-
Druckluftbremse mit Zwei- und Dreidruckventil Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf Druckluftbremsen, deren Steuerventil aus einer Kombination eines
Zweidruck- mit einem Dreidruckventil besteht und die einen die beiden Ventile wirkungsmäßig
verbindenden Hilfsluftbehälter sowie einen zur Beschickung des Bremszylinders dienenden
Vorratsluftbehälter aufweisen, wobei die Steuerkammer des Dreidruckventils von einem
dieser Behälter aus unter Überwachung durch ein besonderes Ventil gefüllt wird.
-
Bei solchen ein Druckventil aufweisenden Bremsen ist für einen störungsfreien
Betrieb die Aufrechterhaltung es vorgeschriebenen Druckes in der Steuerkammer dieses
Ventils, d. h. deren völlige Dichtheit von hervorragender Bedeutung. Es ist deshalb
Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Einrichtung zu schaffen, welche die bisher
an der Steuerkammer zum Zweck des Entleerens bzw. zur Beseitigung von Überladungen
notwendige besondere Anzapfung, die natürlich wie jede derartige Zapfstelle eine
Undichtheitsquelle darstellt, wegfallen läßt, ohne daB dadurch die Möglichkeit des
Entleerens und der Beseitigung von Überladungen beeinträchtigt wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, .daB bei einer
Bremse der genannten Art ein zur Entleerung derselben dienendes Auslöseventii, das
die Füllung der Steuerkammer überwachende Ventil im Sinne der Öffnung mindestens
eines der von den letzteren gesteuerten Strömungswege beeinfluBt.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, ,und zwar zeigt Abb. i . das Schaltschema einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Druckluftbremse, wobei die Füllung
det Steuerkammer im Dreidruckventil
vom Hilfsluftbehälter B aus erfolgt, und Abb.2 eine erfindungsgemäße Druckluftbremse,
bei welcher die Steuerkammer vom Vorratsluftbehälter aus gefüllt wird.
-
Gemäß Abb. i ist an die Hauptluftleitung L das einen Membrankolben
i enthaltende Zweidruckventil 3 angeschlossen. Dieser Membrankolben_ steuert mit
seinem als Ventil wirkenden Teil 5 die Entlüftung des Raumes 7 des Dreidruckventils
9 und des eine Vergrößerung dieses Raumes bildenden Hilfsluftbehälters
B in die Aufnahmekammer K
und von dieser weiter über die Einheitsbremsbohrung
i i in den Bremszylinder C. Raum 7 und Behälter B sind mittels der Leitung 13 an
das Zweidruokventil3 angeschlossen, und die Einheitsbohrung i i ist in die von der
Kammer K ausgehende Leitung 15 eingeschaltet. Der jeweilige Druck in der AufnahmekammerK
wirkt auf einen Kolben 17, der ein Ventil i9 betätigt, mittels dessen die zur Füllung
der Steuerkammer A des Dreidruckventils dienende Verbindungsleitung 21 zwischen
dieser Kammer und dem Hilfsluftbehälter B überwacht wird. Von der K-Kammer führt
eine Leitung 23 zum Gehäuse des Auslöseventils 25. An diesem Ventil ist ein allseitig
bewegbarer Betätigungshebel 27 vorgesehen, durch den ein die Leitung 23 entlüftendes
Ventil29 aufgestoßen werden kann. Dieses Ventil öffnet bei seiner Bewegung seinerseits
ein weiteres Ventil 31, das zur Entlüftung einer zum Raum 33 des Ventils i9 führenden
Leitung 35 bestimmt ist.
-
Die Wirkungsweise der beschrie4enen Einrichtung ist folgende: Wird
zur Einleitung einer Bremsung der Druck in der Hauptluftleitung L erniedrigt, so
bewegt sich durch das damit entstehende Druckgefälle zwischen der einen und der
anderen Seite der Membran i diese unter Aufsteuerung des Ventils 5 nach rechts.
Über das geöffnete Ventil schießt jetzt sofort Druckluft aus dem Raum 7 und dem
B-Behälter über die Leitung 13 in die Aufnahmekammer K und der dadurch beaufschlagte
Kolben 17 betätigt das Ventil i9 im Sinne einer Absperrung der Leitung 21. Nach
Füllung der K-Kammer wird die weitere Entlüftungvom Raum 7 und Behälter B durch
die Größe der Einheitsbohrung i i zeitlich gesteuert. Diesem Verlauf des Druckfalles
entsprechend steuert das Dreidruckventil 9 in bekannter und daher nicht näher zu
beschreibender Weise die Beaufschlagung des Bremszylinders C mit Bremsluft aus dem
Vorratsluftbehälter R. Mit der Erreichung der Bremsabschlußstellung imZwei-undDrei.druckventil
ist dieBremsstufe eingestellt. Da der Druck in der Aufnahmekammer K bis zum Aufhören
des Bremsdruckes im Zylinder C, also praktisch bis zur völligen Lösung der Bremse
erhalten bleibt, ist das Ventil i9 bei allen Bremsstufen geschlossen, und nur im
nahezu und völlig gelösten Zustand ist die Speisung der Steuerkammer A vom H.ilfsluftbehälter
B aus über das geöffnete Ventil i9 möglich.
