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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb. Die Erfindung
betrifft selbsttätige oder halbselbsttätige Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb
und bezieht sich insbesondere auf eine neue Art der Steuerung der in solchen Anlagen
verwendeten selbsttätigen Wähler.
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Vor allem bezweckt die Erfindung mit verhältnismäßig kleinen Abänderungen
der gebräuchlichen Wählerart das Fassungsvermögen, d. h. die Anschlußmöglichkeit
solcher Wähler zu erhöhen, wodurch die Anschaffungskosten der Anlage wesentlich
herabgesetzt werden.
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Um dies zu erreichen, werden die Wähler erfindungsgemäß je mit einer
Mehrzahl von Kontaktarmsätzen versehen, die alle auf derselben Welle bzw. auf verschiedenen
untereinander verbundenen, gleichzeitig eingestellten Wellen befestigt sind, ferner
ist ein Umschaltrelais vorgesehen, welches so geschaltet ist, daß die zu den Kontaktarmen
führende Verbindungsleitung während der Stromstoßgabe von dem einen auf den anderen
Kontaktarmsatz des Wählers umgeschaltet wird. Hierbei wird der Kontaktarmsatz, der
für die Herstellung der Verbindung gewählt wird, durch die Anzahl der Stromstöße
der betreffenden Wahlstromstoßreihe bestimmt, die durch den Nummernschalter hervorgerufen
wird.
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Jeder Kontaktarrnsatz beherrscht ein z. B. aus zoo Kontakten bestehendes
Kontaktfeld, und sämtliche Kontaktarmsätze bewegen sich gleichzeitig. Es werden
an Gruppenwählern vorzugsweise zwei Kontaktarmsätze und an Leitungswählern vier
Kontaktarmsätze vorgesehen, während der Stromstoßgeber bzw. Nummernschalter 2o Stromstöße
anstatt, wie üblich, nur 1o Stromstöße in einer Strotnstoßrei.he hervorzurufen vermag.
Die Bauart dieses Nummernschalters gleicht natürlich der der gebräuchlichen Nummernschalter
und unterscheidet sich nur dadurch, daß er größer ist und in einer Stromstoßreihe
zweimal soviel Stromstöße senden kann. Um eine Leitung in einem der beiden bzw.
in irgendeinem der verschiedenen Kontaktfelder eines Wählers wählen zu können, ist
die Schaltung so eingerichtet, daß der erste über die anrufende Leitung und durch
das Stromstoßrelais geschickte Wallstromstoß einen durch den Hubmagneten bewirkten
Hubschritt veranlaßt, durch welchen alle Kontaktarme auf ihre ersten Kontaktreihen
eingestellt werden; der zweite Strgmstoß beeinflußt das Umschaltrelais, das eine
Umschaltung von dem für gewöhnlich eingeschalteten Kontaktarmsatz auf einen anderen
Kontaktarmsatz bewirkt. Dieses abwechselnde Arbeiten des Magneten und des Umschaltrelais
setzt sich fort, bis die gewünschte Kontaktreihe erreicht ist. Wird z. B. eine aus
zwei Stromstößen bestehende Stromstoßreihe durch den Nummernschalter hervorgerufen,
so führt der Wähler einen Hubschritt aus und schaltet dann auf den zweiten Kontaktarmsatz
um, so daß eine Verbindungsleitung in der ersten Kontaktreihe des unteren Kontaktfeldes
gewählt wird. Wird die Nummernscheibe des Nummernschalters jedoch auf 3 eingestellt,
so führt der Wähler zuerst einen Hubschritt aus; dann schaltet er auf den zweiten
Kontaktarrnsatz um, und hiernach führt er einen zweiten Hubschritt aus, wobei das
Umschaltrelais zurückfällt,
so daß nun eine Verbindungsleitung in
der zweiten Kontaktreihe des oberen Kontaktfeldes gewählt werden kann. In dieser
Weise wird, obwohl 2o Stromstöße in einer Reihe nach dem Wähler gesandt werden,-
dieser trotzdem veranlagt, nur die üblichen o Dreh- und Hubschritte auszuführen,
während- -jeder zweite Stromstoß als Umschaltstromstoß benutzt wird.
