DE3019963A1 - Verfahren zur konjugierung mehrfach ungesaettigter fettsaeuren und fettsaeuregemische - Google Patents
Verfahren zur konjugierung mehrfach ungesaettigter fettsaeuren und fettsaeuregemischeInfo
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Description
/■
■";::■ :t '1JOO1J 3Q19963
VON KREISLER SCHONWALD EISHOLD FUES VON KREISLER KELLER SELTING WERNER
-3-
PATENTANWÄLTE Dr.-Ing. von Kreisler 11973
Dr.-Ing. K. Schönwald,' Köln Dr.-Ing. K. W. Eishold, Bad Soden
Dr. J. F.Fues, Köln
• Dipl.-Chem. AIeIc von Kreisler, Köln
Dipl.-Chem. Carola Keller, Köln Dipl.-Ing. G. Selting, Köln
• . Dr. H.-K. Werner, Köln
D-5000 KÖLN 1
Fu/Bf/zi
23. Mai 1980
Henkel KGaA, Henkelstraße 67, 4000 Düsseldorf.
Verfahren zur Konjugierung mehrfach ungesättigter
fettsäuren und Fettsäuregemische
D 6071
13004970220
Die Konjugierung mehrfach ungesättigter Fettsäuren wie
sie beispielsweise in natürlichen Fettsäuregemischen anfallen
bzw. vorliegen, spielt , technisch eine bedeutende Rolle. Solche Fettsäuregemische werden bei der Spaltung
von stärker ungesättigten Fetten, erhalten, beispielsweise aus Sojaöl, Sonnenblumenöl, Leinöl, Tallöl und dergleichen.
Diese Fettsäuregemische enthalten als konjugierbare Verbindungen vor allem die doppelt unresättigte
Linolsäure und die dreifach ungesättigte Linolensäure.
Die Doppelbindungen dieser Säuren sind jeweils durch Methylengruppen voneinander getrennt.
Durch die Konjugierung dieser mehrfach ungesättigten
Fettsäuren werden diese in eine chemisch stärker reaktionsfähige Form gebracht. In konjugierter Form sind sie
erwiesenermaßen auf ihrem Hauptänwendungsgebiet, nämlich
in den trocknenden Ölen, von großem Vorteil. Konjugierte
Doppelbindungen können die Diels-Alder-Reaktion eingehen *
Für die konjugierten Fettsäuren ergibt sich damit allgemein ein erweitertes Einsatzfeld.
Die bisher bekannten und in der Technik eingesetzten Verfahren zur Konjugierung von Fettsäuren sind relativ aufwendig, sie erfordern kostspielige Katalysatoren oder
sind wenig umweltfreundlich. Beispielsweise werden Jododer Nickelkatalysatoren vorgeschlagen. Nach der DE-OS
22 61 517 kommen komplizierte organische Schwefelverbindungen
zum Einsatz. Die US-PS 2 350 583 beschreibt die
Konjugierung unter Verwendung der Fettsäure-Natriumsalze. Bei diesem großtechnisch benutzten Verfahren muß in einem zweiten Schritt die konjugierte Fettsäure mit Mine-
ralsäure aus ihrem Natriumsalz freigesetzt werden, wobei ein volles Äquivalent eines anorganischen Salzes als Nebenprodukt
anfällt.
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D 6071 - . - .
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"Gelegentlich-.finden, sich in der Literatur auch Hinweise,
daß gasförmiges SO_ zur Konjugierung einsetzbar ist. S0„
alleine liefert aber nachweisbar schlechte Konjugierungs-'grade
neben relativ viel Polymerfettsäure. So wird beispielsweise ein Fettsäuregemisch aus Sonnenblumenöl mit
einem Gehalt von ca. 60 % Linolsäure durch 4-stündiges Durchleiten von S0„ bei 225°C in ein Produkt mit nur
' . 10 % Konjuenfettsäuren und 12 % Polymerfettsäuren umgewandelt.
