DE3639778C2 - Vorrichtung zum Bearbeiten von Kanten von plattenförmigen Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zum Bearbeiten von Kanten von plattenförmigen WerkstückenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Bearbeiten von aus geraden und gekrümmten Abschnitten
zusammengesetzten, hinsichtlich der Kontur fertig
formgefrästen Kanten von plattenförmigen Werkstücken, mit
einem Maschinengestell, einem in dem Maschinengestell
gelagerten angetriebenen Drehtisch mit Saugeinrichtung zum
Aufspannen der Werkstücke auf dem Drehtisch, einer radial
zum Drehtisch verlaufenden Geradführung, mindestens einem
auf der Geradführung gelagerten, jeweils über Stellglieder
hin- und herverfahrbaren Schlitten, an dem jeweils ein
Bearbeitungsaggregat befestigt ist, dessen Lage gegenüber
der Werkstückkante durch eine am freien Ende eines
Hebelarmes um eine senkrecht zur Drehtischebene
verlaufende Schwenkachse schwenkbare, an der zu
bearbeitenden Kante des Werkstückes mit einer vorgegebenen
Anpreßkraft anpreßbaren, mindestens eine Tastrolle
aufweisenden Tastanordnung bestimmt wird, wobei das andere
Ende des Hebelarmes um eine zur Drehtischebene senkrechte
Achse verschwenkbar ist und die Winkelstellung des
Hebelarmes beim Entlanggleiten der Tastrolle an der Kante
abgegriffen wird, wobei die Stellglieder und der Antrieb
für den Drehtisch über den abgegriffenen Winkelwert derart
gesteuert werden, daß sich das bzw. die
Bearbeitungsaggregate mit im wesentlichen konstanter
Geschwindigkeit parallel zur Kante bewegen.
Unter dem Begriff "Kanten" werden die schmalen
streifenförmigen Seitenflächen verstanden, die bei
plattenförmigen Werkstücken im Randbereich die
Übergangsflächenstreifen zwischen der Ober- und Unterseite
bilden. Aus ebenen und gekrümmten Abschnitten
zusammengesetzt sind derartige Kanten stets in denjenigen
Fällen, in denen die Kontur bzw. der Rand der
plattenförmigen Werkstücke nicht nur geradlinig verläuft,
sondern auch Einbuchtungen und Ausbuchtungen, d. h. konkave
und konvexe Kantenabschnitte, aufweist, wie dies
beispielsweise bei Wangen von Eckbänken der Fall ist.
Werkstücke mit derartigen Kanten müssen nach dem
Formfräsen, d. h. nach hinsichtlich der Form
fertiggestellter Kontur, weiterbearbeitet werden. Dieser
Bearbeitungsvorgang kann im Kantenanleimen, Bündigfräsen,
Fasen, Schleifen, Nutenfräsen an Kante bzw. Oberfläche,
Anbringen von Bohrungen im Randbereich oder dergleichen
bestehen.
Bearbeitungsvorgänge dieser Art an Werkstücken mit aus
geraden und gekrümmten Abschnitten zusammengesetzten
Kanten werden mit Vorrichtungen der eingangs genannten Art
(vgl. beispielsweise Figur 1 der DE-OS 35 17 194) ohne
großen mechanischen und steuerungstechnischen Aufwand und
ohne Einsatz von Handarbeit selbst bei komplizierten
Konturen mit konvex gekrümmten bzw. radial verlaufenden
Kantenabschnitten, wie sie beispielsweise bei den bereits
erwähnten Wangen von Eckbänken vorkommen, auf einfache
Weise durchgeführt.
Dies ist deshalb möglich, weil bei diesen bekannten
Vorrichtungen die Erkenntnis genutzt wird, daß der die
Tastanordnung tragende Hebelarm seinen Winkel gegenüber
einer festen Bezugsebene ändert, sobald die Tastrolle der
Tastanordnung über einen Kantenabschnitt gleitet, dessen
Verlauf nicht mehr auf einen Kreis mit Mittelpunkt in der
Drehachse des Drehtisches liegt, und daß diese
Winkeländerung ohne erheblichen technischen Aufwand direkt
zur Steuerung der Stellglieder und des Antriebes des
Drehtisches und damit der Relativgeschwindigkeit des
Bearbeitungsaggregates gegenüber der Kante eingesetzt
werden kann.
