DE3637033C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Vorlegen des mit einer Auflaufspule verbundenen Oberfadens an das Spleißaggregat einer Spulmaschine und zum Freigeben des Fadens nach dem Spleißvorgang - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Vorlegen des mit einer Auflaufspule verbundenen Oberfadens an das Spleißaggregat einer Spulmaschine und zum Freigeben des Fadens nach dem SpleißvorgangInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 2.
Es ist bekannt, zum Zweck des Herstellens einer
Fadenspleißverbindung durch besondere Mittel den Oberfaden
von der Auflaufspule zurückzuholen und den
Fadeneinlegemitteln des Fadenspleißaggregats vorzulegen.
Es ist auch bekannt, das Gleiche mit dem Unterfaden zu tun.
Weil sich das Fadenspleißaggregat nahe an der Abholstelle
des Unterfadens befindet, ist die Vorlage des Unterfadens
zum Zweck des Spleißens unproblematisch. Anders ist es
dagegen beim Oberfaden, der über einen langen Weg von der
Auflaufspule zurückgeholt und dabei schon in
Fadenführungselemente, wie zum Beispiel einen Fadenführer,
eine Fadenführungstrommel, eine Paraffiniereinrichtung,
einen Fadenreiniger oder dergleichen eingelegt wird. Hier
bedarf es besonderer Vorkehrungen am Fadenspleißaggregat,
den Oberfaden dennoch in eine zum Spleißen erforderliche
Lage zu bringen. Entsprechend aufwendig oder sperrig müßten
dazu erforderliche Fadeneinlegemittel des
Fadenspleißaggregats beschaffen sein. Nach dem
Fadenspleißen
erfolgt dann die Fadenfreigabe seitens des
Fadenspleißaggregats, wobei unkontrollierte Fadenbewegungen
eintreten, die zu einem erneuten Fadenbruch oder zu
Spulfehlern führen können.
Aus der DE 33 45 467 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Spleißen von gesponnenen Fäden bekannt. Das Spleißen
erfolgt mittels Druckluft und zur Vorbereitung auf das Spleißen
werden die Fadenenden in sogenannten Rückdrehdüsen vorbereitet.
Die Fadenspleißvorrichtung enthält als wesentliche Bestandteile
ein Fadenspleißorgan, eine Fadenandrückeinrichtung,
Rückdrehdüsen, eine Fadengreifeinrichtung, Fadenschneid- und
Halteeinrichtungen und Fadenklemmeinrichtungen. Diese
Hilfsmittel dienen aber nur dazu, den einmal in den Bereich des
Spleißers gebrachten Faden für den Prozeß der Vorbereitung der
Fadenenden und den anschließenden Spleißvorgang bereitzulegen.
Ist der Spleißvorgang durchgeführt worden, werden die
entsprechenden Hilfsmittel zum Einlegen des Fadens
zurückgezogen und damit der Fadenweg freigegeben. Wie der
gespleißte Faden aus dem Fadenspleißkanal entfernt und in die
spulbetriebsmäßige Fadenlauflage zurückgeführt wird, ist aus
dieser Offenlegungsschrift nicht zu entnehmen.
Aus der DE 33 36 202 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Verbinden fadenförmiger Materialien bekannt. Bei der
Zuführung eines kontinuierlich laufenden Fadens, beispielsweise
zu einem Prüfgerät, muß bei einem Wechsel von einem Faden einer
Spule zu dem Faden einer anderen Spule eine Fadenverbindung
hergestellt werden. Dabei ergibt sich vielfach die
Notwendigkeit, die Fadenförderung während des
Verbindungsvorgangs nicht zu unterbrechen. Das bekannte
Verfahren ermöglicht es, einen zunächst ruhenden ersten Faden
mit einem zweiten laufenden Faden unter Beibehaltung der
Förderung des zweiten Fadens fest zu verbinden. Die Rückführung
eines solcherart gespleißten Fadens in den ursprünglichen
Fadenlaufweg läuft anders ab als nach einem Verfahren, bei dem
zunächst bei stehender Spulstelle zwei ruhende Fäden
miteinander verbunden werden und anschließend beim Anlaufen der
Spulstelle der gespleißte Faden aus der
Fadenverbindungsvorrichtung wieder in seine ursprüngliche
spulbetriebsmäßige Fadenlauflage zurückgeführt wird.
