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Die
Erfindung betrifft ein Dämmelement für die Wärmeschutz-,
Brandschutz- und/oder Schallschutzisolierung eines geneigten Daches,
insbesondere für die Aufsparren-Dämmung oberhalb
von Dachsparren einer Schräg- oder Steildachkonstruktion,
wobei das Dämmelement eine aus einem Mineralfaserstoff
gebildete Dämmstoffplatte mit einer flächigen
Unterseite und einer flächigen Oberseite und eine auf der
Oberseite der Dämmstoffplatte angeordnete, obere Kaschierungsschicht
aufweist.
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Derartige
Dämmelemente werden zur Wärme-, Schall- und/oder
Brandschutzisolierung von Dächern eingesetzt, welche insbesondere
durch eine Schrägdach- oder Steildachkonstruktion gebildet werden.
Die Erfindung betrifft dabei solche Dämmelemente, die oberhalb
begehbarer statischer Bauelemente der Dachkonstruktion, insbesondere
oberhalb der Dachsparren als so genannte Aufsparren-Dämmung
angeordnet bzw. verlegt werden. Praktischer Einsatzfall der Aufsparren-Dämmung
ist beispielsweise die nachträgliche Sanierung oder Modernisierung
bereits vorhandener Schräg- oder Steildächer. Hierbei
werden zusätzlich zu einer vorhandenen Zwischensparren-Dämmung,
bei der die Dämmelemente in den Zwischenräumen
zwischen den wärmebrückenbildenden Dachsparren
eingebracht sind, die Dämmelemente von oben auf die Dachsparren
gelegt, so dass der Wärme-, Schall- bzw. Brandschutz besonders
wirksam realisierbar ist. Gegebenenfalls kann auf eine Zwischensparren-Dämmung
verzichtet werden, wodurch die Dachsparren raumseitig zum Zwecke
eines hohen optischen Wohnkomforts frei sichtbar sind.
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Derartige
Dämmelemente für die Aufsparrendämmung
weisen verdichtetes Mineralwollematerial in Plattenform als Dämmstoffplatte
auf, wobei die Mineralfaser beispielsweise aus Steinwolle oder Glaswolle
besteht. Die beiden großen Oberflächen der Dämmstoffplatte
bilden eine flächige Oberseite und eine flächige
Unterseite der Dämmstoffplatte, wobei die Oberseite als
diejenige Oberfläche bestimmt ist, die in der Verlegeanordnung
des Dämmelementes auf der Dachkonstruktion-, nach außen
gerichtet, also der Dachkonstruktion abgewandt orientiert ist, wogegen
die flächige Unterseite als die Oberfläche bezeichnet
ist, die in der Verlegeanordnung des Dämmelementes raumseitig
gerichtet ist, also der Dachkonstruktion zugewandt ist. Gemäß dem bekannten
Stand der Technik werden die Dämmelemente mit der Unterseite
der Dämmstoffplatte direkt auf die Dachsparren oder auf
eine die Dachsparren oberseitig abdeckende Holzschalung aufgelegt.
Eine derartige Verlegung der gattungsgemäßen Dämmelemente
ist aus der Druckschrift
DE
199 22 592 A1 bekannt. Mehrere Dämmelemente bilden
aneinandergefügt eine flächendeckende Dämmlage
zur Isolierung der Dachfläche oberhalb der Dachsparren
eines Schräg- bzw. Steildaches.
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Aus
der
DE 199 22 592
A1 ist es zudem bekannt, die an die Dachfläche
angrenzende Oberseite der Dämmstoffplatte mit einer vliesartigen
Kaschierungsschicht auszustatten, die beispielsweise aus kunststoffbeschichteten
Polyester-Spinnvlies besteht, welche punktuell oder streifig auf
der Dämmstoffplatte aufgeklebt oder aufgenäht
ist. Diese Kaschierungsschicht, welche wasserabweisend gegen Oberflächenwasser
und diffusionsoffen gegen Wasserdampf ist, dient vornehmlich als
Schutzmantel der Dämmelemente zum Schutz gegen Feuchtigkeitseinwirkungen.