Anstelle eines passiven direkten Abtastens der fertig
formgefrästen Kante, wie dies bei herkömmlichen bekannten
Anordnungen der Fall ist, tritt bei der gattungsgemäßen
Vorrichtung eine aktive Steuerung des
Bearbeitungsaggregats, und zwar durch Verwendung der sich
bei Konturverlaufsänderungen des Werkstücks am Hebelarm
ergebenden Winkeländerung. Mit anderen Worten: Solange
sich die Kante an dem Bearbeitungsaggregat ohne
Abstandsänderung vorbeibewegt, tritt keine Änderung des
Winkels am Hebelarm auf, so daß in diesen Fällen das
Stellglied für den jeweiligen Schlitten stillgesetzt ist
und lediglich der Antrieb für den Drehtisch in Betrieb ist.
Springt die Kante jedoch zurück und verläuft
beispielsweise senkrecht zum bisherigen Verlauf, so wird
der Hebelarm um 90° geschwenkt, wodurch der Antrieb für
den Drehtisch stillgesetzt und das Stellglied für den
Schlitten in Betrieb gesetzt wird. Dieselbe Wirkung tritt
ein, wenn die Kante vorspringt und senkrecht zum
bisherigen Verlauf verläuft. In diesem Falle wird der
Hebelarm jedoch in der anderen Richtung verschwenkt, so
daß das Stellglied für den Schlitten lediglich in der
anderen Richtung arbeitet. Der Antrieb für den Drehtisch
bleibt in diesem Falle ebenfalls stillgesetzt.
In den Zwischenstellungen arbeiten, je nach Kantenverlauf,
das Stellglied für den Schlitten und der Antrieb für den
Drehtisch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (mit
Ausnahme eines Kantenverlaufs von 45°, bei dem Stellglied
und Drehtischantrieb mit gleichen Geschwindigkeiten
arbeiten) und zwar stets in der Weise, daß die
Relativgeschwindigkeit zwischen Bearbeitungsaggregat und
Kante konstant ist und dem vorgegebenen Wert entspricht.
Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art haben
allerdings den Nachteil, daß der technische Aufbau
aufgrund der Portalanordnung relativ aufwendig ist. Auch
hat die Portalanordnung den Nachteil, daß die
Zugänglichkeit, insbesondere im Zusammenhang mit der
Beschickung und Entladung des Drehtisches (Heranführen und
Anordnen von zu bearbeitenden Werkstücken, sowie Abheben
und Abtransportieren von bereits bearbeiteten Werkstücken)
stark eingeschränkt ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
hinsichtlich des Grundaufbaues neuartige Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, deren technischer
Aufbau einfacher und deren Zugänglichkeit für den
Beschickungs- und Entladungsvorgang möglichst wenig
eingeschränkt ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Geradführungen in dem unterhalb der Ebene des Drehtisches
angeordneten Teil des Maschinengestelles angeordnet sind
und in jedem Schlitten ein Lagerzapfen mit senkrecht zur
Drehtischebene verlaufender Drehachse gelagert ist, der an
seinem oberen Ende mit einer Trägerplatte ausgestattet
ist, auf der das Bearbeitungsaggregat austauschbar derart
befestigbar ist, daß seine Schwenkachse gegenüber der
Drehachse des Lagerzapfens zur Bildung des Hebelarmes
versetzt ist.
Aufgrund des neuen erfindungsgemäßen Konzeptes sind die
Führungen und damit auch die die Bearbeitungsaggregate
tragenden Schlitten im Maschinengestell unterhalb der
Ebene des Drehtisches angeordnet. Die beiden Säulen und
die diese verbindende Traverse, welche die Portalanordnung
bilden, entfallen somit vollständig. Die angestrebte freie
Zugänglichkeit für den Beschickungs- und Entladungsvorgang
ist somit gegeben. Das neuartige Konzept ist auch in
technischer Hinsicht einfacher, da die aufwendige
Portalanordnung nicht mehr erforderlich ist und eine
"stehende" Anordnung der Bearbeitungsaggregate stets
einfacher zu realisieren ist, als eine "hängende"
Anordnung, wie sie im Falle einer Portalanordnung
notwendig ist.
