DE364424C - Verfahren zur Befreiung der Zuckersaefte von Nichtzuckerstoffen - Google Patents

Verfahren zur Befreiung der Zuckersaefte von Nichtzuckerstoffen

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DE364424C DEB90890D DEB0090890D DE364424C DE 364424 C DE364424 C DE 364424C DE B90890 D DEB90890 D DE B90890D DE B0090890 D DEB0090890 D DE B0090890D DE 364424 C DE364424 C DE 364424C
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juice
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/005Purification of sugar juices using chemicals not provided for in groups C13B20/02 - C13B20/14

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Description

  • Verfahren zur Befreiung der Zuckersäfte von Nichtzuckerstoffen. Es ist bekannt, daß bei vielen Verfahren zur Befreiung der Zuckersäfte von Nichtzuckerstoffen hohe Temperaturen angewendet werden, um die im Diffusionssaft vorhandenen Eiweißstoffe vor und nach dem Kalken zu koagulieren.
  • Diese Arbeitsweise hat den Nachteil, daß infolge der -Anwesenheit starker Basen, wie Ätzkalk, Ätzkäli, Ätznatron u. dgl., sämtliche zur Ammoniakgruppe ;gehörigen Eiweißstoffe unter Ammonia'kbildung schon bei 5o° Zersetzungen erleiden und sich die Zersetzungsprodukte durch die Kalkschendung und die Saturation mit Kohlensäuregas nicht .mehr ausfällen lassen" wodurch Melassebildung verursacht wird. Man hat geglaubt, durch den Zusatz von .großen Mengen Kalk und durch die Saturation mit Kohlensäure oder auch mit schwefliger Säure den Diffusionssaft von Nichtzuckerätoffen befreien zu können. Diese Annahme ist aber vollkommen falsch, denn je größere Mengen Kalk bei hohen Temperaturen den Diffusionssäften zugesetzt werden, desto größere Zersetzungeri der vorhandenen organischen Nichtzuckerstoffe finden statt, wodurch der Saft stark verunreinigt wird.
  • Ganz im Gegensatz zu der bisherigen Arbeitsweise wird gemäß der Erfindung ,die Anwendung hoher Temperaturen, vollkommen vermieden, um die Bildurig von Ammoniak und Melasse zu verhindern.
  • Gemäß der Erfindung wird der Diffusionssaft abgekühlt und mit kalter Alumin:iumsulfatlösung in solcher Menge versetzt, daß sie ausreicht, um mit den vorhandenen Alkalien Alaunstein zu bilden. Darauf. wird Köhlensäuregas eingeleitet, nach kurzer Zeit eine kleine Menge Ätzkalk allmählich hinzugefügt und das Einleiten von Kohlensäure bis zur knappen Neutralisierung fortgesetzt. Darauf wird, ohne zu erwärmen, filtriert und der erhaltene Saft weiterverarbeitet.
  • Die Anwendung von Aluminiumsulfat zur Reinigung von Zuckersäften in der Kälte ist bereits vorgeschlagen worden, jedoch sollte bei der damals beschriebenen Arbeitsweise das Aluln:iniumsulfat in solchen Mengen benutzt werden, daß sich Alaun bildet. Auf diese Weise ist eine Ausscheidung von Allcalien nicht möglich, weil Alaun in. Zuckersäften leicht löslich ist und daher nicht ohne gleichzeitige Ausscheidung von Zucker zum Auskristallisieren gebracht werden kann. In anderen Literaturstellen, die die Behandlung mit Aluminiumsulfat erwähnen, ist sie .als zwecklos bezeichnet,. weil sie nicht mehr erreiche als die Behandlung mit Kalk. Demgegenüber bringt die Erfindung die Erkenntnis, @daß durch die Anwendung von Alunriniums-ulfat unter den angegebenen Bedingungen. die eingangs erwähnten, bei der Verwendung von Kalk eintretenden Verluste vermieden werden können. Man erzielt auf diese Weise gemäß- der Erfindung unter Vermeidung des scbädlichen Einflusses des Kalks eine Überführung der Alkalien in Alkalisulfate bzw. Alaunstein und eine Bindung der organischen Nichtzuekerstoffe in Aluminiumoxyd zu unlöslichen Verbindungen. Die Behandlung mit Kalk erfordert nur sehr geringe Mengen an Ätzkalk, der natürlich durch Auswaschen von Alkalien befreit sein muß, und nach der Saturation erhält man beim Filtrieren einen wasserhellen Saft, aus dem sich beim Eindampfen die Alkalisulfate oder der Alaunstein ausscheiden, ohne daß sie durch den Ätzkalk unter Gipsbildung in Hvdroxyde übergeführt worden sind. Der nach der weiteren Saturation und Filtration erhaltene Dicksaft ergibt beim Eindampfen Konsuumzucker, ohne daß es erforderlich ist, zu waschen oder mit Dampf zu decken.