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In der Zeichnung ist .ein Ausführungsbeispiel der Erfindung' dargestellt.
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In der Abb. i ist eine anrufende Sprechstelle A und ein zugehöriger
Vorwähler C, der nach einer Anzahl von Gruppenwählern, wie z. B. D, durchschalten
kann, veranschaulicht.
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In der Abb. 2 ist ein zu einer Gruppe gehöriger Leitungswähler H,
mit welchem der Gruppenwähler D (Abb. i) verbunden werden kann, schaltungsmäßig
dargestellt.
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Dieser Leitungswähler 'kann auf irgendeine anzurufende Leitung von
vier Gruppen mit je ioö Leitungen eingestellt werden, d. h. sein Kontaktfeld hat
ein Fassungsvermögen von :40o Leitungen.
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Hebt der Teilnehmer A zwecks Einleitung einer Verbindung seinen Hörer
vom Halsen ab, so wird der Vorwähler C in der üblichen Weise veranlagt, die selbsttätige
Wahl einer freien nach einem Gruppenwähler D führenden Verbindungsleitung vorzunehmen.
- Sobald das Relais :2 des Vorwählers C zwecks Durchschaltung der anrufenden Leitung
nach dem Gruppenwähler erregt wird, wird ein Stromkreis geschlossen, der das Stromstoßrelais
3 des Gruppenwählers D und die mit diesem Relais in Reihe geschaltete Teilnehmerschleife
enthält. Das. Relais 3 schließt einen über das Verzögerungsrelais ¢ verlaufenden
Stromkreis, wodurch letzteres erregt wird, die Erde an den Haltestromkreis des Vorwählers
C anschaltet und gleichzeitig - an den Kontakten 7 und 8 einen Stromkreis, vorbereitet,
der über den Hubmagneten 5 und das langsam arbeitende Relais 6 verläuft. Außerdeniwird
bei der Erregung des Relais 3 der Kontakt 9, 1o geöffnet und der Kontakt 9, 11 geschlossen.
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Wenn nun die Wählscheibe der anrufenden Station A gemäß der ersten
Ziffernstelle der Anrufnummer eingestellt wird,- so erfolgt eine entsprechende Anzahl
von Aberregungen des Relais 3, durch welche der Wähler in folgender Weise gesteuert
wird: Sobald der Anker des Relais 3 abfällt, wird ein Stromkreisgeschlossen, der
folgendermaßenverläuft: Von- der Erde- über die Kontaktfedern 12, Kontakte 9, io,
7 und 8, Relais 6, Kontaktfedern 13, 14., untere Wicklung des Relais 16, Magneten
5 nach der Batterie. Der Magnet 5 wird erregt und hebt die Kontaktarme 17, i 8 und
19 und 2o, 21 und 2.:z-bis zu den ersten Kontaktreihen ihrer entsprechenden@Kontaktfelder
empor, während das . Relais 6 erregt bleibt und nach der Schließung des Kopfkontaktes
24 einen- das Relais 23 enthaltenderi Stromkreis schließt, der von der Erde über
die Kontaktfedern 34., Kontaktfeder 35, Kopfkontakt 2d., Relais 23 nach der Batterie
verläuft. Das Relais 23 schließt- dann einen eigenen Haltestromkreis, der von der
Erde über die Kontaktfeder z2, Kontaktfeder 38', Kontakt 38, Kopfkontakt 2¢, Relais
23 nach der Batterie verläuft und bereitet für den Drehmagneten 25 einen Stromkreis