-
Soll nun z. B. aus dem gebremsten Zustand heraus die Bremse völlig
'entleert werden, wozu Voraussetzung ist, daß die Hauptluftleitung L von ihrer Speisequelle
abgesperrt wird, so wird der Hebel 27 des A slöseventils 25 im Sinne des Aufstoßens
des Ventiltellers 29 betätigt, wodurch eine Entlüftung der Aufnahmekammer K über
die Leitung 23 mit der Folge einer Öffnung des Ventils i9 durch den Kolben 17 stattfindet.
Durch die Betätigung des Hebels 27 wird aber nicht nur das Ventil 29, sondern überdies
auch das Ventil 31
geöffnet, so daß nun die Druckluft aus der Steuerkammer
A sowie aus dem Raum 7 und dem B-Behälter und auch aus dem Zweidruckventil über
den Raum 33 und die Leitung 35 ins Freie ausströmen kann. Der Kolbensatz des Dreidruckventils
9 geht in die Lösestellung, und d-er Zylinder C, dessen Entlüftung in langsamer
Weise schon über die Leitung 15 und die Bohrung i i eingesetzt hat, wird nun ebenfalls
völlig entleert und bleibt es auch, nachdem das Dreidruckventil inLösestellung verharrt.
DerDruck bleibt nur im Vorratsluftbehälter erhalten, falls dieser nicht durch andere
Mittel ebenfalls entlüftet wird, was aber keine Gefahr bedeutet, weil eine unzulässige
Beaufschlagung des Bremszylinders von R aus völlig ausgeschlossen ist. Nach Schließen
des Auslöseventils 25 ist die Bremsanlage wieder zur Neufüllung bereit.
-
Außer der völligen Entleerung der Bremse können durch entsprechend
kurzes Betätigen des Ventils 25 auch nur teilweise Druckerniedrigungen zur Beseitigung
von Überladungen der Kammer A und des B-Behälters erzielt werden. Beim Öffnen des
Ventils 25 in vollgelöstem Zustand der Bremse braucht das infolge der Drucklosigkeit
der Kammer K bereits offene Ventil i9 nicht besonders beeinflußt zu werden; die
Entlüftung erfolgt auf dem üblichen Weg über die Kammer 33, die Leitung
35 und die Ventilteller 31, 29.
-
Bei der Bremsanlage gemäß Abb.2 wird die Steuerkammer A im Dreidruckventil
vom Vorratsluftbehälter R aus gefüllt. Dementsprechend ist eine mit dem letzteren
in Verbindung stehende Leitung 40 vorgesehen, welche an Stelle der vom Hilfsluftbehälter
B kommenden Leitung 21 des ersten Beispiels in den Raum 33 mündet und sich zur Kammer
A fortsetzt. Der Strömungsweg 4o wird durch das Ventil i9 in der ebenfalls bereits
beschriebenen Weise überwacht. Bei Betätigung des Auslöseventils 25, z. B. zur völligen
Entleerung der Bremse, wird das Ventil 17, i9 im Sinne der Öffnung des Strömungsweges
4o beeinflußt und damit sowohl die Steuerkammer A als auch der Vorratsluftbehälter
R entleert. Durch die Druckerniedrigung in A bewegt sich der Kolbensatz des Dreidruckventils
schlagartig in die Lösestellung mit der Folge der ebenso raschen Entlüftung des
Bremszylinders C. Die Entleerung des Hilfsluftbehälters B und damit des Raumes 7
im Dreidruckventil geschieht in diesem Falle über das Zweidruckventil3 und die Leitungen
42,44 desselben in die Hauptluftleitung L.
-
Wie die vorstehenden Ausführungen zeigen, braucht auf Grund der vorliegenden
Erfindung die Steuerkammer A nur mehr mit d.;,r Fülleitung 21 bzw. 40 ausgerüstet
zu werden, während sich eine
besondere Anzapfung zur Entleerung
erübrigt. Damit ist ihre völlige Dichthaltung wesentlich leichter möglich als bisher.