerechter Lage zwischen den Brechwalzen hindurchlaufen.
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Die Brechwalzeneinrichtung setzt sich folgendermaßen zusammen: Ein
Gußeisengestell a2 (Abb. i und 2), das aus zwei zur Mittelebene b2 und b'2 (Abb.
3) symmetrisch vereinigten Teilen besteht, ist mit Führungsschlitzen versehen, in
denen die Gleitblöcke c2 (Abb. x und 3) auf Rollen d2 (Abb. i) gleiten. Diese Blöcke
sind paarweise durch Traversen f 2, f'2 vereinigt und dienen als Lager für die beweglichen
Walzen e2 und e'2 (Abb. i und 3): Neben jeder beweglichen Walze liegt eine ortsfeste
Walze gz, g'2 (Abb. i und 3). Eine Transmission h2 (Abb. 3) bewegt die Walze g2,
die ihrerseits die Walze g'2 mittels Kettenrad und Triebkette dreht (angeordnet
gemäß Linie i'-i', Abb. 3): Jede Zfesfe Walze 'dreht eig Paar Zahnräder
0' (Abb. 16), die ihrerseits ein weiteres Kegelzahnräderpaar k12 der
zugehörigenWalze a'2 in Bewegung setzen. Die Achse zwischen beiden Zahnräderpaaren
ist zweiteilig, indem in einer Kupplungsmuffe i2 ihre beiden Teile gegeneinander
längsverschieblich sind, ohne daß dadurch ihre Drehbewegung beeinträchtigt wird.
Diese Wellenanordnung ermöglicht es, die beweglichen Walzen e2, .e 2 während des
Laufens von den festen Walzen g2, g'2 weiter zu entfernen oder sie ihnen mehr zu
nähern. Jede Walze besteht aus einer Achse j2 (Abb.3 und io) mit zwei Scheibenk"2,
die in zwölf radialen Rinnenflügeln, Platten oder Schaufeln 12. (Abb. io) tragen.
Diese Flügel haben gemäß Abb. ioa eine derart gewellte Brechkante, daß jedesmal
eine Außenwelle eines Flügels der Walze e2 mit einer Innenwelle eines Flügels der
Walze g2 übereinstimmt. Die Walzen drehen sich entgegengesetzt zum Laufe der Kette
ohne Ende e, e' mit hoher Geschwindigkeit, nur das erste Walzenpaar läuft langsamer.
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Die Zangen laufen gemäß der achsialen Linie m2, m'2 (Abb. 3 und 8)
beim Aufsteigen zwischen den Walzen e2, 9 2 und darauf beim Absteigen zwischen
den Walzen e'2, g'2 hindurch, indem sich die Walzen jedesmal beim Zangendurchlauf
voneinander entfernen.
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Zum Entfernen und Wiederannähern der Walzen gegenüber einander sind
auf der Antriebswelle a3 (Abb. i und 2) der achtseitigen Kettenrollen zwei Zahnräder
b3, b'3 (Abb. 2) angebracht, und diese greifen in kleinere Zahnräder c3, c'3 von
Nebenwellen d3, d'3 ein. Auf den Nebenwellen befinden sich ferner Nocken e3, e'3,
die die Hebel f 3, f'3 (Abb. i) bewegen. Diese wiederum schwenken mittels der Stangen
g3, g'3 die Hebel h3, h's (Abb. i), die auf . gleichen Achsen i3, i'3 (Abb. 3) mit
zwei anderen Hebeln j3, j'3 sitzen. Diese sind mit den Traversen f2, f'2 durch Zugstangen
k3, k'3 (Abb. i) verbunden und leiten somit die von den Nockene3 ausgeübte Bewegung
als Entfernung und Annäherung auf die Walzen über. Zwischen den Hebeln h3, h'3 und
den Zugstangen g3, g'3 ist ein geringes Spiel vorgesehen, damit die Walzenabstände
von den Hebeln f 3, ' 3 unabhängig sind und der Wirkung der Gegengewichte
13, l'3 (Abb. i) folgen können, die je nach der Güte des Flachses und der
durchzuführenden Behandlung regelbar sind.