Aus der DE 30 29 431 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Verbinden eines Oberfadens mit einem Unterfaden an einer
Spuleinrichtung mittels einer Spleißkammer bekannt. Wenn die
Spleißkammer geöffnet wird, schnellt bei wiedereinsetzendem
Wickelzug der gespleißte Faden aus der Spleißkammer heraus.
Dabei können unkontrollierte Fadenbewegungen eintreten, die zu
einem erneuten Fadenbruch oder zu Spulfehlern führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben genannten
Schwierigkeiten zu vermeiden und das Spleißen sowie das
störungsfreie Wiederanfahren des Spulaggregats nach dem
Spleißen zu erleichtern und zu gewährleisten.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe das Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung gemäß Anspruch 2 gelöst.
Bei einem Spulaggregat mit einer Ablaufspule, einer
Auflaufspule, einem hinter dem sich zwischen Ablaufspule
und Auflaufspule erstreckenden Fadenlauf angeordneten
Fadenspleißaggregat, das Fadeneinlegemittel,
Fadenführungsmittel und eine Spleißkammer aufweist, mit
einer Rückholvorrichtung für den mit der Auflaufspule
verbundenen Oberfaden und einer Holvorrichtung für den mit
der Ablaufspule verbundenen Unterfaden ist zum Durchführen
des Verfahrens erfindungsgemäß vorgesehen, daß oberhalb des
Fadenspleißaggregats ein Oberfadenangelhaken derart
angeordnet ist, daß er aus einer seitlich des Fadenlaufs
liegenden Ruhestellung heraus über eine
Oberfadengreifstellung in eine oberhalb des
Fadenspleißaggregats gelegene Oberfadenrückziehstellung und
zur Fadenfreigabe nach dem Spleißen wieder zurück bewegbar
ist und daß die Antriebsvorrichtung des
Oberfadenangelhakens eine Rücklaufverlangsamungsvorrichtung
aufweist, um die Fadenfreigabe nach dem Spleißen so zu
steuern, daß keine Kringelbildung oder unzulässige
Verminderung der Fadenspannung eintritt. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren beziehungsweise mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich der gespleißte
Faden dem Anlaufverhalten des Spulaggregats entsprechend
übergeben, womit sprunghafte Fadenspannungsänderungen und
dadurch bedingte erneute Fadenbrüche vermieden werden. Auch
wird wirkungsvoll eine Kringelbildung des Fadens
unterdrückt, da immer eine ausreichende Fadenspannung
aufrechterhalten wird.
Zum Hervorrufen der Angelbewegung ist der
Oberfadenangelhaken in Weiterbildung der Erfindung, an ein
Viergelenkgetriebe angeschlossen. Ein Glied des
Viergelenkgetriebes ist durch die Antriebsvorrichtung
bewegbar.
Die Antriebsvorrichtung besitzt in Weiterbildung der
Erfindung ein Steuerkurvengetriebe und die
Rücklaufverlangsamungsvorrichtung besteht aus einem eine
entsprechend geringe Neigung aufweisenden Abschnitt der
Steuerkurve im Vergleich zu einem benachbarten Abschnitt,
der eine größere Neigung beziehungsweise Steigung besitzt.
In Weiterbildung der Erfindung besitzt die
Antriebsvorrichtung eine steuerbare fluidische
Kolben-Zylinder-Anordnung, wobei die
Rücklaufverlangsamungsvorrichtung aus einer
Strömungsdrossel besteht. Die Strömungsdrossel befindet
sich beispielsweise auf der Einströmseite, falls der
Oberfadenangelhaken den Faden durch Einströmen des Fluids
in die Kolben-Zylinder-Anordnung langsam freigeben soll.
