DE3636625C2 - - Google Patents
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- A23C9/123—Fermented milk preparations; Treatment using microorganisms or enzymes using only microorganisms of the genus lactobacteriaceae; Yoghurt
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- A23C9/142—Milk preparations; Milk powder or milk powder preparations in which the chemical composition of the milk is modified by non-chemical treatment by dialysis, reverse osmosis or ultrafiltration
- A23C9/1422—Milk preparations; Milk powder or milk powder preparations in which the chemical composition of the milk is modified by non-chemical treatment by dialysis, reverse osmosis or ultrafiltration by ultrafiltration, microfiltration or diafiltration of milk, e.g. for separating protein and lactose; Treatment of the UF permeate
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines
fermentierten Milcherzeugnisses, wobei Milch einer Ultrafiltration
unterzogen und das erhaltene Retentat fermentiert und einer mechanischen Bearbeitung unterzogen wird.
Bei einem aus der niederländischen Patentanmeldung
73.06 505 bekannten Verfahren wird Quark
- ein frischer Käse - dadurch hergestellt, daß Milch unter
Anwendung einer Ultrafiltration zu einem für die Herstellung von Quark
geeigneten Volumen konzentriert wird und sodann in üblicher Weise
gesäuert wird.
Obwohl in dieser Weise ein hochwertiges Nahrungsmittel erhalten wird,
hat es sich in der Praxis gezeigt, daß das bekannte Verfahren nicht
zur Herstellung eines Produktes führt, das, was den Geschmack und
die Konsistenz betrifft, unter allen Umständen den Forderungen des
Konsumenten entspricht.
Um völlig den Forderungen des Konsumenten zu entsprechen, soll ein
fermentiertes Milchprodukt "frisch säuerlich" schmecken und übrigens
organoleptisch akzeptabel sein. Ein Nachteil des Produkts, das unter
Anwendung des bekannten Verfahrens hergestellt wird, ist, daß
dieses nicht "glatt" ist, d.h., daß dieses auf den Konsumenten
einen in gewissem Masse kreidigen Eindruck macht. Ausserdem werden die
organoleptischen Eigenschaften eines derartigen Produktes nicht immer
als akzeptabel betrachtet, was insbesondere für den etwas herben und
bitteren Geschmack gilt (vgl. Dairy Industries International 49 (1984)
Nr. 12, Seite 11).
Es besteht also ein Bedürfnis nach einem fermentierten Milcherzeugnis,
das einerseits erheblich "fester" als Joghurt ist und pro Volumen
einheit einen höheren Nahrungswert, insbesondere was die Eiweiß
zusammensetzung betrifft, aufweist, aber andererseits obige Nachteile,
und insbesondere nicht das von manchen Konsumenten weniger geschätzte
"Mundgefühl" von z.B. Quark besitzt.
Bei der Herstellung eines derartigen Produktes stößt man auf
eine Anzahl Probleme. Es hat sich gezeigt, daß ein unangenehmes
Mundgefühl in gewissem Maße mit einer nicht-homogenen Struktur
zusammenhängt, die von in dem Produkt vorhandenen, ungelösten
Gasen, insbesondere gasförmiger Kohlensäure, mitverursacht
wird. Weiter hat es sich herausgestellt, daß diese Gase ohne
Beeinträchtigung der Struktur und der Festigkeit eines derartigen
Produkts nach Ablauf der Fermentation nicht entfernt werden
können.
Es wurde nun gefunden, daß, wenn ein Retentat gesäuert wird,
in dem das Verhältnis von Eiweiß zum Fett auf einem bestimmten
Wert gehalten wird, während bei der zum Retentat führenden
Ultrafiltration dafür gesorgt wird, daß der Stickstoffgasgehalt
in dem zu fermentierenden Gemisch maximal 7 mg/kg beträgt, die
oben beschriebenen Probleme vermieden werden.
