DE36636C - Vorrichtung zur Regulirung der Verbrennung bei Niederdruck-Dampfkesseln mit offenem Standrohre - Google Patents
Vorrichtung zur Regulirung der Verbrennung bei Niederdruck-Dampfkesseln mit offenem StandrohreInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23N—REGULATING OR CONTROLLING COMBUSTION
- F23N3/00—Regulating air supply or draught
- F23N3/02—Regulating draught by direct pressure operation of single valves or dampers
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Description
PATENTSCHRIFT
KLASSE 36: Heizungsanlagen.
E. MÖHRLIN in STUTTGART.
Fatentirt Im Deutschen Reiche vom 6. December 1885 ab.
Zweck dieser Einrichtung ist, die Verbrennung bei Niederdruck-Dampfkesseln einestheils
je nach gröfserem oder geringerem Dampfverbrauch in den zu heizenden Räumen selbstthütig
zu reguliren, anderentheils, wenn durch besondere Umstände der Druck im Kessel über
Y2 Atmosphäre steigt, die Verbrennung ganz
zu hemmen. Ersteres soll nicht wie bei den jetzt üblichen Vorrichtungen durch die Regulirung
der Verbrennungsluft zum Rost, sondern durch entsprechende Verengung des Querschnittes
der Kaminabzugsöffnung, letzleres durch gänzliche Unterbrechung der Verbindung
zwischen Kessel und Kamin erreicht werden.
Zur Erzeugung des1 Dampfes dient ein Kessel
beliebiger Form K mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Standrohr S. Die Regulirvorrichtung
besteht in der Hauptsache aus einem Reservoir R mit angesetztem Schwimmergefäfs ft,
welches durch das Rohr f mit dem unteren Theile des Kessels verbunden ist; ferner aus.
einem Zugregulator Z, welcher die Verbindung zwischen Kessel und Kamin herstellt und in
welchem sich eine Klappe a, eine Oeffnung b,
ein Hals c und zwei Zwischenwände d und e befinden. Die Klappe α steht mittelst Hebels
und Kette mit dem Schwimmer des Gefäfses h in Verbindung. Aufserdem ist das Reservoir JR
durch das Rohr g mit dem Zugregulator Z in Verbindung gesetzt. Die Function dieser Theile
ist folgende:
Das Uebcrgewicht des Schwimmers im Schwimmergefäfs ft hält durch die Klappe a
des Zugregulators die Oeffnung b geschlossen; die Zugstärke bleibt so lange ungehemmt, bis
der Druck im Kessel so hoch gestiegen ist, dafs er das Wasser aus dem Kessel durch das
Rohr / in das Schwimmergefäfs ft drückt, wodurch der Schwimmer steigt, die Klappe a
sich entsprechend senkt und den Austrittsquerschnitt des Halses c verengt, während gleichzeitig
durch die nun frei gewordene Oeffnung b Luft in den Zugregulator eintreten kann, infolge
dessen die Verbrennung auf dem Roste vermindert wird. Bei vermehrter Druckzunahme
im Kessel und dadurch bedingtem Höhersteigen des Schwimmers öffnet sich die Klappe α ganz
und schliefst den Hals c vollständig, wodurch die Verbrennung aufhört; bei normalem Dampfverbrauch
in den Heizkörpern wird nun wieder eine Verminderung der Dampfspannung bczw.
ein Sinken der Wassersäule im Schwimmergefäfs eintreten und die Verbindung des Feuerherdes mit dem Kamin mehr oder weniger
wiederhergestellt werden.
Bei plötzlichem Aufhören des Dampfconsums in den zu heizenden Räumen durch vielleicht
gleichzeitiges Abstellen aller Heizkörper kann bei den bisher bekannten Einrichtungen
trotz der Regelvorrichtung der Druck im Kessel derart steigen, dafs durch das Standrohr
Wasser ausgeworfen wird und dadurch der Wasserspiegel im Kessel derart sinkt, dafs das
Standrohr Dampf entweichen lüfst. In letzterem Falle ist jeder Druck im Kessel aufgehoben,
und es wird jede Regulirvorrichtung, deren Wirkung von mehr oder weniger grofsem
Dampfdruck im Kessel abhängt, aufser Function
treten. Dadurch steigert sich nun die Verbrennung auf dem Roste, das noch im Kessel
befindliche Wasser wird in kürzester Zeit durch das Standrohr verdampfen, wodurch die Kesselwandungen
zum Erglühen kommen und Defecte an denselben entstehen müssen. Diesem
Uebelstand soll nun dadurch vorgebeugt werden, dafs das über Standrohreinmündung im
Kessel befindliche Wasser nicht ins Freie geworfen, sondern gröfstentheils durch das Rohr/",
theilweise auch durch das Standrohr in das Reservoir R gehoben wird. Durch das Rohr g
fällt ein kleiner Theil dieses Wassers nach dem Zugregulator Z und stellt daselbst mittelst der
Scheidewände d und e einen Wasserverschlufs her, wodurch die Verbindung mit dem Kamin,
auch wenn der Hals c durch das Sinken des Schwimmers wieder geöffnet ist, gänzlich unterbrochen
bleibt.
Das im Reservoir R befindliche Wasser fliefst
nach dem Kessel zurück, die Standrohröffnung wird wieder geschlossen und dadurch ein
zu schnelles Verdampfen des Wasservorrathes verhindert. Bei der erneuten Druckzunahme
im Kessel wird, im Falle das Rostfeuer noch heftig genug ist, sich das Spiel so lange wiederholen,
bis das Feuer auf dem Rost erloschen ist. Einem Erglühen der Kesselwandungen ist
auf diese Weise vorgebeugt.
Claims (2)
1. Die Regulirung der Verbrennung bei Niederdruck-Dampfkesseln mit offenem Standrohr
durch Hemmung des Zuges der Feuerung mittelst einer an einem Schwimmer angekuppelten
Klappe oder eines Ventils, derart, dafs, je nachdem durch den Druck im Kessel das Wasser im Schwimmerkasten steigt oder
fällt, der Schwimmer und mit ihm die Klappe α gehoben oder gesenkt wirkt, wodurch
das Verbindungsrohr zwischen Kessel und Kamin mehr oder weniger geschlossen wird und gleichzeitig ein directer Lufteinlafs
in den Kamin stattfindet.
2. Die gänzliche Abstellung der Verbindung zwischen dem Kessel und Kamine durch
einen Wasserverschlufs, welcher durch das aus dem über dem Schwimmergefäfs angeordneten
Behälter R durch Rohr g überfliefsende Wasser hergestellt wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE36636C true DE36636C (de) |
Family
ID=312442
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT36636D Expired - Lifetime DE36636C (de) | Vorrichtung zur Regulirung der Verbrennung bei Niederdruck-Dampfkesseln mit offenem Standrohre |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE36636C (de) |
-
0
- DE DENDAT36636D patent/DE36636C/de not_active Expired - Lifetime
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