Die US-PS 3 '257 377 schildert die Herstellung von Emulgatoren
aus Tallöl für die Polymerisation ungesättigter Verbindungen. Hierzu wird Tallöl mit Schwefeldioxid zu-.
nächst im Temperaturbereich von etwa 200° bis 32O°C zur Disproportionierung der Kollophonium-Harzsäuren und Konjugierung
ungesättigter Fettsäuren und anschließend in Gegenwart einer alkalischen Verbindung bei 250° bis 33O°C
zur weiteren Disproportionierung und Dimerisierüng der
konjugierten Fettsäuren behandelt. Die alkalische Verbindung kann auch schon in der ersten Verfahrensstufe der
Behandlung mit Schwefeldioxid zugesetzt werden. Vorgeschlagen ist die Mitverwendung von 2 bis 5 Gew.-% der alkalischen
Verbindung, beispielsweise Alkalimetallhydroxyd, -carbonat oder-sulfid.Das SO0 wird in gasförmigem Zustand
durch das auf hohe Temperaturen erhitzte Tallöl geleitet.
Die Nacharbeitung zeigt, daß auf diese Weise auch unter
Auslassung des Dimerisierungsschritts nur geringe Mengen
an;destillierbaren monomeren Konjuenfettsäuren gebildet
werden.
:.. Die Erfindung will ein Verfahren zur Verfügung stellen,
das die Konjugierung mehrfach ungesättigter Fettsäuren.
bzw. Fettsäuregemische mit S0? zu überraschend guten Konjugierungsergebnissen
ermöglicht, dabei aber mit nur beschränkten Mengen an Base arbeitet. Das im folgenden geschilderte
Verfahren der Erfindung, macht es beispielsweise
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- / - G- ■
möglich, in einem Zeitraum von 4 Stunden bei 225 C in Gegenwart von nur 0,2 bis 0,3 Gew% Alkali - bezogen auf eingesetztes
Fettsäuregemisch - fast die ganze verfügbare Linolsäure
eines natürlichen Fettsäuregemisches zu konjugieren-Diese
Bedingungen von Verfahrensdauer und -temperatur sind abe; bisher auch für die ausreichende Konjugierung der vollverseif·
ten Fettsäure erforderlich.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Konjugierung mehrfach ungesättigter Fettsäuren bzw.
Fettsäuregemische durch Behandlung mit S0„ in Gegenwart unter·
•stöchiometrischer Mengen seifenbildender Basen, wobei dieses
Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Behandlung des Fettsaureausgangsmaterials in einem geschlossenenen Reaktionsgefäß
im Temperaturbereich von 170 bis 26O°C vornimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die einwandfreie Reproduzierung hoher Reaktionsausbeuten an konjugierten
mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Gegenüber dem Stand der Technik liegt hier eine wichtige und nicht vorherzusehende
Verbesserung vor. Arbeitet man beispielsweise im offenen Reaktionsgefäß ohne Einhaltung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen,
die noch im folgenden geschildert werden^ so sind nach den
der Erfindung zugrunde liegenden Erfahrungen sicher reproduzierbare Ergebnisse bezüglich der Ausbeute an konjugierten
Fettsäuren nicht einzustellen. Beim Arbeiten im geschlossenen Reaktionsgefäß und im angegebenen Temperaturbereich werden
jedoch in stets wiederholbarer Weise die angestrebten hohen Ausbeuten an Konjuenfettsäuren eingestellt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit
ist die Mitwirkung von Wasser bzw. Wasserspurer bei der Reaktion anzunehmen, die durch die Maßnahmen der Erfindung sichergestellt wird und auf die noch im einzelnen !
eingegangen wird. Der Wassergehalt im Reaktionsgemisch beträgt
dementsprechend vorzugsweise wenigstens etwa 0,05 Gey.nt t
bezogen auf das Fettsäureausgangsmaterial.