Eine technische Vereinfachung ist darüber hinaus auch durch
die neuartige Anordnung und Lagerung der Trägerplatte
gegeben. So ermöglicht die Trägerplatte einen schnellen
und einfachen Wechsel der Bearbeitungsaggregate.
Darüber hinaus kann aufgrund der speziellen Anordnung die
Winkelstellung des Hebelarmes am unteren Ende des
Lagerzapfens abgegriffen werden, wodurch beim Wechsel von
Bearbeitungsaggregaten die für das Abgreifen
erforderlichen Steuerungsmittel nicht mitgewechselt oder
abgeklemmt werden müssen.
Ein besonders einfacher und zweckmäßiger Aufbau wird
dadurch erreicht, daß das Maschinengestell als
langgestreckter Kastenträger ausgebildet ist, an dessen
Oberseite die Geradführungen und in dessen Mitte die
Lagerung und der Antrieb für den Drehtisch angeordnet sind.
Der Kastenträger kann grundsätzlich in verschiedenster
Weise ausgebildet sein. Eine besonders einfache und
zweckmäßige Ausgestaltung wird jedoch erreicht, wenn der
Kastenträger einen etwa U-förmigen, nach oben offenen
Querschnitt aufweist und die Geradführung auf der
Innenseite im Bereich der oberen Ränder des Kastenträgers
angeordnet ist.
Besonders vorteilhaft ist es, die Geradführungen in Form
von Führungsstangen auszubilden und die Schlitten über
Kugelbüchsen auf den Führungsstangen zu lagern.
Um Werkstücke verschiedenster Formen wirtschaftlich
bearbeiten zu können, ist es erforderlich, ein
Aufspannsystem vorzusehen, welches schnell und einfach
umgerüstet werden kann. Die Basis für eine derartige
schnelle und einfache Umrüstmöglichkeit wird dann
geschaffen, wenn die Tischplattenanordnung des Drehtisches
den jeweiligen Gegebenheiten schnell und einfach angepaßt
werden kann. Vorteilhaft ist es deshalb, die
Drehtischlagerung derart zu gestalten, daß sie einen
Drehzapfen aufweist, an dessen oberen Ende ein
Montageflansch befestigt ist, auf dessen Stirnfläche die
Tischplattenanordnung des Drehtisches lösbar befestigbar
ist. Zum Umrüsten ist es bei einer derartigen Anordnung
lediglich erforderlich, die nicht mehr benötigte
Tischplattenanordnung des Drehtisches vom Montageflansch
zu lösen und die neue Tischplattenanordnung an diesem zu
befestigen. An der eigentlichen Drehtischlagerung müssen
dabei keinerlei Arbeiten oder Änderungen ausgeführt werden.
Um die Saugeinrichtung zum Aufspannen der Werkstücke auf
dem Drehtisch möglichst flexibel zu gestalten, ist es
vorteilhaft, in dem Drehzapfen der Drehtischlagerung
mehrere voneinander getrennte Kanäle und in der
Tischplattenanordnung des Drehtisches jeweils mehrere
voneinander getrennte Saugkammern vorzusehen. Die Kanäle
sind dabei jeweils mit ihrem einen Ende über eine
Verbindungsleitung mit den Saugkammern und mit ihrem
anderen Ende mit einer getrennt ansteuerbaren
Saugluftzuführung verbunden. Auf diese Weise werden die
Werkstücke nicht durch ein starres System in Form eines
Saugkastens, sondern durch eine flexible Saugeinrichtung
mit mehreren voneinander getrennt ansteuerbaren
Saugkammern auf dem Drehtisch gehalten.
Die Stellglieder zum Hin- und Herverfahren der Schlitten
können elektromotorisch angetriebene Spindeln oder auch
Pneumatikzylinder sein. Von Vorteil ist, daß aufgrund des
neuen erfindungsgemäßen Konzeptes die Stellglieder stets
gut geschützt innerhalb des langgestreckten Kastenträgers
liegen und unmittelbar, d. h. ohne mechanische
Zwischenglieder an die Schlitten angreifen können.