Sie befindet sich auf der Ausströmseite, falls der
Oberfadenangelhaken durch langsames Ausströmen des Fluids
aus der Kolben-Zylinder-Anordnung in die
Fadenfreigabestellung beziehungsweise anschließend über die
Fadenfreigabestellung hinaus in die Bereitschaftsstellung
gebracht werden soll.
Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen näher beschrieben
und erläutert werden.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Spulaggregat in Seitenansicht.
Fig. 2 zeigt den Oberfadenangelhaken mit
Antriebsvorrichtung und
Rücklaufverlangsamungsvorrichtung in einer Ansicht
von oben.
Fig. 3 zeigt ein Steuerkurvengetriebe für den
Oberfadenangelhaken.
Gemäß Fig. 1 trägt die Seitenwand eines Spulaggregats (1)
einen schwenkbaren Spulenrahmen (2), in den eine
Auflaufspule (3) rotierbar eingesetzt ist. Die Auflaufspule
(3) liegt auf einer Kehrgewindewalze (4) auf. Die
Kehrgewindewalze (4) führt und changiert den Faden (5) und
treibt gleichzeitig die Auflaufspule (3) durch Friktion an.
Der Faden (5) läuft von einer Ablaufspule (6) ab,
durchläuft nacheinander einen Fadenführer (7), eine
Fadenbremse (8), den Meßschlitz eines Fadenreinigers (9),
eine Paraffiniereinrichtung (10) und einen Fadenführer
(11), um von dort aus über die Kehrgewindewalze (4) zur
Auflaufspule (3) zu gelangen.
Im Fall eines Fadenbruchs bleibt der Unterfaden (5′) in der
Fadenbremse (8) hängen und der Oberfaden läuft auf die
Auflaufspule (3) auf. Jetzt muß die Fadenverbindung wieder
hergestellt werden. Hierzu ist hinter dem sich zwischen
Ablaufspule (6) und Auflaufspule (3) erstreckenden
Fadenlauf ein Fadenspleißaggregat (12) angeordnet. Das
Fadenspleißaggregat (12) enthält in bekannter Weise
Fadeneinlegemittel, Fadenführungsmittel,
Endenbearbeitungsmittel, Fadenschlaufenbildungsmittel und
Fadenspleißmittel, die hier aber nicht im einzelnen
dargestellt sind.
Das Spulaggregat (1) besitzt außerdem eine
Rückholvorrichtung (13) für den mit der Auflaufspule (3)
verbundenen Oberfaden. Die Rückholvorrichtung (13) hat die
Gestalt eines um den Schwenkpunkt (14) schwenkbaren
Saugrohres, dessen Saugdüse (15) bis nahe an die
Spulenoberfläche herangebracht werden kann. Nach dem
Ansaugen des Oberfadens schwenkt die Rückholvorrichtung
(13) längs des Kreisbogens (16) nach unten, bis das
Saugrohr (13) in der Stellung (13′) steht. Der Oberfaden
(5′′) nimmt nun etwa wieder die Lauflage des unzerstörten
Fadens an, das heißt er ist in die Kehrgewindenut der
Kehrgewindewalze (4), in den Fadenführer (11), in die
Paraffiniereinrichtung (10) und in den Meßschlitz des
Fadenreinigers (9) eingelegt. Er befindet sich aber noch
außerhalb des Bereichs des Fadenspleißaggregats (12).
Unabhängig von der Rückholvorrichtung (13) kann eine
Holvorrichtung (17) für den Unterfaden (5′) operieren, die
als ein um den Schwenkpunkt (18) schwenkbares Saugrohr
ausgebildet ist. Die Holvorrichtung (17) schwenkt in die
Stellung (17′), in der ihre Saugmündung (19) unterhalb der
Fadenbremse (8) nahe am Unterfaden (5′) zu liegen kommt,
worauf der Unterfaden (5′) in die Saugmündung (19) hinein
angesaugt wird. Wenn die Holvorrichtung (17) danach in die
in Fig. 1 dargestellte Zubringerstellung kommt, gerät der
Oberfaden (5′), wie gestrichelt dargestellt ist, in den
Bereich des Fadenspleißaggregats (12).
