DE3615109C2 - Unterdach für mit Dacheindeckungsplatten eingedeckte Sparrendächer - Google Patents
Unterdach für mit Dacheindeckungsplatten eingedeckte SparrendächerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein
Unterdach für mit Dacheindeckungsplatten eingedeckte
Sparrendächer, bestehend aus Mineralfaser-Dämmplatten,
die auf einer auf den Dachsparren angeordneten
und mit einer folienartigen Dampfsperre abgedeckten
Schalung verlegt sind und die oberseitig
jeweils mittels einer wasserabweisenden, trittfesten Kaschierlage
abgedeckt sind, welche an zwei einander
benachbarten Plattenrändern seitlich über diese
vorsteht und die Ränder der Kaschierlagen der benachbarten
Dämmplatten überlappt, sowie aus darauf angeordneten,
vom First zur Traufe sich erstreckenden Konterlatten,
die Dachlatten tragen.
In diesem Zusammenhang ist
ein Unterdach bekannt (DE-OS 34 37 446),
welches rechteckförmige
Mineralfaserplatten mit einer einseitig aufgebrachten
überlappenden Kaschierlage und einen sogenannten Ver
stärkungsprofilträger besitzt. Der Verstärkungspro
filträger ist dabei an einer Längsseite der Mineral
faserplatten unterhalb der Kaschierlage angebracht und
soll verhindern, daß die Dämmplatten im eingebauten
Zustand durch die Dachlast zusammengedrückt werden
können. Hier wurde bereits erkannt, daß bei einer
Verwendung eines Verstärkungsprofilträgers Wärme-
bzw. Kältebrücken entstehen können, so daß dieser
deshalb aus zwei unterschiedlichen Materialien be
steht, und zwar aus einem Holzbalken mit einer aufge
brachten Dämmschicht aus Hartschaum.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das ein
gangs beschriebene bekannte Unterdach
derart zu verbessern,
daß die geschilderten Nachteile nicht mehr vorliegen,
und bei dem darüber hinaus ein Begehen der eingebau
ten Dämmlage ohne deren Verletzung gewährleistet ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die
Merkmale des Anspruches 1.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen
insbesondere darin, daß durch die unmittelbar anein
andergereihten Dämmplatten eine vollflächige Dämm
schicht vorliegt, die durch keine Wärme- bzw. Kälte
brücken unterbrochen ist. Durch die angegebene Druck
festigkeit von 50 kN/m² ist ferner eine Dauer
standsfestigkeit des Dämmstoffes bezüglich der sta
tischen Lastabtragung gewährleistet, wodurch es mög
lich ist, daß das Gewicht der Dacheindeckung nebst
Wind- und Schneelast unmittelbar, d. h. ohne Zwi
schenschaltung irgendwelcher Bohlen aus Holz bzw.
kraftübertragender Metallprofilträger oder ähnlichem,
von der Dämmlage aufgenommen werden kann. Ferner er
möglicht die gewählte Kaschierlage, daß die sonst üb
liche sogenannte Unterspannbahn entfallen kann, da
das vorliegende Unterdach gleichzeitig diese
Funktion übernimmt. Darüber hinaus kann das erfin
dungsgemäße Unterdach auch als sogenannte Not
deckung dienen, wobei diese auch über eine längere
Zeit funktionsfähig bleibt, wenn man die Überlap
pungsstöße der Kaschierlage verklebt. Diese Maßnahme
ist durch die spezielle Ausbildung der Kaschierlage
in vorteilhafter Weise möglich, da hierdurch deren
Diffusionsoffenheit nicht gefährdet wird, und zwar
aufgrund der Beschaffenheit der Kaschierlage selbst
und deren nur partielles Verkleben mit der jeweiligen
Dämmplatte. Die flächige Diffusionsoffenheit der Ka
schierlage würde nämlich bei einer vollflächigen Ver
klebung zunichte gemacht. Auf der anderen Seite muß
die Verbindung zwischen der Kaschierlage und der
Dämmplatte jedoch so fest sein, daß eine schubfeste
Verbindung vorliegt. Deshalb eignet sich besonders
eine punktförmige Verklebung, welche natürlich auch
streifenförmig ausgebildet sein kann. Mit dem Be
griff partiell sollen daher die vorstehend erwähnten
Verklebungsarten allgemein ausgedrückt werden, d. h.,
es soll keine vollflächige Verbindung vorliegen.