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Zum Durchführen des mittels einer Kluppe in einer dünnen Schicht eingeklemmt
gehaltenen Flachses durch die Maschine dienen Zangen aus j e zwei Platten a1 und
bl (Abb. 4, 4a, 5, 5a und 6, i2, i2a, 13, 13a), zwischen welche die Flachsschicht
geführt ist und von denen die erste a1 mit Zapfenlöchern versehen ist, während die
zweite b1 mit Gummizapfen versehen ist, die beim Zusammendrucken der Platten in
die Zapfenlöcher eingreifen. Diese beiden Platten sind mittels zweier Glieder cl
(Abb.4a) verbunden, die die Form eines S haben, kreuzweise übereinander angeordnet
und auf einen Zentrierzapfen dl gelagert sind, der mit einem. der Glieder cl ein
Stück bildet. ' Die beiden Platten sind außerdem durch Schraubenfedern f 1 dauernd
aufeinandergepreßt, um den Fiachs in der Zange festzuklemmen. An jedem Ende jeder
der Platten a1, b1 ist ein Schlitten g1 befestigt, so daß diese Führungsstücke die
Zange zwingen, den Führungsschienen zu folgen. Letztere weisen an gewissen Stellen
Erweiterungen auf, um eine Entfernung der beiden Platten al, bl an beiden Enden
hervorzurufen und auf diese Art die Zange im gewünschten Augenblick zu öffnen. Am
oberen Teil jeder Zange sind vier Federklinken hl (Abb. 14 und 14a) vorgesehen,
um die mit Flachs gefüllte Kluppe zu halten. Die Platte b1 ist an ihren Enden mit
zwei Zapfen e1 (Abb. 6) versehen, mittels welchen die Kette ohne Ende die Zange
mitnimmt, um sie durch die Maschine zu führen. Hierzu dienen die abgeflachten Teile
des Zapfens e1 sowie zwei Rollen il (Abb. 4a), die an den Enden jeder Zange zwischen
zwei Führungsschienen f (Abb. i) vorgesehen sind. Diese Rollen verhindern das Wiegen
der Zange.
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Die Zuführvorrichtung (Abb. i, 2, 12, i2a, 13 und 13a) dient dazu,
selbsttätig in jede Zange die in einer dünnen Lage durch eine Kluppe festgeklemmt
gehaltene Flachsmenge einzulegen. Diese Vorrichtung enthält in einem gegossenen
Untergestell a mittels Schlitzführung eine Halteklaue b gleitend gelagert. Er enthält
ferner eine Federzange c (Abb. 15 und 15a), die in einer Führung d gleiten kann
und so angeordnet ist, daß sie nach oben mitgenommen wird, wenn sie durch die Zapfen
e1 der Zangen erfaßt wird (Abb. i2, i2a). Sie ist an der Halteklaue b mittels
Kette oder Drahtseil f I (Abb. 2)
befestigt, das mit einem
Ende im festen Punkte il (Abb. 13) und mit dem anderen Ende im Punkte k der
Halteklaue b befestigt ist und über die Rollen j, k und k läuft, die derart angeordnet
sind, daß die Federzange der Halteklaue b beim Aufwärtslaufen eine aufsteigende
Bewegung von verdoppelter Geschwindigkeit gibt.
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Die Kluppen bestehen, aus je zwei länglichen federnden Lamellen a7
und b' (Abb. 9), die sich um ein Gelenk im rechten Winkel zueinander drehen, um
leichtes und schnelles Laden zu ermöglichen. Am Ende der Lamelle b' ist eine Fuge
c' angebracht, in welche sich die Lamelle a7 legt; die Kluppe ist dadurch gechlossen
und die beiden Schenkel üben auf den zwischen ihnen ausgebreiteten Flachs einen
mäßigen Druck aus.
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Die Führungschienen dienen dazu, die Zangen gegen Schwanken zu sichern
und sie im gewünschten Augenblick zu öffnen. Sie sind aus zwei Flacheisen f (Abb.
17 und i7a) zusammen gesetzt, und an der Stelle; wo sich die Zangen öffnen sollen,
weist eine der Schienen eine geeignete Verbreiterung auf, um das Auseinandergehen
der beiden Schlitten g1 (Abb. qa) jedes Zangenendes zu bewirken. An dieser Schienenverbreiterung,
d. h. dort wo ein Druck erzeugt wird, sind an der Außenkante der Flacheisen f Rollen
d5 angeordnet, um die gleitende Reibung in eine rollende umzuwandeln und so das
Öffnen der Zangen zu erleichtern. An der Stelle a5 (Abb. z) besteht eine zweite
Verbreiterung, an der die Zange vollständig geöffnet ist, um der Klaue b das Einlegen
der in dünner Lage durch die Kluppe#eingeklemmten Flachsmenge in die Zangen zu ermöglichen.
