DE3624472A1 - Verfahren und maschine zum schleifen von innengewinde - Google Patents
Verfahren und maschine zum schleifen von innengewindeInfo
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- B23G1/36—Thread cutting; Automatic machines specially designed therefor by grinding
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen von In
nengewinde, insbesondere von Kugelgewinde, mittels einer
auf einer Schleifspindel angebrachten Schleifscheibe.
Die Erfindung betrifft aber auch eine Maschine zum Schlei
fen von Innengewinde, insbesondere von Kugelgewinde, mit
einer auf einer Schleifspindel angebrachten Schleifscheibe,
die in das Innere eines Werkstückes einbringbar ist.
Die heutigen Innengewindeschleifmaschinen arbeiten meistens
nur mit Korundschleifscheiben, die fast nur mit Radienab
richtgeräten mit Einkorndiamant abgerichtet werden.
Erfolgt in einigen Fällen ein Abrichten mit einer Diamant
profilrolle, so muß deren Achse auf den Steigungswinkel
eingestellt werden, unter welchem auch die Schleifspindel
mit der Schleifscheibe angestellt ist, so daß die Diamant
rollenachse parallel zur Schleifscheibenachse steht und
somit das Profil der Diamantprofilrolle exakt auf die
Schleifscheibe übertragen wird. Der Schleifwinkel, d. h.
der Winkel zwischen der Schleifscheibenachse und der Werk
stückachse, entspricht also hierbei dem Steigungswinkel
des zu schleifenden Gewindes, während der Abrichtwinkel,
d. h. der Winkel zwischen der Schleifscheibenachse und
der Diamantrollenachse gleich Null ist.
Der Einsatz von leistungsfähigeren CBN-Schleifscheiben so
wie deren Abrichten mit Diamantprofilrollen ist beim Innen
gewindeschleifen in vielen Fällen aufgrund des hierfür zu
schwachen Schleifdornes der Schleifspindel nicht bzw. nicht
wirtschaftlich möglich. In Abhängigkeit von der Schleifwin
kelstellung sowie vom Verhältnis der Gewindelänge zum Ge
windekerndurchmesser ergibt sich der maximal mögliche
Schleifdorndurchmesser. Bei einem langen Gewindeteil mit
kleinem Gewindekerndurchmesser wird zwangsläufig ein sehr
schwacher Schleifdorn notwendig werden. Zusätzlich ist
noch zu berücksichtigen, daß der Schleifdorn nicht nur eine
Schrägstellung infolge der Schleifwinkelstellung aufweist,
sondern daß er in der Gewinde-Eingriffebene außermittig zum
Gewinde steht und er somit noch mehr der Werkstückinnen
wandung, d. h. dem Gewindekerndurchmesser, angenähert ist.
Mit den deshalb vielfach erforderlichen Schleifdornen ge
ringen Durchmessers gehen eine ganze Reihe von Nachteilen
einher. So sind diese sehr schwingungsempfindlich, und
ihre radiale Belastbarkeit ist deshalb sehr begrenzt. Auf
grund einer sehr niedrig liegenden kritischen Drehzahl ist
die Leistung gering. CBN-Schleifscheiben sind nicht wirt
schaftlich einsetzbar, und die eingesetzten Korundschleif
scheiben gewährleisten eine nur unbefriedigende Schleif
leistung. Der Einsatz von CBN-Schleifscheiben verbietet
sich dabei schon, weil diese aufgrund hoher Abrichtkräfte
bei dünnen Schleifdornen kaum mit Diamantprofilrollen ab
gerichtet werden können. Aufgrund nichtbefriedigender
Schleifleistungen wird damit zwangsläufig die benötigte
Innenschleifmaschinenkapazität, d. h. die Anzahl der er
forderlichen Schleifmaschinen, relativ groß.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das
Schleifen von Innengewinde, insbesondere von Kugelgewinde,
weiter zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird das durch ein Verfahren dadurch er
reicht, daß das Schleifen des Innengewindes bei einem
Schleifwinkel der Schleifspindel erfolgt, der kleiner ist
als der Steigungswinkel des zu schleifenden Gewindes, und
daß beim Abrichten der Schleifscheibe eine Profilkorrektur
vorgenommen wird.
Das Verfahren besteht weiterhin darin, daß die Schleifscheibe
mit einer Diamantprofilrolle abgerichtet wird bei einem
Abrichtwinkel, der größer ist als der Steigungswinkel des
Gewindes.