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Nach
der Verlegung der Dämmelemente und während der
fortzusetzenden Montagearbeiten am Dach, z. B. beim Aufbringen der
Konter- und Dachlattung oder bei der Ziegeleindeckung, ist die Dämmlage
aus den Dämmelementen durch herabfallende Bauteile oder
durch unbeabsichtigte, i. d. R. kurzzeitige Fehltritte von Montagepersonal
punktuell besonderen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Außerdem
besteht eine erhebliche Ge fahr des Durchtretens infolge eines solchen
Betretens des flexibel auf den Dachsparren aufliegenden Dämmelementes im
Bereich zwischen den Auflagepunkten, was zu Unfällen führen
kann. Hieraus ergibt sich eine besondere Anforderung an die Dämmelemente
hinsichtlich einer höheren Druckbelastbarkeit und Widerstandsfähigkeit
bei Begehung gegenüber üblichen Dämmelementen,
beispielsweise den Dämmelementen für die Zwischensparren-Dämmung.
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Zur
Erhöhung der zumindest temporär wirkenden Trittsicherheit
solcher Dämmelemente sind im Stand der Technik verschiedene
Lösungen bekannt.
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Nach
bekannten Maßnahmen erreichen die für die Aufsparren-Dämmung
eingesetzten Dämmstoffplatten eine gute Eigensteifigkeit
und Druckfestigkeit durch die Verwendung von Mineralwollematerial
mit höherer und hoher Rohdichte von 100 kg/m3 bis
300 kg/m3 in Verbindung mit einer entsprechenden
Materialdicke von mindestens 80 bis 200 mm, wodurch eine quasi brettsteife
Produktcharakteristik resultiert. Diese Dämmstoffplatten
bieten eine gute temporäre Trittfestigkeit, erfordern aber
andererseits einen hohen Materialeinsatz. Dabei gereicht besonders
zum Nachteil, dass Mineralwollematerial mit steigender Rohdichte
eine zunehmende Wärmeleitfähigkeit und damit eine
Verschlechterung der Wärmedämmeigenschaften aufweist.
Außerdem sind derartige Dämmstoffplatten durch
ihr hohes Eigengewicht montageunfreundlich und erhöhen
die statische Gewichtskraft, die auf der Dachkonstruktion lastet,
erheblich. Ein weiteres Problem kann darin bestehen, dass aus baulichen
oder anderen Gründen, beispielweise aufgrund maximal zulässiger
Firsthöhen, die Dicke der Aufsparren-Dämmung begrenzt
ist, so dass die Verwendung derart steifer Dämmstoffplatten nicht
in Frage kommt.
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Das
aus der
DE 199 22
592 A1 bekannte Dämmelement umfasst ein Dämmteil
aus Mineralwollematerial von relativ geringer Rohdichte, in welchem
Stege aus höherverdichtetem Mineralwollematerial integriert
sind, welches eine gegenüber dem Mineralwollenmaterial
des Dämmteils erhöhte Druckfestigkeit aufweist.
Dadurch wird bei relativ geringem Gewicht und guter Wärmedämmeigenschaft
zwar die Steifigkeit des Dämmelementes verbessert, jedoch keine
vollflächige Druckfestigkeit erzielt, so dass eine Anfälligkeit
gegenüber punktueller Druckbelastung verbleibt. Darüber
hinaus ist diese Platte herstel lungsbedingt teuer, was sich sehr
ungünstig für die Marktakzeptanz auswirkt, zumal
es sich hier um ausgesprochene Massenprodukte handelt.
