DE72146C - Einrichtung an Winden zum Einholen freischwebender Lasten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT^

Die vorliegende Anordnung dient dem Zwecke, Lasten, welche mittelst Seiles oder Kette frei schwebend durch eine Winde aufserhalb eines Gebäudes hochgehoben worden sind, vom Auslegebalken her mit Hülfe der Lastwinde in das Gebäude hineinzuziehen bezw. heranzuholen.

Die beiliegende Zeichnung zeigt in

Fig. ι und 2 die dazu dienende Windetrommel und in

Fig. 3 eine allgemeine Anordnung einer derartigen Hebevorrichtung.

Auf der Trommelwelle A, Fig. 1, der Winde ist die Trommel B für das Lastseil bezw. die Kette fest aufgekeilt, während daneben eine im Durchmesser noch einmal so grofse Trommel C mit ihrer Nabe lose auf derselben Welle sitzt. Die Trommel C hat innen die seitliche Scheibe a, mit welcher sie durch den Stift F an die Bordscheibe b der Trommel B gekuppelt werden kann, zu welchem Zwecke die Scheiben α und b mit entsprechenden, gleichma'fsig auf den Scheibenumfängen vertheilten Löchern g versehen sind. Die Trommel C ist durch den Bund h in zwei ungleich grofse Theile getheilt, von denen der rechte mit ringsum auf dem Umfang gleichmäfsig vertheilten Löchern versehen ist.

Diese Trommelanordnung dient dem zu Anfang erwähnten Zwecke in folgender Weise:

Angenommen, die in Fig. 3 unten in der punktirten Stellung bei J gezeichnete Last sollte mit der Winde W hochgehoben werden. Zu diesem Zwecke ist das Lastseil L über die am Ausleger K befestigte Rolle R und die innen im Gebäude befindliche Rolle R¹ nach der Trommel B hin geführt und an deren Umfang befestigt. Vor dem Aufwinden wird der Stift F aus den Löchern der Scheiben a und b gezogen, so dafs bei Bewegung der Trommelachse nur die Trommel B sich dreht und die Last aufwindet. Dieselbe wird nun in die Stellung O gehoben, also höher wie die Schwelle des Bodens X, auf welchen die Last zu heben ist. Um nun die Last um die Entfernung i mit Hülfe der Winde heranzuholen, ist auf die Trommel C ein zweites Seil aufgewunden, welches im entgegengesetzten Sinne λνίε das Lastseil aufgewickelt ist. Wird also die Trommelachse, nachdem das auf C .befindliche Seil in der durch mm bezeichneten Richtung an der Last befestigt und Trommel B und C alsdann gekuppelt wurden, in der Pfeilrichtung gedreht, so bewegt sich das Seil Ot Ot und mit ihm die Last in der Richtung nach der Winde zu, wobei sich das Lastseil und die Last allerdings auch senkt, aber, da der Durchmesser der Trommel C gröfser wie der von B ist, die Bewegung der Last in schräger Richtung hin erfolgt. Der auf dem Umfang der Seiltrommel C in die Löcher gesteckte Haken H dient zum Drehen der Trommel vor der Ankupplung an B, um die richtige Länge von m m einstellen zu können; um die Trommel C beim Aufwinden der Last, wo sie also an B nicht angekuppelt ist, festzustellen und etwaige Drehung und Verwickelung des Seiles auf C zu verhüten, wird der Haken H mit seinem Ende in eines der Löcher gesteckt und greift dabei mit dem anderen ge-

bogenen Ende über die Vorgelegewelle S, so dafs auf diese Weise jede Bewegung der Trommel C verhindert ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Einrichtung an Winden zum Einholen frei schwebender Lasten, [an Winden] gekennzeichnet durch eine auf der Achse der Windetrommel lose sitzende, mit der Windetrommel durch lösbare Kupplung verbundene zweite Trommel, auf welche das zur Horizontalbewegung dienende Seil in umgekehrter Wickelung wie das Lastseil gewunden, und welche im Durchmesser gröfser wie die Lasttrommel ist, so dafs bei einer Abwärtsbewegung des Lastseiles eine seitliche Bewegung der Last erfolgt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.