Oberhalb des Fadenspleißaggregats (12) ist ein
Oberfadenangelhaken (20) angeordnet, der in Fig. 1 nur
schematisch dargestellt ist.
Nähere Einzelheiten des Oberfadenangelhakens (20) sind in
Fig. 2 dargestellt.
Der Oberfadenangelhaken (20), der nach Fig. 1 gerade im
Zeitpunkt des Ergreifens des Oberfadens (5′′) dargestellt
ist, befindet sich gemäß Fig. 2 gerade in der
Oberfadenrückziehstellung (21). Er hat den Oberfaden (5′′)
aus der normalen Fadenlauflage (22) heraus nach hinten bis
oberhalb des Fadenspleißaggregats (12) zurückgezogen.
Der Oberfadenangelhaken (20) bildet einen Ausleger des
Gliedes Nummer 23 eines insgesamt mit (27) bezeichneten
Viergelenkgetriebes. An das Glied (23) schließen sich über
Gelenke (28) und (29) zwei weitere bewegbare Glieder (24)
und (25) des Viergelenkgetriebes (27) an. Ein viertes,
nicht bewegbares Glied (26) ist durch eine Konsole
gebildet, die ein weiteres Gelenk (30) für das als Fessel
für den Oberfadenangelhaken (20) dienende Glied (25) trägt.
Der vierte Gelenkpunkt des Viergelenkgetriebes (27) ist
durch eine Welle (31) gebildet, die ebenfalls in der
Konsole (26) gelagert ist. Mit der Welle (31) ist ein
Ritzel (32) und das Glied (24) verbunden. Das Ritzel (32)
greift in die Verzahnung (33) eines Zahnsegments (34) ein,
das auf einer Achse (35) schwenkbar gelagert ist. Die Achse
(35) wird ebenfalls durch die Konsole (26) getragen.
Zu der insgesamt mit (36) bezeichneten Antriebsvorrichtung
des Oberfadenangelhakens (20) gehören das Ritzel (32) und
das Zahnsegment (33). Auch das Viergelenkgetriebe (27) kann
zur Antriebsvorrichtung (36) hinzugerechnet werden.
Außerdem besitzt die Antriebsvorrichtung (36) eine
steuerbare fluidische Kolben-Zylinder-Anordnung (37), die
an der Konsole (26) an einem Schwenkpunkt (38) aufgehängt
ist. Die Kolbenstange (39) der Kolben-Zylinder-Anordnung
(37) ist gelenkig mit einem Ausleger (40) des Zahnsegments
(34) verbunden. Die Unterseite des Kolbens (41) ist durch
eine Druckfeder (42) belastet. Die Druckfeder (42) befindet
sich in dem durch eine Belüftungsöffnung (43) stets mit der
Atmosphäre in Verbindung stehenden Teil des Zylinders. An
den Zylinder ist eine flexible Druckluftleitung (44)
angeschlossen, die über ein steuerbares Drei-Wege-Ventil
(45) wahlweise an eine Druckluftquelle (46) oder an einen
Entlüftungsstutzen (47) anschließbar ist. An dem
Entlüftungsstutzen (47) befindet sich eine
Rücklaufverlangsamungsvorrichtung (48), die aus einer
Strömungsdrossel besteht.
Das Spulaggregat (1) besitzt eine Steuervorrichtung, die
beispielsweise aus abtastbaren Kurvenscheibenpaketen
besteht und die alle zum Wiederherstellen der
Fadenverbindung und zum Wiederanfahren des Spulaggregats
erforderlichen Bewegungsabläufe in der richtigen
Reihenfolge und mit den vorgesehenen Zeitabständen steuert.
Diese Steuervorrichtung betätigt auch das Drei-Wege-Ventil
(45) zu den geeigneten Zeitpunkten.
