DE3224364C2 - Verfahren zur Herstellung von Käsebase - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KäsebaseInfo
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- A23C—DAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
- A23C19/00—Cheese; Cheese preparations; Making thereof
- A23C19/02—Making cheese curd
- A23C19/028—Making cheese curd without substantial whey separation from coagulated milk
- A23C19/0285—Making cheese curd without substantial whey separation from coagulated milk by dialysis or ultrafiltration
Description
Bei der Herstellung von Schmelzkäse wird ein Gemisch aus
frischem (nicht gereiftem) Käse und gereiftem Käse angewen
det, der geschmolzen und pasteurisiert wird, wonach er in
Kleinhandelspackungen verpackt wird. Der somit hergestellte
Schmelzkäse weist eine gute Lagerfähigkeit auf, da die Gä
rungsprozesse im Käsebruch aufgehört haben, und es ist mög
lich, ein Produkt mit gleichmäßigem Geschmack und Gefüge
herzustellen.
Man hat früher sowohl den frischen als auch den gereiften
Käse zur Verwendung bei der Schmelzkäseherstellung in kon
ventioneller Weise durch Gerinnen von Milch durch Zusatz von
Lab, Aufschneiden der Gallerte und Entrahmen von Molke
durch Synärese sowie Formen und Pressen des Käsebruches,
hergestellt.
Wenn die Erweiße der Milch durch Synärese eingedickt wer
den, geht ein Teil der, in der Molke aufgelösten, Erweiße
verloren. Es wurde vorgeschlagen, Milch vor der Herstellung
von Käse mittels Membranen, die ein Passieren von Milchse
rum (Molke) mit darin gelösten Salzen und Laktose als Per
meat erlaubten, zu ultrafiltrieren, während Kasein Molken
eiweiße und ein Teil Laktose als Retentat zurückblieben.
Das Retentat wurde hiernach zur Herstellung von Camembert
und anderen Käsen mit hohem Flüssigkeitsinhalt (FR-PS Nr.
20 52 121) angewendet. Die angegebene Methode bedeutete eine
Erhöhung der Ausbeute bei der Käseherstellung von 16-18%.
Ultrafiltrieren der Milch ist nicht unmittelbar bei der
Herstellung von festem Käse anwendbar, teils weil es nicht
möglich ist, die Milch durch Ultrafiltrieren in eine aus
reichend hohe Trockenmasse einzudicken, und teils weil der
Laktosegehalt im Retentat zu hoch wird, so daß der Käse
während der Reifung einen zu niedrigen pH-Wert erhält.
Es wurde vorgeschlagen, das Ultrafiltrieren mit einem Dia
filtrieren zu vereinigen, d. h. Ultrafiltrieren während
gleichzeitiger Zufuhr von Wasser. Hierdurch ist es möglich,
Laktose aus dem Retentat "auszuwaschen", so daß der Laktose
gehalt des Retentats auf eine gewünschte Größe reduziert
wird. Das somit hergestellte Retentat wurde hiernach zum
Gären der übrigen Laktose und zur Erreichung des gewünsch
ten pH-Wertes beimpft und bebrütet. Das gesäuerte Retentat
wurde hiernach zu einem Trockenmassegehalt entsprechend dem
gewünschten Typ eingedampft. Das somit hergestellte Produkt,
Käsebase, konnte den nicht gereiften Käse bei der Herstel
lung von Schmelzkäse ersetzen.
Der Begriff "Käsebase" entspricht dem englischen Begriff "Cheese
base", worunter der Fachmann ein käseähnliches Produkt versteht,
das als Rohstoff bei der Schmelzkäseherstellung Anwendung fin
det. Das Produkt muß bezüglich Gesamttrockenstoff- und Fettge
halt dem üblicherweise verwendeten "Cheddarkäse" entsprechen
("Production of Cheese-Base", Seite 3, rechte Spalte unten) und
einen typischen Trockenstoffgehalt von etwa 60% aufweisen
("Production of Cheese-Base", Seite 6, obere Tabelle).