Schließlich ist das erfindungsgemäße Unterdach
derart trittfest ausgebildet, daß es begangen werden
kann, ohne dabei die Kaschierlage und die darunter
angeordneten Dämmplatten zu verletzen.
In zweckmäßiger Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Unterdachs
besteht die Kaschierlage aus einer
glasvliesarmierten Kunststoffolie, wobei die Dämm
platten aus gebundenen nichtbrennbaren Basaltfasern
bestehen. Ferner stützt sich die gesamte Dämmlage
traufenseitig nur als Verlegehilfe an einem Widerla
ger, wie einem Balken oder einem Brett, ab. Die Dach
lasten, wie Eigengewicht der Deckung sowie Wind- und
Schneelast, werden nämlich einerseits zum Teil durch
die druckfesten Dämmplatten selbst und andererseits
über die Grundlatten als Schub auf die Sparren abge
tragen.
Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele des er
findungsgemäßen Unterdachs anhand der Zeichnung
beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivisch dargestellte Anordnung
mehrerer flächendeckend aneinandergereihter
erfindungsgemäßen Dämmplatten,
Fig. 2 eine ausschnittsweise Vergrößerung nach Linie
II-II in Fig. 1 mit einer streifenförmigen
Verklebung zwischen der Kaschierlage und der
Dämmplatte,
Fig. 3 eine gemäß Fig. 2 entsprechende Darstellung,
jedoch mit einer punktförmigen Verklebung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Teil eines Steil
daches, welches das erfindungsgemäße Unterdach
aufweist, jedoch ohne Dachabdeckung,
Fig. 5 als Draufsicht einen Ausschnitt eines gedämm
ten Steildaches ohne Dachabdeckung, jedoch
mit einem Dachüberstand, und
Fig. 6 eine Schnittansicht gemäß der Linie VI-VI in
Fig. 5, jedoch mit Dachabdeckung.
Das Steildach in Fig. 4 besitzt Dachsparren 1, auf
die eine geschlossene Dachschalung 2, bestehend aus
einzelnen in der Zeichnung vereinfacht dargestellten
Profilbrettern 3, genagelt ist. Auf die Dachschalung
2 ist eine luft- und diffusionsdichte (gemäß DIN
4109) folienartige Zwischenlage 4 aufgebracht, welche
im vorliegenden Beispiel aus einer üblichen Bitumen
dachbahn nach DIN 52 143 besteht. Auf der Zwischen
lage 4 liegt eine Dämmlage 5 auf, die aus mehreren
flächendeckend auf Stoß aneinandergereihten gleichen
Dämmplatten 6 besteht. Mehrere solcher Dämmplatten 6
sind in Fig. 1 im Verbund gezeigt. Jede Dämmplatte 6
hat eine Druckfestigkeit von 50 kN/m2 und besteht aus
mit Kunstharz gebundenen Mineralfasern, vorzugsweise
Basaltfasern. Sie besitzt ferner auf ihrer oberen
Seite eine Kaschierlage 7, die mittels eines soge
nannten Hot-Melt-Klebers (Industriekontaktkleber)
flächenpartiell an dieser befestigt ist. In Fig. 2
und Fig. 3 sind hierzu zwei entsprechende Verklebe
möglichkeiten gezeigt, und zwar eine streifenförmige
Verklebung mit Streifen 27 und eine punktförmige mit
Punkten 28.
Jede Kaschierlage 7 besteht aus einem kunststoffbe
schichteten Polyester-Spinnvlies und ist diffusions
offen, jedoch gleichzeitig auch wasserabweisend
(schlagregendicht) und trittfest. Die Kaschierlage 7
steht an einer Längs- und einer Stirnseite jeder
Dämmplatte 6 8 cm über, so daß winkelseitig Überlap
pungsränder 8 und 9 entstehen. Wie aus Fig. 1, 4, 5
und 6 ersichtlich, werden jeweils die Stoßfugen an
einandergrenzender Dämmplatten 6 mittels der Überlap
pungsränder 8 und 9 überdeckt. Hierbei weisen die
Überlappungsränder 8 der längeren Seite der Kaschier
lage 7 jeweils in Richtung auf die Traufe 29, so daß
sämtliches Regenwasser oder sonstige Flüssigkeit im
mer in Richtung der Traufe 29 ablaufen kann.
