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Vorrichtung zum selbsttätigen Niederlegen entgleister Stromabnehmer
elektrischer Fahrzeuge. Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum selbsttätigen
Niederlegen entgleiste Stromabnehmer fürelektrische Fahrzeuge. Die Erfindung soll
verhindern, daß der federnde Strom-abnehmer beim Ausspringen oder Wegbrechen der
Stromabnehmerrolle sich aufstellt und in dieser Lage das Oberleitungssystem beschädigt.
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Beim Ausspringen der Stromabnehmerrolle von der Oberleitung wird selbsttätig
der Stromabnehmer und. dessen schwingender Tragrahmen von den Spannfedern gelöst,
indem durch die Schwingbewegung des Tragrahmens die Federn ausgeschaltet werden,
so d'aß der Stromabnehmer unter die Oberleitung sinkt und bequem vom Fahrer niedergeholt
werden kann. - Der Stromabnehmer wird dann in die wagerechte Stellung gebracht,
um das Schwinggestell wieder einzustellen und den Stromabnehmer wieder unter den
Einfluß der Belastungsfeder zu bringen, so daß die Stroma.bnehmerrolle wieder mit
dem Oberfeitungsdraht in Berührung kommt.
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In den Zeichnungen sind: Abb. i eine Seitenansicht einer Ausführungsform
der Vorrichtung, Abb: 2 ein Grundriß zu Abb. i, Abb. 3 eine Seitenansicht in der
Stellung, in welcher der Stromabnehmer niedergezogen ist, um den Schwingrahmen wieder
einzustellen, Abb.4, 5 und 6 eine abgeänderte Ausführungsform, Abb.. 7 bis io weitere
Ausführungsformen. Bei der Ausführungsform nach Abb. i, 2 und 3 ist eine zylindrische
Muffe i um einen senkrechten Zapfen ia drehbar an-einer kreisförmigen Grundplatte
ib angebracht, die an dem Dach des Wagens angeschraubt ist. Die Muffe i trägt einen
schwingenden Rahmen a, dessen Seitenwangen die Enden einer Achse 3 umfassen, die
in Lageraugen iG der Muffe i drehbar ist. Der Rahmen 2 kann daher an jeder Seite
der Muffe i vorwärts und rückwärts schwingen. Eine feste Querachse kann an Stelle
der drehbaren Achse 3 angewandt werden, und in diesem. Falle ist der Schwingrahmen
lose um die Achse drehbar. Der Schwingrahmen ist mit den üblichen beiden Klemmplatten
51 versehen, die das untere Ende der Stromabnehmerstange 52 umspannen, an der die
Stromabnehmerrolle 53 gelagert ist, die mit dem nicht gezeichneten Fahrdraht der
Oberleitung in Berührung kommt. Die Muffe i ist mit einer wagerechten Hülse 15 versehen,
in der das hintere Ende einer Führungsstange 23 befestigt ist, die konzentrisch
von einer Schraubenfeder 24
und einer verschiebbaren Muffe 14 umgeben
ist. Diese wird durch die Feder gegen-Muttern 24a gedrückt, die auf das mit Gewinde
versehene Ende 2311 der Stange aufgeschraubt sind, wenn beim Abspringen der Stromabnehmerrolle
von der Oberleitung die Feder 24 zurückschlägt.
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Die Seitenwangen des Rahmens :2 sind aulzen mit durchbohrten Ansätzen
2b versehen, durch welche Querzapfen 2c hindurchgeführt sind, an denen die mit Lageraugen
versehenen Enden von Zugstangen 16 angehängt sind. Die vorderen mit Gewinde versehenen
Teile der Zugstangen sind verschiebbar durch Lageraugen tob eines U-förmigen Schwingrahmens
2,9 hindurchgeführt und an den Enden mit Muttern 16d bz«-. 18 versehen. Die hinteren
Muttern i611 sind so weit hinter den Lageraugen tob angeordnet, daß ein Spielraum
17 verbleibt.
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Der Schwingrahmen 2o besteht aus zwei Schenkeln und einem damit ein
Stück bildenden Mittelteil 21 und reitet auf der Führungsmuffe 14. Durch das Mittelstück
2i sind zwei senkrecht einstellbare Schrauben 22 hindurchgeführt, die mit der oberen
Fläche der Muffe 14 in Berührung kommen und die Vorwärtsbewegung des Schwingrahmens
auf diese Weise begrenzen. Die seitlichen Schenkel des Rahmens sind mit Löchern
versehen, durch welche Drehzapfen ig in Vorsprünge 14a der Muffe 14 hineingeschraubt
sind.