Eine Innenschleifmaschine ist demnach erfindungsgemäß da
durch gekennzeichnet, daß die Schleifspindel in einem
Schleifwinkel zur Werkstückachse angeordnet ist, der klei
ner als der Steigungswinkel des Gewindes ist, und daß eine
Abrichteinrichtung vorgesehen ist, mit der eine entspre
chende Profilkorrektur der Schleifscheibe durchführbar
ist.
Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß die Abrichtein
richtung aus einer Diamantprofilrolle besteht, deren Achse
in einem Abrichtwinkel zur Schleifspindel angeordnet ist,
welcher größer ist als der Steigungswinkel.
Hierdurch ist es möglich, den Schleifdorndurchmesser er
heblich zu vergrößern. Das bringt mit sich, daß die Stei
figkeit an der Verbindungsstelle von Schleifspindel und
Schleifdorn erhöht werden kann, beispielsweise durch die
Verwendung eines Zentrierkegels und einer Plananlage, so
daß nun eine stärker dimensionierte Schleifspindel über
haupt erst sinnvoll wird. Das ermöglicht es praktisch, eine
stärkere Einheitsschleifspindel für kleine und große Ge
winde zu schaffen, so daß eine flexible Fertigung mit nur
einer Schleifspindel bzw. mit einer sehr stark reduzierten
Anzahl von Schleifspindelvarianten realisierbar ist. Außer
dem sind Schleifscheiben für höhere Schleifleistungen ein
setzbar. Da die kritische Schleifspindeldrehzahl der ver
stärkten Schleifspindel höher liegt, wird die Schleiflei
stung pro Maschine höher, so daß wesentlich weniger Ma
schinenkapazität bei gleichem Produktausstoß erforderlich
ist.
Eine günstige Ausführung besteht erfindungsgemäß darin,
daß die Diamantprofilrollenachse und die Werkstückachse
horizontal und unschwenkbar angeordnet sind und daß die
Schleifspindel in die Schleif- und in die Abrichtposition
schwenkbar angeordnet ist.
Eine derartige Anordnung bedarf also lediglich einer Schleif
spindelschwenkung, während eine Schwenkmöglichkeit für die
Diamantprofilrollenachse nicht erforderlich ist. Bei Ver
schwenken der Schleifspindel um einen Schleifwinkel (Schleif
stellung) unterhalb einer Horizontalen, in der sowohl die
Werkstückachse als auch die Diamantrollenachse liegen, ist
für die Einstellung der Abrichtposition nur eine Verschwen
kung der Schleifspindel um einen Abrichtwinkel nötig, der
um einen durch die Größe des Schleifwinkels verminderten
Betrag oberhalb der Horizontalen liegt. Somit wird die
maximale Ausschwenkung der Schleifspindelachse um die Ho
rizontale reduziert.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die
Schleifscheibe aus kubischem Bornitrid (CBN) besteht.
Wie schon erwähnt, lassen sich mit der Verstärkung des
Schleifdornes und mit einer insgesamt stärkeren Schleif
spindel leistungsfähigere Schleifscheiben einsetzen. CBN-
Schleifscheiben werden also nun in ihrem Einsatz wirtschaft
lich, da ihr Leistungspotential und ihre Vorteile ausge
schöpft werden können.
Das Abrichten von CBN-Schleifscheiben mit einer Diamantpro
filrolle wird infolge der Erfindung auch bei ungünstigen,
aber relativ häufigen Fällen bezüglich des erwähnten Gewin
deabmessungsverhältnisses (Gewindelänge : Gewindekerndurch
messer) möglich. Dabei kommt es vorteilhafterweise auch zu
einer Einsparung an Diamantprofilrollenvarianten, weil eine
profilgleiche Diamantrolle, unabhängig vom Schleifscheiben-
Schleifwinkel, sowohl für Außen- als auch für Innengewinde
verwendbar ist. Vorteilhaft ist weiterhin ein geringerer
Abrichtzeitanteil pro Werkstück, wofür die längere Stand
zeit der CBN-Schleifscheibe und das schnellere Abrichten
mit der Diamantprofilrolle ursächlich sind.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbei
spiel näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigen
in schematischer Darstellung:
Fig. 1 das Schleifen des Innengewindes einer Kugelge
windemutter,
Fig. 2 die Anordnung einer Schleifscheibe und einer
Diamantprofilrolle zueinander für ein Abrich
ten unter der für ein Schleifen nach Fig. 1
notwendigen Profilkorrektur,
Fig. 3 das Schleifscheibenprofil nach der Profilkorrek
tur (idealisiert),
Fig. 4 die Lage einer Wälzkugel im Gewindeprofil ei
ner Kugelgewindemutter,
Fig. 5 eine Ausführung einer Schleifanordnung mit
Schleif- und Abrichtposition,
Fig. 6 eine Mehrprofildiamantrolle.
