DE367435C

DE367435C - Elektromagnet

Info

Publication number: DE367435C
Application number: DEG54127D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1923-01-20

Description

Elektromagnet. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Elektromagnet mit vergrößerter Wirkung. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der Anker des Elektromagneten durch Anwendung verdichteten Sauerstoffs auf größere Entfernung als bisher und doch mit starker Anziehungskraft bewegt wird.
Es ist bekannt, daß der Sauerstoff unter gleichem Druck fünfmal magnetischer ist als die Luft. Da der Magnetismus eines Körpers im Verhältnis zu seiner Masse wächst, so kann der Sauerstoff unter einem Druck von mehreren Atmosphären noch magnetischer gemacht werden (W i e d e m a n n , Lehre von der Elektrizität).
Die anziehende sowie die zurückstoßende Kraft eines magnetischen Körpers wächst im Verhältnis zu seiner Masse und für ein Gas im Verhältnis zu seinem Druck, da letzterer ja mit der Masse zunimmt (M. J. J a m i n , Cours de Physique de 1'Ecole Polytechnique, S.394).
Der Sauerstoff ist ungefähr fünfmal magnetischer als die Luft (Exper. von Efunoff, Faraday, Becpquerel, P 1 ü c k e r). Der Stickstoff ist unmagnetisch (l2. J. J a m i n, Cours de Physique de 1'Ecole Polytechnique, S. 403 bis 4o4).
C u r i e hat seine Experimente mit dem Sauerstoff unter den größten Drucken gemacht, damit das Ergebnis derselben sichtbarer sei. Nach mehreren Messungen unter 18 und 5 Atmosphären gibt er folgende Regel an: Der Druck hat keine Wirkung auf den spezifischen Magnetismus des Sauerstoffs (P. Curie Oeuvres de P: Curie, S. 275). Seite 279 beweist er und erklärt, daß der Sauerstoff ungefähr fünfmal magnetischer ist als die Luft unter gleichem Druck. Der Einfluß des Stickstoffs ist unmerklich in dem Magnetismus der Luft.
Man bekommt daher einen geschlossenen magnetischen Kreis, welches auch immer die Entfernung der Armatur sei.
In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung teilweise im Schnitt zur Darstellung gebracht.
Um reinen Sauerstoff zwischen den Polen des Elektromagneten und der Armatur benutzen zu können, ist letztere völlig in einen dicken Kasten A aus Kupfer o. dgl. eingeschlossen. Dieser Kasten ist mit zwei Schenkeln B, B' versehen, in welchen die zwei Teile der Armierung sich frei bewegen. Beide Schenkel B, B' sind an den Enden des Kerns stark und luftdicht angebracht. Der Anker C besteht aus einem O_uerstück mit daran anschließenden Schenkeln. Diese Teile des Ankers C sind der Länge nach von einem Kanal D durchzogen, der den Raum E zwischen den Polen mit Raum A verbindet, so daß ein stets gleicher Druck in beiden Räumen herrscht.
An dem Anker ist eine Stange F angebracht, welche durch die Seitenwand geführt und von einer luftdichten Stopfbüchse G umgeben ist.
Durch die Röhre H wird zuerst Luftleere erzeugt und dann komprimierter Sauerstoff eingepreßt.
Das Manometer I gibt den Druck an. Das Sicherheitsventil L soll einen zufällig höheren Druck verhindern.
Der magnetische Kreis wird noch durch zwei Spulen verstärkt, die man auf beide Schenkel B, B' anbringt.
Um die Erwärmung zu vermeiden und den Kreis ganz zu isolieren, wird der ganze Apparat in einem mit Steinöl o. dgl. gefüllten Behälter gestellt.

Claims

PATENT-ANsPRÜcHE: i. Elektromagnet, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (C) in einem dichten mit komprimiertem Sauerstoff gefüllten Metallgehäuse (A) mit daran anschließenden Schenkeln (B, B') untergebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Anker (C) mit Kanälen (D) ausgerüstet ist, um einen Druckausgleich herbeizuführen.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse mit Einrichtungen zur Erzeugung von Luftleere und Einfüllung des verdichteten Sauerstoffs ausgerüstet ist.