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Die seitlichen Wangen des Schwingrahmens 2 sind mit zwei schräg nach
oben ragenden Armen 211 versehen, deren obere Enden durchbrochen sind und eine Querstange
4 aufnehmen, die außen Augen besitzt, durch welche zwei in der Längsrichtung angeordnete
Lenkstangen 7 hindurchgeführt sind. Die unteren Enden dieser Lenkstangen sind durch
Zapfen 711 und Augen 7b gelenkig mit seitlichen Vorsprüngen 2o11 des Schwingrahmens
20 verbunden. Die Lenkstangen 7 sind ferner durch eine Querstange 13 von rechteckigem
Querschnitt miteinander verbunden, welche durch Muttern 13" fest an den Lenkern
angebracht ist.
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Ein T-Stück 5 ist auf dem Glied 4 drehbar in der Mitte angebracht,
welches am Ende bei 6 ausgeschnitten ist und einen Anschlag bildet, der mit der
Querstange 13 in Eingriff treten kann. Das ['-Stück 5 besitzt ferner einen nach
unten ragenden Anschlag?, welcher gegen die senkrechte Fläche 26b eines geschlitzten
L-förmigen Haltestückes 26 treffen kann, wenn der Schwingrahmen und das Querstück
nach hinten schwingen. Durch den Schlitz 2,611 dieses Stückes wird eine Stellschraube
27 hindurchgeführt, die in einen Vorsprung 27a an der Muffe 15 hineingeschraubt
wird. Vermöge dieser Einrichtung I kann die L-förmige Platte in jede gewünschte
Stellung gegenüber dem Glied 4 gebracht werden. Die obere Hälfte der Lenker 7 ist
mit Gewinde versehen und trägt eine Mutter i 12, welche mit der Vorderfläche des
Gliedes .1. i. in Berührung tritt, so daß, wenn die Strom-I abnehmerrolle 53 den
Fahrdraht verläßt, die Mutter die Vorwärtsbewegung des Gliedes .1. begrenzt. Das
mit Gewinde versehene Ende der Lenker 7 trägt eine weitere Mutter i i, die unmittelbar
über der hinteren durchbohrten Grundfläche 811 eines rohrförmigen Gehäuses oder
einer Muffe 8 liegt, welche ein Ende einer Muffe io umfaßt, deren anderes Ende gegen
die hintere Fläche der Mutter 12 drückt. Die Muffe io trägt ferner eine i Schraubenfeder
9, welche, wenn sie vollständig zusammengedrückt ist, in der rohrfÖrmigen Muffe
8 verschwindet, wie aus Abb. 3 ersichtlich. -Wenn die Strom@abnehmerrolle 53 mit
dem Fahrdraht in Berührung steht und die Vorrichtung sich in der gewöhnlichen Betriebslage
befindet, so wird der Stromabnehmer 52 durch die Feder 24 unter Spannung gehalten,
und die Lage der Teile ist dann die in Abb. i und 2 veranschaulichte.
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Wenn die Strornabnehmerrolle von dem Fahrdraht abspringt, so wird
die Stange 52 mit beträchtlicher Kraft nach oben geschnellt und der Rahmen 2 schwingt
vorwärts, so daß die Querstange 4 vermittels der Muttern 12 eine Bewegung der Lenker
7 hervorbringt, welche nach unten gedrückt werden und die Arme des Schwingrahmens
2o um die Zapfen ig in ungefähr senkrechte Lage drehen (Abb.3). Dadurch werden zeitweilig
die Zugstange 16, die Lenker, der Stromabnehmer und sein Schwinggestell von denn
Einfluß der Feder 24 befreit.
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Nachdem die Drehung des Rahmens 2o eingetreten ist, schwingt der Rahmen
2 zurück, bis die Arme 211 ungefähr senkrechte Stellung angenommen haben entsprechend
der allmählichen Zusammendrückung .der Federn 9 und weiter, bis der Anschlag 6 des
'(-Stückes 5 mit dem Querstück 13 in Eingriff tritt, so daß der unter die Oberleitung
gesunkene Stromabnehmer zur Ruhe gebracht oder gegen Schwingungen gesichert wird.