vor. Wenn das Relais 16 durch seine untere Wicklung erregt wird, schließt es nur
die Kontaktfedern 28, da- die untere Wicklung zum Bewegen der übrigen Kontakte nicht
ausreicht. Sobald das Relais 3 wieder erregt wird, wird daher die Erde mit der oberen
Wicklung des Relais 16 verbunden, und zwar über die Kontaktfeder 12, Kontaktfedern
9 und i i, Kontakt 28, Kontakt 27, so daß die obere \Vicl;-lung des Relais 16. aus
der Batterie Strom er- . hält: Das Relais 16 zieht nun seinen Anker vollständig
an und schließt einen eigenen Haltestromkreis, der durch die Kontaktfedern 27 und
26 nach der durch das Relais 4 angeschalteten, Erde verläuft, und, schaltet gleichzeitig
an den Kontaktfedern 13, 15 den von dem Relais 6 kominsaden Stromweg von der unteren
Wicklung des Relais 16 bzw. von-dem Magneten 5 ab und verbindet ihn -mit der -oberen
Wicklung des Umschaltrelais 29. Die Stufenwirkung des Relais i6 hat den Zweck, ein
verkehrtes Arbeiten des Relais 29 vor der erneuten Erregung des Relais 3 zu verhindern,
d. h. der Kontakt 13, 15 wird nicht eher geschlossen, als bis die Kontaktfedern
9 und io getrennt sind. Der nächste von dem Stromstoßrelais weitergegebene Stromstoß
fließt durch die Kontaktfedern 9, io und Kontaktfedern 7, 8, Relais 6, Kontaktfedern
13 und 15, obere Wicklung des Relais 29. Diese obere Wicklung v eranlaßt ebenfalls
nur eine schwache Erregung des Relais 29 und bewirkt nur die Schließung des Kontaktes
3o, der einen stärker wirkenden Haltestromkreis für die untere Wicklung des Relais
vorbereitet. Sobald das Relais 3 wieder erregt wird,- wird, der genannte Haltestromkreis
geschlossen. Derselbe verläuft von der Erde durch die Kontaktfedern 31, Kontaktfedern
32 und 33, Federn 30 und über die untere Wicklung des Relais 29 nach der
Batterie. .Das Relais 29 zieht nun seinen Anker vollständig an und öffnet bei 27
den- Stromkreis des Relais 16, während es die Sprechleitungen und Prüfleitungen
vön den Kontaktaren, mit denen diese Leitungen gewöhnlich verbunden sind, abtrennt
und auf die Kontaktarme 2o, 21, 22 umschaltet. Sobald der Stromkreis des Relais
16
an dem Kontakt 27 geöffnet wird, läßt dieses Relais seinen Anker zurückfallen und
macht damit wieder die Erregung des. Magneten 5 und der unteren Wicklung des Relais
16 von dem Stromstoßrelais 3 abhängig. Hieraus ergibt sich, daß der erste Wahlstromstoß
den Hubmagneten 5 und das Relais 16 erregt, während der zweite Stromstoß das Arbeiten
des Relais 29 und die Aberregung des Relais 16 veranlaßt, so daß der dritte Stromstoß
wieder den Hubmagneten 5 und das Relais 16 erregt. Infolgedessen wird in dem Fall,
daß die durch die Wählscheibe hervorgerufene Stromstoßreihe drei Stromstöße erhält,
zuerst der Magnet 5 erregt und darauf das Relais 29. Dann wird das Relais 29, dessen
Haltestromkreis geschlossen wurde, wieder aberregt, worauf abermals das Relais 16
und der Magnet 5 erregt werden, so daß der Wähler seine Kontaktarme bis zur zweiten
Kontaktreihe emporhebt und in dieser Stellung seine Sprech- und Prüfleitungen nach
den in der Ruhelage eingeschalteten Kontaktarmen 17, 18 und i9 durchgeschaltet hält.