Im folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren
Verständnis der Erfindung ein Ausführungsbeispiel unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung
schematisch eine Gesamtansicht einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt in der Ebene II-II der
Fig. 1, und
Fig. 3 zeigt einen Schnitt in der Ebene III-III der
Fig. 1.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung weist
ein Maschinengestell 1 auf, welches in Form eines
langgestreckten Kastenträgers ausgebildet ist, der im
Bereich seiner Enden auf quer zur Längsrichtung des
Kastenträgers verlaufenden Fußanordnungen 2 ruht. Der
Kastenträger weist einen etwa U-förmigen, nach oben
offenen Querschnitt auf. Auf der Innenseite des
Kastenträgers sind im Bereich der oberen Ränder
Geradführungen 3 in Form von Führungsstangen angeordnet.
Etwa in der Mitte des Kastenträgers ist auf dessen
Oberseite ein Sockel 4 befestigt, der eine Lagerung 5 für
einen Drehtisch D trägt.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist in der Lagerung 5 ein
Drehzapfen 6 gelagert, der an seinem oberen Ende mit einem
Montageflansch 7 ausgestattet ist. Der Montageflansch 7
besitzt eine Stirnfläche 8, welche als Montagefläche für
eine in Fig. 1 teilweise dargestellte
Tischplattenanordnung 9 ausgestaltet ist. Die
Tischplattenanordnung 9 besteht aus direkt auf der
Stirnfläche 8 des Montageflansches 7 befestigten Trägern
10, welche eine Saugplatte 11 tragen, auf deren Oberseite
zwei voneinander getrennte Saugkammern S1 und S2
vorgesehen sind. Die Saugkammern S1 und S2 werden von
Schnüren 38 aus weichem Dichtmaterial, wie beispielsweise
Moosgummi begrenzt, die in Nuten in der Saugplatte 11
eingelassen sind. In den Bereich zwischen den
Dichtschnüren 38 mündet in jede Saugkammer S1 bzw. S2 eine
Verbindungsleitung (nicht dargestellt), die mit einer
getrennt ansteuerbaren Saugluftzuführung verbunden ist. Zu
diesem Zweck sind in dem Drehzapfen 6 des Drehtisches
mehrere voneinander getrennte Kanäle vorgesehen, die über
die Verbindungsleitungen mit den Saugkammern verbunden
sind. Die anderen Enden der Kanäle wiederum stehen mit den
getrennt ansteuerbaren Saugluftzuführungen in Verbindung,
wodurch die Werkstücke nicht durch ein starres System in
Form eines Saugkastens, sondern durch eine flexible
Saugeinrichtung auf dem Drehtisch gehalten werden. Auf der
Oberseite der Saugplatte 11, sind im vorliegenden Fall
zwei Werkstücke W1 und W2 (Wangen von Eckbänken)
angeordnet. Zwischen den Werkstücken und im Randbereich
sind zur Bildung einer umlaufenden Kontur in an sich
bekannter Weise Füllstücke 12 angeordnet.
Zu beiden Seiten des Sockels 4 sind auf den Geradführungen
3 Schlitten 13 und 14 unterhalb der Ebene des Drehtisches
D hin- und herverfahrbar gelagert. Die Schlitten 13 und 14
sind mit Kugelbüchsen 15 (vgl. Fig. 3) ausgestattet, die
mit Spindeln 16 zusammenwirken, die innerhalb des
Kastenträgers in dessen Längsrichtung verlaufen und im
Bereich der Stirnseiten der Kastenträger drehbar, jedoch
axial unverschiebbar gelagert sind. Die Spindeln 16 tragen
an ihrem Ende eine Riemenscheibe 17, die über einen Riemen
18 mit dem Antriebsritzel 19 eines Elektromotors 20
verbunden sind. Der Elektromotor 20 einschließlich
Riementrieb und Spindel 16 bildet jeweils ein Stellglied,
mit dem der jeweilige Schlitten 13 bzw. 14 entlang der
Geradführung 3 hin- und herverfahrbar ist.
In jedem Schlitten 13 bzw. 14 ist ein Lagerzapfen 21
(vgl. Fig. 3) mit senkrecht zur Drehtischebene
verlaufender Drehachse gelagert. Der Lagerzapfen 21 ist im
Bereich seines oberen Endes mit einer Trägerplatte 22
ausgestattet, auf der eine Sockelplatte 23 über Schrauben
lösbar befestigbar ist.
Mit der Sockelplatte 23 ist ein aus dieser nach oben
herausragender Zapfen 24 verbunden, dessen ebenfalls zur
Drehtischebene senkrechte Schwenkachse 25 gegenüber der
Achse 26 des Lagerzapfens 21 derart versetzt ist, daß ein
Hebelarm H (vgl. Fig. 3) gebildet wird.