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Nach
der Druckschrift
EP
1 395 719 B1 , die sich allerdings mit der Dämmung
von Flachdächern befasst, bei der sich anders als bei Aufsparrendämmung
die Gefahr des Durchbrechens zwischen dem Sparren nicht stellt,
wird die höhere Druckfestigkeit der Dämmelemente
dadurch erreicht, dass die Mineralfaserbahnen, aus denen die Dämmplatten
hergestellt werden, in Längs- und/oder Querrichtung einer Kompression
unterworfen werden. Durch die Kompression in Längsrichtung
wird den Mineralfasern eine steile oder stehende Orientierung relativ
zu den großen Oberflächen der Dämmplatte
vermittelt. Eine solche Dämmplatte zeichnet sich somit
durch eine spezielle Faserorientierung aus, die eine erhöhte Druckfertigkeit
zur Folge hat. Um die Dämmplatten besser mit Schubkarren
und dergleichen befahren zu können, was bei Flachdachverlegung
gewünscht ist, wird entsprechend der vorgenannten Druckschrift
zusätzlich zur speziellen Faserausrichtung eine deutlich
erhöhte Materialdicke des Dämmmaterials und/oder
eine zugfeste Schicht im Bereich der großen Oberfläche
der Dämmplatte vorgesehen, welche der Dachkonstruktion
zugewandt ist. Diese zugfeste Schicht besteht aus einer Deckschicht
(
15) aus hochverdichteten Mineralfasern, in die ein reißfestes
Gittergewebe (
16) aus Glas-, Kunststoff- und/oder Textilfasern
eingebettet ist und auf welche ergänzend ein fadenverstärktes
Glasvlies (
17) als abschließende Kaschierung aufgeklebt
ist. Die Deckschicht (
15) besteht aus einer Fasermasse
von kurzen Mineralfasern mit einer hohen Schüttdichte von
300 kg/m
3, wobei die Deckschicht zur besseren
Verbindung der Mineralfasern einen erhöhten Bindemittelgehalt
von 14 Masse-% aufweist. Darüber hinaus weist die Dämmplatte
im Bereich der Oberfläche, welche der Dachkonstruktion
abgewandt angeordnet ist, eine Schicht (
13) aus Mineralfasern
mit höherer Faserdichte bzw. Bindemitteldichte auf. Der
beidseitige hohe Bindemitteleintrag in den Mineralfaserstoff der
genannten Schichten ist kostspielig und führt zudem zu
einem geringeren Brandwiderstand der Dämmplatte. Der Bindemittelgehalt
in Verbindung mit der erhöhten Rohdichte der Mineralfasern
der genannten Schichten bewirkt neben einem höheren spezifischen
Gewicht auch eine höhere Wärmeleitfähigkeit
des Dämmstoffes in diesem Bereich, was insgesamt das Wärmedämmvermögen
des Dämmelementes schmälert. Die im Stand der
Technik bekannten Maßnahmen zur Erhöhung der Druckfestigkeit
und zur Verbesserung des Tragverhaltens gehen zu Lasten anderer
notwendiger Eigenschaften des Dämmelementes. Insbesondere
ist aber die Herstellung dieses Produkts zu aufwendig und teuer,
so dass dieses Produkt kaum Marktakzeptanz besitzt.
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Ausgehend
von dem vorbeschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Dämmelement zu bereitzustellen, mit dem
die genannten Nachteile des Standes der Technik vermieden werden,
und insbesondere der konstruktive und herstellungsbedingte Aufwand
zur Gewährleistung der zumindest temporär wirkenden
Trittsicherheit des Dämmelementes verringert ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Dämmelement,
insbesondere Aufsparren-Dämmelement für Schrägdächer
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 14, der
nachfolgenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
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Die
Lösung sieht erfindungsgemäß vor, dass auch
auf der Unterseite der Dämmstoffplatte eine untere Kaschierungsschicht
angeordnet ist, und die untere und die obere Kaschierungsschicht
aus zugfestem Material gebildet ist.
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Unter
zugfestem Material wird im Folgenden ein Material verstanden, welches
in einem Zugversuch nach DIN EN 29073-3 für
Vliesstoffe, DIN EN 12654 für Textilglas-Garne,
ISO 4606 für Textilglas-Gewebe oder DIN EN 12311-1 für
Abdichtungsbahnen eine Mindestreißfestigkeit, die auch
als Höchstzugkraft, Bruchfestigkeit o. dergl. bezeichnet wird
von mehr als 150 N/mm aufweist. Die DIN EN 12311-1 wird üblicherweise
auch für die Bestimmung der Reißfestigkeit von
Unterdeckbahnen, die auch als Unterspannbahnen bezeichnet werden,
herangezogen.
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Mit
Hilfe der beidseitig der Dämmstoffplatte vorgesehenen zugfesten
Kaschierungsschichten gemäß der Erfindung wird
eine Biegezugfestigkeit in Längserstreckung der Dämmstoffplatte
erreicht, die eine für die Verlegeanordnung der Dämmelemente auf
der Schräg- oder Steildachdachkonstruktion ausreichende
temporäre Trittsicherheit bei minimaler Durchbiegung gewährleistet.