Wird jedoch angenommen, daß die Stromstoßreihe vier Stromstöße hatte, so würde der
Hubmagnet zweimal erregt worden sein, und der-letzte der vier Stromstöße würde die
Erregung des Relais 29 und die Durchschaltung der Leitungen nach dem zweiten Kontaktarm-Satz
20, 21 und 22 veranlassen. Nachdem nun die vier Stromstöße geflossen sind und das
Relais 3 wieder dauernd erregt wird, läßt das Relais 6 seinen Anker abfallen und
schließt hierbei einen den Drehmagneten 25 enthaltenden Stromkreis, der von der
Erde über die Kontakte 34, die Kontakte 35 und 36, Kontakt 37 und über den Drehmagneten
25 nach der Batterie verläuft. Der Magnet 25 veranlaßt nun einen Drehschritt der
Kontaktarme, wodurch diese auf den ersten Kontaktsatz der ersten Kontaktreihe eingestellt
werden. Gleichzeitig öffnet der Magnet 25 den Kontakt 38 in dem Haltestromkreise
des Relais 23, wodurch dieses Relais aberregt wird und durch Öffnung des Kontaktes
37 die Aberregung des Magneten 25 veranlaßt. Ist nun die erste Verbindungsleitung
besetzt, so daß die Erde an dem Prüfkontakt angeschaltet ist, so fließt von dieser
Erdverbindung ein Strom über den Kontaktarm 22, Kontaktfedern 39 und 40, Kontaktfedern
41 und 42, Kontakt 38, Kopfkontakt 24 und über das Relais 23 nach der Batterie.
Das Relais 23 wird wieder erregt, um den Stromkreis des Magneten 25 von neuem zu
schließen. Dieses wechselweise Arbeiten des Relais 23 und des Magneten 25 wird fortgesetzt,
bis eine freie Verbindungsleitung erreicht ist, also eine solche Verbindungsleitung,
mit deren Prüfkontakt die Erde nicht verbunden ist, ein Stromkreis für das Relais
23 also nicht geschlossen -wird. Nun wird das Relais 43, das bisher kurzgeschlossen
war, durch einen Strom erregt, der von der Erde durch den Kontakt 34, Wicklung von
43, Kontaktfedern 38, Kontakt 24, Relais 23 nach der Batterie fließt. Da das Relais
43 im Vergleich zum Relais 23 einen hohen Widerstand besitzt, wird in dem soeben
beschriebenen Stromkreise erstes allein erregt, um die von dem anrufenden Teilnehmer
kommende Leitungsschleife nach den Kontaktarmen durchzuschalten und dieselbe von
dein Stroinstoßrelais 3 abzutrennen. Gleichzeitig öffnet das Relais 43 die Kontaktfedern
12 und stellt einen Stromkreis her, der, von der Erde über den Wähler, nach welchem
die Verbindung durchgeschaltet worden ist, kommend, über den Prüfkontaktarm 22,
Kontakte 39, 40, Kontaktfedern 41 und 44, Kontaktfedern 45 und 33 nach der Haltewicklung
des Relais 29 und parallel dazu über die Relais ..1.3 und 23 nach der Batterie verläuft.
Die Relais 43 und.29 werden daher erregt gehalten und die Teilnehmerschleife nach
dem Leitungswähler H (Abb. 2) weitergeschaltet.
