DE3627231A1 - Ueberleitungsgeraet zum mischen von in unterschiedlichen behaeltern befindlichen medikamenten - Google Patents
Ueberleitungsgeraet zum mischen von in unterschiedlichen behaeltern befindlichen medikamentenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Überleitungsgerät zum
Mischen von in unterschiedlichen Behältern befindlichen
Medikamenten, das aus zwei in entgegengesetzte Richtung
gerichteten und miteinander verbundenen Einstechdornen
besteht, deren jeder mit einem durchgehenden Flüssigkeits
kanal und einem Belüftungskanal versehen ist.
Derartige Geräte dienen dazu, die zumindest in einem
Behälter aufbewahrte Flüssigkeit mit einer in einem anderen
Behälter aufbewahrtem Medikament zu vermischen, wobei beide
Behälter durch Gummimembrane abgeschlossen sind. So dienen
derartige Geräte beispielsweise zur Herstellung einer Medi
kamentenlösung, wobei z. B. ein Grundstoff als Trockensubstanz
in einem durch eine Gummimembrane verschlossenen Behälter
vorliegt, während die Flüssigkeit für die Herstellung
des verabreichungsfähigen Medikamentes in einem anderen
durch eine Gummimembrane verschlossenen Behälter vorliegt.
Hierbei wird das Überleitungsgerät zunächst nur mit dem
einen Einstechdorn durch die Membrane des einen Behälters
gestochen, der beispielsweise die Trockensubstanz enthält.
Dann wird der andere Einstechdorn des Überleitungsgerätes
(mit dem umgekippten Behälter mit der Trockensubstanz)
durch die Membrane des Behälters gestochen, der die
Flüssigkeit enthält. Nunmehr kann die Flüssigkeit unter
sterilen Bedingungen von dem einen Behälter in den anderen
übergeleitet werden. Nach dem gegebenenfalls mehrfachen
Überleiten und vollständigen Lösen der Trockensubstanz
wird das Überleitungsgerät entfernt, indem die Einstech
dorne aus dem Stopfen gezogen werden. Nunmehr kann das
gelöste Medikament aus dem einen Behälter entnommen werden.
Dazu ist es möglich, mit einer Flaschenkanüle durch die
Membrane zu stechen und mit Hilfe einer daran aufgesteckten
Spritze die Medikamentenlösung aus dem jeweiligen Behälter
zu saugen. Der dabei in diesem entstehende Unterdruck kann
beispielsweise durch die Perforationsstelle, die von dem
vorherigen Einstechen des Überleitungsgerätes in der Membrane
geblieben ist, ausgeglichen werden. Diese Verfahrensweise
hat zunächst den Nachteil, daß durch das mehrfache Durch
stechen der Membrane des Behälters die Gefahr besteht,
daß die in dem Behälter aufbewahrte Lösung kontaminiert
wird. Im beschriebenen Fall besteht noch die weitere Gefahr,
daß durch die erste Durchstichstelle des Einstechdornes
des Überleitungsgerätes späterhin unsteril Luft in diesen
Behälter gesaugt wird. Außerdem erzeugt jeder Einstich
neue Materialpartikel von der durchstochenen Membrane, die
in die Lösung gelangen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile
zu vermeiden und ein Überleitungsgerät zu schaffen, mit
dem nicht nur eine sterile Überleitung von Flüssigkeit
von einem Behälter in einen anderen, sondern auch eine
sterile Entnahme der Flüssigkeit aus den Behältern er
möglicht wird. Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe
durch die Merkmale des Hauptanspruchs. Weitere vorteil
hafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Durch die Erfindung wird gleichsam ein teilbares Über
leitungsgerät mit Be- und Entlüftungsmöglichkeit ge
schaffen. Es ist nun nicht mehr erforderlich, zur Ent
nahme beispielsweise der Lösung aus der Flasche das
Überleitungsgerät aus der die Flasche abschließenden
Membrane bzw. dem Abschlußstopfen zu entfernen. Vielmehr
wird nunmehr nach dem Mischen der Lösungen zur Entnahme
die Kupplung des kuppelbaren Überleitungsgerätes gelöst
und das jeweilige Bauteil mit dem weiteren für die Ent