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Der Stromabnehmer kann nun bequem in die wagerechte Lage gesenkt werden,
um den Schwingrahmen 2o wieder einzustellen und die verschiebbare Führungsmuffe
14, die Lenker 7, die Zugstangen 16 und den Rahmen 2 -wieder unter den Einfluß der
Feder 24 zu bringen, so daß der Stromabnehmer die notwendige Spannung bekommt und
die Stromabnebmerrolle 53 mit der Oberleitung in Eingriff kommen kann.
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Der Stromabnehmer 52 ist mit denn gewöhnlichen
Zugseil
ausgerüstet (nicht dargestellt), welches ihn beim Anziehen in die wagerechte Stellung
bringt. Während dieses Vorgangs beschreiben die vorderen und unteren Enden der Zugstangen
16 und der Lenker 7 Kreisbogen, und der Schwingrahmen 2o bewegt sich entgegen der
Uhrzeigerbewegung links herum, bis er wieder die wagerechte Stellung erlangt hat.
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Wenn das Zugseil losgelassen wird, drückt die Feder 24 die Muffe 14
und den Schwingrahmen 2o wieder gegen die Muttern 18 und der Rahmen 2 schwingt in
seine Betriebslage. Der Anschlag 2671, welcher, wenn die Stromabnehmerstange wagerecht
steht, mit dem nach unten vorspringenden .Anschlag 56 zusammengetroffen ist, hat
dabei den Anschlag 6 von dem Querstück 13 abgehoben, so,daß die Stromabnehmerrolle
wieder mit dem Oberleitungsdraht in Eingriff kommen kann.
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Wenn der Fahrdraht von der Stromabnehmerrölle gefaßt wird, kann der
Schwingrahmen nicht durch Zufall vorwärts schwingen oder von der Einwirkung der
Feder 24 frei werden, da die Achse der Drehzapfen r9 etwas über der Mittellinie
der Lageraugen tob steht und daher der Schwingrahmen einer Kraft `unterliegt, welche
ihn links herum zu drehen sucht und ihn gegen Zurückschlagen sichert. Diese Kraft
kann mir dann überwunden werden, wenn die Lenker 7 vorwärtsgepreßt werden.
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Bei den in den Abb. 4, 5 und 6 dargestellten abgeänderten Ausführungsformen
sind zwei Arme oder Ständer 28 an Stelle des Vorsprungs 26 am Schwingrahmen der
Stromabnebunerstange angewandt. Die Arme 28 sind auf der Achse 3 lose drehbar, die
auch die Seitenwangen des Rahmens 2 trägt. Eine Querstange 29 ist durch die oberen
Augen der Arme 28 hindurchgeführt und besitzt an den Enden Löcher zur Aufnahme der
Lenker 7, die an diesen starr durch Muttern 36, 37 befestigt sind. Die unteren Enden
der Hebel sind, wie oben, an :den Schwingrahmen 2o drehbar angelenkt. Bei dieser
Ausführungsform ist aber die Muffe und die Schraubenfeder auf den Lenkern weggelassen.
Die Querstange ist mit Kragen 3i6 versehen und die Arme 28 tragen ein Querstück
30, welches beim Rückwärtsschwingen des Stromabnehmers von den Anschlag 6 des T-Stückes
5 erfaßt wird, welch letzteres auf einem Querzapfen 33 frei drehbar in dem Lagerstück
32 des Schwingrahmens 2 angebracht ist.
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Die inneren Flächen des Rahmens 2 sind mit Vorsprüngen 35 versehen,
gegen welche die hinteren Kanten der Arme 28 treffen und die diese vorwärts drücken,
um zu bewirken, daß die Lenker 7 den Schwingrahmen drehen und ihn von dem Einfiuß
der Feder 24 befreien, wenn die Stromabnebmerrolle ausspringt und der Stromabnehmer
nach vorwärts schwingt.