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Aus der Zeichnung Abb. 2 geht hervor, daß der Leitungswähler mit vier
Kontaktarmsätzen anstatt zwei ausgerüstet ist und daß er zwei Umschaltrelais 6o
und 61 besitzt. Ist keines dieser Relais erregt, so verläuft die Sprechleitung nach
den Kontaktarmen 62, 63 und 64. Ist das Relais 61 allein erregt, dann ist die Leitungsschleife
mit den Kontaktarmen 65, 66 und 67 verbunden. Bleibt jedoch das Relais 6o allein
erregt, dann ist die Leitungsschleife mit den Kontaktarmen 68; 69, 7o verbunden,
während bei der gleichzeitigen Erregung der beiden Relais die Leitung mit dem vierten
Kontaktarmsatz 71, 72, 73 verbunden ist. Das Stromstoßrelais 47 des Leitungswählers
H wird in Reihe mit der anrufenden Teilnehmerschleife erregt. Das Relais .47 ist
bezüglich seiner Steuerung der Magnete und Umschaltrelais dem Relais 3 ähnlich,
mit der Ausnahme, daß in dein Leitungswähler zwei Umschaltrelais vorgesehen sind,
von denen das eine während der Hubbewegung und das andere während der Drehbewegung
zur Geltung kommt. Wenn das Relais 47 erregt wird, schließt es einen das Relais
48 enthaltenden Stromkreis, worauf letztes Relais einen auf die Wahlschalter C und
D einwirkenden Haltestromkreis schließt und für den Hubmagneten 56 einen Stromkreis
vorbereitet. . Sobald die nächste Stromstoßreihe, die der nächsten Ziffernstelle
derAnrufnurnmer entspricht,ausgesandt wird, spricht das Relais 47 entsprechend an
und schließt einen Stromkreis, der durch die Kontaktfedern 49 und 5o, Kontaktfedern
51 und 52, Kontakt 53, Verzögerungsrelais 5q., Kontaktfedern 57, 58, untere Wiek-
Jung
des Relais 55 und über den Hubinaggnetm 56 nach der Batterie verläuft. Der Magnet
56 wird erregt und stellt- die Kontaktarme auf ihre ersten Kontaktreihen ein. Das
Relais 54 bleibt bei dieser Stromstoßreihe erregt, und das Relais 55, das den Relais
16 und 29 ähnlich ist, zieht seinen Anker nur teilweise an, so daß nur die Schließung
des Kontaktes 59 zustandekommt. Kommt das Relais 47 nach dem ersten Stromstoß dieser
Stromstoßreihe in seiner erregten Lage zur Ruhe, so wird ein von der Erde über die
Kontaktfedern 4.9 und 74, Kontakt 59, Kontaktfedern 75, -die obere Wicklung des
Relais 55 nach der Batterie verlaufender Stromkreis geschlossen: Das Relais 55 wird
nun vollständig erregt und öffnet am Kontakt 57 und 58 den Stromkreis seiner unteren
Wicklung, während es am Kontakt 57 und 76 die Schließung eines durch- die untere
Wicklung des Relais 6o verlaufenden Stromkreises vorbereitet. Sobald der Wähler
seinen ersten Hubschritt ausführt, werden die Kopfkontakte aus der Ruhelage gebracht
und bereiten den Stromkreis des Auslösemagneten vor, während sie gleichzeitig den
Kontakt 53 öffnen und den Kontakt 77 schließen. Sobald das Relais 47 infolge der
nächsten Unter-" brecheng der Stromstoßreihe seinen Anker zurückfallen läßt, wird
ein Stromkreis geschlossen, der -folgendermaßen verläuft: Von der Erde über die
Kontaktfedern 49, 5o, Kontaktfedern 51, 52, Kontaktfeder 77, Kontaktfedern 78 und
79, Relais 54, Kontakt 57, 76, Widerstand 8o, untere Wicklung des Relais 6o nach
der Batterie. Das Relais 6o wird nur halb erregt,, so daß es nur den Kontakt 81
schließt und hierdurch einen eigenen Haltestromkreis vorbereitet, der von der Erde
durch den Kontakt 82 des Stromstoßrelais 47 und über die .obere Wicklung des Relais
6o verläuft. Sobald das Relais 47 also wieder erregt und der Kontakt 82 geschlossen
wird, wird das Relais 6o durch seine wirksamere obere. Wicklung erregt und schaltet
die Sprechschleife und Prüfleitung durch nach den Kontaktarmen 68, 69 und 70. Das
Relais 6o öffnet auch bei 75 den Haltestromkreis des Relais 55, so daß dieses. wieder
aberregt wird und einen Stromkreis für den Drehmagneten vorbereitet und den durch
die untere Wicklung des Relais 6o verlaufenden Stromkreis öffnet. Durch - den nächsten
Wahlstromstoß werden wieder der Hubmagnet sowie das Relais 55 erregt und gleichzeitig
der Haltestromkreis des Relais 6o geöffnet. - Es ist daher ersichtlich, daß der
erste, dritte, fünfte usw. Stromstoß .den Hubmagneten erregt, während durch den
zweiten, vierten, sechsten usw. Stromstoß das Umschaltrelais 6o veranlaßt wird,
seinen Anker anzuziehen. Ist- also die betreffende Ziffernstelle der Anrufnummer
durch eine ungerade Zahl vertreten, dann wird das Relais 6o nicht erregt gehalten.
