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Fbrmplatte zur Herstellung von Zementdachziegeln in Schlagplattenmaschinen
nebst Verfahren zu ihrer Herstellung. Für die Herstellung von Zementdachziegeln
in Schlagplattenmaschinen werden in der Regel aus Eisenblech gepreßte Formplatten
benutzt, deren obere Fläche die Hohlform für die untere Fläche des zu schlagenden
Zementdachziegels bildet. Diese Formplatten werden in den Formkasten der Schlagplattenmaschine
eingelegt und werden in ihrer Arbeitsstellung von mehreren, z. B. sechs, Stützschrauben
getragen, die in einem wagerechten durchbrochenen Rahmen gelagert sind. Durch diesen
Rahmen treten auch die Ausstoßstempel hindurch, mittels deren nach dem Schlagen
des Dachziegels die Formplatte und der auf ihr geschlagene Dachziegel aus der Form
gehoben werden, damit sie abgenommen und zurr Trocknen des Ziegels in die Trockengestelle
getragen werden können. Der Rahmen, in dem die Stützschrauben gelagert sind, ist
deshalb durchbrochen, damit der Zement oder Beton, welcher etwa beim Hochheben oder
Abheben der Formplatte auf den Rahmen fällt, leicht abgefegt werden und durch die
Durchbrechungen nach unten fallen kann. Da in jeder Schliagpl!atten;maschine an
jedem Tage eine sehr große Zahl von Dachziegeln geschlagen werden, und da die Dachziegel
erst nach zwei oder drei Tagen genügende Festigkeit erlangt haben, um von den Formplatten
abgenommen und ohne dieselben zur weiteren Trocknung und Erhärtung abgelegt werden
zu können, ist die Zahl der Formplatten, «-elche für jede Schlagplattenmaschine
benötigt werden, eine große. Die Beschaffung dieser großen Zahl von eisernen Formplatten
ist bei den jetzigen Verhältnissen mit außerordentlichen Schwierigkeiten verknüpft.
Die Lieferzeit für die Formplatten - wenn sie überhaupt erhältlich sind - beträgt
mehrere Monate. Vor allem sind die Kosten der eisernen Formplatten so groß, daß
für die Beschaffung der für eine Schlagplattenmaschine erforderlichen Anzahl von
Formplatten der mehrfache Betrag derjenigen Kosten entsteht, welche für die Maschine
selbst aufzu-"venden sind.
Die Erfindung bezweckt, einen Ersatz
für die eisernen Formplatten zu schaffen durch Platten, welche zu einem Bruchteil
der Kosten für eiserne Unterlagsplatten erforderlichen in kurzer Zeit mit den vorhandenen
Mitteln in beliebigen Mengen erzeugt werden können und ohne weiteres in den vorhandenen
für die Benutzung der eisernen Formplatten gebauten Schlagplattenmaschinen zu verwenden
sind, deren Gewicht nicht oder nicht wesentlich größer ist, als das Gewicht der
eisernen Formplatten, und welche ebensogut wie die eisernen Formplatten die Beanspruchungen
durch die häufigen; kurz aufeinanderfolgenden. Schläge der schweren Schlagplatte
aushalten.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die Formplatten aus
bewehrtem Beton hergestellt werden, und zwar in einfacher Weise mit Hilfe einer
zur Schlagmaschine gehörigen eisernen Formplatte, indem deren untere Fläche zur
Abformung der oberen Fläche der bewehrten Betonformplatte benutzt wird.