Dabei geht die Erfindung von Stabilitäts- und Mas severhältnissen
in entfernter Analogie zur Biegezugfestigkeit des Ober- und Unterzuges
eines Doppel-T-Trägers aus. Die auf die Dämmstoffplatte
aufkaschierten Schichten aus zugfestem Material schließen
das weniger zugfeste Mineralfasermaterial der Dämmstoffplatte
sandwichartig ein und ermöglichen so, die Festigkeitsanforderungen
an das Mineralfasermaterial der Dämmstoffplatte gegenüber
der herkömmlichen Ausführung im Stand der Technik
herabsetzen und insbesondere den konstruktiven Aufwand bei der Gestaltung
der Dämmstoffplatte wie auch den Materialverbrauch an Mineralwollmaterial
zu reduzieren. Infolge der erhöhten Biegefestikeit durch
die Verwendung eines Ober- und eines Unterzuges können
insbesondere Dämmelemente mit geringeren Dicken bei gleichzeitig
gesicherter temporärer Trittsicherheit zur Verfügung
gestellt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist das Mineralwollmaterial
einen laminaren Faserverlauf auf, der im Wesentlichen parallel zur
Oberseite und zur Unterseite gerichtet ist. Ein derartiger Faserverlauf
wird wegen seines hohen Wärmewiderstandes bevorzugt für
Wärmedämmungsmaßnahmen angewendet und
erfordert darüber hinaus keine weiteren verfahrenstechnischen
Maßnahmen zur Faserumorientierung während des
Herstellungsvorgangs.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Mineralfaserstoff der
Dämmstoffplatte eine Rohdichte von 80 kg/m3 bis
250 kg/m.3 auf. Aufgrund der biegesteifigkeitsverstärkenden
Eigenschaften von Ober- und Unterzug kann die Rohdichte gegenüber
einem herkömmlichen Produkt brettsteifer Charakteristik gleicher
Dicke um mindestens 10% ohne Einbussen bei der temporären
Trittsicherheit in Kauf zu nehmen reduziert werden In einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung weist die Dämmstoffplatte eine
Dicke in einem Bereich von 40 bis 100 mm, vorzugsweise in einem
Bereich von 40 bis 80 mm, insbesondere 40 bis 70 mm und besonders
bevorzugt 40 bis 60 mm auf.
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Die
erfindungsgemäßen zugfesten Kaschierungsschichten
erzielen eine Biegezugfestigkeit des Dämmelementes, die
es erlaubt, die Rohdichte der Mineralwolle der Dämmstoffplatte
und/oder deren Materialdicke zu reduzieren. Das führt zu
einer deutlichen Materialeinsparung und Gewichtsreduzierung bei
der Fertigung der Dämmstoffplatte. Zudem wird hierdurch
die Handhabung der Dämmelemente bei der Montage erleichtert
und das Gewicht und die Dicke der auf der Dachkonstruktion verlegten
Dämmschicht gemindert, was besondert bei Sanierungs- und
Modernisierungsmaßnahmen von Vorteil ist.
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Die
Konzentration der Festigkeit im Bereich der äußeren
zugfesten Kaschierungsschichten erlaubt es außerdem, dass
das Mineralwollmaterial einen geringen Bindemittelgehalt in einem
Bereich von 3 bis 4% aufweist. Damit können die Anforderungen der
Brandschutzklasse A1 erfüllt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform besteht die obere Kaschierungsschicht
aus einer wasserabweisend und diffusionsoffen ausgebildeten Kunststoffmembran,
welche die Eigenschaften einer Unterdeckbahn aufweist, vorzugsweise
aus Polyester-, Polyethylentherephthalat (PET) oder Polypropylen
(PP).
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Die
aufkaschierte Kunststoffmembran gewährleistet eine hohe
Zugfestigkeit und mechanische Belastbarkeit bei gleichzeitig geringem
Eigengewicht. Die wasserabweisende und wasserdampfdurchlässige
Ausrüstung hat zur Folge, dass das Wärmedämmvermögen
des Mineralfaserstoffes nicht durch eindringende Feuchtigkeit beeinträchtigt
wird. Damit erfüllen die erfindungsgemäßen
Materialeigenschaften der oberen Kunststoffmembran die Eigenschaften
einer Unterspannbahn, welche üblicherweise zur nachfolgenden Überdeckung
der verlegten Dämmschicht verwendet wird. Somit bildet
die erfindungsgemäße Kunststofffolie eine Unterdeckbahn, welche
dem Material einer Unterspannbahn entspricht und die bündig
auf der Dämmstoffplatte des Dämmelementes aufgebracht
ist. Folglich erübrigt sich ein der Verlegung der Dämmelemente
nachfolgender Arbeitsgang des Aufbringens der Unterspannbahn. Das
spart Montagezeit und -aufwand.
