DE3630764A1 - Vorrichtung zum geraderichten von schraeg- und/oder bogenfoermig verzogenen schussfaeden im textilgewebe - Google Patents
Vorrichtung zum geraderichten von schraeg- und/oder bogenfoermig verzogenen schussfaeden im textilgewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Geraderichten von
schräg- und/oder bogenförmig verzogenen Schußfäden im
Textilgewebe und besteht aus einer Anzahl biegsamer Stäbe.
Diese bilden in gleichmäßiger kreisförmiger Verteilung mit
Abstand um eine Welle einen Walzenmantel. Während die Stäbe in
ihrer Mitte über eine auf der Welle angeordnete Scheibe in
einem konstanten radialen Abstand zur Mittelachse des Walzen
mantels gehalten sind, werden die Stäbe in der Nähe ihrer Enden
über je eine auf der Welle axial verschiebbar gelagerte Hülse
in einem variablen radialen Abstand zur Mittelachse des
Walzenmantels gehalten.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 525 491 bekannt.
Bei dieser Vorrichtung erfolgt die axiale Verschiebung jeder
Hülse über ein Handrad, dessen mit Innengewinde versehene Nabe
auf der bereichsweise mit Außengewinde versehenen Welle sitzt.
Abgesehen davon, daß mit der bekannten Vorrichtung im
wesentlichen nur symmetrisch verzogene Schußfäden im
Textilgewebe geradegerichtet werden können, läßt sich der aus
den biegsamen Stäben gebildete Mantel nicht während des
Betriebes der Vorrichtung verformen. Bei einer Verdrehung des
Handrades dreht sich nämlich ohne ein entsprechendes
Gegenmoment der gesamte Walzenmantel, so daß eine axiale
Verschiebung der Hülse unterbleibt und somit keine Verformung
des Walzenmantels eintritt. Das erforderliche Gegenmoment kann
auch nicht vom Textilgewebe aufgebracht werden, weil dazu die
in der Praxis übliche Warenspannung nicht ausreicht. Statt
dessen wird sich bei jedem Korrekturversuch der Mantel
gegenüber der Ware durchdrehen, die erforderliche Mantelform
deshalb nicht einstellen und folglich der gewünschte
Richteffekt ausbleiben. Ein weiterer Nachteil der bekannten
Vorrichtung ergibt sich aus der starren Befestigung der Stäbe
in ihrer Mitte. Die Stäbe müssen bei dieser Befestigungsart
eine besonders große Elastizität aufweisen, um so sehr verformt
werden zu können, daß auch erhebliche Schußfadenverzüge gerade
zurichten sind. Bei der somit erforderlichen Elastizität für
die Stäbe besteht aber die Gefahr, daß sich diese unter dem
Warenzug zu sehr durchbiegen, was sich ebenfalls nachteilig auf
die Richtwirkung bemerkbar macht. Sind aber die Stäbe so steif,
daß sie durch den Warenbahnzug nicht verformt werden, führt
eine starre Befestigung in der Stabmitte zu einem unerwünschten
Wendepunkt, so daß allenfalls schrägliegende S-förmige
Schußfädenverzüge, nicht aber übliche Schrägverzüge damit zu
richten sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß sich die den
Walzenmantel bildenden Stäbe zum Geraderichten von schräg
und/oder bogenförmig verzogenen Schußfäden während des
Betriebes sicher in die jeweils erforderliche Form überführen
lassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Vorrichtung der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten gattungsgemäßen Art
ausgegangen, die erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil
desselben angegebenen Merkmale aufweist.
Dadurch, daß erfindungsgemäß jeder Stab sowohl gelenkig mit der
Scheibe in der Mitte wie auch über jeweils einen Lasthebel
gelenkig mit beiden Hülsen in der Nähe seiner Enden verbunden
ist, lassen sich die Stäbe sowohl zum Geraderichten von schräg
verzogenen wie auch von bogenförmig verzogenen wie auch von
teilweise schräg- und teilweise bogenförmig verzogenen
Schußfäden einwandfrei verformen, wobei durch die gelenkige
Verbindung der Stäbe mit der Scheibe Wendepunkte vermeidbar
sind.