  • Die praktische Ausführung des Verfahrens gestaltet sich beispielsweise folgendermaßen: Der gewöhnliche, mit 5o bis 6o° aus der Diffusionsbatterie in das, Meßgefäß .gelangen:de Diffusionssaft wird nach Zusatz der entsprechend den im Saft anwesenden Alkalien bzw. Alkalisalzen berechneten Menge kalter Alu.miniumsulfatlösung abgekühlt, was zweckmäßig dadurch geschieht, daß man ihn durch ein außerhalb der Fabrikräume durch die freie Luft geführtes Rohr in den Behälter pumpt, in dem bei dem bisherigen Verfahren die Erhitzung des Diffusionssafts stattfindet, wobei aber diese Erhitzung unterbleibt. Hierdurch wird der Saft mit der Aluminiumsulfatlösung innig vermischt und gleichzeitig auf eine Temperatur unterhalb 4o° abgekühlt. Man läßt dann die Mischung in das Saturationsgefäß laufen und leitet Kohlensäuregas ein. Nach etwa einer halben Minute, nachdem die Mischung gründlich durchgerührt ist, setzt man in kleinen Mengen allmählich Ätzkalk in Milchform zu. Die Kalkmilch wird zweckmäßig durch Löschen des Kalks mit reinem Wasser und wiederholtes Abgießen zwecks Aaswaschens verunreinigender Alkalien hergestellt und soll eine Stärke von etwa 30° Be haben. Die Gesamtmenge des Ätzkalks beträgt Mclrstens a1/2 Prozent vom, Rübengewicht, während bisher erheblich größere Mengen verwendet wurden. Auch die Kalkmilch wird in kaltem Zustand zugeführt und dabei (las Einleiten des Kohlensäuregases fortgesetzt, lyis der Saft fast neutral ist und mit Rasolsäure nur noch schwache rosa Färbung ergibt. Die Saturation verläuft rasch. Darauf wird ohne Erwärmung durch Filterpressen und gegebenenfalls noch durch mechanische Filter abfiltriert.
  • Sollte der Saft versehentlich übersaturiert sein, so wird noch etwas Kalkmilch, höchstens "/.,Prozent, zugesetzt, um ihn von neuem alkalisch zu machen, und mit "Kohlensäuregas bis zur Neutralität gussaturiert, worauf ebenfalls ohne Erwärmung filtriert wird.
  • Der auf diese Weise erhaltene klare Saft wird in einem Kestnerschen Apparat oder einer ähnlichen Vorrichtung bei einer Temperatur von etwa 8o bis go° auf 65 bis 70° Brix eingedickt. Der Saft ist sehr rein und frei von organischen Nichtzuckerstoffen. Der so erhaltene Dicksaft wird möglichst schnell mit Kohlensäuregas zur Neutralität gussaturiert und sofort abfiltriert und gelangt in den Einkoch.apparat, wo er bei einer Temperatur, bei der Raffinade verkocht wird, unter öfterem Einlaß von Luft unter hohem Vakuum auf grobes Korn eingekocht wird. Aus dem Einkochapparat wird er unmittelbar in die Schleudermaschine gebracht und abgeschleudert. Man erhält einen brauchbaren Konsumzucker, ohne daß es erforderlich ist, zu waschen oder mit Dampf zu (decken. Das Aasschleudern geht dabei rasch vor sich.
  • Der Ablauf aus den Schleudermaschinen wird gesammelt, bis man eine größere Menge zusammen hat. Er wird mit Kondenswasser verdünnt und, falls in dem Ablauf noch Ätzalkalien vorhanden sind, mit der berechneten Menge Aluminiumsulfat verrührt, um unlöslichen Alaunstein zu bilden, von dem abfiltriert wird.
  • Statt dessen kann man auch den Ablauf den frischen Säften in einzelnen Mengen zusetzen und in der vorstehend angegebenen Weise behandeln. Nach sechs- bis siebenmaliger Behandlung wird der letzte Ablauf in ein besonderes Gefäß abgelassen. Sobald man eine genügende Menge davon gesammelt hat_, verkocht man ihn mit einem Zusatz von 12 bis 1q. Prozent Wasser auf Füllmasse (grobes Korn) und schleudert in noch recht warmem Zustand ab. Hierbei erhält man ebenfalls Konsumzucker. Der Vorgang wird bis zum Schluß der Kampagne fortgesetzt.
  • Der zuletzt gebliebene Ablauf, der gewöhnlich Iavertzucker enthält, wird heiß abfiltriert, um nach etwa vorhandene Verunreinigungen auszuscheiden, und sodann auf Sirup eingedickt.
  • Das neue Verfahren hat gegenüber den bisher angewandten folgende Vorteile: z. ',\Tan erhält einen brauchbaren Konsumzucker, ohne zu «Taschen oder mit Dampf zu decken.
  • a. Man erspart über die Hälfte an Zeit und Arbeitslöhnen., weil keine Nacharbeiten stattfinden.
  • 3. Man erspart über die Hälfte des bei den üblichen Verfahren erforderlichen Heizmaterials.
  • . Da keine Verunreinigungen im Korn enthalten sind, ,die das Filtrieren und das Aus-schleudern hemmen, wie bei den bekannten "erfahren, bei denen wegen der im Saft zurückgebliebenen Ätzkalkmengen die Poren der Filtertücher schnell verstopft werden, verläuft das Filtrieren und Aasschleudern schnell. 5. Man erhält den Schlamm im Form von harten Kuchen die reich an Alkalien und assimilierbarem Stickstoff siwd, so daß sie als Dünger verwendet werden können.
  • 6. Man erhält am Schluß der Kampagne anstatt Melasse einen gut verkäuflichen, zur Likörfabrikation verwendbaren Sirup.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH Verfahren zur Befreiung der Zuckersäfte von Nichtzuckerstoffen mit Hilfe von Aluminiumsulfat, dadurch gekennzeichnet, daß man den abgekühlten Diffusionssaft mit einer auf die vorhandenen Alkalien berechneten, zur Bildung von Alaunstein ausreichenden Menge kalter Alu!rniniumsulfatlösung versetzt, Kohlensäure einleitet, -darauf allmählich Ätzkalk in geringen Mengen zusetzt und das Einleiten von Kohlensäure bis zur knappen Neutralisierung fortsetzt, worauf man ohne zu erwärmen filtriert.
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