An dem der Trägerplatte 22 entgegengesetzten unteren Ende
des Lagerzapfens 21 ist ein Drehmomentgeber 27 und ein
Winkelistwertgeber 28 befestigt. Der Drehmomentgeber 27
hat die Aufgabe den Lagerzapfen 21 mit einem bestimmten
Drehmoment zu beaufschlagen, dessen Funktion später noch
beschrieben werden wird. Der Winkelistwertgeber 28
wiederum hat die Aufgabe jede Winkeländerung des
Lagerzapfens 21 abzugreifen und an eine in der Zeichnung
nicht dargestellte Steuerung weiterzugeben.
Auf dem Zapfen 24 der Sockelplatte 23 ist ein Fuß 29 um
die Schwenkachse 25 frei schwenkbar gelagert. Auf den Fuß
29 ist das jeweilige Bearbeitungsaggregat B1 bzw. B2 (vgl.
Fig. 1) aufgebaut. Bei dem Bearbeitungsaggregat B2
handelt es sich um eine Kantenanleimeinrichtung, mit der
von einer Rolle 30 abgezogenes Band- oder Streifenmaterial
31 aus Holz oder Kunststoff an der Werkstückkante
angebracht wird. Das Bearbeitungsaggregat B1 wiederum
stellt eine Bündigfräseinrichtung dar, mit der der über
die Ober- und Unterseite der Werkstücke W1 und W2
überstehende Rand des Band- oder Streifenmaterials 31
bündig abgefräst wird.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Montageflansch 7 über
den Drehzapfen 6 mit einem Getriebe 32 verbunden, welches
über eine Riemenscheibe 33 und einen Riemen 34 mit dem
Antriebsritzel 35 eines Elektromotors 36 in Drehverbindung
steht. Der Elektromotor 36 einschließlich Riementrieb und
Getriebe 32 bilden über den Drehzapfen 6 und den
Montageflansch 7 den Antrieb für den Drehtisch D.
Während des Bearbeitungsvorganges bewegen sich die
Werkstücke W1 und W2 aufgrund der Drehbewegung des
Drehtisches D im Gegenuhrzeigersinn in Richtung des
Pfeiles 37. Solange sich die Bearbeitungsaggregate B1 bzw.
B 2 über ihre mindestens eine Tastrolle aufweisenden
Tastanordnungen an einer Werkstückkante abstützen, die auf
einem zur Drehtischachse konzentrischen Kreis liegt, wird
dem Drehtisch D über den Antrieb eine Drehbewegung
erteilt, aufgrund der sich die Kante der Werkstücke in
einer vorgegebenen konstanten Geschwindigkeit am
Bearbeitungsaggregat B1 bzw. B2 vorbeibewegt. Gerät nun
das Bearbeitungsaggregat B1 in den Bereich einer Krümmung
K1, so hält der Drehmomentgeber 27 den Kontakt des
Bearbeitungsaggregates mit der Werkstückkante aufrecht, so
daß das Bearbeitungsaggregat um die Schwenkachse 25 im
Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Diese Verschwenkbewegung
des Bearbeitungsaggregates B1, die mit einer Drehbewegung
des Lagerzapfens 21 verbunden ist, wird vom
Winkelistwertgeber 28 registriert, welcher über die
bereits erwähnte Steuerung die Drehbewegung des
Drehtisches herabsetzt und den Schlitten 13 des
Bearbeitungsaggregates B1 in Richtung Drehtischmitte in
Bewegung setzt. Geht die Krümmung K1 in einen radial
verlaufenden Kantenabschnitt K2 über, wie er in Fig. 1
dargestellt ist, so wird durch die Steuerung der Antrieb
des Drehtisches D stillgesetzt und lediglich der Schlitten
13 des Bearbeitungsaggregates B1 in Richtung des Zentrums
des Drehtisches verschoben. Aufgrund dieser Arbeitsweise
bleibt die Relativgeschwindigkeit des
Bearbeitungsaggregates B1 gegenüber der Kante des
Werkstückes W1 auch in diesem praktisch radial
verlaufenden Kantenabschnitt K2 konstant, so daß ein
qualitativ hochwertiges Arbeitsergebnis erzielt werden
kann. In der gleichen Weise läuft der Bearbeitungsvorgang
im Falle des Bearbeitungsaggregates B2 ab. In
Kantenabschnitten, die weder auf einem zur Drehtischachse
konzentrischen Kreis liegen, noch radial verlaufen,
arbeiten der Antrieb des Drehtisches D und das Stellglied
des jeweiligen Schlittens in der Weise gemeinsam, daß die