Aber wenn diese Zahl -eine gerade Nummer ist, dann bleibt das Relais 6o erregt und
wählt denersten oder zweiten Kontaktarmsatz; je nachdem das Relais 61 nach der Abgabe
der letzten Nummernstromstoßreihe erregt geblieben ist oder nicht. Wenn die Stromstöße
für die letzte Ziffernstelle aufhören, fällt das Relais 54 ab, und es wird ein Stromkreis
vorbereitet. für den Drehmagneten 84. Es sei angenommen, daß 'die zweite Ziffernstelle
durch die Zahl 4 vertreten war und daß das Relais 6o nun erregt bleibt durch einen
Haltestrom, der von der Batterie über seine untere Wicklung,-Kontaktfedern 87, Kontakte
88 und 89 nach der Erde verläuft und den Widerstand 8o kurzschließt, damit das Relais
6o seinen Anker ganz anzieht. Der Teilnehmer stellt nun seinen. Nummernschalter
entsprechend der dritten bzw. letzten Ziffernstelle der Anrufnummer ein, wodurch
wiederum das Arbeiten des Stromstoßrelais 47 hervorgerufen wird und die folgenden
Wirkungen auslöst: Bei jedem Abfallen des Ankers des Relais 47 wird ein Stromkreis
geschlossen, der folgendermaßen verläuft: Von der Erde durch Kontakt 49,- 50, Kontaktfedern
5 i und 52, Kontakt 77, Kontakt 78, 9o, Kontakt g i, Relais 86, Kontaktfedern 92,
93, 94, untere Wicklung des Relais.85 und über den Drehmagneten 84 nach der Batterie.
Der Magnet 84 wird erregt und stellt die Kontaktarmsätze auf den ersten Kontaktsatz
der zweiten Kontaktreihen ein: Da- die untere Wicklung des Relais 85 einen hohen
Widerstand hat, schließt es nur seinen Kontakt 95, . wodurch ein durch die obere
Wicklung des Relais führender Erregerstromkreis vorbereitet wird, der von der Erde
am Kontakt 49 durch den Kontakt 74, Kontakt 95, 99 und über die obere Wicklung des
Relais 85 nach der Batterie verläuft. Wenn das Relais 47 wieder erregt wird, zieht
das. Relais 85 -seinen- Anker vollständig an und schließt beim Kontakt
97, einen durch seine -obere Wicklung verlaufenden weiteren Haltestromkreis
und öffnet am Kontakt 93, 94 den durch seine untere Wicklung yerläufenden eigenen
Haltestromkreis. Gleichzeitig schließt das Relais 85 -.den Kontakt 93, 96 und bereitet
hierdurch - für . das Umschaltrelais 6,1 ein.,en Stromkreis vor.