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Der. Schwingrahmen 2 besitzt ferner zwei Vorsprünge 34, gegen welche
die vorderen Enden der Arme 28 treffen, um- den Schwingrahmen wieder einstellen,
wenn der Stromabnehmer in die wagerechte Lage niedergezogen wird.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. 7 ,und 8 sind zwei Spannfedern
benutzt. Hierbei ist die mittlere Feder 24 und'' die Führungsstange 23 weggelassen
-und zwei Schraubenfedern 43 sind angewandt, die parallel zu zwei Stangen 38 angeordnet
sind. Die Rückwärtsbewegung dieser Verbindungsstangen wird durch den Rückschlag
der Federn 43 begrenzt, während ihre Vor«Tärtsbewegung durch Muttern 4o bestimmt
wird, die auf die ,mit Gewinde versehenen vorderen Enden 41 aufgesetzt sind. Diese
Muttern wirken als Anschläge, welche gegen die Augen 396 von Stiften 39 treffen,
die drehbar in Öffnungen des Schwingrahmens 42 liegen und durch Splinte 42d gehalten
werden.
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Ein weiteres Paar von Querstiften 39 ist in seitlichen Vorsprüngen
5o des Schwingrahmens 2 angebracht. Diese Stiftpaare werden von den Enden 43d der
Federn 43 'umfaßt. Die hinteren Stifte sind mit Muffen 39b versehen und halten die
Stangen 38 sicher in ihrer Lage, derart, daß sie frei schwingbar sind. Die drehbare
Muffe r ist mit einem in der Längsrichtung laufenden Rohr oder einer Stange .46
versehen, welche in einer Muffe 47 einstellbar ist, und zwar durch eine Stellschraube
48, die durch die vordere Wand der Muffe 47 hindurchgeht und gegen das vordere Ende
der Stange 46 drückt. Eine Gegenmutter 49 sichert die Schraube in der eingestellten
Lage. An der Stange 46 sind Rippen oder Federn vorgesehen, welche in Nuten der Muffe
47 eingreifen und eine Drehbewegung der Teile gegeneinander verhindern. Die Stange
46 kann auch eckigen Querschnitt haben und in eine Muffe entsprechenden Querschnitts
eingesetzt sein. Die Muffe 47 ist mit einem querlaufenden Lagerstück 45 versehen,
welches an beiden Seiten der Muffe vorsteht und eine Achse 44 aufnimmt, die mit
Muttern 446 am Ende versehen ist und dem Rahmen 2o als Drehachse dient. Der Rahmen
2o schwingt um diese Achse, wenn die Lenker 7 abwärts gedrückt werden, welch letztere
bei dieser Ausführungsform an der Innenseite der Stangen 38 angeordnet sind. Die
teleskopartige Verbindung 46, 47 dient zur Regelung der Spannung der Federn 43,
so daß diese entweder weiter gespannt oder gelöst werden können.
Die
Lenker 7 und die damit zusammenwirkenden Teile haben gleiche Beschaffenheit wie
bei der Ausführungsform nach Abb, i und 2. Sie sind mit dein Bügel 13, dem Querstück
4. und dein T-Stück 5 verbunden, das mit dem Anschlag 5a gegen die Fläche 2611 der
L-Platte 26 trifft, wie oben beschrieben.
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Die Ausführungsform nach Abb.7 und 8 ist in ihrer Betriebslage gezeichnet,
bei welcher die Stromabnehmerrolle in Eingriff mit der Fahrleitung steht und durch
die Spannung der Federn 43 in solcher Lage gehalten wird. Beim Ausspringen -der
Stromabnehmerrolle bewegt sich der Stromabnehmer aufwärts und der Rahmen 2 schwingt
vorwärts, und vermittels. des Querstücks 4. und der Lenker 7 wird der Schwingrahmen
20 um seine Achse 45 gedreht. Die Muttern 4o begrenzen die Vorwärtsverschiebung
der Stangen 38 und wirken als Anschläge, ebenso wie die Muttern 24a auf der mittleren
Führungsstange 23 bei der erstbeschriebenen Ausführungsform. Der Schwingrahmen 2o
bewegt sich um den Lagerzapfen 45, wenn die Muttern 4o gegen die Augen 39a treffen
und die Federn 43 werden dann unwirksam, so daß der Schwingrahmen von ihrem Einfluß
befreit wird und frei nach unten schwingen kann.
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Falls gewünscht, kann mehr als ein Federpaar angewandt werden.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 9 und io sind unabhängige Arme 28
angewandt, wie bei der Ausführungsform nach Abb. 4, 5 und 6. Die Wirkung dieser
Vorrichtung ist im übrigen der zuletzt beschriebenen in allen Stücken ähnlich.