Relativgeschwindigkeit des Bearbeitungsaggregates
gegenüber der Kante des Werkstückes konstant ist und einen
bestimmten vorgegebenen Wert aufweist.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von aus geraden und
gekrümmten Abschnitten zusammengesetzten,
hinsichtlich der Kontur fertig formgefrästen Kanten
von plattenförmigen Werkstücken, mit einem
Maschinengestell, einem in dem Maschinengestell
gelagerten angetriebenen Drehtisch mit
Saugeinrichtung zum Aufspannen der Werkstücke auf dem
Drehtisch, einer radial zum Drehtisch verlaufenden
Geradführung, mindestens einem auf der Geradführung
gelagerten, jeweils über Stellglieder hin- und
herverfahrbaren Schlitten, an dem jeweils ein
Bearbeitungsaggregat befestigt ist, dessen Lage
gegenüber der Werkstückkante durch eine am freien
Ende eines Hebelarmes um eine senkrecht zur
Drehtischebene verlaufende Schwenkachse schwenkbare,
an der zu bearbeitenden Kante des Werkstückes mit
einer vorgegebenen Anpreßkraft anpreßbaren,
mindestens eine Tastrolle aufweisenden Tastanordnung
bestimmt wird, wobei das andere Ende des Hebelarmes
um eine zur Drehtischebene senkrechte Achse
verschwenkbar ist und die Winkelstellung des
Hebelarmes beim Entlanggleiten der Tastrolle an der
Kante abgegriffen wird, wobei die Stellglieder und
der Antrieb für den Drehtisch über den abgegriffenen
Winkelwert derart gesteuert werden, daß sich das bzw.
die Bearbeitungsaggregate mit im wesentlichen
konstanter Geschwindigkeit parallel zur Kante
bewegen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geradführungen (3) in dem unterhalb der Ebene des
Drehtisches (D) angeordneten Teil des
Maschinengestelles (1) angeordnet sind und in jedem
Schlitten (13 bzw. 14) ein Lagerzapfen (21) mit
senkrecht zur Drehtischebene verlaufender
Drehachse (26) gelagert ist, der an seinem oberen Ende
mit einer Trägerplatte (22) ausgestattet ist, auf der
das Bearbeitungsaggregat (B1 bzw. B2) austauschbar
derart befestigbar ist, daß seine Schwenkachse
(25) gegenüber der Drehachse (26) des Lagerzapfens zur
Bildung des Hebelarmes (H) versetzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Maschinengestell
(1) als langgestreckter Kastenträger ausgebildet ist,
an dessen Oberseite die Geradführungen (3) und in
dessen Mitte die Lagerung (5) und der Antrieb für den
Drehtisch (D) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kastenträger
einen etwa U-förmigen, nach oben offenen Querschnitt
aufweist und die Geradführungen (3) auf der Innenseite
im Bereich der oberen Ränder des Kastenträgers
angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geradführungen
(3) als Führungsstangen ausgebildet und der Schlitten
(13 bzw. 14) über Kugelbüchsen (15) auf den
Führungsstangen gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Drehtischlagerung (5) einen Drehzapfen (6) aufweist, an
dessen oberen Ende ein Montageflansch (7) befestigt
ist, auf dessen Stirnfläche (8) die
Tischplattenanordnung (9) des Drehtisches (D) lösbar
befestigbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Drehzapfen (6)
mehrere voneinander getrennte Kanäle und in der
Tischplattenanordnung (9) des Drehtisches (D) mehrere
voneinander getrennte Saugkammern (S1 bzw. S2)
vorgesehen sind, und daß die Kanäle jeweils mit ihrem
einen Ende über eine Verbindungsleitung mit einer der
Saugkammern und mit ihrem anderen Ende mit einer
getrennt steuerbaren Saugluftzuführung verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellglieder
elektromotorisch angetriebene Spindeln (16) sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellglieder
Pneumatikzylinder sind.
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