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Wenn das Stromstoßrelais 47 nun bei dem nächsten Stromstoß dieser
Reihe abfällt, wird ein durch das Relais 61 verlaufender Stromkreis-geschlossen,
.der von der Erde über- den Kontakt 49, 59-, Kontakt 54 52, Kontakt 77, Kontakt
78, 9o, Kontakt 9i, Relais 86, Kontakt 92, Kontakt 93, 96, untere Wicklung des Relais
61 nach-der Batterie verläuft. Hierbei schließt -das Relais-6i nur den Kontakt 98;,
um
einen durch seine 'obere Wicklung fließenden Stromkreis vorzubereiten, so daß, sobald
das Relais 47 wieder erregt wird und den in dem vorbereiteten Stromkreis liegenden
Kontakt 82 schließt, (las Relais 61 seinen Anker voll anziehen wird und die Leitungsschleife
sowie die Prüfleitung nach den Kontaktarmen 71, 72 und 73 durchschaltet. Gleichzeitig
öffnet es hierbei am Kontakt 99 den Haltestromkreis des Relais 85, das nun seinen
Anker abfallen läßt und den ersten Erregerstromkreis des Relais 61 öffnet und am
Kontakt 93, 94. wiederum den Stromkreis des Drehmagneten 84. vorbereitet, so daß,
sobald das Stromstoßrelais 47 auf den nächsten Nummernstromstoß anspricht, die Kontaktarme
durch einen weiteren Drehschritt auf den nächsten Kontaktsatz eingestellt werden
und das Relais 61 durch die Öffnung des Kontaktes 82 wieder aberregt wird. Das Relais
85 bereitet wiederum einen Stromkreis für das Relais 61 vor, so daß der vierte bzw.
letzte Stromstoß dieser Reihe das Relais 61 in der vorbeschriebenen Weise erregt,
um die Leitungsschleife und die Prüfleitung nochmals auf ihre Kontaktarmsätze umzuschalten.
Hieraus geht hervor, daß diese vier Stromstöße der letzten Stromstoßreihe den Wähler
so einstellen, daß seine Kontaktarme auf den zweiten Kontaktsatz der zweiten Kontaktreihe
gerichtet sind, und die beiden Relais 6o und 61 ihre Anker angezogen halten, so
daß die Leitungsschleife über die Arbeitskontakte der genannten Relais auf die Kontaktarme
71, 72 und 73 geschaltet ist und eine Verbindung hergestellt wird mit derjenigen
Leitung, die an dem zweiten Kontaktsatz der zweiten Kontaktreihe des obersten der
vier Kontaktfelder angeschlossen ist. Das Relais 86 ist natürlich während des Arbeitens
des Magneten 84. und des Relais 61 erregt geblieben und stellt daher eine Verbindung
her zwischen dem Prüfkontaktarm 72 und der Wicklung des Prüfrelais ioo. Diese Verbindung
wird nur einen Augenblick aufrechterhalten, um die angerufene Leitung prüfen zu
können. Ist diese Leitung besetzt, der Prüfkontakt also geerdet, dann wird das Relais
ioo durch einen Haltestromkreis erregt und verbindet eine Besetztsignaleinrichtung
mit der Leitung des anrufenden Teilnehmers. Wenn-jedoch die Leitung frei ist, dann
wird das Relais ioo nicht erregt und beim Abfallen des Relais 86 wird ein das Durehschaltrelais
io.i -enthaltender Stromkreis geschlossen, der von der -Batterie; die mit der Prüfleitung
der angerufenen Leitung verbunden ist, über den Kontaktarm 722,
Arbeitskontakte
der Relais 61, 6o, Kontakte 102, 103 und über die obere- Wicklung des Relais ioi
sowie durch die Kontakte 104, 105
und über - die Kontaktfedern des
Relais 48 nach der Erde verläuft, Das Relais ioi wird erregt und öffnet am Kontakt
92 den Stromkreis des Drehmagneten, während es am Kontakt io6, 107 einen
Haltestromkreis für das Relais 61 schließt und am Kontakt io8 eine Verbindung herstellt,.
die von der Erde am Relais 48 über fob und durch die untere Wicklung des Relais
ioi nach der Batterie, gleichzeitig aber nach dein Prüfkontaktarm 72 verläuft, um
die angerufene Leitung als besetzt zu kennzeichnen. Das Relais ioi verbindet auch
an den Kontakten iog und iio die angerufene Leitung einerseits mit der Läutestrommaschine
R und anderseits mit einer Wicklung des Läutestroinabschaltrelais i i i. Der angerufene
Teilnehmer wird nun allgeläutet, und, sobald er sich meldet, zieht das Relais i
ii seinen Anker an und schaltet hierhei die Läutestrommaschine von der angerufenen
Leitung ab und schließt gleichzeitig am Kontakt 112 einen eigenen -Haltestromkreis.