In Fig. 1 ist ein Werkstück 1, in diesem Falle eine Kugel
gewindemutter 2, wie sie zum Beispiel für Kraftfahrzeug-
Lenkspindeln verwendet wird, gezeigt, in welches ein Innen
gewinde 3 geschliffen wird.
Da die Erfindung im wesentlichen bestimmt ist durch die Zu
ordnung des Werkstückes 1, des Schleif- und des Abrichtwerk
zeuges zueinander, soll der übrige maschinelle Teil einer
von ihrem Aufbau her grundsätzlich bekannten Innenschleif
maschine hier nicht gezeigt und beschrieben werden.
Beim Schleifprozeß führt das Werkstück 1 eine rotierende
Bewegung um seine Achse 4 aus. Hierzu ist das Werkstück
mittels einer üblichen Spanneinrichtung am Werkzeugspindel
stock gehaltert. Das Schleifwerkzeug besteht aus einer CBN-
Schleifscheibe 6, die fest auf einem Schleifdorn 7 einer um
ihre Achse 8 rotierenden Schleifspindel 9 angeordnet ist.
Die Vorschubbewegung in X-Richtung kann in üblicher Weise
durch eine Längsbewegung des Werkstückspindelstockes oder
des Schleifspindelstockes, in welchem die Schleifspindel 9
gelagert ist, erfolgen.
Beim Schleifen eines Innengewindes 3 wurde in bisher übli
cher Weise die Schleifscheibe 6 im Steigungswinkel γ des
Gewindes 3 angestellt, d. h. der Schleifwinkel ε, den
die Schleifspindelachse 8 gegenüber der Werkstückachse 4
einnahm, entsprach dem Steigungswinkel γ.
Gemäß der Erfindung wird nun ein Schleifwinkel ε einge
stellt, der um den Betrag δ kleiner ist als der Steigungs
winkel γ des zu schleifenden Innengewindes 3, was in Fig.
1 gut erkennbar ist. Es wird deshalb beim Abrichten
der Schleifscheibe 6 eine Profilkorrektur vorgenommen der
art, daß, wie in der Fig. 2 ersichtlich ist, die Schleif
scheibe 6 mit einer Diamantprofilrolle 1 abgerichtet wird,
deren Achse 12 zur Schleifspindelachse 8 einen Abrichtwinkel ϕ
einnimmt, der größer ist als der Steigungswinkel γ des
Gewindes 3. Die erfindungsgemäßen Schleif- und Abrichtbe
dingungen bestehen also darin, daß der Schleifwinkel ε
kleiner und der Abrichtwinkel ϕ größer als der Steigungs
winkel γ sind. Nach dem Abrichten entsteht ein korrigier
tes Schleifscheibenprofil 6 a in Spitzbogenform, wie es aus
Fig. 3 ersichtlich ist und wie es dem Kugelgewindeprofil
entspricht, in welchem die zwischen der Kugelgewindemutter
2 und einer in dieser laufenden, nicht gezeigten Kugelge
windespindel befindlichen Wälzkugeln 13 punktartige Berüh
rungen mit den Profilflanken 14, 14 a haben (Fig. 4).
In Fig. 5 ist nochmals der Gesamtzusammenhang zwischen
Werkstück, Schleifwerkzeug und Abrichtwerkzeug gezeigt,
wobei die Abrichtsituation als Vollinie und die Schleif
situation gestrichelt dargestellt sind. Dabei stellt die
hier gezeigte Anordnung eine günstige Ausführung dahinge
hend dar, daß nur die Schleifspindel 7, 9 schwenkbar ausge
bildet zu sein braucht. Die Werkstückachse 4 und die Dia
mantrollenachse 12 liegen unverschwenkbar in der Horizon
talen. Dabei liegt jedoch die Diamantrollenachse 12 - senk
recht zur Zeichnungsebene gesehen - vor der Werkstückachse
4, denn das Abrichten der Innengewindeschleifscheibe 6 er
folgt ja bekanntermaßen außerhalb des Werkstückes 1, d. h.
die Schleifscheibe 6 muß herausgefahren und vor die Diamant
rolle 11 gebracht werden. In der Schleifposition ist die
Schleifspindel 7, 9 aus der Horizontalen nach unten ge
schwenkt und nimmt zu dieser den Schleifwinkel ε ein. In
die Abrichtposition wird die Schleifspindel 7, 9 aus dieser
Stellung um den Abrichtwinkel d nach oben geschwenkt, so
daß die maximale Ausschwenkung der Schleifspindel 7, 9 ge
gen die Horizontale ϕ-ε beträgt.
