DE3642239A1 - Verfahren und vorrichtung zum zwicken eines schuhschaftes - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum zwicken eines schuhschaftesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Zwicken eines Schuhschaftes auf eine Brand
sohle nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche 1
bzw. 9.
Bei derartigen Verfahren und Vorrichtungen wird ein Schuh
schaft über einen Leisten übergeholt und im Spitzenbereich
auf eine Brandsohle gezwickt. Zum Einschlagen des Zwick
einschlags werden Zwickrollen verwendet, die sich um ihre
Längsachse drehen, um den Zwickeinschlag nach innen zu
ziehen und gegen die Brandsohle zu drücken, und entlang
der Kontur der Brandsohle bewegt werden. Der Zwickeinschlag
wird unmittelbar nach dem Einschlagen an der Brandsohle be
festigt.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-AS 18 17 915 be
kannt. In dieser Vorrichtung ist die Achse der Zwickrolle
derart schwenkbar um einen Bolzen gelagert, daß die Zwick
rolle in Abhängigkeit von einer eventuellen Schräglage des
Zwickeinschlages sich dieser Schräge anpaßt. Die Zwickrolle
wird also in ihrer jeweiligen Lage zum Zwickeinschlag aus
gerichtet.
Beim Einschlagen können nun in bestimmten Bereichen der
Kontur Falten entstehen, die dann beim nachfolgenden Be
festigen, z. B. durch Tacksen, fixiert werden. Solche
Falten erschweren nicht nur die weitere Bearbeitung des
Schuhs, sie setzen auch seine Haltbarkeit herab und ver
mindern den Tragekomfort.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zum Zwicken eines Schuhschaftes auf eine Brand
sohle anzugeben, das einfach durchgeführt werden kann und
die Entstehung der erwähnten Falten weitgehend verhindert.
Es ist auch die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
zum Zwicken eines Schuhschafts auf eine Brandsohle anzuge
ben, die einfach aufgebaut ist und die Entstehung der
erwähnten Falten weitgehend verhindert.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß mit den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche 1 und 9 gelöst.
Erfindungsgemäß wird die Zwickrolle nicht nur entlang der
Kontur der Brandsohle bewegt, wobei sie den Zwickeinschlag
zur Berührung mit der Brandsohle einschlägt, sondern sie
wird an einer vorbestimmten Stelle, vorzugsweise im Bereich
einer sonst zu erwartenden Falte, axial verschoben und zwar
über eine zum Folgen der Kontur notwendige Axialbewegung
hinaus in Richtung auf die Längsachse des Schuhs hin.
Der Ausdruck "entlang der Kontur der Brandsohle" bedeutet
hierbei eine Bewegungsbahn, die parallel zur Kontur der
Brandsohle in einem vorwählbaren Abstand verläuft.
Durch diese Verschiebung der Zwickrolle wird das Verschieben
des Schaftmaterials zur Schuhlängsachse hin verstärkt und es
wird vermieden, daß sich vor der Rolle eine Falte aufwirft,
die nachfolgend befestigt wird.
Bei der Verschiebung der Zwickrolle kann ihre Bewegung ent
lang der Kontur der Brandsohle verlangsamt oder sogar an
gehalten werden.
Dadurch läßt sich eine verbesserte Steuerung der Verschiebung
des Schaftmaterials erreichen.
Die Längsachse der Zwickrolle ist vorzugsweise in einem Winkel
im Bereich von 75° bis 80° in Bezug auf die Längsachse des
Schuhs angeordnet, wobei sich dieser Winkel zur Schuhspitze
hin öffnet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird dieser
Winkel während der Bewegung der Zwickrolle entlang der Kontur
der Brandsohle im wesentlichen konstant gehalten. Die Zwick
rolle wird also um die beiden verbleibenden Achsen, die
Quer- und die Hochachse, weder geschwenkt noch gekippt.
Sobald die Zwickrolle, die im allgemeinen vom hinteren Be
reich des Schuhs nach vorne geführt wird, genügend weit nach
vorne bewegt worden ist, um Platz für eine Fersenzwickein
richtung zu schaffen, kann diese betätigt werden, um über
lappend mit dem Zwicken des Zwickeinschlags die Ferse zu
zwicken. Dieser Arbeitsablauf spart Zeit und das Umsetzen
des seitlich gezwickten Schuhs auf eine andere Vorrichtung.
Der Zwickeinschlag kann auf alle bekannten Arten an der
Brandsohle befestigt werden. Besonders vorteilhaft läßt
sich das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung
aber einsetzen, wenn zum Zwicken Nägel oder Tackse ver
wendet werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungs
beispiels in Verbindung mit der Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines aufgeleisteten Schuhs mit
einer Falte,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Schuh von unten,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Schuh von unten bei Fort
schreiten der Bearbeitung.
Fig. 1 zeigt einen Leisten 4 mit angehefteter Brandsohle 9,
über den ein aufgeleisteter Schaft 3 im Spitzenbereich 6
gezwickt ist. Weiterhin ist eine Zwickrolle 2 gezeigt, neben
der eine Befestigungseinrichtung 1, hier ein Tacker, ange
ordnet ist. In Richtung auf die Schuhspitze zu ist strich
punktiert die Position der Zwickrolle 2 und des Tackers 1
in einer späteren Arbeitsphase gezeigt. Auf der Brandsohle 9
ist, ebenfalls strichpunktiert gezeichnet, der Zwickein
schlag zu sehen, der vor dem vorderen Bereich 6 eine Falte 5
geworfen hat, die ohne Verwendung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens entsteht.
