DE363875C

DE363875C - Vorrichtung zum Entlueften und Schliessen von Konservenglaesern u. dgl. mittels Luftabsaugung

Info

Publication number: DE363875C
Application number: DER52145D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-01-29
Filing date: 1921-01-29
Publication date: 1922-11-14

Description

Vorrichtung zum Entlüften und Schließen von Konservengläsern u. dgl. mittels Luftabsaugung. Es ist bekannt, Konservengläser u. db . mittels Luftabsaugung zu entlüften und zu schließen. Die bissier dazu vorgeschlagenen Vorrichtungen sind aber kompliziert in der Bauart, teuer in der Herstellung und unhandlich und unbequem. sowie umständlich im Gebrauch. Sie bestehen aus einem auf einer Grundplatte befestigten Zylinder, in welchem das Glas von oben her einzusetzen ist, während die Entlüftung durch eine ausziehbar und dicht über den Zylinder stülpbare Haube mit Handgriff und Rückschlagventil erfolgt, wenn nicht eine besondere Luftpumpe zum Zwecke der Entlüftung angebracht wird. In jedem Falle ist die über :den feststehenden Zylinder zu stülpende Haube beim Einsetzen und Herausnehmen des Glases vollkommen zu entfernen, und das Glas muß mit einem besonders dafür vorgesehenen Traggestelle eingesetzt und herausgehoben werden, was die Handhabung der Vorrichtung äußerst zeitraubend, unbequem und umständlich gestaltet, abgesehen davon, daß die komplizierte Einrichtung der ganzen; Vorrichtung sie- teuer macht. Demgegenüber ist der Erfindungsgegenstand eine einfache, handliche, jederzeit arbeitsbereite, bequem und schnell zu handhabende Vorrichtung. Erreicht wird die Einfachheit der Bauart und Handhabung dadurch, daß die Vorrichtung aus einer Kolbenluftpumpe mit Saugkolben und unten offenem., über das Konservenglas u. dgl. stülpbarem Luftpumpenzylinder mit Dichtungsring am unteren Rande und seitlichen Ansätzen unten zum Aufsetzen der Füße beim Herausziehen des Saugkolbens besteht, wobei die über dem Saugkolben befindliche Luft durch entsprechende COffnungen im Zylinder oberhalb des Kolbens :frei entweichen kann. Weil nun durch diese Öffnungen der Zylinderraurn über .dem Kolben :dauernd unter Atmosphärendruck steht, drückt dieser den Saugkolben sofort nach Beendigung des Saughubes und Freigabe wieder abwärts. Dabei wird gemäß .der Verdichtung :der Luft im Zylinderraum unter dem Kolben der Deckel auf das entlüftete Gefäß i .gedrückt und der Unterdruck im unteren Zylinderteil wieder aufgehoben, so daß der Luftpumpenzylinder von, dem entlüfteten Glase frei wieder abgehoben werden kann.
Da der Luftpu :mpenzylinder über das Glas gestülpt wird:, ist keine Sondervorrichtung zum Einsetzen und Wiederherausnehmen des Glases erforderlich, und die Pumpvorrichtung bleibt .dauernd ein Ganzes, weil kein Teil derselben beim Einsetzen und Wiederherausnehmen des Glases vom :anderen getrennt werden muß. Wichtig für die gute Konservierung ist -dabei die Schnelligkeit, welche die Vorrichtung bei der Entlüftung des gefüllten Glases ermöglicht, weil dadurch der Zutritt von Bakterien zur Füllung .des vorläufig geschlossenen Glases so rasch wie möglich: abgeschnitten wird. Gleichzeitig läßt sich eine weit größere Anzahl von Konservengläsern in gleicher Zeit wie bisher einwandfrei und bakteriensicher verschließen.
In der Zeichnung ist die einfache Vorrichtung in ebb. z im senkrechten Schnitt und in Ab b. z in der Draufsicht dargestellt.
Dabei ist a der Luftpumpenzylinder; mit (lern Dichtungsring b an seinem unteren Rande und den seitlichen Ansätzen c zum Aufsetzen der Füße beim Gebrauch der Vorrichtung. Oben ist der Zylinder durch einen Deckel d geschlossen, der von der Saugkolbenstange e durchsetzt wird und Luftaustrittsöffnungen f besitzt, .durch welche die beim Hochziehen des Saugkolbens g über diesem zusam:mengepreßte Luft frei entweichen und die atmosphärische Luft eintreten kann, um den hochgezogenen Saugkolben nach Freigäbe wieder zurückzudrücken. Der Saugkolben g ist beispielsweise ein einfacher Scheibenkolben mit Manschettendichtung h. Beim Gebrauch wird die Vorrichtung, wie Abb. z es zeigt, über :das Glas i gesetzt, welches mit den gekochten, noch heißen Konserven gefüllt und mit seinem Deckel verschlossen ist. Der Deckel kann auch noch durch eine der bekannten Schließfedern festgelegt werden. Notwendig ist das aber nicht. Es wird .dann finit den Füßen auf :die seitlichen Ansätze c getreten und der Kolben g am Griffe k rasch, zweckmäßig mit einem, energischen Ruck aufwärts gezogen. Dabei entsteht unterhalb des Kolbens eine Luftverdünnung. Der Deckel des Konservenglases: i wird wie ein Ventil abgehoben und im Glas selbst infolgedessen dieselbe Luftverdünnung erzeugt. Der schwere Deckel fällt dann auf seinen Sitzrand oder seine Dichtung zurück, sobald die Saugwirkung aufhört. Wird jetzt der hochgezogene Saugkolben der Wirkung der durch die Öffnungen feintretenden atmosphärischen Luft freigegeben, so drängt .diese ihn ab-wärts, wodurch die Luft unterhalb des Kolbens wieder entsprechend verdichtet und der Gefäßdeckel durch sie infolge des im Gefäß weiter bestehenden Vakuums aufgepreßt wird. Gleichzeitig ermöglicht die wieder eingetretene Luftverdichtung im Raume unter dem Kolben .das freie Abheben der Vorrichtung von dem nunmehr dauernd fest und dicht verschlossenen Gefäß.
Man kann die Vorrichtung in gleicher Weise auch. zum Öffnen des Konservenglases benutzen, wenn man vorher zwischen Deckel und Dichtungswand einen Spann- oder Spreizring oder eine Spann- oder Spreizschleife derart einklemmt oder einzieht, daß der Ring oder die Schleife, sdbald der Deckel durch Herausziehen .des Kolbens g gelüftet wird, zwischen Glasrand und Deckel treten muß und dadurch dessen Zurückkehren auf seine Dichtunis- oder Sitzfläche verhindert. Der Deckel bleibt infolgedessen beim Niedergange des Kolbens und der dabei eintretenden Luftverdichtung firn Raume unter ihm sowie auch beim Abheben der Vorrichtung vom Glase offen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Entlüften. und Schließen von Konservengläsern u,. dgl. mittels Luftabsaugung, gekennzeichnet durch einen unten offenen, über das Konservenfflas @u. dgl. stülpbaren Luftpumpenzylin-.der (ca) mit Saugkolben (g) und Dichtungsring (b) am unteren Rande sowie seitlichen Ansätzen (c) zum Aufsetzen ,der Füße beim Herausziehen des Saugkolbens, wobei im Zylinder den freien Luftaus- und -eintritt oberhalb des Saugkolbens (g) gestattende Öffnungen (f) vorgesehen sind.