Genau über den Dachsparren 1 sind Grundlatten 11 un
mittelbar auf die Dämmlage 5 aufgelegt und durch
Sparrennägel 12, welche durch die Dämmlage 5 und die
Zwischenlage 4 hindurchgreifen, an den jeweiligen
Dachsparren 1 befestigt. Auf die Grundlatten 11 sind
rechtwinklig zu diesen übliche Dachlatten 13 gena
gelt. Auf der Traufenseite 29 stützt sich die Dämm
lage 5 an einem Widerlager 14 ab, das im vorliegenden
Fall ein sogenannter Traufbalken ist.
Das in Fig. 5 ausschnittsweise gezeigte Steildach be
sitzt vom Prinzip her das gleiche Unterdach wie
in Fig. 1 bis 4 dargestellt. Lediglich bilden die
hier mit 15 bezeichneten Dachsparren einen ungedämm
ten Dachüberstand, wozu diese im Traufenbereich 29
jeweils durch einen Ausgleichsbalken 16 aufgedoppelt
sind. Als Widerlager für die Dämmlage 5 dient hier
ein Schalbrett 17, das sich gegen den Ausgleichsbal
ken 16 abstützt und an diesem unter Bildung eines
Wasserdurchtrittschlitzes 19 im Abstand von der Zwi
schenlage 4 befestigt ist.
In Fig. 6 ist ein Querschnitt eines Steildaches gemäß
Fig. 5 gezeigt, jedoch nunmehr in seiner fertigen
Ausbaustufe. Die Dachsparren 15 liegen hier auf einer
Fußpfette auf, die ihrerseits auf einer nicht näher
beschriebenen Außenwand 18 aufliegt, und sind auch im
Bereich des Dachüberstandes mit Profilbrettern 3 und
der Zwischenlage 4 abgedeckt. Hierdurch ist unterhalb
der Dämmlage 5 eine durchgehende Entwässerungsebene
vom First bis zur Traufe geschaffen, wozu auch bei
dem als Widerlager dienenden Schalbrett 17 der durch
gehende Längsschlitz 19 dient. Die Entwässerungsrich
tung ist durch einen Pfeil 21 angedeutet. Der Aus
gleichsbalken 16 ist durch Sparrennägel 22 an dem
Sparren 15 befestigt, wogegen die Grundlatten 11 in
diesem Bereich durch kürzere Nägel 23 wiederum an dem
Ausgleichsbalken 16 befestigt sind. Der Traufenab
schluß ist wie üblich ausgebildet und daher nicht nä
her beschrieben. Lediglich sei die Belüftung des
Daches kurz erwähnt, angedeutet durch die Pfeile 24
und 25. Als Abschluß des erfindungsgemäß gedämmten
Steildaches dienen Dachplatten 26, die jeweils in üb
licher Weise an den Dachlatten 13 eingehängt sind.
Claims (5)
1. Unterdach für mit Dacheindeckungsplatten (26) eingedeckte
Sparrendächer, bestehend aus Mineralfaser-Dämmplatten
(6), die auf einer auf den Dachsparren (1; 15) angeordneten
und mit einer folienartigen Dampfsperre (4) abgedeckten
Schalung (3) verlegt sind und die oberseitig
jeweils mittels einer wasserabweisenden, trittfesten Kaschierlage
(7) abgedeckt sind, welche an zwei einander
benachbarten Plattenrändern (8, 9) seitlich über diese
vorsteht und die Ränder der Kaschierlagen (7) der benachbarten
Dämmplatten (6) überlappt, sowie aus darauf angeordneten,
vom First zur Traufe sich erstreckenden Konterlatten
(11), die Dachplatten (13) tragen, dadurch gekennzeichnet,
daß die unmittelbar nebeneinander angeordneten
Dämmplatten (6) aus gebundenen Mineralfasern frei sind von Abstützungen aus andersartigem Material und eine Druckfestigkeit
von mindestens 50 kN/m² aufweisen und daß jede
Kaschierlage (7) aus einer diffusionsoffenen Folie gebildet
und nur bereichsweise mit der darunterliegenden Dämmplatte
(6) verklebt ist.
2. Unterdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kaschierlage (7) mit der darunterliegenden Dämmplatte
(6) in Punkten (28) oder Streifen (27) verklebt
ist.
3. Unterdach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kaschierlage (7) aus einer mit einem Glasvlies
armierten Kunststoffolie besteht.
4. Unterdach nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämmplatten (6) aus gebundenen Basaltfasern
bestehen.
5. Unterdach nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die aus den Dämmplatten (6) gebildete
Lage im Bereich der Traufe (29) an einem Widerlager, wie
z. B. einem Traufbalken (14) oder einem Traufbrett (17),
abstützt.
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