Die Kluppe läuft zwischen beiden offen gehaltenen Platten a:, b1 der Zange hindurch
und wird dann auf die Klinken hl (Abb. 1q., i4a)'abgelegt. Auf ihrem weiteren Wege
darf sich die geladene Zange während ihrer Aufwärtsbewegung nicht mehr öffnen. Erst
wenn sie sich wieder abwärts zu bewegen beginnt,ruft eine zweiteVerbreiterungbs
der Schienen f (Abb. i und 7a) ein zweitesmal ein geringes Öffnen jeder Zange hervor,
um der Mitnehmerklaue p'- (Abb: 7a) zu ermöglichen, die Flachskuppe zurückzuhalten,
während die zur Hälfte geöffnete Zange weiterläuft, bis die Zange sich wieder schließt
und die Flachsschicht wieder mitnimmt, nachdem deren Lage in der Zange dabei so
gewechselt ist, daß- der während der Aufsteigens der Zange in dieser festgeklemmte
Teil des Flachses nunmehr beim Abwärtsgehen der Zange der Wirkung der Brechwalzen
unterzogen wird. Die Führungsschienen weisen noch eine letzte Verbreiterung d' 5
(Abb. a) an der Stelle auf, wo die Zange ihre Abwärtsbewegung vollendet, um in diesem
Augenblick ein nochmaliges Öffnen der Zange hervorzurufen zum- Freigeben des vollständig
gebrochenen Flachses. Da diese letzte Verbreiterung d'5 sehr nahe dem wagerechten
Durchmesser des Kettenrades a4 gelegen ist, so sind die Führungsschienen in Punkten
f 5 (Abb. i) oben gelenkig, um die Bewegung der Kette um die Achteckform des Kettenrades
zu ermöglichen, während sie im übrigen am Gestell mit Bügeln e5 (Abb. 3 und 8),
befestigt sind. Infolge der Gelenke in den Schienen können auch beim Beginn der
Abwärtsbewegung die beiden Führungspunkte g5 (Abb. 7 und 7a) den hin und her pendelnden
Bewegungen der Kette folgen. Eine Zusatzführung h5 (Abb. 7 und 7a) unterstützt das
Gelenk der Sclüenen, das allein dem ausgeübten Zug nicht widerstehen können würde.
Zwei Zusatzschienen i5 und j 5 (Abb. i, 7, 7a), die eine- fest, die andere gemeinsam
mit den Schienen pendelnd, sorgen für stets richtige Einführung der Rolle
il der Zange zwischen die Führungsschienen.
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Die Verziehvorrichtung, die zum Durchziehen der den Flachs haltenden
Kluppe durch die Zange zwecks Bearbeitung des beim Aufwärtsgang noch nicht bearbeiteten
Teiles dec Flachses dient, rückt in einer Kulissenstange a6 (Abb. x, 7 und 7a),
die im Punkte b6 auf einem Gelenkbolzen drehbar und mit der Führung h5 verbunden
ist, so daß. sie immer der Bewegung der Schienen folgt und sich immer in einem parallelen
Abstand von der Zange hält. In dieser Kulissenstange kann die Verziehvorrichtung
auf einer Strecke z gemäß der Länge des Flachses gehoben und gesenkt werden, so
däß trotz der unveränderlichen Öffnungsstrecke der Zange der Flachs gemäß seiner
unregelmäßigen Länge auf einem mehr oder weniger langen Wege durch die Zange gezogen
werden kann. Zwei wagerechte Stangen cl, c'6 (Abb. 7, 7a), die an der Kulissenstange
a6 in. beliebiger Höhe festspannbar sind; tragen an jeder Seite der Maschine in
einem Abstande x (Abb. 7) entsprechend, der Breite der Zange die in den Abb. ii,
iia und iib dargestellte Verziehvorrichtung. Diese besteht aus einem starken Gußeisenstück
d6, in dem der Kluppenmitnehmer es geführt ist. Dieser trägt einen Bolzen f 6 (Abb.
ii), eingreifend -in eine Gabel g6 eines Blattfederarmes h6, der mit einem Winkelhebel
il ein Stück bildet, 'und dieser trägt an seinem Ende eine Rolle j6. Unter der Zugkraft
einer Schraubenfeder k6 ist der Kluppenmitnehmer normalerweise in das Gußeisenstück
d6 zurückgezogen, so daß der Weg für den Durchgang der Zange frei ist, aber im Augenblick
des Durchganges der Zange stößt diese an die Rolle J6 und schlägt den Winkelhebel
i6 nach unten und spannt die Blattfeder All während die Zange den Kluppenmitnehmer
zunächst am Mitschwingen hindert. Sobald die Zange etwas weitergelaufen ist, tritt
plötzlich der Kluppenmitnehmer zwischen Zange und Kluppe an -der mit w in Abb. i3.bezaichneten
Steile
ein. In diesem Augenblick ist auch die Zange zur Hälfte geöffnet und übt auf den
Flachs einen geringerenDruck aus als die Kluppe; die Zange setzt ihren Lauf fort,
und der bearbeitete Teil des Flachses wird in der Zange gezogen, während der nicht
bearbeitete Teil oberhalb weitergeht. Sobald die Zange die Rolle js verläßt, geht
der Kluppenmitnehmer durch die Wirkung der Blattfeder h6 in seine normale Lage zurück.