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Beton als Material für die Formplatten ist bislang wohl besonders
deshalb nicht in Anwendung gekommen, weil eine Platte aus Beton, um die häufigen
starken Schläge der schweren Schlagplatte auszuhalten und nicht zuzerbTechen, eine
solcheDickeerhalten mußte, daß sie für die praktische Handhabung zu schwer wurde,
und weil auch die Kosten einer solchen Platte zu groß wurden. Wenn ferner auch eine
solche Betonplatte als Ganzes stark genug gemacht werden könnte, um die Schläge
auszuhalten, ist doch zu befürchten, daß die an ihrer profilierten Oberfläche vorhandenen
Rippen, Nasen und Vorsprünge durch die Schläge abgesprengt werden. Es erscheint
auch fraglich, ob die Oberfläche der Betonplatte wegen ihrer Rauheit geeignet ist
zur Abformung der Unterfläche des Dachziegels und zur leichten Loslösung vom Dachziegel
nach dessen genügender Erhärtung. Soll die Betonformplatte in der vorhandenen Dachplattenmaschine
verwendet werden, und wird sie während des Schlagens nur von einzelnen Punkten (den
Stützschrauben) unterstützt, so ist zu befürchten, daß sie dieser ungünstigen Beanspruchung
nicht gewachsen ist, während die zähe eiserne Platte diese Beanspruchung verträgt.
Läßt man dagegen die Betonformplatte mit ihrer ganzen unteren Fläche auf einer besonderen
in die Maschine eingelegten Platte aufruhen, so müssen erstens zu diesem Zwecke
wieder besondere Unterlagsplatten für die Betonformplatte hergestellt werden, und
zweitens besteht dann wieder die Gefahr, daß sich der herabfallende Zement auf dieser
tiefliegenden Unterlagsplatte festsetzt und von ihr nicht leicht entfernt werden
kann. Bleiben aber solche Teilchen auf der Unterlagsplatte liegen, so wird wieder
die Betonformplatte während des Schlagens nur an einzelnen Punkten unterstützt,
und es vergrößert sich somit die Gefahr ihres Zertrümmerns durch die Schläge der
Schlagplatte.
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Gemäß der Erfindung sollen nun alle diese Schwierigkeiten in folgender
Weise überwunden werden.
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Zur Formung der Betonforrnplatte und zu ihrer Lagerung während der
erforderlichen Abbindezeit werden die bei jeder Schlagmaschine bereits vorhandenen
eisernen Formplatten benutzt. Es brauchen also hierfür keine besonderen eisernen
Formplatten geschaffen zu werden. Zur Abformung der Betonformplatte wird hierbei
die untere Fläche der eisernen Formplatte benutzt. Diese untere Fläche weist zwar
wegen der Dicke der eisernen Formplatte eine Hohlform auf, welche nicht genau der
oberen Fläche der eisernen Formplatte entspricht, so daß die auf ihr abgeformte
Betonformplatte eine etwas abweichende Profilierung zeigt. Da die Blechstärke der
eisernen Formplatten jedoch nur etwa 2 mm beträgt, so sind die tatsächlich vorhandenen
Abweichungen so geringfügig, daß die auf den so hergestellten Betonformplatten geschlagenen
Dachziegel ohne Schwierigkeit sowohl miteinander als auch mit solchen Dachziegeln
verlegt werden können, welche auf den eisernen Originalformplatten hergestellt worden
sind, ohne daß der richtige Eingriff der Ziegel miteinander sowie die vollkommene
Abdichtung des Daches gefährdet wird. Auf den vorhandenen eisernen Formplatten kann
eine unbegrenzte Zahl von Betonformplatten abgeformt und bis zur genügenden Erhärtung
(also zwei bis drei Tage) gelagert werden. Die verwandten eisernen Formplatten können
dann neben den mit ihrer Hilfe erzeugten Betonformplatten weiter als Unterlagsplatten
in Schlagmaschinen für Dachziegel benutzt werden.