Das Relais iii verbindet auch die angerufene Leitung mit- den Wicklungen des Brückenrelais
113, welches durch einen über die Schleife der angerufenen Leitung fließenden Strom.
erregt wird und nach dieser Leitung Mikrophonspeisestromllefert. Bei seiner Erregung
kehrt das Brückenrelais 113 gleichzeitig für Gesprächzähler und andere Zwecke die
Verbindungen zwischen der anrufenden Leitung und dem Strorhstäßrelais 47 um. Das
Gespräch kann nun über die in der Zeichnung stark ausgezogenen Sprechleitungen und
die Kontaktarme 71 und 73 des Leitungswählers H stattfinden.
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Aus obigem ergibt sich, daß durch die Erfindung eine sehr leistungsfähige
Art von selbsttätigen Wählern mit großer Anschlußmöglichkeit geschaffen worden ist,
die in ganz neuartiger Weise die Herstellung von Verbindungen mit grbßen Teilnehmergruppen
ermöglichen. Soll z. B. die Nummer i i i angerufen werden, so wird eine Verbindung
mit einem: freien Leitungswähler H der betreffenden Leitungswählergruppe hergestellt,
und zwar über die Kontaktarme 17 und 18 des Gruppenwählers D und eine in- der ersten
Kontaktreihe des. oberen Kontaktfeldes angeschlossene Leitung, die nach dem genannten
Leitungswähler führt.'. All 'den Leitungswähler können 400 Leitungen' angeschlossen
sein, die entweder einem aüdexen Unteramt oder einer anderen Unterabteilung, desselben
Amtes angehören. ' Nachdem der Leitungswährer in der eben beschriebenen Weise -belegt
ist, wird: er. nun so -eingestellt, daß er die anrufende Leitung mit derjenigen
Leitung verbindet, die an den .ersten Kontaktsatz angeschlossen ist, der sich in
der ersten Kontaktreihe des Kontaktfeldes befindet, -wobei diese Kontaktreihe in
diesem Fall durch die
Kontaktarme 62, 63 und 64 erreicht werden
kann, da bei diesem Anruf keines der Durchschaltrelais erregt sein wird. Mit anderen
Worten: Ist die Zahl der nach dem Gruppenwähler D gesandten Stromstöße eine gerade,
so wird das Umschaltrelais 29 erregt und die Verbindung über den Kontaktarmsatz
2o, 21, 22 geleitet, während bei einer ungeraden Stromstoßzahl das Relais 29 nicht
erregt wird. Gleichfalls wird bei der Einstellung des Gruppenwählers H durch zwei
Stromstoßreihen mit ungeraden Stromstoßzahlen weder das Relais 6o noch das Relais
61 zum Ansprechen gebracht, und die Verbindung wird über den in der Ruhelage eingeschalteten
Kontaktarmsatz 62, 63, 64 hergestellt, während bei der Einstellung des Leitungswählers
H durch eine ungerade und eine gerade Stromstoßzahl das Relais 6o nicht erregt,
das Relais 61 aber zum Ansprechen gebracht wird. Wird die gerade Stromstoßzahl zuletzt
eingesandt, dann wird die Verbindung über die Kontaktarme 65, 66, 67 hergestellt.
Wird eine gerade Stromstoßzahl und dann eine ungerade Stromstoßzahl abgegeben, so
-wird das Relais 6o allein erregt und_ die Verbindung über die~Kontaktarme 68, 69
und 70 geleitet, während bei der Abgabe zweier ungerader Stromstoßzahlen
beide Relais erregt bleiben und die Verbindung über die Kontaktarme 71, 72 und 73
geleitet wird.