Fig. 2 zeigt von unten den Schuh, wobei zwei Zwickrollen 2
über dem Zwickeinschlag 11 angeordnet sind. Die Längsachsen
der Zwickrollen sind senkrecht zu der Längsachse des Schuhs
gezeigt, sie können aber beliebige feste Winkel einnehmen,
bevorzugt im Bereich von 75° bis 80°.
Im Fersenbereich 7 des Schuhs ist eine Fersenzwickeinrichtung
8 angeordnet, die in geöffnetem Zustand gezeigt ist.
Fig. 3 zeigt die gleiche Ansicht wie Fig. 2 mit in Richtung
des Pfeils 10 vorwärts bewegten Zwickrollen 2 und Tackern 1.
Die Fersenzwickeinrichtung 8 ist betätigt, um den Fersen
bereich 7 des Schuhs zu zwicken, nachdem genügend Raum für
ihre Betätigung zur Verfügung steht.
Die Zwickrollen 2 werden bei Betätigung der Vorrichtung in
Richtung des Pfeils 10 bewegt, wobei sich die Lage ihrer
Achsen nur insoweit verändert, daß die Zwickrollen 2 der
Kontur der Brandsohle 9 in einem vorgewählten konstanten Ab
stand folgen können. Durch Rotation der Zwickrollen 2, die
bevorzugterweise als Schnecken ausgebildet sind, wird der
Zwickeinschlag nach innen gezogen und gegen die Brandsohle 9
gedrückt.
Im Bereich der zu erwartenden Falte 5 folgen die Zwickrollen
2 nicht mehr der Kontur der Brandsohle 9, sondern werden
axial in Richtung der Pfeile 12, 12′ verschoben. Die Be
wegungsgeschwindigkeit der Zwickrollen in Richtung des
Pfeils 10 kann dabei vermindert werden, so daß sich die
Zwickrollen 10 in der strichpunktiert gezeigten Position
wiederfinden. Der Tacker 1 wird dabei nicht nach innen
verschoben, sondern folgt der Kontur der Brandsohle 9,
um den Zwickeinschlag weiterhin an der Brandsohle 9
festzwicken zu können.
Claims (15)
1. Verfahren zum Zwicken eines Schuhschaftes auf eine Brand
sohle mit folgenden Schritten:
- - Zwicken eines Schaftes eines Schuhs im Spitzenbereich über einen Leisten
- - Einschlagen eines Zwickeinschlags durch Drehen einer Zwick rolle um ihre Längsachse und Bewegen der Zwickrolle entlang der Kontur der Brandsohle und
- - Befestigen des Zwickeinschlags in der Brandsohle im Anschluß an das Einschlagen,
gekennzeichnet durch den Schritt
- - axiales Verschieben der Zwickrolle (2) über eine zum Folgen der Kontur notwendige Axialbewegung hinaus in Richtung (12, 12′) auf die Schuhlängsachse hin an einem vorbestimmten Punkt der Brandsohlenkontur.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
gleichzeitig mit dem Verschieben der Zwickrolle (2) die
Bewegung der Zwickrolle (2) entlang der Kontur der Brand
sohle (9) verlangsamt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
gleichzeitig mit dem Verschieben der Zwickrolle (2) die
Bewegung der Zwickrolle (2) entlang der Kontur der Brand
sohle (9) angehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Zwickrolle (2) eine Walze mit
schneckenartig ausgebildeter Oberfläche verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Längsachse der Zwickrolle (2) in
einem Winkel im Bereich von 75° bis 80° zur Längsachse
des Schuhs angeordnet ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach Beginn der Bewegung der Zwickrolle
(2) die Ferse (7) des Schuhs gezwickt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zwickrolle (2) kipp- und schwenkfrei
entlang der Kontur der Brandsohle (9) geführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Befestigen des Zwickeinschlags an
der Brandsohle (9) durch Tacksen erfolgt.
9. Vorrichtung zum Zwicken eines Schuhschaftes auf einer
Brandsohle mit
- - einem Leisten zur Aufnahme eines Schuhschafts mit einer Brandsohle,
- - einer Zwickrolle zum Einschlagen eines Zwickrandes des Schuhschafts, die um ihre Längsachse drehbar und entlang der Kontur der Brandsohle bewegbar ist, und
- - einer Befestigungseinrichtung zum Zwicken des Zwick einschlags an die Brandsohle, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Zwickrolle (2) an einem vorbestimmten Punkt der Kontur der Brandsohle (9) über eine zum Folgen der Kontur notwendige Axialbewegung hinaus in Richtung (12, 12′) auf die Schuhlängsachse hin verschiebbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rolle (2) während des Verschiebens mit verminderter
Geschwindigkeit entlang der Kontur der Brandsohle (9)
bewegbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwickrolle (2) während des Verschiebens unbeweglich
entlang der Kontur der Brandsohle (9) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwickrolle (2) als Schnecke aus
gebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsachse der Zwickrolle (2)
im wesentlichen im Bereich von 75° bis 80° in Bezug zur
Längsachse des Schuhs angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, gekennzeich
net durch eine Fersenzwickeinrichtung (8) zum Zwicken der
Ferse (7).
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