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die optimalen Einstell
parameter, d. h. der Schleifwinkel ε und der Abrichtwinkel ϕ,
für ein bestimmtes Werkstück nach einem bestimmten Algo
rithmus individuell rechnerisch ermittelt werden.
Der sich aus der Änderung des Schleifscheibenradius in
folge des Abrichtens der Schleifscheibe ergebende Einfluß
ist ebenfalls rechnerisch zu berücksichtigen. Mit kleiner
werdender Schleifscheibenkrümmung muß nämlich der Abricht
winkel ϕ geändert werden, während der gewählte Schleif
winkel ε konstant bleibt.
Zusätzlich zu den bereits an anderer Stelle genannten, aus
der durch die Erfindung möglichen Schleifdornverstärkung
resultierenden Vorteilen, ergibt sich mit den Parametern
ε<γ und ϕ<γ noch ein weiterer Vorteil. Es wird
nämlich eine sogenannte Überdeckung der Schleifkornbahnen
an den Gewindeprofilflanken erreicht, wodurch die Rauhtiefe
deutlich kleiner wird. Der Überdeckungsgrad der Schleifkorn
bahnen ist abhängig vom Vorhaltewinkel δ (Fig. 1), der
sich als Differenz von Steigungswinkel γ und Schleifwin
kel ε ergibt (ε=γ-ε).
Als Diamantprofilrolle 11 kann auch eine Mehrprofildiamant
rolle 11 a verwendet werden, wie sie in der Fig. 6 gezeigt
ist.
Eine solche Mehrprofildiamantrolle 11 a weist neben einem
Innengewindeabrichtprofil 21, welches für das beschriebene
erfindungsgemäße Innengewindeschleifen erforderlich ist,
auch ein Abrichtprofil 22 für die zylindrische Mantellinie
von Außenschleifscheiben, ein Abrichtprofil 23 für die
planseitige Abrichtung von Außenrundschleifscheiben und
ein Außengewindeabrichtprofil 24 auf.
Claims (6)
1. Verfahren zum Schleifen von Innengewinde, insbesondere
von Kugelgewinde, mittels einer auf einer Schleifspindel
angebrachten Schleifscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleifen des Innengewindes bei einem Schleifwinkel
der Schleifspindel erfolgt, der kleiner ist als der Stei
gungswinkel des zu schleifenden Gewindes, und daß beim Ab
richten der Schleifscheibe eine Profilkorrektur vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schleifscheibe mit einer Diamantprofilrolle abgerichtet
wird bei einem Abrichtwinkel, der größer ist als der Stei
gungswinkel des Gewindes.
3. Maschine zum Schleifen von Innengewinde, insbesondere
von Kugelgewinde, mit einer auf einer Schleifspindel ange
ordneten Schleifscheibe, die in das Innere des Werkstückes
einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleif
spindel (7, 9) in einem Schleifwinkel (ε) zur Werkstück
achse (4) angeordnet ist, der kleiner als der Steigungs
winkel (γ) des Gewindes (3) ist, und daß eine Abricht
einrichtung vorgesehen ist, mit der eine entsprechende
Profilkorrektur der Schleifscheibe (6) durchführbar ist.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abrichteinrichtung aus einer Diamantprofilrolle (11)
besteht, deren Achse (12) in einem Abrichtwinkel (ϕ) zur
Schleifspindel angeordnet ist, welcher größer ist als der
Steigungswinkel (γ).
5. Maschine nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Diamantprofilrollenachse (12) und die
Werkstückachse (4) horizontal und unschwenkbar angeordnet
sind und daß die Schleifspindel (7, 9) in die Schleif- und
in die Abrichtposition schwenkbar angeordnet ist.
6. Maschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifscheibe (6) aus ku
bischem Bornitrid (CBN) besteht.
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