Wenn nach dem Spleißen der Oberfaden (5′′) beziehungsweise
der jetzt wiederhergestellte Faden (5) in die
spulbetriebsmäßige Fadenlauflage (22) zurückgeführt werden
soll, wird das Drei-Wege-Ventil (45) in Richtung des Pfeils (49)
um 90 Grad verdreht, wodurch der Zylinderraum zunächst
von der Druckluftquelle (46) entkoppelt und danach an den
Entlüftungsstutzen (47) angeschlossen wird. Jetzt strömt
die im Zylinderraum enthaltene Luft über die
Rücklaufverlangsamungsvorrichtung (48) ins Freie und im
gleichen Maß drückt die Druckfeder (42) den Kolben (41) in
Richtung des Pfeils (50), wodurch sich das Zahnsegment (34)
in Richtung des Pfeils (51) dreht. Dabei bewegt es das
Ritzel (32) gegen den Uhrzeigersinn, wodurch auch das Glied
(24) gegen den Uhrzeigersinn schwenkt und das Gelenk (28)
gegen den Uhrzeigersinn längs des Kreisbogens (52) langsam
weiterwandert. Dabei setzt sich zwangsläufig auch das
Gelenk (29) längs des Kreisbogens (53) entgegen dem
Uhrzeigersinn in Bewegung, wobei das Glied (23) und damit
auch der Oberfadenangelhaken (20) durch die Fessel (25)
gefesselt bleibt. Dies hat zur Folge, daß das gekrümmte
Ende des Oberfadenangelhakens (20) sich längs einer
S-förmig leicht gekrümmten Linie (54) langsam in die
Stellung (56) zurückbewegt, die sowohl als
Fadenfreigeabestellung als auch als eine
Oberfadengreifstellung definiert ist. Beim Erreichen der
Stellung (26) ist der Faden bereits freigegeben. Das Gelenk
(28) befindet sich jetzt in der Stellung (28′) und das
Gelenk (29) in der Stellung (29′).
Die Bewegung des Zahnsegments (34) in Richtung des Pfeils
(51) geht solange weiter, bis das Gelenk (28) die Stellung
(28′′) erreicht hat. Dabei wandert das gekröpfte Ende des
Oberfadenangelhakens (20) längs einer schwach gekrümmten
Linie (55) langsam in die Ruhestellung beziehungsweise
Bereitschaftsstellung (57).
Inzwischen ist das Gelenk (58) des Zahnsegments (34) in die
Stellung (58′) geraten. Das Gelenk (29) hat sich inzwischen
aus der Stellung (29′) heraus in die Stellung (29′′)
zurückbewegt.
Bei der Vorbereitung des Spulaggregats (1) für einen neuen
Fadenspleißvorgang erfolgt das Angeln und Zurückziehen des
Oberfadens ungleich schneller als die Freigabe eines
Fadens, weil nämlich nach dem Zurückschwenken des
Drei-Wege-Ventils (45) gegen die Richtung des Pfeils (49)
aus der Druckluftquelle (46) einströmende Luft im
wesentlichen ungedrosselt durch die Druckluftleitung (44)
in den Zylinder der Kolben-Zylinder-Anordnung (37) gelangt.
Dabei gerät der Kolben (41) sehr rasch wieder in die in
Fig. 2 dargestellte Stellung. Der Oberfadenangelhaken (20)
durchwandert jetzt sehr rasch die Kurvenzüge (55) und (54),
angelt sich dabei den Oberfaden aus der Fadenlauflage (22)
heraus und bringt ihn wieder in die in Fig. 2 dargestellte
Oberfadenrückziehstellung.
Statt einer Kolben-Zylinder-Anordnung kann die
Antriebsvorrichtung ein Steuerkurvengetriebe beispielsweise
nach Fig. 3 aufweisen. Das in Fig. 3 dargestellte
Steuerkurvengetriebe (59) besitzt eine auf einer Welle (60)
angeordnete Scheibe (61), in die eine Steuerkurve (62)
eingefräst ist. Die Steuerkurve (62) wird durch den
Abtastfinger (63) eines Hebels (64) abgetastet, der in
ortsfesten Führungen (65, 66) geführt ist und gelenkig an
das Gelenk (58) angeschlossen ist. Die
Rücklaufverlangsamungsvorrichtung (66) besteht hier aus dem
eine geringe Neigung aufweisenden Abschnitt (66) der
Steuerkurve (62). Der Abschnitt (66) der Steuerkurve (62)
befindet sich in dem durch den Winkel α bezeichneten
Abschnitt der Scheibe (61). An den Abschnitt (66) schließt
sich in Uhrzeigerrichtung ein zur Welle (60) konzentrischer
Abschnitt an, der dann in einen verhältnismäßig steil zum
Ausgangspunkt des Abschnitts (66) führenden weiteren
Abschnitt übergeht.