Dadurch, daß ferner erfindungsgemäß jede Hülse mit einem
Flansch versehen ist, der eine Gewindemutter aufweist, worin
eine angetriebene, in einem Drucklager der Welle gelagerte
Gewindespindel geführt ist, lassen sich die Stäbe während des
Betriebes der Vorrichtung verformen, ohne daß ein aus der
Warenspannung aufzubringendes Gegenmoment erforderlich ist.
Vorzugsweise ist die Gewindespindel seitlich in dem Drucklager
der Welle gelagert und über einen Kettenantrieb angetrieben.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist an den Hülsen und
der Welle eine Anzahl radial ausgerichteter Gelenkbolzen
befestigt, um welche die hülsen- und wellenseitig radial nach
außen gekröpften und mit Lagerbohrungen versehenen Last- bzw.
Krafthebel schwenkbar sind.
Durch diese Ausgestaltung ergeben sich besonders günstige
Hebellängenverhältnisse, um mittels geringer Verstellkräfte
eine Verformung der Stäbe herbeizuführen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind um jeden
radial ausgerichteten Gelenkbolzen die Last- bzw. Krafthebel
von zwei diametral gegenüberliegenden, den Walzenmantel
bildenden Stäben schwenkbar.
Durch diese Ausgestaltung läßt sich die erforderliche Anzahl
der Gelenkbolzen gegenüber einer gesonderten Zuordnung eines
Gelenkbolzens für jeden Last- bzw. Krafthebel auf die Hälfte
reduzieren.
Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist es aber auch
möglich, anstelle von radial ausgerichteten Gelenkbolzen an den
Hülsen und der Welle je einen Kranz von tangential
ausgerichteten Gelenkbolzen zu befestigen, um welche die mit
Lagerbohrungen versehenen Last- bzw. Krafthebel nach Art von
Schirmspeichen schwenkbar sind.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungs
gemäßen Vorrichtung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung,
teilweise im Schnitt,
Fig. 2 einen Teilbereich der Vorrichtung gemäß
Fig. 1, jedoch in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 eine Ansicht auf den Teilbereich gemäß
Fig. 2, teilweise im Schnitt,
Fig. 4 einen Teilbereich der Vorrichtung in einer
gegenüber Fig. 1 abgewandelten
Ausführungsform,
Fig. 5 eine Ansicht auf den Teilbereich gemäß
Fig. 4 teilweise im Schnitt,
Fig. 6 bis 11 je eine Seitenansicht einer schematischen
Darstellung der Vorrichtung bei unterschied
lichen Verformungszuständen des
Walzenmantels.
Die Vorrichtung besteht aus einer Anzahl biegsamer Stäbe 1, die
beispielsweise aus Kunststoff bestehen. Diese sind in gleich
mäßigen Abständen voneinander so kreisförmig angeordnet, daß
sie einen wenn auch unvollständigen Walzenmantel 2 bilden, der
im unverbogenen, gestreckten Zustand der Stäbe 1 einem
zylindrischen kreisrunden Käfig entspricht.
Der Walzenmantel 2 ist so konzentrisch um eine Welle 3
angeordnet, daß zwischen dem Innendurchmesser des Walzen
mantels 2 und dem Außendurchmesser der Welle ein Ringraum 4
verbleibt.
Während in der Mitte der Welle 3 eine den Ringraum 4 unter
teilende Scheibe 5 angeordnet ist, worauf die Stäbe 1 über
Gelenke 6 abgestützt sind, befinden sich in den beiden End
bereichen des Ringraumes 4 gekröpfte Lasthebel 7 (Fig. 2 und 3)
bzw. gestreckte Lasthebel 7′ (Fig. 4 und 5) sowie daran über
Gelenke 8 angreifende gleichfalls gekröpfte Krafthebel 9 bzw.
gestreckte Krafthebel 9′.
