DE366874C

DE366874C - Verfahren zur Gewinnung einer korkartigen Masse aus Baumrinde

Info

Publication number: DE366874C
Application number: DER51066D
Authority: DE
Original assignee: PAUL EMMANUEL HIPPOLYTE ROUSSA
Current assignee: PAUL EMMANUEL HIPPOLYTE ROUSSA
Priority date: 1919-10-03
Filing date: 1920-09-07
Publication date: 1923-01-12

Description

Verfahren zur Gewinnung einer korkartigen blasse aus Baumrinde. Die Eigenschaften des Korkes, welcher bisher allgemein aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird, insbesondere sein geringes spezifisches Gewicht, sein geringes Wärmeleitungsvermögen und sein dielektrisches Verhalten haben zu einer vielseitigen technischen Verwendung desselben als Schwimmer, Isoliermaterial, Dielektrikum usw. geführt. Das Scheitern aller Versuche, die Wirkung des Korkes der Korkeiche durch mechanische und chemische Behandlung wesentlich zu steigern, haben den Erfinder nun auf den Gedanken gebracht, nach einem Rohmaterial zu suchen, das mit Hilfe einer möglichst einfachen Behandlung ein. Produkt von wesentlich besserer Eigenschaft liefert. .
Gemäß der Erfindung wird Rinde, welche dem in Australien und Sidchina zahlreich wachsenden Weißbaum (me'laleuca leucadendron) entnommen ist, geputzt, zerkleinert und in eine schwach alkalische Lösung oder Kochsalzlösung gebracht; als geeignet erwies sich insbesondere eine Kochsalzlösung, in der 35 bis 40 g Salz im Liter- gelöst sind. In dieser Lösung verbleibt die Rinde 6 bis 8 Tage bei einer Temperatur von 2o bis a5° C. Nach Erfordern wird die Rinde nochmals einige Tage in eine etwas, stärkere Kochsglzlös.ung gebracht, .in welcher 75 bis 8o g Salz im@ Liter gelöst sind. In einzelnen Fällen war eine Nachbehandlung mit verdünnter Schwefelsäure von Vorteil.
Unter Benutzung entsprechender Formen wird. alsdann das. so erhaltene Produkt ohne oder mit Zusatz von Bindemitteln (Teer, Kasein o. dgl.) in Gestalt von Blöcken, Platten, Streifen, Röhren usw. gepreßt.
Im Gegensatz zur Rinde .der Korkeiche besteht die Rinde des Weißbaums. aus einer Schichtung dünner Blättchen (etwa ro Blättchen auf r mm Dicke), .die rdurch eine harzige Substanz in sehr geringer Menge und durch weiße Lagen von .kohlensaurem unid oxalsarurem Kalk miteinander verbrunden sind.
Die aus Melaleucarinde gewonnene korkartige Masse hat ein spezifisches Gewicht von nur 0,i8, bis 0,2o, ist also um 25 Prozent leichter als Korkeichenkork. Auch der Wärmeleitungskoeffizient ist wesentlich geringer; rderselbe wurde bei einer Dampfanlage mit nur 0;o54 gegenüber 0,0720 bteiiEichenkork festgestellt.
Als Isoliermaterial von Dampfrohren hat sich die so zubereitete Melaleucarinde wesentlich: dauerhafter als gewöhnlicher Kork gezeigt. In einer Anlage zeigte sich nach dreijährigem Betriebe die Isolationsmasse noch so gut erhalten, daß sie ohne Schwierigkeiten abgenommen und an anderer Stelle wieder benutzt werden konnte. Bei dieser Abnahme zeigte sich, daß die innerste Lage der nach dem neuen Verfahren zubereiteten Melaleucarinde sich durch die Berührung mit der heißen Wand in eine Art Firnis verwandelt hatte, die die Isolierung vergrößerte.

Claims

PATENT-ANSPRUcii: Verfahren zur Gewinnung einer korkartigen Masse aus Baumrinde, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinde des Weißbaumes (melaleuca leucadendron) einer mehrtägigen Einwirkung einer alkalischen Lösung oder Kochsalzlösung ausgesetzt wird, welcher nach Erfordern eine kurze Nachbehandlung mit verdünnter Schwefelsäure o. dgl. folgt.