Wird die Scheibe (61) beispielsweise in Richtung des Pfeils
(67) gedreht, so wandert der Hebel (64) langsam nach
rechts, bis er seine maximale Auslenkung nach rechts
erreicht hat. Dies ist dann der Fall, wenn sich der
Oberfadenangelhaken (20) in der Ruhestellung (57) befindet.
Zu Beginn des steil abfallenden Abschnitts der Steuerkurve
(62) wird die Scheibe (61) angehalten. Soll ein neuer
Angelvorgang durchgeführt werden, wird die Scheibe (61) in
Richtung des Pfeils (67) wieder in Bewegung gesetzt,
wodurch das Zahnsegment (34) sehr rasch wieder in die in
Fig. 2 dargestellte Ausgangsstellung gelangt. Entsprechend
rasch wird der Angelvorgang durchgeführt.
Claims (5)
- Verfahren zum Vorlegen des mit einer Auflaufspule verbundenen Oberfadens an das Spleißaggregat einer Spulmaschine und zum Freigeben des Fadens nach dem Spleißvorgang, dadurch gekennzeichnet, daß der bereits von der Auflaufspule etwa bis in die normale Fadenlauflage zurückgeholte Oberfaden zum Zweck des Spleißens aus dieser Lage heraus in eine zum Erfassen des Oberfadens mittels eines Fadeneinlegemittels des Fadenspleißaggregats günstigere Lage gebracht und nach dem Spleißen gesteuert, dem Anlaufverhalten des Spulaggregats entsprechend und unter Aufrechterhaltung einer Fadenspannung, die eine Kringelbildung und einen Fadenbruch verhindert, wieder in die spulbetriebsmäßige Fadenlauflage zurückgeführt wird.
- 2. Spulaggregat mit einer Ablaufspule, einer Auflaufspule, einem hinter dem sich zwischen Ablaufspule und Auflaufspule erstreckenden Fadenlauf angeordneten Fadenspleißaggregat, das Fadeneinlegemittel, Fadenführungsmittel und eine Spleißkammer aufweist, mit einer Rückholvorrichtung für den mit der Auflaufspule verbundenen Oberfaden und einer Holvorrichtung für den mit der Ablaufspule verbundenen Unterfaden, zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Fadenspleißaggregats (12) ein Oberfadenangelhaken (20) derart angeordnet ist, daß er aus einer seitlich des Fadenlaufs (22) liegende Ruhestellung (57) heraus über eine Oberfadengreifstellung (56) in eine oberhalb des Fadenspleißaggregats (12) gelegene Oberfadenrückziehstellung und zur Fadenfreigabe nach dem Spleißen wieder zurück bewegbar ist und daß die Antriebsvorrichtung (36) des Oberfadenangelhakens (20) eine Rücklaufverlangsamungsvorrichtung (48, 66) aufweist, um die Fadenfreigabe nach dem Spleißen so zu steuern, daß keine Kringelbildung oder unzulässige Verminderung der Fadenspannung eintritt.
- 3. Spulaggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberfadenangelhaken (20) an ein Viergelenkgetriebe (27) angeschlossen ist.
- 4. Spulaggregat nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (36) ein Steuerkurvengetriebe besitzt und daß die Rücklaufverlangsamungsvorrichtung aus einem eine entsprechend geringe Neigung aufweisenden Abschnitt (66) der Steuerkurve (62) besteht.
- 5. Spulaggregat nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (36) eine steuerbare fluidische Kolben-Zylinder-Anordnung (37) besitzt und daß die Rücklaufverlangsamungsvorrichtung aus einer Strömungsdrossel (48) besteht.
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