nahme vorgesehenen Gerät verbunden. Beispielsweise kann
der die Lösung enthaltende Behälter nunmehr über die
kuppelbare Verbindung mit einer Spritze oder mit einer
anderen Vorrichtung verbunden werden, in die die Lösung
einzuführen ist. So kann z. B. das kuppelbare Bauteil
des Überleitungsgerätes der noch in der durchstochenen
Membrane bzw. dem durchstochenen Stopfen des Lösungs
behälters enthalten ist, mit einem kuppelbaren Bauteil
einer anderen Vorrichtung verbunden werden, in die die
Flüssigkeit nunmehr zu überführen ist. So kann beispiels
weise das kuppelbare Bauteil, das noch im Stopfen der
Behälterflasche steckt, nunmehr mit dem kuppelbaren
Bauteil einer anderen Vorrichtung, wie z. B. mit einem
entsprechenden Infusions- bzw. Transfusionsgerät ver
bunden werden. In allen Fällen ist nunmehr für eine
sterile Entnahme der Flüssigkeit gesorgt. Die beim Ent
leeren des die Flüssigkeit enthaltenden Behälters nunmehr
in diesen eintretende Luft kann durch ein Filter geleitet
werden, sodaß auch eine unsterile Belüftung des Flüssig
keitsbehälters ausgeschlossen ist. Eine Kontaminations
möglichkeit beim Wechsel von der Handhabung des Über
leitungsgerätes auf ein Entnahmegerät entfällt, weil
das teilbare Überleitungsgerät gleichsam als Teil eines
Entnahmegerätes verwendet wird. Außerdem ergibt sich
der Vorteil, daß für den Verabreicher wie z.B. den
Arzt ebenfalls eine Berührungsmöglichkeit mit einer
möglichen gefährlichen Substanz vermieden wird.
Die Kupplung zwischen den beiden Teilen des Überleitungs
gerätes kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein.
Sie richtet sich nach der für das weiter anzuschließende
Gerät verwendeten Kupplungsart.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind anhand der in
den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert und zwar zeigt
Fig. 1 zwei durch ein Überleitungsgerät
miteinander verbundene Behälter
in Kupplungsstellung, teilweise
im Schnitt,
Fig. 2 einen Flüssigkeitsbehälter mit dem
einen Teil eines Überleitungsgerätes
der mit einer Spritze verbunden ist,
Fig. 3 ein mit einer Flüssigkeit gefüllter
Behälter, der über den einen Teil
eines Überleitungsgerätes mit einem
Inlinegerät verbunden ist.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird davon ausgegangen,
daß in dem Behälter 1 ein trockenes Medikament aufbewahrt
ist, das unmittelbar vor der Verabreichung in einem Lösungs
mittel gelöst wird, das in dem Behälter 2 aufbewahrt ist.
Beide Behälter sind durch durchstechbare Gummistopfen 3, 4
verschlossen. Das Überleitungsgerät 5 besteht aus einem
Gerätunterteil 6 mit dem Einstechdorn 7, an dem die Griff
platte 8 befestigt ist. Der Einstechdorn enthält den
Flüssigkeitskanal 9 und den Belüftungskanal 10. Dieser endet
in einer Kammer 11, die durch die Belüftungsöffnung 12
abgeschlossen ist. Unterhalb der Belüftungsöffnung 12 befindet
sich ein hydrophobes druckfestes Filter 13.
Der Flüssigkeitskanal 9 bzw. der Einstechdorn 7 enden
in einer Luer-Lock-Verbindung, die einmal aus einem
Außenkonus 14 a und zum anderen aus dem ihn umgebenen
Rohrstutzen 14 b besteht, der die an sich bekannten
Lock-Verschlußmittel trägt.
In dem Zwischenraum zwischen dem Konus 14 a und dem
Rohrstutzen 14 b ragt das Gegenstück 15 der Luer-Lock-
Verbindung, das mit dem Gerätoberteil 16 des Überleitungs
gerätes verbunden ist.
Das Gegenstück 15 ist auf seiner Innenseite konisch und
trägt auf seiner Außenseite die Gegenstücke der Lock-
Kupplung.
Der Geräteoberteil 16 ist mit dem Einstechdorn 17 des
zweiten Teiles des Überleitungsgerätes verbunden, der
ebenfalls eine Griffplatte 18 trägt. Diese ist im Aus
führungsbeispiel trommelförmig ausgebildet und liegt
mit ihrem zylindrischen Rand der anderen Griffplatte 8 an.