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Besonders
biegestabil und zugfest bei gleichzeitig geringem Eigengewicht und
ausreichender Diffusionsoffenheit sind Kunststoffmembrane mit einem
Flächengewicht in einem Bereich von 100 bis 400 g/m2, vorzugsweise in einem Bereich von 100
bis 300 g/m2.
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Eine
besonders gute Wasserdampfdurchlässigkeit der oberen Kaschierungsschicht
zum Zwecke einer dauerhaften Sicherung des Wärmedämmvermögens
der Mineralwolle der Dämmstoffplatte wird erzielt, wenn
die Kunststoffmembrane einen Wasserdampfdiffusionswiderstand (sd-Wert) von kleiner als 0,2 m diffusionsäquivalente
Luftschichtdicke aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform besteht die untere Kaschierungsschicht
aus einem Vlies oder einem Gewebe, insbesondere aus einem Glasfaservlies,
einem Glasseidengewebe oder einem Glasseidengittergewebe. Die erfindungsgemäße
untere Kaschierungsschicht gewährleistet so eine hohe Zug-
und Reißfestigkeit bei gleichzeitig geringem Eigengewicht
und diffusionsoffener Schichtstruktur. Diese Festigkeitseigenschaften
der unteren Kaschierungsschicht ermöglichen eine problemlose
punktuell belastbare Auflage der Dämmelemente auf der Dachkonstruktion.
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Ein
optimales Verhältnis zwischen Materialaufwand, Gewicht
und Festigkeit der untere Kaschierungsschicht ergibt sich, wenn
das Vlies oder das Gewebe ein Flächengewicht in einem Bereich
von 80 bis 300 g/m2, vorzugsweise in einem
Bereich von 100 bis 200 g/m2, aufweist.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Dämmelement
in einer modularen Verlegeanordnung an ein benachbartes Dämmelement
anfügbar, wobei an der oberen Kaschierungsschicht des Dämmelementes
mindestens ein die Dämmstoffplatte überragender Überlappungssteg
ausgebildet ist, der mit der oberen Kaschierungsschicht des benachbarten
Dämmelementes verbindbar ist. Damit wird eine dichtende Überlappung
der oberen Kaschierungsschichten von aneinander gereihten, benachbarten Dämmelementen
erreicht, wodurch in der modularen Verlegungsanordnung mehrerer
Dämmelemente eine durchgehend geschlossene, wasserabweisende obere
Kaschierungsschicht gebildet werden kann. Hierbei bewirkt die Verbindung,
z. B. durch Verklebung, zwischen Überlappungssteg und oberer
Kaschierungsschicht eine zusätzliche Verstärkung
der Zugfestigkeit der oberen Kaschierungsschicht. Eine Verklebung
kann in praktischer Weise durch ein beidseitig wirkendes Klebeband
realisiert werden, welches auf der Unterseite des Überlappungssteges vorkonfektioniert
ist.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Dämmstoffplatte
mindestens eine Fügefläche auf, die mit einer
Fügefläche einer Dämmstoffplatte des benachbarten
Dämmelementes komplementär korrespondiert. Daraus
ergibt sich einformschlüssiges, spaltfreies Aneinanderfügen
der Dämmstoffplatten über die gesamte Fügefläche,
was für die mechanische Festigkeit und die Wärmedämmwirkung
im Fügebereich der Dämmelemente zuträglich
ist.
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Sind
die Fügefläche der Dämmstoffplatte und
die Fügefläche der Dämmstoffplatte des
benachbarten Dämmelementes als Stufenfalz ausgebildet, bildet
sich eine ineinander greifende Überlappung der Dämmstoffplatten
heraus, die die Biegestabilität und die Wärmedämmwirkung
im Fügebereich der Dämmelemente zusätzlich
verbessert.
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In
einer zweckmäßigen Ausführungsform weist
die Dämmstoffplatte eine Längenerstreckung von
1500 mm bis 2000 mm und eine Breitenerstreckung von 600 mm bis 1000
mm auf. In dieser Größenordnung der Dämmstoffplatten
ist in der Verlegeanordnung eine Erstreckung eines Dämmelementes über
mehrere, statische Bauelemente der Dachkonstruktion, z. B. über
drei Dachsparren in üblicher Beabstandung, möglich.
