DE361734C

DE361734C - Verfahren zur Darstellung fettsaeureartiger Koerper

Info

Publication number: DE361734C
Application number: DEM70895D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1920-10-03
Filing date: 1920-10-03
Publication date: 1922-10-17

Description

Verfahren zur Darstellung fettsäureartiger Körper. Bei der Gewinnung von "Zellulose aus Holz nach dem Natronsulfatverfahren entsteht ein flüssiges Harz, das sogenannte »Tallöl«, welches sich aus .den Ablaugen beim Stehen abscheidet oder aber aus dem Holz durch Auskochen mit Dampf gewonnen wird. Dieses findet bisher aber kaum technische Verwendung.
Man 'hat zwar vorgeschlagen, das Tallöl in eine feste kristallinische Säure, ein fettähnliches Öl und einen harzigen Rückstand zu zerlegen, indessen ist bisher nichts darüber bekannt geworden, daß diese Produkte irgendwie Verwendung gefunden haben.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren, welches gestattet, aus dem übelriechenden dunklen Tallöl, das bisher lediglich ein -wertloses Abfallprodukt darstellte, ein helles, fast gierudhloses Produkt zu erzielen, welches vorzügliche helle und feste Seifen ergibt.
Das Verfahren beruht darauf, daß man das Tallöl der Einwirkung von Wasserstoff unterwirft. Die Hydrierung wird zweckmäßig nach dem Kontaktverfahren bei Gegenwart eines Katalysators vorgenommen. Es kann hierbei jeder geeignete Katalysator, z. B. reduziertes Nickel, verwen.d.et «-erden. In manchen Fällen genügt aber auch schon eine Beliandlung des Harzes mit Wasserstoff unter Druck ohne Anwendung eines Katalysators.
Man erreicht durch das Verfahren eine sehr beträchtliche Herabsetzung der Jodzahl, die von etwa 2o5 bis auf 35 und noch tiefer sinkt. Beim Verseifen mit Natronlauge bildet sieh ,eine feste helle Seife im Gensatz zu dem nicht hydrierten Produkt, das dunkle, schmierige Seifen ergibt. Die durch das Verfahren erzielbare Masse eignet sich für eine ganze Reihe von Verwendungszwecken, insbesondere zur :Herstellung von Seifen bzw.-seifenartigen Produkten.
Ausführungsbei. spiele: r. roo kg Tallöl werden in einem Autosklaven unter Zusatz von etwa 2 Prozent Nickelkatalysator mehrere Stunden bei Gegenwart von Wasserstoff auf etwa z8oo erwärmt. Das entstehende Produkt hat eine Säurezahl von etwa 17o bis s8oo. Die Ausbeute ist nahezu theoretisch.
2. roo kg Ta11öl werden bei gewöhnlichem Druck unter Zusatz von etwa 2 Prozent Nickelkatalysator mehrere Stunden im Wasserstoffstrom auf 20o bis 23o° erhitzt. Das entstehende Produkt hat -die unangenehmen Eigenschaften des flüssigen Harzes verloren, es hat die Eigenschaften einer bauten Fettsäure von der Säurezahl 170 bis 18o° und ist vorzüglich zur Seifenfabrikation geeignet.
3. roo kg Tallöl werden in einen emaillierten Autoklaven bei einer Temperatur von etwa r5o° und einem Druck von r5o Atmosphären mit Wasserstoff behandelt, bis die Jodzahl nicht mehr abnimmt.

Claims

PATEN T-A-,zSpRu cH Verfahren zur Herstellung fettsäureartiger Körper, dadurch gekennzeichnet, daß man das beim Natronsulfatverfahren entstehende flüssige Harz der Einwirkung von Wasserstoff unterwirft.