Der wie oben dargelegt hergestellten Käsebase fehlte aber die
Gestalt und das Gefüge des frischen Käse. Ein Gemisch aus 80%
Käsebase und gereiftem Cheddarkäse gewährleistete einen ge
schmacksmäßig befriedigenden Schmelzkäse und "Process Cheese
food", die Gestalt des Schmelzkäse war aber viel zu fest.
Bei der Herstellung von Käsebase erreicht man, wie früher
erwähnt, eine 16-18% größere Ausbeute der Milch im Ver
gleich zur Ausbeute erreicht bei Käse, der in traditionel
ler Weise hergestellt ist. Darüber hinaus erreicht man
eine industriell besser geeignete Verarbeitung. Dieses Ver
fahren zur Herstellung von Käsebase ist aber mit dem Nach
teil behaftet, daß das Retentat während des Säuerns unge
fähr 16 Stunden vor dem Eindampfen stehen muß. Dies bedeu
tet, daß der Prozeß sich nicht an einem normalen Arbeitstag
durchführen läßt, und dies führt ja, mit Bezug auf das
Wochenendschließen des Betriebes, Probleme mit sich.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens ist, daß das
Eindampfen nach einer Säuerung geschieht, die die Viskosität
des Retentats erhöht. Hierdurch werden das Eindampfen und
das nachfolgende Verpacken schwieriger.
In der deutschen Offenlegungsschrift 27 34 825 ist ein Verfahren
zur Herstellung von Käse mit hohem Wassergehalt, wie beispiels
weise "Ricotta", "Mascapone", "Petit Swisse" und "Quark" be
schrieben, bei dem ein Ausgangsprodukt, dessen Zusammensetzung
derjenigen des herzustellenden Käses entspricht, pasteurisiert
wird, in der Wärme mit Fermentationsmitteln versetzt wird und
man anschließend den gewünschten Käse in geeigneten Behältern
entstehen läßt, wobei das Ausgangsprodukt beispielsweise durch
Ultrafiltration von Milch hergestellt werden kann. Das Verfahren
ist jedoch nur auf Käse mit hohem Wassergehalt anwendbar, wäh
rend dem Dokument keinerlei Hinweise darauf zu entnehmen sind,
wie ein Käseprodukt mit extrem hohem Trockenstoffgehalt, wie
Käsebase, ökonomisch und mit guten Ergebnissen durchgeführt
werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Käsebase zu schaffen, wo die Milchbehand
lung in Form von Pasteurisieren, Ultra/Dia-filtrieren, Be
impfen und ggf. Zusatz von Lab, Eindampfen und Verpacken
innerhalb eines normalen Arbeitstages beendigt werden kann,
und wo das Eindampfen und das Verpacken geschehen, bevor
die Säuerung des Retentats, die für Erreichung eines passen
den pH-Wertes im Endprodukt notwendig ist, die Viskosität
des Retentats erhöht hat.
Zur Lösung der Aufgabe dient das Verfahren gemäß Anspruch 1. Die
Ansprüche 2 bis 4 betreffen besonders bevorzugte Ausführungs
formen.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird die Milch in an sich
bekannter Weise durch Ultrafiltrieren, das mit Diafiltrieren
zum Reduzieren des Laktosegehaltes kombiniert ist, einge
dickt und zu einem gewünschten Trockenmassegehalt einge
dampft. Das Retentat des Ultrafiltrierens wird vor dem
Eindampfen mit einem Säurewecker beimpft wird, unmittelbar nach
dem Beimpfen mit dem Säurewecker bei optimaler Säuerungstempera
tur gehalten, bis eine Vorsäuerung stattgefunden hat, an
schließend eingedampft und dann verpackt und fertiggesäuert.
Wenn die schließliche Säuerung im fertigbehandelten und ver
packten Produkt geschieht, ist die verpackte Käsebase erst
in 20-30 Stunden bei einer Temperatur von 20-30°C zu lagern.
Hiernach lädt sie sich für Schmelzkäse entweder gleich an
wenden, oder sie läßt sich bis zur Anwendung auflagern.