Bei Fortsetzung ihres Laufes schließt sich die Zange wieder, der Druck der Zange
auf den Flachs ist wieder hergestellt und die durch den Kluppenmitnehmer es zurückgehaltene
Kluppe wird sozusagen von dem Flachs mitgerissen, so daß sie vermöge der Feder As
hinter die Haltezacke 1s (Abb. ii und iia) geworfen wird, die sie hindert, nach
vorn mitgeführt zu werden und zur Zeit der Wiederaufnahme der Vorwärtsbewegung des
Kluppenmitnehmers hinderlich zu werden. Beim Durchgang der folgenden Zange bewirkt
dann die Rücklaufbewegung des Kluppenmitnehmers die Weiterbeförderung der KI-Lippe
hinter die Haltezacke l'3, und bei der dritten Rücklaufbewegung wird die Kluppe
vollends herausgeworfen.
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Die Arbeit mit der Maschine geht vor sich wie folgt Der Faserstoff
wird durch eine erste Person auf einem Tische ausgebreitet, von zwei anderen Hilfskräften
unterteilt und in die Kluppen eingeschlossen. Eine vierte Person befindet sich vor
der Zuführvorrichtung der Maschine und stellt die mit Flachs gefüllten Kluppen eine
nach der andern in die Gabel l (Abb.. 2), aus der die Zange b', die sich beim. Ankommen
an der Erbreitung a5 (Abb. i) öffnet, entnimmt, indem die Bewegungsebene des Kluppenträgers
b mit der Mittelebene der Offnung der Zange Übereinstimmt.
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Beim Erfassen der die Flachsschicht L einklemmenden Kluppe b7 greift
die Zange b' zunächst mit ihren Zapfen e1 in die Federzange c ein und bringt die
Vorrichtung in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung in Bewegung. Die Federzange
c (Abb. 15 und i5a) ist durch Stellschraube in so eingeregelt, daß sie die Rolle
g nach oben mitnimmt, die mittels des Drahtseilzuges f, j, g, lt, i, k die
Mitnehmerklaue b samt der Kluppe b7 und der Flachsschicht L nach oben
abführt, und zwar zweimal schneller als die Federzange c läuft. Ein Verwickeln des
Flachses in den Rollen ist dabei durch die Schutzplatte verhütet.
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Die gefüllte Kluppe läuft hierbei, wie aus Abb. 13 und 13a ersichtlich,
zwischen den beiden die Zange bildenden Platten ä1, b1 hindurch und wird dann auf
den Federklinken hl (Abb. 14 und 14a) niedergelegt, indem die Zapfen e1 der Zange
aus der Federzange c durch Anstoßen des Anschlages g, g1 der Halteklaue b gegen
die untere Fläche x, x1 der Zange unter Überwindung der Federzangenschließkraft
herausgleiten ; die Halteklaue b geht dann unmittelbar wieder abwärts, wie durch
den Pfeil angedeutet.
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Sobald die Kluppe b7 auf die Federklinken hl niedergelegt ist (Stellung
3, Abb. 2), schließt sich die Zange bi vor dem. ersten Brechwalzenpaar. Die Walze
e2 verschiebt sich seitlich nach rechts (Abb. i), wenn die Kluppe sich noch in einem
kurzen Abstand vor ihm befindet. Diese Verschiebung wird durch den Nocken e3 und
die Hebel f 3 herbeigeführt und bleibt während der Durchlaufzeit der Zange aufrechterhalten,
und unmittelbar wird die Walze wieder so weit der Gegenwalze genähert, daß die Flügel
der Walzen während der Drehung miteinander kämmen, ohne sich zu ber;ihren. Dadurch
werden die Fasern in eine gebrochene Linie a-b-c-d-e-f-g (Abb. io) gebracht, so
daß der harte oder Stengelteil dadurch gebrochen und von den Fasern getrennt wird.