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Vorzugsweise liegt der Wassergehalt der Reaktionszone nicht über 1,5 Gew-% und insbesondere nicht über iGew-% Besonders
geeignet sind Bereiche des Wassergehalts von 0,1 bis 1 Gew-% Im allgemeinen sollen im Reaktionsgemisch wenigstens etwa 0,2
Gew-% Wasser vorliegen, so daß der Bereich von 0,2 bis 1 Gew-% in der Praxis besonders geeignet ist. Alle diese Gew-%-Zahlen·
werte beziehen sich auf das die ungesättigten Fettsäuron enthaltende
Ausgangsmaterial.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß offenbar die Gegenwart
schon geringer Mengen an Wasser im Reaktionsgemisch einen entscheidenden Einfluß auf die gewünschte Bildung der
Konjuenfettsäuren nimmt. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei zu berücksichtigen, daß an sich .
zunächst geringe Wassermengen im Reaktionsgemisch vorliegen, bzw. sich darin bilden. So wird durch das Fettsäuregemisch
ein sehr geringer Wassergehalt (< 0,1 %) eingeschleppt, Reaktionswasser
entsteht insbesondere durch Salzbildung und gegebenenfalls eine beschränkte Anhydridbildung. Zu berüchsichtigen
ist weiterhin aber, daß das erfindungsgemäße Verfahren im Temperaturbereich weit oberhalb der Siedetemperatur des Wassers
arbeitet und die Mischbarkeit des Reaktionsgutes bei diesen hohen Temperaturen mit Wasser äußerst gering ist. Wird also beispielsweise SO- durch den heißen Ansatz ohne besondere
Vorsichtsmaßnahmen geleitet, so kann das Wasser im SO^-Strom auf kürzestem Wege ausgetragen werden. Der Konjuengehalt des
Reaktionsproduktes kann dann beispielsweise nach 4 Stunden bei 225°C unter 10 % liegen.
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Erfindungsgemäß wird demgegenüber dafür Sorge getragen, daß der vorgeschriebene Wasserbetrag während des gesamten
Zeitraums der Konjugierung im Reaktionsgemisch vorliegt.
Dabei kann das gewünschte Wasser zugeführt, absatzweise
und/oder fortlaufend ergänzt oder - insbesondere mittels Rückflußkühlung - rückgeführt werden. Diese Maßnahmen ermöglichen
in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
das Arbeiten im offenen Reaktionsbehälter. Erfindungsgemäß kann es aber insbesondere bevorzugt sein, die Konjugierung
im geschlossenen Reaktionsbehälter vorzunehmen, wobei hier
bevorzugt unter Eigendruck des Reaktionsgemisches gearbeitet wird. Auf diese Weise ist die Aufrechterhaltung der gewünschten Konzentration des Wassers im Reaktionsgemisch in
besonders einfacher Weise sicherzustellen.
.-■■.-. .; Im allgemeinen kann es ausreichen, ohne Zusatz von Fremdwasser
zu arbeiten und lediglich die Wassermengen zur Förderung
der angestrebten Konjugierung einzusetzen, die sich im Verlaufe der Reaktion bilden und/oder durch die Reaktanten
in die Reäktionsmischung eingetragen werden. Es hat sich gezeigt, daß in der Praxis auf diese Weise Wassergehalte
im Bereich von mindestens 0,1, Gew%, bezogen auf Fettsäuregemiseh, eingestellt werden. Mit diesen Wassermengen
gelingt - unter Berücksichtigung der im folgenden geschilderten weiteren Verfahrensparameter - die technische
Lösung der erfindungsgemäß gestellten Aufgabe.
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D 6071 O
Wichtiger weiterer Parameter des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Menge der seifenbildenden Base, die dem Reaktionsgemisch zugesetzt wird. Die Basenmenge liegt
- bezogen auf vorgelegte Fettsäuren - üblicherweise im
Bereich von 0,5 bis 25) Mol-%, bevorzugt im Bereich von 1 bis 12Λ5 Mol%. Besonders geeignet ist das Arbeiten
mit Mengen von 1/5 bis 10 Mol%.Als seifenbildende Basen
sind entsprechende Alkali- ütid/oder Erdalkaliverbindungen besonders bevorzugt, wobei die Alkaliverbindungen die
.wichtigeren Vertreter sind. Es können beliebige seifenbildende Komponenten der genannten Gruppen eingesetzt
werden. Besonders geeignet sind die Hydroxyde bzw. Oxyde. Bevorzugte Vertreter dieser Reaktanten sind damit die
Hydroxyde von Natrium, Kalium oder Lithium und die Oxyde bzw. Hydroxyde von Barium bzw. Magnesium. NaOH ist besonders
geeigneter Vertreter dieser Gruppe. Es kann in Mengen
von 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 0,2
bis weniger als 2 Gew.-%, bezogen auf eingesetzte Fettsäuren, zur Verwendung kommen.
S0„ kann gasförmig dem Reaktionsgemisch zugesetzt oder
auch gewünschtenfalls wenigstens während eines Zeitrau-.
mes der Umsetzung durch das Reaktionsgemisch geleitet werden. Insbesondere in diesem letzten Fall ist aber wie
zuvor dargestellt darauf zu achten., daß der Wassergehalt der Reaktionsmischung nicht unter die geforderten Mindestgehalte
absinkt.
Die in der Fettsäure gelöste SO^-Menge beträgt vorzugsweise
wenigstens etwa 0,2 Gew.-%, insbesondere wenigstens etwa 0,3 Gew.-%. Üblicherweise werden nicht mehr als7,5
Gew.-% SO2 und vorzugsweise nicht mehr als 3 Gew.™% S0„
- jeweils bezogen auf vorgelegtes Fettsäuregemisch - zum Einsatz gebracht. Besonders bevorzugte Bereiche für das
SO2 - ausgedrückt in Mol-% und bezogen auf vorgelegtes
Ausgangsmaterial - sind die folgenden: 0,5 bis 25 Mol%
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vorzugsweise 1 bis 12,5 Mol% und insbesondere 1,5 bis
8 Mol-% SO».
Neben oder anstelle des freien SO0 können auch solche
Salze zum Einsatz kommen, die unter den.Reaktionsbedingungen
SO9 abspalten. Geeignet sind beispielsweise Na-
triumsulfit, Natriumdisulfit oder sogar Natriumdithionit.
In diesen Fällen ist aber stets mindestens so viel des Salzes einzusetzen,, daß ausreichend SO2 freigesetzt wird.
Die dann zur Fettsäureverseifung vorhandene Menge an Me-" tallkationen liegt normalerweise höher als unbedingt erforderlich.
.--.-"".
Schon bei Normaldruck im offenen Gefäß stellt sich bei
Einleiten von SO2 und/oder bei Zugabe von S0„ abspaltenden
Salzen üblicherweise eine ausreichende S02-Konzentration
ein. Es bietet sich allerdings auch aus diesem Gesichtspunkt des flüchtigen SO2 das Arbeiten im geschlossenen
Gefäß an, um unnötige SO.-Verluste zu verhindern.
Dabei baut sich beispielsweise unter Einsatz von 0,5 % SO2 oder 1,5 % Na2SO3 ein Druck von ca. 3 bar auf, womit
das erfindungsgemäße Verfahren in normalen technischen
Metallrührgefäßen durchgeführt werden kann. Auf diese Wei-.
se werden auch die kleinen freigesetzten Mengen Wasser
unter Kontrolle bzw. im Ansatz zurückgehalten.
Als Ausgangsmaterial können isolierte bestimmte mehrfach
ungesättigte Fettsäuren oder entsprechende Fettsäureger mische eingesetzt werden. Ein bevorzugtes Ausgangsmäterial
sind natürliche Fettsäuregemische, wie sie bei der Spaltung von stärker ungesättigten Fetten, insbesondere
pflanzlichen Fetten, erhalten werden, beispielsweise also
entsprechende Fettsäuregemische aus der Spaltung von Sojaöl, Sonnenblumenöl, Saffloröl,Leinöl, Tallöl und dergleichen.De]
Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren liegt üblicherweise
wenigstens hei 30 Gew.-%, häufig bei wenigstens
40 Gew.-%. In der Praxis liegt der Gehalt solcher Fettsäu-
1300 4:970.22:0. ■
regemische an mehrfach ungesättigten Komponenten häufig
bei 35 bis 75 Gew.-%, das erfindungsgemäße Verfahren
kann besonders zweckmäßig für solche Einsatzmaterialien natürlichen Ursprungs sein, die an gesättigten Komponenten
verarmt sind und dementsprechend mehr als 50 Gew.-% ungesättigte Komponenten aufweisen.
Die: Verfahrenstemperatur für die Konjugierung unter den
erfindungsgemäßen Bedingungen liegt zwischen 170° und
. 260 G, vorzugsweise zwischen 180° und 240 C. Die Verfahrensdauer
liegt üblicherweise zwischen 1 und 10 Stunden, wobei der VerfahrensZeitraum von 1 bis 6 Stunden besondere
Bedeutung haben kann. Durch Variation der Verfahrensparameter ist es möglich, einerseits eine rasche und
vollständige Konjugierung zu gewährleisten, andererseits aber die Bildung von polymeren Reaktionsprodukten weitgehend
zurückzudrängen.
Auch die erfindungsgemäße Konjugierung ist allerdings
stets von einer beschränkten Oligomerisierung der Fettsäuren
begleitet. Dabei ist es möglich, die Bildung von
'20 Dimerfettsäüren unter 15 %, ja auch unter 10 % zu halten.
Diese Dimerfettsäüren können ihrerseits in vielfältiger Weise Verwendung finden. Die gebildeten monomeren Konjuenfettsäuren
und Oligomerisierungsprodukte können durch Destillation voneinander getrennt werden. Für manche Anwendungszwecke
ist diese Abtrennung jedoch nicht erforderlich. Die Bildung der Dimerfettsäüren ist eine Folge der
besonderen Konstitution der im erfindungsgemäßen Verfahren entstehenden Konjuenfettsäuren.
Die Produkte der Erfindung zeichnen sich durch einen vergleichsweise
hohen trans-trans-Gehalt der Konjuenfettsäuren
aus. Hier liegt ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die trans-trans-Konstitution zeichnet
sich durch die erhöhte Fähigkeit aus, Diels-Alder-Adduk-
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— - ·*■
te zu bilden. So wird beispielsweise in der GB-PS
1 141 690 ein Verfahren beschrieben, nach dem in einem
zusätzlichen zweiten Verfahrensschritt aus cis-transkonjugierten Fettsäuren entsprechende trans-trans-konjugierte
Säuren hergestellt werden können. Die Konjugierung der vollständig verseiften Fettsäuren nach dem Stand
der Technik liefert überwiegend eis-trans-Fettsäure und
nur ungefähr ein Zehntel der Konjuenfettsäure in der
trans-trans-Form. Das Verfahren der Erfindung liefert
· demgegenüber ca. sechs Zehntel der Konjuenfettsäuren in
der trans-trans-Form, ca. ein Drittel in der cis-trans-Form
und weniger als ein Zehntel in der cis-cis-Form. Dieses Verhältnis von cis-trans zu trans-trans liegt unweit
des Gleichgewichts von 29:71 (J.R. Chipault et al.:
J.Am.Oil Chem. 37, 176 ff (1960)). Die zuvor geschilderte Bildung von maximal 10 bis 15 % Dimerfettsäure ist
eine kaum zu unterdrückende Begleiterscheinung bei der Herstellung einer vorwiegend trans-trans-konjügierten
Fettsäure in einem Schritt aus Linolsäure im Temperatur-
bereich von ca. 200° bis 25O°C. .
In den folgenden Beispielen wird ein Fettsäuregemisch
aus Sonnenblumenöl eingesetzt, das nach dem Umnetzverfahren
Sonnenblumenöl-Fettsäure bei 5°Cabgetrennt worden war,
siehe hierzu Ulimann Encyclopädie der technischen Chemie,
4. Auflage (1976), Band 11, Seite 537. Die gesättigten
Anteile des Produkts sind teilweise abgetrennt:
64 % Linolsäure
27 %. ölsäure .
2 % Stearinsäure
5 % Palmitinsäure
5 % Palmitinsäure
1 % Arachinsäure ·
1 % Myristinsäure.
Hier und im folgenden sind die %-Angaben Gewichts-%, sofern
nichts anderes angegeben ist. Die Analyse zur Bestimmung der Konjugation in Prozent erfolgt mittels üblicher
Ultraviolett-Techniken.
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Zu 1000 g Fettsäuro, 6 4 %iger Linolsäure, wurden 10 g
Natriumhydroxyd gegeben. Der Ansatz wurde in einem Dreihälskolben
mit Rückflußkühler, Thermometer und Gaseinleitungsrohr unter Rühren und SO^-Einleiten (ca.50 g/Std.)
. auf 225°C aufgeheizt. Diese Temperatur wurde 4 Stunden lang gehalten, die SO2-Zufuhr wurde aber schon nach 0,5
Stunden/225°C beendet. Im Reaktionsraum stellt sich ein Wassergehalt von ca. 0,5 Gew,-% ein, der durch Rückfluftkühlung
und frühzeitigen Abbruch des SO^-Stromes während des gesamten Zeitraumes im Reaktionsraum gehalten
wird. Das Produkt wurde mit 150 ml 10. %iger Schwefelsäure
versetzt und darauf mit Wasser annähernd neutral - gewaschen.. Die Hochvakuumdestillation bei ca. 0,1 mbar
(über Claisenaufsatz) lieferte bis zur Sumpftemperatur
23O°C 84 % Destillat und 16 % Rückstand. Der Gehalt an Konjuenfettsäure im Destillat betrug 47 %. Die Farbmessung im Lovibondtintometer/5 1/4"-Küvette zeigte: Gelb 3,
Rot 0,5.
1000 g Fettsäure, 64 %iger Linolsäure, wurden mit 17 g
Natriumsulfit in einem Autoklaven 4 Stunden auf 225°C erhitzt.
Der Wassergehalt des Reaktionsgemisches beträgt etwa 0,3 %. Das Produkte wurde nach Zugabe von 150 ml
' TO %iger Schwefelsäure mit Wasser annähernd neutral gewaschen und destilliert. Es wurden 83 %. Destillat und
17 % Rückstand erhalten.
Destillatananlyse: 53 % Konjuenfettsäure davon 18 % cis-trans
31 % trans-trans
4 % cis-cis 1,6 % Linolsäure.
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Rückstandsanalyse: SZ 182
VZ 200
JZ 99 (nach Kaufmann)
. Molgewicht 580 (osmometrisch in Aceton)
Farbe: Gardner (10 nun) 14-15
Statt Na-SO-. werden 0,5 % SO2 und 0,6 % NaOH eingesetzt und
statt 225°C werden 200°C gewählt. Erhalten wurden jetzt
91,6 % Destillat, 41,5 %ige Konjuenfettsäure und 8,4 % Rückstand.
Gemäß Beispiel 2 werden entsprechende Versuche mit verschiedenen Katalysatoren durchgeführt. Dabei wird in jeweils 100
g-Ansätzen drucklos gearbeitet. Das Reaktionsgemisch wird 4 Stunden auf 225°C mit Möglichkeit zum Rückfluß (Rückflußkühler
ohne Kühlflüssigkeit;über die gesamte Erhitzungsdauer tropfte Wasser in das Reaktionsgefäß zurück) erwärmt. Die
Destillation des Reaktionsproduktes erfolgt ohne vorherige Wäsche. In der folgenden Tabelle 1 sind die dabei erhaltenen
Ausbeuten an Konjuenfettsäuren und Rückstand zusammengefaßt - hier wie in den vorherigen Beispielen sind die Prozentangabe
jeweils Gew% -.
Versuch | Katalysator | 1 | % | % Kon juen fett-- säure i.Destillat |
,6 | % Rückstand |
1 | Na2SO4 | 2 | ,5 | 43 | ,3 | 21,7 |
2 | Na2SO3 | 1 | ,0 | 4 8 | ,3 . | 20,2 |
3 | Na2SO2O5 | 2 | ,5 | 42 | ,6 | 1 8,9 |
4 | Na2S3O5 | 1 | ,0 | 46 | ,8 | 17,9 |
5 | Na2S2O4 | j | ,5 | 32 | ,0 | 17,1 |
6 | Na2S2O4 | ,5 | 4 3 | 33,0 | ||
120049/022G
• 071 ·
In einem Parallelversuch wird mit 1,0 Gew% NaOH als Katalysator
und gasförmig eingeleitetem SO- (ca.1° 1/Std.)
gearbeitet. Es werden 47,9 Konjuenfettsäure bei 26,7 % Rückstand erhalten. Wird derselbe Versuch jedoch ohne Zusatz
von NaOH wiederholt, so fallen lediglich 10,5 % Konjuenfettsäure bei 11,8 % Rückstand an.