Es ist zu verstehen, daß man anstatt Säuerungstanke, die
die Produktion eines Tages von Retentat fassen müssen,
einen Reifungsraum haben muß, in dem die verpackte Käsebase
aufgestapelt wird, und in dem die Temperatur auf der opti
malen Säuerungstemperatur der angewendeten Kultur konstant
gehalten wird. Der Reifungsraum kann mit einer zeitgesteuer
ten Thermostatvorrichtung versehen sein, so daß die Tempe
ratur automatisch herabgesetzt wird, wenn die Säuerung be
endigt worden ist. Der Reifungsraum kann ggf. mit einer
Fördereinrichtung versehen sein, die die verpackte Käse
base stetig oder stufenweise durch den Raum mit einer Ge
schwindigkeit führt, so daß die Säuerung beendigt worden
ist, z. B. im Laufe von 24 Stunden, wenn die Käsebase aus
dem Reifungsraum tritt.
Wie es zu verstehen ist, kann die Handhabung der verpackten
Käsebase während des Fertigsäuerns ohne Schwierigkeiten
automatisiert werden, so daß die Überwachung dieses Teiles
des Herstellungsvorganges überflüssig ist.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist das Eindampfen
und das Verpacken des Retentats leichter als beim früher
bekannten Verfahren, da das nicht fertiggesäuerte Retentat
eine niedere Viskosität aufweist.
Gemäß der Erfindung wird die Temperatur des Retentats
während des Eindampfens auf einer gewissen Temperatur ge
halten, die die nachfolgende Säuerung nicht hemmt, und das
Eindampfen geschieht vorzugsweise unter Vakuum. Die Tempe
ratur des Retentats wird vorteilhaft zwischen 35 und 50°C
während des Eindampfens gehalten.
Gemäß der Erfindung wird das Retentat vor dem Beimpfen z. B.
durch Heizen bis auf 70°C in 15 Sek. pasteurisiert. Das
Ultra- und Diafiltrieren geschieht bei einer Temperatur von
ungefähr 50°C, weshalb die Milch während dieses Teiles des
Vorganges infiziert werden kann. Ein Pasteurisieren vor dem
Beimpfen und Eindampfen ist daher vorteilhaft.
Unmittelbar nach dem Beimpfen wird gemäß der Erfindung
das Retentat mit einem Säurewecker bei opti
maler Säuerungstemperatur gehalten, so daß die Bakterien
des Säureweckers belebt sind und sich vor einem eventuellen
Zusatz von Lab und dem Eindampfen fortgepflanzt haben. Bei
dieser Vorsäuerung erreicht man eine gute Verteilung der
Kultur im Retentat, und die Bakterien sind der verhältnis
mäßig hohen Eindampfentemperatur gegenüber sehr beständig.
Gemäß der Erfindung ist es vorteilhaft, dem Retentat Säure
wecker und Salz laufend zuzuführen, wobei ein laufender
Prozeßvorgang erreichbar ist, wo die Milch der einleiten
den Pasteurisierung und Standardisierung Membranfilter in
einem laufenden Strom passiert und eingedampft wird, um
danach verpackt zu werden.
Für die Herstellung von Käsebase läßt sich z. B. Vollmilch
oder Magermilch anwenden. Wenn Vollmilch angewendet wird,
wird die Milch zuerst zu einem gewünschten Fettgehalt stan
dardisiert, vorzugsweise in Verbindung mit einem Pasteuri
sieren z. B. bei 72°C in 15 Sek. und mit einer Ausgangstem
peratur von ungefähr 50°C, die als Zugangstemperatur zur
Ultrafiltrierungsanlage geeignet ist.
Wenn das Ausgangsmaterial Magermilch ist, wird die gewünsch
te Menge Fettstoff, z. B. in Form von Sahne, Butteröl oder
Sojaöl während der Herstellung von Schmelzkäse zugesetzt.