Die auf der äußeren Schaufelkante angebrachten Wellen der Schaufeln 12 unterwerfen
die Fasern einer gleichen Behandlung, aber in einer anderen Richtung und in kleinerem
Maße. Der ganze Teil des Flachses, der unter der Zange hergeht, wird so zwischen
den einander genäherten und ineinander zahnenden Walzenschaufeln von den Stengeln
befreit, indem er während der Aufwärtsbewegung vier Walzenpaare durchläuft, deren
Schaufeln mehr und mehr ineinandergreifen, um die Fasern mehr und mehr biegsam zu
machen und im Volumen zu vermindern; das erste Walzenpaar läuft demgemäß auch '
wesentlich langsamer als die folgenden wegen der anfänglichen Starrheit der noch
nicht gebrochenen Stengel. Wenn der Faserstoff die vier Walzenpaare aufwärts gehend
durchlaufen hat, sind die Fasern vollständig bearbeitet.
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Jetzt verläßt die Zange obendieFührungsschienen, ihre Zapfen der Zange
schwingen frei aus, so daß die Zange frei hängen bleibt, während die Ketten über
die Rollend 4 gehen, und die Kluppe bleibt beim jetzt beginnenden Abwärtsgang
der Zange dauernd oberhalb dieser, während der bearbeitete Teil des Flachses immer
unter ihr hängt; die Achse a'3 der Kettenrollen ist zu diesem Zweck nicht durchlaufend
ausgebildet. Wenn die Zange in der Stellung 3 (Abb. i) ankommt, ist die Rolle j1
(Abb. qa, 5a) der Zange durch die Führung il, j1 zwischen die Schienen geführt.
Ein wenig weiter wird die Zange durch eine Schienenerbreiterüng geöffnet, und an
dieser Stelle wird dann, wie oben beschrieben, der Flachs in der halbgeöffneten
Zange so verzogen, daß der nicht bearbeitete Teil nach oben durchgeht und die Klaue
vom Flachs abgestreift wird. Über dem oberen Walzenpaar sind, um ein Abwärtsfallen
der Flachssträhne zu verhüten, zwei Platten y und s angebracht, von denen v fest
und s gegen eine Schraubenfeder t so beweglich ist, daß sie den
Durchgang
der Zange zuläßt. Solche Führungsvorrichtungen können an mehreren Stellen des Abwärtsweges
angebracht werden.
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Die durch die vier beim Aufwärtsgang arbeitenden Walzenpaare auf einem
Teil des Flachses bewirkten Arbeitsvorgänge werden nun auf den anderen Teil des
Flachses durch die vier auf den Abwärtsgang durchlaufenen Walzenpaarewiederholt;
dabei wird natürlich eine in der Mitte gelegene Menge zum zweiten Male einem Brechen
unterworfen, und der zweite Arbeitsvorgang findet im entgegengesetzten Sinne zum
ersten statt. Das Brechen des Flachses ist dann vollständig beendet, und die- Schienen
führen die Zange auf ihren Abstieg noch bis zu der Stelle cd'-1, wo sie sich zum
letzten Male öffnet, um den bearbeiteten Flachs zur Herausnalune freizugeben. Eine
fünfte Arbeitskraft zieht die vollständig bearbeiteten Fasern aus der Maschine und
eine sechste trägt die fertigen Packen fort. Die Zange verläßt unten die Führungsschienen
und ist zu einer-- neuen Beschickung bereit, um denselben Kreislauf zu beschreiben.
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Die so erlangten Fasern sind auf ihrer ganzen Länge fertig zum Spinnen
bearbeitet, und zwar in einer Feinheit, die jeder sonstwie-mit Hilfe von gelernten
Arbeitskräften erlangten durchaus gleichwertig ist. Die Arbeit ist von der Art und
dem Grade des Röstens unabhängig, und der Ertrag der Maschine ist beträchtlich sicherer
als der der Brechung von Hand. Ein Vorteil besteht noch darin, daß der Textilstoff
im mittleren Teile der Lage, der gewöhnlich dichter ist als die nach außen gekehrten
Stengel, zweimal bearbeitet wird, während die Enden nur einmal bearbeitet werden.
Die bewegliche Walze gibt, da sie sich immer selbsttätig regelt, auf jedem Punkte
des Stengels denselben Druck und dies ergibt dieselben Wirkungen wie die Elastizität
der auf der Nabe angebrachten Flügel, die ebenso wirken wie ein Brechen von Hand.
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Wenn in einer solchen Maschine die Flügel der Walzen durch Kratzen
oder Kämme ersetzt werden, so kann die Maschine als Kratzen- oder Hechelmaschine
dienen, und alle Teile erfüllen dann dieselbe Aufgabe wie für das Brechen. Eine
derartige Hechehnaschine wird eine beträchtlich höhere Ertragsfähigkeit haben als
die bekannten Maschinen, und ein und dieselbe Maschine könnte für beide Tätigkeiten
(Brechen und Kratzen) benutzt werden.