Das erleichtert die Montagearbeiten und erhöht die Verlegeleistung
der Dämmschicht auf der Dachkonstruktion.
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Nachstehend
wird das erfindungsgemäße Dämmelement
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
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1 eine
perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen
Dämmelementes in Verlegeanordnung auf einer Dachkonstruktion,
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2 eine Seitenansicht auf das erfindungsgemäße
Dämmelement,
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3 eine Seitenansicht auf eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Dämmelements.
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1 zeigt
eine Verlegeanordnung des erfindungsgemäßen Dämmelementes 1 auf
drei parallel beabstandeten Dachsparren 2 einer auszugsweise
dargestellten Schrägdachkonstruktion 3, bei der sich
die Dachsparren 3 in der in 1 gezeigten Lage
und Beabstandung fortsetzen. Mehrere Dämmelemente, wovon
nur ein Dämmelement 1 in 1 dargestellt
ist, bilden aneinandergefügt eine flächendeckende
Dämmlage (Aufsparren-Dämmung) oberhalb der Dachsparren 2 der
Schrägdachkonstruktion 3 zur Wärmeschutzisolierung
einer nach außen angrenzenden Dachfläche (nicht
dargestellt). Die Zwischensparrendämmung sowie eine zum
Innenraum hin abschließende Verkleidung in an sich bekannter Ausführung
aus Unterkonstruktion und Gipskartonplatten sind nicht dargestellt Als
zentralen Bestandteil weist das Dämmelement 1 eine
Dämmstoffplatte 4 mit einer den Dachsparren 2 zugewandten
Unterseite 5 und einer den Dachsparren 2 abgewandten Oberseite 6 auf.
Die Dämmstoffplatte 4 ist aus Mineralwolle 7 gebildet,
wie zum Beispiel aus Glaswolle oder Steinwolle, mit laminarer Faserlage,
bei der die Mineralfasern im Wesentlichen parallel zu der Ober- und
Unterseite 5, 6 der Dämmstoffplatte 4 orientiert sind
und damit in der Verlegeanordnung des Dämmelementes 1 im
Wesentlichen parallel zur Dachfläche bzw. quer zu einer
Wärmetransportrichtung durch die Schrägdachkonstruktion 3 gerichtet
sind.
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Als
weitere Bestandteile des Dämmelementes 1 ist sowohl
auf der Unterseite 5 der Dämmstoffplatte 4 wie
auf der Oberseite 6 der Dämmstoffplatte 4 je
eine Kaschierungsschicht 8, 9 aufgebracht. Untere
und obere Kaschierungsschicht 8, 9 bedecken sandwichartig
und beidseitig die Dämmstoffplatte 4 und sind
mit der Unterseite 5 bzw. Oberseite 6 der Dämmstoffplatte 4 vollflächig
verbunden. Die obere, nach außen gerichtete Kaschierungsschicht 9 besteht
aus einer wasserabweisenden, diffusionsoffenen Kunststoffmembrane 10 aus
Polyethylentherephthalat (PET) und bildet damit gleichzeitig die
Unterdeckbahn, die eine übliche, gesonderte Verlegung einer
nicht dargestellten Unterspannbahn erübrigt. Die untere
Kaschierungsschicht 8, welche direkt an den Dachsparren 2 anliegt,
wird von einer Lage aus Glasfaservlies 11 gebildet, welche
vollflächig mit der Unterseite 5 der Dämmstoffplatte 4 verklebt
ist.
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Die
obere Kaschierungsschicht 9 des Dämmelementes 1 überragt
an zwei Fügeflächen 12a, b der Dämmstoffplatte 4 mit
je einem Überlappungssteg 13a, b. Damit ist in
einer Aneinanderfügung der modularen Dämmelemente 1, 1' eine Überlappung der
oberen Kaschierungsschicht 9 des Dämmelementes 1 mit
der oberen Kaschierungsschicht 9' eines benachbarten Dämmelementes 1' zu
bewerkstelligen. Unterhalb der Überlappungsstege 13a,
b ist jeweils ein beidseitig wirkendes Klebeband 14a, b
angeordnet (gut sichtbar in 2 und 3), mit dem nach Abziehen eines Abziehstreifens
der jeweilige Überlappungssteg 13a, b mit der
oberen Kaschierungsbahn 9' des jeweils benachbarten Dämmelementes 1' verklebt
wird. Für eine sorgfältige Verklebung sind die Überlappungsstege 13a,
b mindestens 3 cm bis ca. 10 cm breit.
