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Luftpumpe zum Schließen von mit Ventilen im Deckel versehenen Einmachgläsern
u. dgl. Einmachgläser wurden bisher in der Weise verschlossen, daß der Deckel unter
Zwischenschaltung eines Dichtungsringes auf das Glas aufgelegt, das Glas neben anderen
in ein Gefäß mit Wasser gestellt und letzteres zum Kochen gebracht wurde. Durch
die Verdünnung der Luft im Innern des Einmachglases infolge des Kochvorganges wird
der Deckel nach dem Abkühlen des Glases durch die atmosphärische Luft auf das Glas
gedrückt und darauf festgehalten.
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Dieses Verfahren zeigt eine Reihe von Nachteilen. Da der auf diese
Weise erzeugte Druckunterschied nur äußerst gering ist, so findet bei unebenen oder
etwas beschädigten Dichtungsringen ein Festpressen des Deckels nicht statt. Erfahrungsgemäß
müssen deshalb 5 bis xo Prozent der Gläser nochmals von neuem in dem Apparat aufgekocht
werden, was meistens ein Verkochen des Inhalts zur Folge hat und vielfach die Farbe
sowie das frische Aussehen, z. B. von Früchten, zerstört. Außerdem ist hierfür Zeit,
Arbeit und Feuerung, erforderlich. Manche Deckel sitzen so lose auf den Gläsern,
daß sie bei der geringsten Erschütterung oder beim Anfassen, wie es im Haushalt
unvermeidlich ist, wieder abspringen. Da die Gläser nicht bis zum Rande gefüllt
werden können, so befindet sich, besonders bei solchen mit gewölbtem Deckel, über
dem Inhalt ein verhältnismäßig großer Luftraum, welcher ein Verderben der obersten
Schichten des Inhaltes begünstigt.
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Das Öffnen der Gläser anderseits ist vielfach mit Schwierigkeiten
verbunden und hat zumeist eine Beschädigung oder vollkömmene Zerstörung des großen
und teuren Gummiringes zur Folge.
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Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt,
und es wird eine Vorrichtung geschaffen, welche ein rasches, sicheres Schließen
der Gläser ermöglicht und ein besonderes Konservieren des Inhaltes bewirkt.
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Der Erfindungsgegenstand, welcher aus einer besonders wirkenden Pumpe
besteht, ist in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht, und es stellt dar Abb.
z einen Längsschnitt durch eine Pumpe, Abb. a einen Längsschnitt durch den hierzu
gehörigen Deckel eines Einmachglases,
Abb. 3 die Pumpe in Verbindung
mit dem Deckel während ihrer Handhabung und Abb. q. einen besonderen Zustand der
Pumpc, welcher in nachstehendem erläutert werden soll. Gemäß vorliegender Erfindung
ist in einem länglichen Pumpenzylinder i ein mit entsprcchender Abdichtung 2 versehener
Kolben 3 angeordnet und kann mittels einer Kolbenstange :1 und eines Handgriffes
5 bewegt werden. Am Unterende des Zylinders i ist ein Fuß 6 angebracht, welcher
zum Aufsetzen der Pumpe auf das Einmachglas dient und zu diesem Zwecke an der Unterkante
mit einer Nut 7 o. dgl. zur Aufnahme eines Gummidichtungsringes 8 versehen ist.
Um die Abdichtung besonders wirksam zu gestalten, wird dieser Ring zweckmäßig mit
einer Abschrägung g ausgestattet.
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In dem Fuß 6 ist ferner eine Trennungswand io auf beliebige Weise,
z. B. mittels Gewinde ii, eingesetzt und schließt mit Hilfe eines Dichtungsringes
i2 den Unterteil der Pumpe gegen den darüberliegenden Teil luftdicht ab. Zum leichteren
Herausnehmen der Trennungswand können in derselben Einbohrungen vorgesehen oder
ein Schraubenkopf 13 angebracht sein, um hier einen Schlüssel aufsetzen zu können.
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In einiger Entfernung über der Trennurgs-'wand sind in dem Zylinder
i Luftauslaß- urd -einläßöffnungen 1q. angebracht. Unterhalb'der Trennungswand ist
ein Umlaufrohr 15 abgeleitet, nach dem oberen Ende der Pumpe geführt und mündet
hier in dieselbe ein. Die Kolbenstange q. ist mittels einer Stopfbüchse 16 o. dgl.
in dem Deckel 17 der Pumpe- gut dichtend geführt.
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Der mit dieser Pumpe zusammenarbeitende Deckel des Einmachglases,
z. B. ein gewölbter Deckel 18, wird in üblicher Weise unter Zwischenschaltung eines
Dichtungsringes ig auf das Einmachglas 2o aufgelegt. In dem Deckel ist in bekannter
Weise eine Öffnung 21 vorgesehen, in welcher ein Verschhißstück 22 unter Einschaltung
einer Dichtungsscheibe 23 eingesetzt ist. Zweckmäßig wird an dieser Ste11e der Deckel
etwas versenkt, wie bei 2.4 angedeutet, so daß das Verschlußstück 22 mit seinem
Kopf wenig oder gar nicht über die Oberkante des Deckels hervorragt.
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Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes ist folgende Nach dem
Kochen des Einmachglases in einem entsprechenden Apparat wird die Pumpe mit dem
Fuß 6 auf den Deckel des Einmachglases aufgesetzt und der Kolben durch Drücken auf
den Handgriff 5 in Richtung des Pfeiles 25 nach abwärts bewegt (vgl. Abb.3). Dadurch
entsteht in dem Oberteil der Pumpe ein luftverdünnter Raum. Da dieser Teil der Pumpe
durch das Umlaufrohr 15 mit dem Innern des Fußes 6 verbunden ist, so wird unter
Anheben des Verschlußstückes 22 die Luft aus dem Einmachglas abgesaugt. In den meisten
Fällen genügt schon ein einmaliges Niederdrücken des Kolbens, um die für den Verschluß
nötige Luftverdünnung in dem Einmachglas hervorzurufen.
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Im übrigen bietet der Erfindungsgegenstand gleichzeitig ein sicheres
Mittel, um zu erkennen, ob die gewünschte Luftverdünnung im Innern des Einmachglases
tatsächlich eingetreten ist. Läßt man nämlich den Handgriff los, nachdem man ihn
ungefähr dreiviertel des Hubes nach unten bewegt hat, so schnellt er im Falle der
richtigen Luftverdünnung sofort wieder in Richtung des Pfeiles 25 nach oben, da
die durch die Öffnungen 1q. eintretende Außenluft von Atmosphärendruck den Kolben
nach oben preßt. Ist jedoch infolge einer Undichtigkeit des Dichtungsringes zg z.
B. eine Luftverdünnung im Einmachglas nicht entstanden, vielmehr Außenluft nachgeströmt,
so bleibt der Handgriff in der Stellung stehen, welche er zuletzt bei seiner Abwärtsbewegung
eingenommen hat. -Wird nun bei richtig schließendem Deckel' der Handgriff bis zum
Ende des Hubes weiter nach abwärts bewegt, so überschreitet zuletzt der Kolben die
Öffnungen i4., die atmosphärische Außenluft tritt in den Oberteil der Pumpe und
damit auch in das Innere des Fußes 6 ein, das Verschlußstück 22 wird fest auf den
Deckel aufgepreßt, und die Pumpe, welche vorher unter der Wirkung der Außenluft
fest auf dem Deckel saß, läßt sich nun leicht abnehmen.