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Die Herstellung der Betonformplatten geht in folgender Weise vor sich:
Die eiserne Formplatte, welche zur Abformung der Betonformplatte benutzt werden
soll, wird mit ihrer oberen Fläche nach unten in einen hölzernen oder metallenen
Formrahmen gelegt, dann wird auf ihre jetzt oben liegende untere Fläche zunächst
eine dünne Schicht dünnflüssigen Zements aufgebracht, um dem Zementformstein eine
glatte Oberfläche zu geben. Dann wird, um dieser unteren dünnflüssigen Schicht das
überflüssige Wasser zu entziehen, eine Schicht trockneren Zements aufgebracht, dem
man zur Erhöhung der Zähigkeit Faserstoffe, wie z. B. Kälberhaare, Hanf- oder "Leinenfasern,
beimengen kann. Dann wird zur hinreichenden
Versteifung der Betonformplatte
in an sich bekannter Weise ein Drahtgewebe eingelegt, welches vorher mittels Preßformen,
ähnlich den zur Pressung der eisernen Formplatten benutzten, oder auch einfach zwischen
zwei eisernen Formplatten selbst geprellt worden ist und dadurch eine der eisernen
Formplatte entsprechende Querprofilierung und Längsprofilierung erhalten hat. Hierauf
wird schließlich eine zweite Schicht trockneren Zements mit Einlagen von Faserstoff
o. dgl. aufgebracht. Nun wird die Oberform auf diese Schicht trockneren Zements
gelegt. Sie ruht auf letzterer zunächst nur mit ihren am meisten nach unten vorspringenden
Stellen auf. Durch Niederdrücken, Schlagen oder Rütteln wird sie in die Zementschicht
immer tiefer hineingearbeitet, wobei das überschüssige Material an den Seiten der
Form herausgepreßt wind. Das wird so lange fortgesetzt, bis die Oberform auf dem
Formrahmen oder auf ;besonderen, die Dicke der Platte bestimmenden Anschlägen aufruht.
Als Oberform kann wiederum eine eiserne Formplatte benutzt werden.
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In der Zeichnung ist die zur Herstellung einer bewehrten Betonformplatte
dienende Einrichtung beispielsweise dargestellt.
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Abb. i ist ein Schaubild einer eisernen Formplatte üblicher Bauart;
Abb.2 zeigt in größerem Maßstabe einen Formrahmen mit eingelegter eiserner Formplatte
und den zur Herstellung der Zementforinplatte erforderlichen Massen vor dem Auflegen
der Oberform im Querschnitt, ettva nach Linie 2-2 in Abb. i ; Abb. 3 ist eine schaubildliche
Darstellung der Drahtgewebeeinlage; Abb. 4 ist ein Querschnitt durch die Oberform
im Maßstab der Abb. 2; Abb. 5 ist eine schaubildliche Darstellung der fertigen Betonformplatte,
sind Abb. 6 eine Stirnansicht derselben; Abb. 7 ist eine schaubildliche Darstellung
einer- als Unterlags- und Stützplatte der Betonformplatte beim Schlagen der Ziegel
benutzten eisernen Formplatte.
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A ist .eine übliche eiserne Dachziegelformplatte, deren obere Seite
mit a1 und. deren untere Seite mit a2 bezeichnet ist. B ist der Formrahmen.
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C ist die Oberform. Mit D (Abb. 5 und 6) ist die fertige. Betonformplatte
bezeichnet, welche der Formplatte A entspricht, jedoch die vorerwähnten für die
Herstellung der Betonformplatten erforderlichen Abänderungen zeigt. A1 ist die als
Unterlage für die Betonformplatte beim Schlagen des Ziegels verwendete eiserne Formplatte,
dl ist eine Schicht dünnflüssigen Zements, d2 eine Schicht trockneren Zements mit
Einlage von Faserstoffen o. dgl., d3 eine Einlage aus Drahtgewebe, d4 die darauffolgende
Schicht trockneren Zements mit Einlagen aus Faserstoff o. dgl. d5 sind Vorsprünge
bzw. Verstärkungsrippen und de die Eckfüße der Platte D.
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Mit a' sind Aussparungen- in der eisernen Platte A'- und mit a6 die
an den Ecken dieser Platte befindlichen und zum Durchtritt der Füße d0 erforderlichen
Aussparungen bezeichnet.
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c4 ist eine die untere Fläche der Oberform C begrenzende eiserne Formplatte,
welche mit einer Masse c3 aus Beton o. dgl. hintergossen und mit entsprechenden
Ausschnitten für die Hohlräume cu und c° versehen ist, welche zur Abformung der
Verstärkungsrippen d5 bzw. der Eckfüße da dienen. Die Bildung der Hohlräume c5 und
ca erfolgt durch Aussparen der Masse c$ an den betreffenden Stellen beim Hintergießen.
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Die Dicke der nach dem angegebenen Verfahren hergestellten bewehrten
Betonformplatten braucht höchstens io mm zu betragen.