Während des Durchführens des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist es wichtig, daß der Laktosegehalt des Retentats während
des Diafiltrierens u. a. aus Rücksichtnahme auf den Puffer
effekt im Ausgangsmaterial korrekt eingestellt wird, so daß
man nach dem Fertigsäuern den gewünschten pH-Wert in der
fertigen Käsebase erreicht. Die Gärung in der Käsebase hört
auf, wenn der zugesetzte Säurewecker die anwesende Laktose
umgesetzt hat. Der pH-Wert wird somit nicht geändert, falls
die fertiggesäuerte Käsebase ein wenig länger als notwendig
bei der Gärungstemperatur steht. Sogar ein Überschreiten
von 24 oder 48 Stunden des Aufenthalts im Reifungsraum vor
dem Abkühlen auf die Reifungstemperatur wird dem Produkt
nicht schaden.
Käsebase, die beim Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt
ist, läßt sich bei 2°C und insbesondere bei einer Temperatur
unter -10°C ohne bemerkenswerte Änderungen ihrer Anwendbar
keit zur Herstellung von Schmelzkäse reifen.
Käsebase, die beim Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt
ist, wird in bekannter Weise zur Herstellung von Schmelz
käse ggf. zusammen mit gereiftem Käse, z. B. im Verhältnis
80% Käsebase und 20% gereiftem Käse, angewendet. Schmelz
käse kann entweder in Form von Streichkäse oder Blockkäse,
der in Scheiben geschnitten werden kann, hergestellt wer
den.
3000 kg Vollmilch wird zu 3,6% Fett standardisiert, bei
72°C mit einer Haltezeit von 15 Sek. pasteurisiert. Die
Milch wird bei 50°C zu 1,17% Laktose und 40% Trockenmasse
ultra- und diafiltriert. Dieses Retentat wird bei 72°C mit
einer Haltezeit von 15 Sek. pasteurisiert und kühlt auf 30°C
ab, 1% Säurewecker (Chr. Hansen Kultur O - Nr. 171) zuge
setzt und steht in 2 Stunden. Das beimpfte Produkt wird
unter Vakuum bei 42°C und 95% Vakuum zu 62% Trockenmasse
eingedampft. Das Produkt wird verpackt und steht 26 Stunden
bei 25°C, wonach pH im Produkt 5,2 ist und nicht weiter
fällt. Das somit hergestellte Produkt läßt sich in an sich
bekannter Weise als Rohware zur Herstellung von Schmelz
käse anwenden.
Das eingedampfte Retentat kann entweder auf die Gärungs
temperatur vor dem Verpacken abgekühlt werden, oder es kann
bei der Eindampfentemperatur verpackt werden und im Reifungs
raum stehen, wo die Temperatur konstant gehalten wird, so
daß die Temperatur in der Käsebase allmählich fällt, so
daß man eine Durchschnittstemperatur erreicht, die eine
optimale Gärung gewährleistet.
Verschiedene Formen für Verpackung lassen sich für die Käse
base anwenden, abhängig von der Reifungsform oder ggf. Ver
sendung. Wo keine besonderen Forderungen gestellt werden,
kann die Käsebase in vakuumversiegelten Kunststoffbeuteln
verpackt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Käsebase, wobei Milch durch
Ultrafiltrieren, das mit Diafiltrieren kombiniert ist, ein
gedickt, mit einem Säurewecker beimpft und in einer Verpack
ung fertiggesäuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
Retentat des Ultrafiltrierens unmittelbar nach dem Beimpfen
mit einem Säurewecker bei optimaler Säuerungstemperatur
gehalten wird, bis eine Vorsäuerung stattgefunden hat, an
schließend eingedampft und dann verpackt und fertiggesäuert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Eindampfen unter Vakuum geschieht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Retentat vor dem Beimpfen pasteurisiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Säu
rewecker und Salz dem Retentat kontinuierlich zugeführt
werden.
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Representative=s name: STOLBERG-WERNIGERODE, GRAF ZU, U., DIPL.-CHEM. DR. |
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8125 | Change of the main classification |
Ipc: A23C 19/028 |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |