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Meßvorrichtung für feuergefährliche, unter Druckschutzgas lagernde
Flüssigkeiten. Durch die Erfindung wird bezweckt, den an sich schon äußerst geringen
Gasverbrauch bei der Meßvorrichtung nach dem Hauptpatent noch weiter zu verringern.
Bei dieser Meßvorrichtung wird Gas überhaupt nur zu Beginn eines jeden Zapfv organges
verbraucht, und zwar während der kurzen Zeitspanne von der Öffnung der Ablaufleitung
an bis zum Augenblick, in dem die Flüssigkeit aus dieser Leitung austritt. Die Gesamtmenge
dieses Gases setzt sich zusammen aus der Gasmenge, die zum Ausgleich des in den
Gefäßen vorhandenen Überdruckes bei der Verbindung dieser Gefäße mit der Atmosphäre
entweicht, ferner aus der spannungslos gewordenen Gasmenge in dem einen -der beiden
Meßgefäße und endlich aus der in der Steigleitung vorhandenen Gasmenge, die sich
über der aus den Meßgefäßen nach der vorangegangenen Zapfung zurückgefallenen Flüssigkeit
befindet.
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Diese an sich kleinen Gasmengen werden nun nach: der Erfindung noch
weiter verringert, indem das Schutzgas nicht mehr, unmittelbär in das Meßgefäß,
sondern unterhalb der Flüssigkeitssteuerorgane in die Steigleitung eizugeführt wird.
Zu diesem Zweck ist die Schutzgasleitung unterhalb der genannten Steuerorgane in
die Flüssigkeitsleitung geführt und mit einem Steuerorgan versehen, das in der Zapfstellung
beide Leitungen gegeneinander abschließt, in der Außerbetriebslage dagegen die Gasleitung
mit dem unteren Teil der Steigleitung verbindet.
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Auf der Zeichnung ist die Meßvorrichtung nach der Erfindung mit den
in Betracht kommenden Teilen veranschaulicht.
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Abb. i ist eine teilweise im Schnitt dargesfellte Ansicht der Meßvorrichtung.
Abb. 2 und 3 geben verschiedene Stellungen des Absperrorgans zwischen Gasleitung
und Flüssigkeitssteigleitung an, während Abb. q. eine andere Ausführungsform und
Lage Mieses Absperrorgans veranschaulicht.
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Aus dem Lagerbehälter i führt die mit einem Gasmantel i i versehene
Steigleitung 16 zu dem Steuerorgan 17, von dem Leitungen 18, 1g zu den Meßgefäßen
2o, 21 führen. Diese sind über Leitungen 23, 2¢ mit dem Steuerorgan 22 für den Flüssigkeitsablauf
und
der an dieses angeschlossenen Ablaufleitung 25 verbunden. Die Steuerorgane 17, z2
werden gemeinsam durch den Hebel 33 bedient. Die Meßgefäße 2o, 21 sind oben durch
die Leitung 29 miteinander verbunden.
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Nach der Erfindung ist eine Gasleitung i i', die von dem Mantel i
i abgezweigt oder in den Gasraum des Lagerbehälters i führen oder auch unmittelbar
von der Gasquelle herkommen kann, zu einem Dreiweghahn 16' geführt, der in der Steigleitung
16 liegt. In der in Abb. i angegebenen Außerbetriebslage schließt der Hahn 16' das
untere Ende der Steigleitung 16 und die Gasleitung i i' kurz, wodurch die unterhalb
des Hahnes 16' in der Leitung 16 befindliche Flüssigkeit in den Lagerbehälter i
zurückfällt, während die Barüberstehende Flüssigkeit in ihrer Lage verbleibt. Dies
ist insbesondere die Flüssigkeit, die in demjenigen der beiden Meßgefäße 2o, 21
steht, das bei dem letzten Zapfvorgang zuletzt gefüllt wurde.
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Hierbei findet also nach Beendigung des Zapfens ein Rückfall der Flüssigkeit
aus dem gerade gefüllten Meßgefäß in den Lagerbehälter i nicht mehr statt. Dies
kann mit Rücksicht darauf in Kauf genommen werden, daß die bei Beginn des nächsten
Zapfvorgangs verlorengehende Gasmenge außerordentlich gering ist. Hierbei wird nämlich
nur die Gasmenge, die im unteren Teil der Steigleitung 16 über der aus diesem Leitungsteil
zurückgefallenen Flüssigkeit aufgespeichert wurde, in die Meßvorrichtung und ein
entsprechender Teil des in den beiden Gefäßen vorhandenen Gases aus diesem ins Freie
geschoben, bis Flüssigkeit nachdringt. Soll auf jeden Fall vermieden werden, däß
das eine der beiden hIeßgefäße 2o, 21 in der Außerbetriebslage mit der feuergefährlichen
Flüssigkeit gefüllt ist, so kann man nach Überführung :des Hahnes 16' in die in
Abb. i angegebene Stellung auch den Inhalt des zuletzt gefüllten Meßgefäßes nach
außen ablaufen lassen. Hierzu ist dann erforderlich, ein Schnüffelventil 2g', das
in der Leitung 2g angeordnet sein kann, zu öffnen. Die dann durch das Schnüffelventil
29' in die Meßgefäße eindringende Luft verdünnt natürlich das in diesen befindliche
Schutzgas, immerhin aber nur in solchem Grade, daß es noch als Schutzgas wirkt.
Außerdem wird .dann bei Beginn des nächsten Zapfvorgangs dieses durch Luft verdünnte
Schutzgas mit der in dem unteren Teil der Steigleitung 16 vorhandenen Gasmenge,
die in der beschriebenen Weise zuerst in die Meßgefäße übertritt, vermischt und
dadurch wieder verbessert. Dadurch, daß man den Hahn 16' auf kurze Zeit aus der
in Abb. i angegebenen Lage in die Stellung nach Abb. 2 umstellt, hat man im übrigen
in der Hand, geringe Gasmengen in die Meßgefäße 2o, 21 einzulassen. Hierbei tritt
dann die in den Leitungen 18, ig und dem oberen Teil der Leitung 16 etwa vorhandene
Flüssigkeit ebenfalls in die Lagerung zurück.
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DieMeßvorrichtung nach der Erfindung, bei der hiernach an die Güte
des Schutzgases bewußt geringere Anforderungen gestellt werden als bei der Meßvorrichtung
nach dem Hauptpatent, kann auf einfache Weise auch so betrieben werden, daß das
Schutzgas in den Meßgefäßen 20, 21 hinsichtlich seiner Zusammensetzung auch den
höchsten Anforderungen genügt. Dies ist einfach dadurch zu erreichen, daß der Dreiweghahn
16' in der Außerbetriebslage nicht in die in Abb. i angegebene Stellung, sondern
noch um go° weiter in die Stellung nach Abb.3 gedreht wird. Wird der Hahn 16' nach
Abschluß des Zapfens in diese Lage gebracht, so fällt sämtliche in den Meßgefäßen
2o, 21 und den zugehörigen Leitungen befindliche Flüssigkeit in den Lagerbehälter
zurück, während gleichzeitig Schutzgas in die von Flüssigkeit freigewordenen Räume
übertritt. Im Betriebe kommt dann der Anordnung des Dreiweghahnes 16', dessen Zapfstellung
in Abb. 2 und dessen Außerbetriebslage in Abb. 3 angegeben ist, die Einschaltung
eines einfachen Hahnes i i" gemäß Abb. q. in der Leitung i i' gleich.
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Die beschriebene Meßvorrichtung weist außer den bereits erörterten
Vorzügen noch den Vorteil auf, daß sie im Aufbau einfacher ist als die Meßvorrichtung
nach dem Hauptpatent, weil die zwangläufige Verbindung des Gassteuerorgans mit den
Flüssigkeitssteuerorganen 17, 22 entfällt.