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Die
Dämmstoffplatte 4 wird von vier seitlichen Stirnflächen 12a,
b, c, d umfasst, an denen in der Verlegeanordnung des Dämmelementes 1 jeweils
ein zum Dämmelement 1 identisches benachbartes
Dämmelement 1' (nicht dargestellt) mit seinen korrespondierenden
Stirnflächen 12'a, b, c, d stumpf gestoßen
werden kann oder ein Anschluss des Dämmelementes 1 an
nicht dargestellte Bauelemente der Schrägdachkonstruktion 3 hergestellt
wird.
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In
der in 3 in einer Seitenansicht dargestellten
Alternative kann die Dämmstoffplatte 4 von vier
seitlichen Fügeflächen 12a, b, c, d (nicht
sichtbar) umfasst sein, an denen in der Verlegeanordnung des Dämmelementes 1 jeweils
ein zum Dämmelement 1 identisches benachbartes
Dämmelement 1' (nicht dargestellt) mit seinen
korrespondierenden Fügeflächen 12'a,
b, c, d modular angefügt werden kann oder ein Anschluss
des Dämmelementes 1 an nicht dargestellte Bauelemente
der Schrägdachkonstruktion 3 hergestellt wird.
Bei Verlegung der Dämmstoffplatten ergibt sich aus der
schulterartigen Abstufung quasi eine Labyrinthdichtung, die Kältebrücken ausschließt.
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Die
zwei sich gegenüberliegende Fügeflächen 12a,
c der Dämmstoffplatte 4 sind jeweils als Stufenfalz 15a und 15c ausgebildet,
wobei der Stufenfalz 15a komplementär zu einem
Stufenfalz 15'c der korrespondierenden Fügefläche 12'c und
der Stufenfalz 15c komplementär zu einem Stufenfalz 15'a der
korrespondierenden Fügefläche 12'a der
aneinander gefügten Dämmelemente 1, 1' gestaltet sind,
so dass im Ergebnis die Dämmstoffplatten 4 und 4' der
Dämmelemente 1, 1' formschlüssig
ineinander greifen.
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Ausgehend
von einem üblichen lichten Abstand der Dachsparren 2 von
ca. 50 bis 60 cm, weist das Dämmelement 1, das
gemäß dem Ausführungsbeispiel drei Dachsparren 2 überdeckt,
eine Längenerstreckung von ca. 1500 mm bis 2000 mm auf.
Für die Fertigung der Dämmstoffplatte 4 ist
es günstig, wenn die Breitenerstreckung des Dämmelementes 1 ca.
600 bis 1000 mm beträgt. Im Ausführungsbeispiel sind
die als Stufenfalz 15a, c ausgebildeten Fügeflächen 12a,
c der Dämmstoffplatte 4 entlang der Breitenerstreckung
des Dämmelementes 1 vorgesehen. Fertigungs- und
verlegetechnisch ist es jedoch auch möglich und günstig,
zusätzlich oder alternativ die Fügeflächen 12b,
d als Stufenfalze 15b, d auszubilden, welche dann in der
Längserstreckung des Dämmelementes 1 orientiert
sind.
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- 1
- Dämmelement
- 2
- Dachsparren
- 3
- Schrägdachkonstruktion
- 4
- Dämmstoffplatte
- 5
- Unterseite
- 6
- Oberseite
- 7
- Mineralfaserstoff
- 8
- untere
Kaschierungsschicht
- 9
- obere
Kaschierungsschicht
- 10
- Kunststofffolie
- 11
- Glasfaservlies
- 12
- Fügeflächen
a, b, c, d
- 13
- Überlappungssteg
a, b
- 14
- Klebeband
a, b
- 15
- Stufenfalz
a, b, c, d
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19922592
A1 [0003, 0004, 0008]
- - EP 1395719 B1 [0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN EN 29073-3 [0014]
- - DIN EN 12654 [0014]
- - DIN EN 12311-1 [0014]
- - DIN EN 12311-1 [0014]