Der Einstechdorn 17 ist wiederum mit einem Flüssigkeits
kanal 19 versehen, der in gekuppeltem Zustand in den
Flüssigkeitskanal 9 des vorher beschriebenen Bauteiles
übergeht. Derart wird in gekuppeltem Zustand ein durch
gehender Flüssigkeitskanal gebildet. Der Einstechdorn 17
trägt weiterhin ebenfalls einen Belüftungskanal 20, der
wiederum mit einer Kammer 21 endet, die mit einer Belüftungs
öffnung 22 versehen ist. Vor dieser ist ein hydrophobes, druckfestes
Filter 23 angeordnet.
Nachdem das Überleitungsgerät wie dargestellt in die beiden
Verschlußstopfen 3, 4 der Behälter 1 und 2 eingestochen ist,
wird nunmehr durch Umdrehen der miteinander verbundenen Be
hälter 1 und 2 das Lösungsmittel aus dem Behälter 2 steril in den
Behälter 1 übergeleitet, sodaß sich nunmehr die gewünschte
Medikamentenlösung bilden kann. Dabei wird Luft durch die
Bohrung 12 und das Filter 13 angesaugt, sodaß die Luft
steril in den Behälter 2 gelangt. Andererseits kann die Luft
aus dem Behälter 1 durch den Belüftungskanal entweichen.
In Fig. 2 ist als Beispiel weiterer Handhabung des
Gerätes die Entnahme des gelösten Medikamentes mit
Hilfe einer Spritze 25 dargestellt, die an ihrem oberen
Ende in an sich bekannter Weise mit einem Konus 26
versehen ist, der in das innenkonisch gestaltete Gegen
stück 16 des oberen Teiles des Überleitungsgerätes ein
geführt wird. Der einfachen Darstellung wegen hat der
Behälter 1 die gleiche Stellung wie bei der Fig. 1.
Mit der Spritze 25 kann Lösung aus dem Behälter abge
saugt werden, wobei Luft durch die Öffnung 22 und das
hydrophobe Filter 23 angesaugt wird. Die in den Behälter 1
eintretende Luft ist also steril.
In Fig. 3 ist eine andere weitere Verwendung der
Medikamentenlösung bei der gleichen Stellung der
Flasche 1 dargestellt. In diesem Fall ist das innen
konisch gestaltete Gegenstück 16 einer Luer-Lock-Kupplung
mit einem Kupplungsteil 28 verbunden, das soweit es
die Kupplungsbauteile betrifft - entsprechend den oben
beschriebenen Bauteilen 14, 15 ausgebildet ist.
An dieses Kupplungsstück ist im Ausführungsbeispiel über
einen Schlauch 29 ein entsprechend ausgerüstetes
Infusions- bzw. Transfusionsgerät angeschlossen, das
schematisch mit einer Tropfkammer 30 erkennbar ist.
Anstelle der im Ausführungsbeispiel verwendeten Luer-Lock-
Kupplung können auch andere Kupplungen verwendet werden.
Claims (5)
1. Überleitungsgerät zum Mischen von in unterschiedlichen
Behältern befindlichen Medikamenten, bestehend aus
zwei in entgegengesetzter Richtung gerichteten und
miteinander verbundenen Einstechdornen, deren jeder
mit einem durchgehendem Flüssigkeitskanal und einem
Belüftungskanal versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Überleitungsgerät (5) aus zwei miteinander
kuppelbaren Bauteilen (6, 16) besteht, wobei jeder
Bauteil (6, 16) mit einem Einstechdorn (7, 17) ver
sehen ist und die Flüssigkeitskanäle (9, 19) in ge
kuppeltem Zustand miteinander verbunden sind, während
jeder Belüftungskanal (10, 20) in einer Belüftungsöffnung
(12, 22) endet.
2. Überleitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Belüftungsöffnung (12, 22) mit einem an sich be
kannten hydrophoben Filter (13, 23) versehen ist.
3. Überleitungsgerät nach Anspruch 1 und 2 dadurch ge
kennzeichnet, daß jedes Bauteil (6, 16) mit einem Kupplungs
teil (14 a, 14 b, 15) einer an sich bekannten Luer-Lock-
Kupplung versehen ist.
4. Überleitungsgerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Bauteil (6, 16) mit einer Griffplatte
(8, 18) versehen ist.
5. Überleitungsgerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Belüftungsöffnung (12) für den Anschluß
teil (6) für eine Flüssigkeitsflasche (2) mit einem in
Richtung zur Flüssigkeitsflasche öffnenden Rückschlag
ventil versehen ist.
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