Die Lasthebel 7 bzw. 7′ sind jeweils an einem Ende über ein
nicht dargestelltes Gelenk mit den Stäben 1 und mit jeweils
einem gegenüberliegenden Ende über einen radial ausgerichteten
Gelenkbolzen 10 (Fig. 2) bzw. über einen tangential
ausgerichteten Gelenkbolzen 10′ (Fig. 4) an auf der Welle 3
verschiebbar gelagerten Hülsen 11 befestigt.
Die Krafthebel 9 und 9′ sind jeweils an ihrem dem Gelenk 8
gegenüberliegenden Ende über radial bzw. tangential an der
Welle 3 angeordnete Gelenkbolzen 12 bzw. 12′ befestigt.
Die beiden Hülsen 11 sind, wie Fig. 1 zeigt, mit je einem
Flansch 13 verbunden, der jeweils mit einer Gewindemutter 14
versehen ist, worin eine parallel zur Achse der Welle 3
ausgerichtete Gewindespindel 15 sitzt. Diese ist in einer
Bohrung eines Flansches 16 gelagert, der einen Bestandteil
eines auf der Welle 3 angeordneten Drucklagers 17 bildet.
Jede Spindel 15 ist über einen separaten Kettentrieb 18 so
antreibbar, daß die Hülsen 11 unabhängig voneinander
verschiedene Positionen einnehmen können. Dadurch läßt sich die
Winkelstellung der Krafthebel 9 und 9′ und damit auch die
Winkelstellung der Lasthebel 7 und 7′ wahlweise so verändern,
daß die elastischen Stäbe 1 verformt werden und gemeinsam
beispielsweise die eine oder andere der in den Fig. 6 bis 11
dargestellten Walzenkonturen bilden.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Geraderichten von schräg- und/oder
bogenförmig verzogenen Schußfäden im Textilgewebe, bestehend
aus einer Anzahl biegsamer Stäbe, welche in gleichmäßiger
kreisförmiger Verteilung mit Abstand um eine Welle einen
Walzenmantel bilden, wobei die Stäbe in ihrer Mitte über
eine auf der Welle angeordnete Scheibe in einem konstanten
und in der Nähe ihrer Enden über je eine auf der Welle axial
verschiebbar gelagerte Hülse in einem variablen radialen
Abstand zur Mittelachse des Walzenmantels gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stab (1) sowohl gelenkig
mit der Scheibe (5) wie auch über jeweils einen Last
hebel (7, 7′) gelenkig mit den beiden Hülsen (11) verbunden
ist, wobei an jedem Lasthebel (7, 7′) ein an der Welle (3)
angelenkter Krafthebel (9) gleichfalls gelenkig angreift,
und daß jede Hülse (11) mit einem Flansch (13) versehen ist,
der eine Gewindemutter (14) aufweist, worin eine
angetriebene, in einem Drucklager (17) der Welle (3)
gelagerte Gewindespindel (15) geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Hülsen (11) und der Welle (3) eine Anzahl radial
ausgerichteter Gelenkbolzen (10 bzw. 12) befestigt ist, um
welche die hülsen- und wellenseitig radial nach außen
gekröpften und mit Lagerbohrungen versehenen Last- bzw.
Krafthebel (7, 9) schwenkbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß um
jeden radial ausgerichteten Gelenkbolzen (10, 12) die Last
bzw. Krafthebel (7, 9) von zwei diametral gegenüberliegenden,
den Walzenmantel (2) bildenden Stäben (1) schwenkbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Hülsen (11) und der Welle (3) je ein Kranz von
tangential ausgerichteten Gelenkbolzen (10′ bzw. 12′)
befestigt ist, um welche die mit Lagerbohrungen versehenen
Last- bzw. Krafthebel (7′, 9′) nach Art von Schirmspeichen
schwenkbar sind.
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