In einem weiteren Parallelversuch wird mit 0,2 % statt 1,0 % NaOH als Katalysator gearbeitet. Es werden 4 2,5 %
Konjuenfettsäuren und 16,7 % Rückstand erhalten. Wird · derselbe Versuch jedoch in einem offenen Kolben ohne Kondensationsmöglichkeit
für das freigesetzte Wasser wiederholt, so fallen ledigleich 6,1 % Konjuenfettsäuren und 12,7 %
Rückstand an.
Gasförmiges SO« wird in einer Menge von 0,7 %/Stunde
während 2 Stunden bei 26 5°C durch das Fettsäuregemisch gemäß Beispiel 1 geleitet, in dem 1,0 Gew% NaOH aufgelöst
worden waren. Es wird ohne Rückflußkühlung und Rückführung
von Wasser gearbeitet (Rückflußkühler ohne Kühlflüssigkeit·; bei 265°C wurde weitgehend alles Wasser durch
das SO2 ausgetragen) Das Verfahrensprodukt wird mit verdünnter
Schwefelsäure und mit Wasser gewaschen und anschließend destilliert. Erhalten wird ein Destillat mit nur 6,7
Gew% Konjuenfettsäure. Der Destillationsrückstand beträgt 10,5 %.
Wird unter sonst gleichen Bedingungen das Schwefeldioxid in einer Menge von 0,63 Gew%/Stunde während 4 Stunden
bei 225 C durch das Fettsäuregemisch (mit einem Gehalt von 1,0 Gew% NaOH) geleitet, dann enthält das Destillat nur
18,3 Gew% Konjuenfettsäuren bei einem Destillationsrückstand von 8,5 Gew%.
130049/0220 COPY
Claims (6)
- PatentansprücheVerfahren zur Konjugierung mehrfach ungesättigter Fettsäuren bzw. Fettsäuregemische durch Behandlung mit SO. in Gegenwart unterstöchiometrischer Mengen seifenbildender Basen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlun< des Fettsäure-Ausgangsmaterials in einem geschlossenen Reaktionsgefäß im Temperaturbereich von 170 bis 260 C vornimmt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß " man in Gegenwart von 0,5 bis 25 Mol%, vorzugsweise 1 bis 12,5 Mol%, SO2, 0,5 bis 25 Mol.%, vorzugsweise 1,0 bis 12,5 Mol% seifenbildender Alkali- und/oder Erdalkaliverbi düngen und 0,05 bis 2 Gew%, vorzugsweise bis zu 1,5 Gew% ■ ; Wasser - jeweils bezogen auf das Fettsäureausgangsmateric - arbeitet.
- 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß man in Gegenwart von 1,5 bis 8 Mol% SO2, 1,5 bis 10 Mol% seifenbildender Alkaliverbindungen und 0,2 bis 1 Gev % Wasser - jeweils bezogen auf das Ausgarigsmaterial bei Temperaturen von 180 bis 24O°C und einer Behandlungsdauer von 1 bis 6 Stunden arbeitet.
- 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß man neben oder anstelle gasförmig im Reaktionsraum zu geführten SO2 bei Reaktionstemperatur SO2 abspaltende SaI ze, insbesondere entsprechende Alkalisalze, einsetzt.
- 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet 3.0 daß man ein Fettsäuregemisch mit einem Gehalt von wenigstens 30 Gew%, vorzugsweise 40 Gew% und mehr, an mehrfach ungesättigten Fettsäuren einsetzt, wobei insbesondere natürliche Fettsäuregemische dem Verfahren unterworfen we den.130049/0220copyORfGfNAL INSPECTED3519983
- 6. Abwandlung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem offenen Reaktionsgefäß in Gegenwart von wenigstens 0,05 Gew% Wasser arbeitet und diesen Wassergehalt des Reaktionsgemisches während der Umsetzung aufrecht erhalt.130049/0220
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