DE3635814A1 - Anordnung zur lagerung von seil in einer seilverankerungsausruestung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Lagerung von Seil in einer Seilverankerungsausrüstung, welche Anordnung eine Spule, die ein ringförmiges Seilbündel trägt, und einen Träger umfasst, an dem die Spule drehbar montiert ist.

Bei Seilverankerung wird die Abstützung eines Felsen dadurch ausgeführt, dass ein Seil, das in ein in den Felsen gebohrtes Loch geschoben ist, mittels Betonmasse am Loch befestigt wird. Bei mechanisierter Seilverankerung werden besonders für Verankerung hergestellte Spanndrähte benutzt, die im folgenden Seile genannt werden.

In der Fabrik wickelt der Seilhersteller das Seil auf einen Seilring. In der Grube wird der Seilring entweder auf einer Abwickelunterlage, die den Ring rotieren lässt, wenn Seil von dem Aussenumfang des Rings abgewickelt wird, oder in einem festen Käfig montiert, der ausschliesslich an der Mitte des Rings ein Loch zum Ausziehen von Seil aufweist.

In dem ersten Fall erfordert der Ring einen separaten Transportwagen. Weil der biegbare Draht sehr steif ist, zeigt das gebogene Seil eine Tendenz, gerade zu werden, und deshalb hat der Ring eine Tendenz, die ganze Zeit abgewickelt zu werden, weshalb die Abwickelungunterlage gebremst werden soll und das Seilende nicht freigelassen werden darf.

In dem letzteren Fall ist der Nachteil, dass weil der den Ring schützende Käfig fest ist und das auf dem Ring befindliche Seil aus dem Mittelloch des Käfigs ausgezogen wird, das Seil eine Tendenz hat, sich um seine Achse zu drehen, wobei das Seil sich beim Drehen im Innern der Spule verwirren kann. Beim Herauskommen will das Seil auf den Ring zurückkehren, und das Seilende soll zum Vermindern von Drehspannungen ab und zu rotieren dürfen. Ein Seil unter Drehspannung ist ausserhalb des Käfigs immer ein Sicherheitsrisiko, weil bei Entladung von Spannungen irgendeine Seilschlinge oder irgendein Seilende die Ausrüstung beschädigen oder dem Bediener der Anordnung Schaden bringen kann.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen, die die obenerwähnten Nachteile vermeidert. Diese Aufgabe wird mit einer erfindungsgemässen Anordnung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Spule aus einem wesentlich geschlossenen Gehäuse besteht, das den Seilring in sich einschliesst und das eine mit der Drehachse des Gehäuses konzentrische Abwickelöffnung zum Ausziehen des Seils aufweist.

Die Erfindung basiert auf dem Gedanken, dass ein Seilring in einer Grube in einem geschlossenen Raum, d. h. in einem Gehäuse, montiert wird, das eine unwillkürliche Abwicklung des Seils zuverlässig verhindert, aber jedoch eine Abwicklung des Seils aus einem solchen Raum erlaubt, ohne dass schädliche Drehspannungen am Seil entstehen.

Das Seil kann aus der Mitte des Gehäuses ausgezogen werden, wobei wegen des Rotierens des Gehäuses keine Drehspannung am Seil entsteht und das Seil bei Abwicklung nicht einen Ring oder eine Spirale bilden kann. Weil der Seilring innerhalb des Gehäuses eingeschlossen ist und Seil von dem Innenumfang des Rings abgewickelt wird, verhindert das Gehäuse ein Geradewerden des Seils von selbst, und das Rotieren des Gehäuses braucht nicht gebremst zu werden. Das Gehäuse setzt auch keinen Umdrehungsmechanismus voraus. Weil das Gehäuse leicht rotierbar gelagert ist, kommt das Seil durch leichtes Ziehen aus dem Gehäuse heraus.

Es ist vorteilhaft, in der Mitte des Gehäuses eine Trommel zu montieren, die zusammen mit der Mittelöffnung des Gehäuses einen schmalen, ringförmigen Schlitz bildet, wodurch das Seil aus dem Gehäuse herauskommt. Die Trommel verhindert eine Verwirrung des Seils und beim Herausziehen des Seils aus dem Gehäuse dreht sich das Seil etwa eine Umdrehung um die Mitte der Trommel und zwingt das Gehäuse zum Rotieren.

Das Gehäuse mit seinem Träger wird vorzugsweise zu einer Wechselkassette gemacht, wobei eine leere Kassette von der Verankerungsausrüstung leicht abhebbar ist und eine neue, volle Kassette anstatt deren montiert werden kann. Das beschleunigt und vereinfacht den Austausch eines Seilrings erheblich. Die Kassette kann im Lager der Grube oder an der Wartungsstelle ausgetauscht werden.

Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben, in der

Fig. 1 eine mit einer erfindungsgemässen Seilkassettenanordnung versehene Verankerungsausrüstung schematisch zeigt,

Fig. 2 einen Achsialschnitt der Seilkassette in einem grösseren Massstab zeigt, und

Fig. 3 einen partiellen Horizontalschnitt der Seilkassette von oben zeigt.

In Fig. 1 der Zeichnung wird eine Seilverankerungsausrüstung gezeigt, die einer an sich bekannten Konstruktion ist und eine Transportunterlage 1 umfasst, die mittels eines Baumsystems 2 eine Verankerungsausrüstung 3 trägt. Die Transportunterlage trägt ein Seillager 4, aus dem ein von einem Zuführungsbaum 5 der Verankerungsausrüstung getragener Zuführungsmechanismus ein Seil 7 durch den Zuführungsmechanismus zieht und es in ein in den Felsen gemachtes Bohrloch 8 schiebt.

Das Seillager 4 besteht aus einer Seilkassette, die ein zylindrisches Gehäuse 9 und einen viereckigen, scheibenförmigen Träger 10 umfasst. Das Gehäuse ist an seinem einen Ende 9 a mittels eines Lagers 11 unter dem Träger um die Achse A des Gehäuses drehbar gelagert. Das andere Ende 9 b des Gehäuses weist eine Mittelöffnung 12 auf.

An dem erstgenannten Ende des Gehäuses ist eine zylindrische Trommel 13 befestigt, die sich durch die Mittelöffnung des Gehäuses ausserhalb dessen erstreckt, wo die Trommel eine ringförmige Führungskante 13 a bildet. Zwischen der Kante der Mittelöffnung des Gehäuses und der Führungskante der Trommel entsteht somit ein ringförmiger Abwickelschlitz 14.

An zwei entgegengesetzten Seiten des Trägers sind Gleitschienen 15 befestigt, für die an der Unterlage 1 der Verankerungsausrüstung entsprechende Tragführungen 16 befestigt sind, worauf die Gleitschienen der Kassette geschieben werden können.

Die Seilkassette fungiert in der folgenden Weise:

Das Gehäuse wird mit einem Seilring 17 gefüllt, wofür das Ende 9 b des Gehäuses geöffnet werden kann. Die Kassette wird auf die Gleitschienen gestützt in die Tragführungen der Transportunterlage geschoben und mit einem nichtgezeigten Verriegelungsmittel an ihrem Platz verriegelt. Beim Ausziehen des Seils durch den Abwickelschlitz aus dem Gehäuse rotiert das Gehäuse auf den Träger gestützt. Beim Ausziehen des Seils aus dem Gehäuse dreht sich das Seil etwa eine Umdrehung um die Trommel und zwingt das Gehäuse zum Rotieren, je nachdem Seil aus dem Gehäuse herausgezogen wird.

Wenn das Seil im Gehäuse zu Ende ist, wird die Kassette aus den Trägerschienen ausgezogen und eine neue, volle Kassette statt deren eingeschoben.

Die Zeichnung und die sich daran anschliessende Beschreibung sind nur zur Veranschaulichung des Gedanken der Erfindung beabsichtigt. Was die Einzelheiten betrifft, kann die erfindungsgemässe Anordnung im Rahmen der Patentansprüche variieren.

Claims (5)

1. Anordnung zur Lagerung eines Seils in einer Seilverankerungsausrüstung, welche Anordnung eine Spule, die ein ringförmiges Seilbündel trägt, und einen Träger umfasst, an dem die Spule drehbar montiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Spule aus einem wesentlich geschlossenen Gehäuse (9) besteht, das den Seilring (17) in sich einschliesst und das eine mit der Drehachse (A) des Gehäuses konzentrische Abwickelöffnung (12) zum Herausziehen des Seils (7) aufweist.

2. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (9) zylindrisch ist und um seine Achse (A) an dem Träger (10) drehbar gelagert ist.

3. Anordnung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Mitte (9) des Gehäuses eine Führungstrommel (13) vorgesehen ist, die sich in die Abwickelöffnung (12) des Gehäuses erstreckt und einen ringförmigen Abwickelschlitz (14) mit der Kante der Abwickelöffnung bildet.

4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (9) und der Träger (10) eine austauschbare Loskassette bilden.

5. Anordnung nach Patentanspruch 4, wobei der Träger auf die Transportunterlage der Seilverankerungsausrüstung gestützt montiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass an zwei entgegengesetzten Seiten des Trägers (10) parallele Gleitschienen (15) vorgesehen sind, die in auf der Transportunterlage befindliche Gleitschienen (16) zu schieben sind, und zwar zur abnehmbaren Befestigung der Anordnung an der Transportunterlage.