Aus der DE-OS 24 30 198 und der DE-OS 24 30 199 sind weitere
Verfahren zur Herstellung gesäuerter Milcherzeugnisse bekannt,
bei denen das aus der Ultrafiltration erhaltene Retentat durch
Zusatz von Sahne standardisiert, danach in Verbindung mit einer
Homogenisierung für mindestens eine Minute auf eine Temperatur
zwischen 80 und 100°C erwärmt und schließlich gesäuert wird.
Bei dem Verfahren gemäß der DE-OS 24 30 199 wird zusätzlich das
nach der Wärmebehandlung und Säuerung erhaltene Produkt vor
seiner Abfüllung zur Konsistenzverbesserung wie bei dem
Verfahren der eingangs angegebenen Gattung noch einer
mechanischen Bearbeitung ausgesetzt.
Bei diesen beiden bekannten Verfahren werden weder Maßnahmen
zur Verringerung des Stickstoffgehalts ergriffen noch wird auf
eine kritische Rolle des Stickstoffgehalts im Endprodukt
hingewiesen. Da der Erwärmungsschritt in einem geschlossenen
System erfolgt, wird dabei keine Luft d. h. kein Stickstoff
entfernt. Auch wird bei den bekannten Verfahren bei der Zugabe
von Sahne nicht auf eine Abstimmung mit dem Eiweißgehalt
geachtet.
Demgegenüber wird gemäß der Erfindung ein Retentat mit einem
Eiweißgehalt von 5-8%, einem Fettgehalt von 0,5-5%, wobei
dieses Retentat unter Vermeidung des Einschlagens von Luft
während des ganzen Herstellungsverfahrens hergestellt wird, so
daß das Retentat einen Stickstoffgasgehalt von maximal 7 mg/kg
aufweist, auf einen pH-Wert von 4,4-4,7 gesäuert, wonach das
erhaltene Produkt derartigen Scherkräften unterzogen wird, daß
eine homogene Masse erhalten wird mit einer Festigkeit von 10-25,
ausgedrückt in mm Eindringtiefe pro 10 Sekunden eines
kegelförmigen Körpers mit einem Scheitelwinkel von 90° und
einer Masse von 54,8 g.
Ohne an irgendeine Theorie gebunden zu sein, wird angenommen,
daß unter Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung durch
den gewählten maximalen Stickstoffgasgehalt in dem zu säuernden
Gemisch, zusammen mit dem Fett/Eiweiß-Verhältnis darin, die bei
der Säuerung gebildete Kohlensäure sich größtenteils in dem
Gemisch löst und daher nicht als freies Gas vorhanden ist.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist es wichtig, dafür zu
sorgen, daß das Einschlagen von Luft während des ganzen Herstellungsverfahrens,
insbesondere bei und nach der Ultrafiltration
und beim Umpumpen der Milch und des Retentats, vermieden
wird. Wenn
von Milch ausgegangen wird, in welche z.B. während der Gewinnung
und/oder beim Transport derselben eine Menge Luft eingeschlagen ist,
kann diese im allgemeinen durch eine thermische Behandlung auf ein
akzeptables Niveau zurückgeführt werden.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird es möglich, die
gewünschte Endstruktur des Produktes innerhalb bestimmter Grenzen
einzustellen, weil das Fertigprodukt nicht entgast zu werden braucht.
Trotzdem wird eine schöne "glatte" homogene Struktur erhalten.
Zum Erhalten eines Retentats mit dem gewünschten Fett-Eiweiß-Gleich
gewicht kann im Prinzip von jedem Milchtypus, z.B. von Vollmilch
oder Magermilch, ausgegangen werden. Nötigenfalls kann dem Retentat
eine derartige Menge Fett oder Rahm bzw. entrahmte Milch zugegeben
werden, daß das gewünschte Verhältnis eingestellt wird.
Der gasförmige, freie Stickstoff ist im allgemeinen hauptsächlich als
Luftstickstoff vorhanden. Die Messung der vorhandenen Menge an
freiem Stickstoff in der Ausgangsmilch oder in dem zu säuernden Gemisch
kann daher in geeigneter Weise unter Anwendung einer bekannten
Meßmethode, z.B. durch eine Messung des Gehalts an freiem Sauerstoff
unter Anwendung eines bekannten Sauerstoffmessers erfolgen.
Für die Maßnahme, das gesäuerte Produkt ausreichenden Scherkräften
zu unterziehen, eignet sich grundsätzlich jede bekannte Methode und
insbesondere die, welche im allgemeinen für Homogenisation angewendet
werden. Geeignete Methoden sind z.B. die Anwendung eines Mahlrührers
(Ultra-Turrase), eines Turbinenrührers, einer Kolloidmühle, eines
Homogenisators usw.
Die Erfindung wird an Hand folgender Beispiele näher erläutert.
80 Liter Magermilch wurden nach Pasteurisierung bei 75°C während 15
Sekunden einer Ultrafiltrationsbehandlung unterworfen unter Anwendung
einer Pilot-plant-Ultrafiltrationsanlage (mit einer Membran
oberfläche von 4 m2) bei einer Temperatur von 48°C und einem ange
wendeten Druckfall über die Membran von 0,38 MPa. Es wurden 48 Liter
Retentat erhalten, das mit 2,5 Liter Sahne mit 40% Fett vermischt wurde,
was zu einem Produkt mit einem Eiweißgehalt von 5,5% und einem Fett
gehalt von 2,0% führte. Dieses Produkt wurde sodann während 5 Minuten
bei 85°C pasteurisiert und mit einem Homogenisator bei 65°C
mit einem Druck von 20 MPa homogenisiert.
Bei dem ganzen oben beschriebenen Verfahrensgang wurde genau darauf
geachtet, daß von Lufteinschließung oder Luftansaugung nicht die
Rede sein konnte; dies hat zur Folge, daß das Retentat im Augenblick
der Säuerung einen Gehalt von 5,1 mg/kg an Stickstoffgas hatte, was
errechnet wurde aus der Analyse des Sauerstoffgas-Gehaltes (2,97 mg/kg,
bestimmt mit einem Sauerstoffmeßgerät enthaltend
einen Membrandetektor mit einem Sensor, bestehend aus einem polaro
graphischen Element, das einen elektrischen Strom erzeugt, der
mit der Menge Sauerstoff proportional ist) unter Berücksichtigung
des bekannten Sauerstoff/Stickstoff-Verhältnisses in Luft
von 20,9/78,1, und unter Ausgang von einer maximalen Löslichkeit
bei 20°C und einem Atmosphärendruck von 44 mg/kg für Sauerstoff
bzw. 19 mg/kg für Stickstoff.
Dieses Retentat wurde mit 1,5% eines BD-Säureweckers, bestehend aus
einer Mischung der Bakterienstämme Streptococcus lactis, Streptococcus
cremoris, Streptococcus diacetylactis und Leuconostoc cremoris,
versetzt.
Nach Säuern während 18 Stunden bei 22°C war der pH 4,62, wonach das
Produkt mit einem Flügel-Rührwerk während 2 Minuten mit einer Dreh
zahl von 1500 Umdrehungen pro Minute und einer Umfangsgeschwindigkeit
von 9,8 m/s gerührt wurde.
Das so behandelte Produkt wurde in Kunststoffbehälter von 500 g
abgefüllt und gekühlt. Das in dieser Weise erhaltene Produkt war
schön fest, besaß eine ganze glatte Struktur und hatte einen reinen,
frischen Geschmack sowie ein angenehmes, glattes, nicht-rauhes
Mundgefühl.
Die Festigkeit des Produkts wurde bei 5°C mit einem Penetrationsmesser
gemessen, wie u.a. in der Dissertation
"Verdikken en geleren" von H. Beltman, "Mededelingen Landbouwhoge
school Wageningen" 75-2 (1975) beschrieben wird, wobei ein Kegel
mit einem Scheitelwinkel von 90° und einer Masse von 54,8 g während
10 Sekunden in das Produkt eindringt. Die zurückgelegte Strecke
betrug 22,4 mm. Auch nach 2 Wochen Lagerung in der Kühlung zeigte das
Produkt noch völlig die oben beschriebenen ausgezeichneten Eigen
schaften; die Eindringtiefe betrug 22,2 mm.
10.000 Liter Milch mit einem Fettgehalt von 2,0% wurden während 5
Minuten bei 90°C pasteurisiert und sodann bei 55°C mit einem Druck
von 18 MPa homogenisiert.
Diese Milch wurde bei 50°C ultrafiltriert.
Es wurden
4.500 Liter Retentat erhalten mit einem Fettgehalt von 4,4% und
einem Eiweißgehalt von 7,6%. Dieses Retentat wurde während 30
Sekunden bei 85°C pasteurisiert und mit 1% eines BD-Säureweckers
(siehe Beispiel I) versetzt.
Während der Durchführung des Verfahrens wurde viel Aufmerksamkeit
daran gewidmet, daß das Leitungsnetz geschlossen war, die
Kupplungen luftfrei geschlossen waren, Lufteinschlag beim Umpumpen
vermieden wurde, das Einströmen in die Tanks u. dgl. luftfrei war.
Dadurch wurde ein Retentat erhalten, das im Augenblick der Säuerung
einen Stickstoffgasgehalt von 6,5 mg/kg hatte (bestimmt, wie in
Beispiel I beschrieben).
Nach Säuern während 16 Stunden bei 24°C wurde ein pH von 4,58 erreicht,
wonach das Produkt über eine Homogenisiervorrichtung umgepumpt wurde,
wo das Produkt einem Abschergeschwindigkeitsgradienten von etwa
10.000 s-1 ausgesetzt wurde und sodann über einen Kühler nach einer
Fülleinrichtung gepumpt wurde, wo das Produkt in Kunststoffbehälter
von 250 g abgefüllt wurde.
Das Produkt war schön fest mit einer Eindringtiefe von 19,8 mm, ge
messen mit dem Penetrationsmesser (siehe Beispiel I). Dabei hatte
das Produkt eine ganz glatte Struktur, einen reinen und frisch-rahmigen
Geschmack und das Mundgefühl war angenehm, glatt und nicht-rauh.
Nach Lagerung während 2 Wochen in der Kühlung waren die Eigenschaften
des Produktes noch völlig ungeändert; die Eindringtiefe war 19,9 mm.
Es wurde völlig entsprechend dem Verfahren nach Beispiel II gearbeitet,
aber jetzt wurde dem Einschlagen von Luft während der Durchführung
des Verfahrens keine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Dies führte
zu einem Stickstoffgasgehalt des Retentats im Augenblick der Säuerung
von 15,1 mg/kg.
Das in dieser Weise erhaltene Endprodukt hatte keine glatte Struktur,
was sowohl visuell wahrnehmbar als auch im Mund fühlbar war.
Dieses nicht-angenehme Mundgefühl erteilte dem Produkt im allgemeinen
eine üble Geschmacksempfindung.
Bei einem Versuch, doch ein glattes Produkt zu erhalten, wurde ein
Teil des fermentierten Produkts einer langen intensiven Rührbehandlung
unterzogen. Dies hatte zur Folge, daß nach etwa dreistündigem
Rühren das Produkt tatsächlich eine etwas glattere Struktur erhalten
hatte, aber die Festigkeit des so behandelten Produkts war sehr
gering, was in der nicht mehr reproduzierbar meßbaren Eindringtiefe
zum Ausdruck kam.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung eines fermentierten Milcherzeugnisses, wobei Milch einer Ultrafiltration unterzogen und das erhaltene Retentat fermentiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Retentat mit einem Eiweißgehalt von 5-8%, einem Fettgehalt von 0,5-5% und einem Stickstoffgasgehalt von maximal 7 mg/kg auf ein PH von 4,4-4,7 gesäuert wird, wonach das erhaltene Produkt derartigen Scherkräften unterzogen wird, daß eine homogene Masse erhalten wird mit einer Festigkeit von 10-25, ausgedrückt in mm Eindringtiefe pro 10 Sekunden eines kegelförmigen Körpers mit einem Scheitelwinkel von 90° und einer Masse von 54,8 g.
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