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Die Erfindung betrifft eine Platte zur Abdeckung und insbesondere Wärmedämmung von Wellplatten, vorzugsweise Faserzement-, insbesondere Asbestzementwellplatten, mit einem Element aus formbeständigem Material, insbesondere Wärmedämmaterial, vorzugsweise aus organischen oder anorganischen Wärmedämmstoffen wie geschäumten Kunststoffen, z. B. Polystyrol, geschäumten Gläsern-oder Schaumbeton, dessen Unterseite an die Profilierung der Oberseite von Wellplatten angepasst ist, sowie ein Verfahren zur Verlegung solcher Platten auf bestehenden Faserzementwelldächern.
Die Überdeckung von Wettptatten, insbesondere Asbestzementwetiptatten, kann aus mehreren Gründen notwendig sein. Zum ersten besteht vielfach das Problem, dass Faserzementplatten, insbesondere vor Jahrzehnten verlegte Asbestzementwellplatten, verwittern und dadurch Fasern oder Faserteile, insbesondere Asbestfasern oder Teile davon an die Umwelt freigesetzt werden, sodass eine Sanierung der Dachoberfläche notwendig erscheinen kann. Für solche Sanierungsarbeiten bestehen in vielen Ländern strenge Auflagen. So gibt es Bestimmungen, die bei einer Dachabtragung den Abtransport der Asbestzementplatten in Spezialwagen verlangen, bei denen die Ladefläche als Wanne ausgeführt ist und die Platten in Wasser gelagert abtransportiert werden müssen.
Ausserdem gibt es häufig Probleme bei der Entsorgung dieser Platten auf Deponien, sodass die Überdeckung einer Umdeckung in der Regel vorgezogen wird.
Des weiteren weisen mit Wellplatten gedeckte Dächer eine nur geringe Wärmedämmung auf, was im Zuge ständig steigender Energiekosten zu übermässigen Heizkosten führt. Ein weiterer Grund für eine Überdeckung liegt im sich ändernden Geschmack der Hausbesitzer, sodass vielfach aus optischen Gründen eine Dachüberdeckung durchgeführt werden soll.
Das deutsche Gebrauchsmuster G 92 17 757 schlägt beispielsweise vor, die Überdeckung mit transparenten Platten aus glasfaserverstärktem Kunststoff durchzuführen, die ebenfalls Wellenform aufweisen. Die Verlegung wird so durchgeführt, dass die Holzschrauben aus den Asbestzementplatten entfernt, die Kunststoffplatten aufgelegt und über den sichtbaren Bohrlöchern der Asbestzementplatten durchbohrt werden, sodass die ursprünglichen Bohrlöcher der Asbestzementplatten weiterverwendet werden können. Dieses Verfahren ist einerseits umständlich, und andererseits kann durch die Kunststoffplatten keine nennenswerte Verbesserung der Wärmedämmung erreicht werden.
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Weitere Vorschläge gehen dahin, die Wellenform der Welldachplatten auszugleichen bzw. einzuebnen, indem jedes-Wellental durch ein Element, z. B. ein Brett überbrückt wird. So entsteht auf der Dachoberseite eine mehr oder weniger ebene Oberfläche, die mit Folien als Dampfsperre, Dämmplatten etc. abgedeckt werden kann. Als Beispiele für diesen Lösungsansatz seien die deutschen Gebrauchsmuster G 91 04 350 und G 92 16
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Ausgleichselemente die Wellplatten im Wellental angebohrt werden, so dass Asbestfasern freigesetzt werden können und Wasser durch das Dach dringen kann. Dieses Eindringen soll gemäss dem G 92 16 688 durch das Vorsehen von Dichtungselementen unterbunden werden, was zusätzliche Kosten verursacht und die Verlegung erschwert.
Gemäss der DE 36 26 074 werden in den Wellentälern der Wellplatten Pfosten befestigt, auf denen eine oder mehrere Dämmschichten verlegt werden. Auch dieses Verfahren ist aufwendig und die Gefahr des Freiwerdens von Asbestfasern beim Befestigen der Pfosten gegeben.
In der EP 0 388 509 B1 ist eine Dämmplatte geoffenbart, die in Lattungen eingehängt werden kann und deren Oberseite so konturiert ist, dass Dachziegel direkt aufgelegt werden können. Die Absicherung einer solchen Verlegung, insbesondere bei grossen Windstärken und Schneelasten ist jedoch problematisch. Der Verbrauch von teurem Isoliermaterial ist beachtlich, wozu dessen hoher Herstellungsaufwand kommt.
Die DE 32 14 890 beschreibt eine Dämmplatte zur Abdeckung von Welldachplatten, wobei die Unterseite der Dämmplatte an die Profilierung der Oberseite der Wellplatte angepasst ist. Auf der Oberseite der Dämmplatte ist weiters eine Dichtungsbahn vorgesehen. Die Dämmplatten werden so verlegt, dass in Fallrichtung eine Fuge freibleibt. Durch diese Fugen hindurch werden Befestigungselemente für die Dämmplatten in die Wellplattenränder eingehängt. Diese Fuge verlangt allerdings eine Abdichtung in Form eines zusätzlichen Dämmelements und einer Abdeckkappe für dieses Dämmelement. Ausserdem besteht das Problem, dass die Dämmplatten auf den Wellplatten nicht direkt aufliegen können, da die aus den Wellplatten herausragenden Schraubenköpfe ein vollflächiges Aufliegen verhindern.
Die Dämmplatten werden nur im Randbereich, in dem die Befestigungselemente eine Vorspannung erzeugen, an die Wellplatte gedrückt ; auf der gesamten übrigen Plattenfläche besteht ein unerwünschter
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Abstand zwischen Dämm- und Weil platte. Dieser Abstand verringert auch die Begehbarkeit der Dämmplatten durch einen Dachdecker.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Platte zur Abdeckung von Wellplatten vor, die satt auf der Oberseite der Wellplatten aufliegen kann, ohne dass die Schrauben der Wellplatten entfernt werden müssen, die weiters an den Stössen zu allen benachbarten Dämmplatten eine hochwirksame Dichtung und Wärmedämmung herstellt und die schliesslich eine einfache und universell einsetzbare Verlegung ermöglicht.
Erfindungsgemäss werden die beschriebenen Aufgabenstellungen dadurch gelöst, dass an der Unterseite des Elements im Bereich der aus den Wellplatten vorstehenden Schraubenköpfe Ausnehmungen, insbesondere Längsnuten ausgebildet sind. Da die Grösse der Welldachplatten normiert ist und auch genaue Verlegungsvorschriften dafür bestehen, die auch die Stellen auf der Wellplatte angeben, an denen die Befestigung mittels Schrauben zu erfolgen hat, kann eine solche Dämmplatte vollflächig auf eine Wellplatte aufgelegt werden, ohne dass zuvor die Schrauben aus der Wellplatte entfernt werden müssen.
Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemässen Abdeckplatte besteht darin, dass an, insbesondere allen, Seitenkanten des Elements Stufenfalze oder Nut und Feder zur überlappenden Verbindung mit benachbarten Elementen ausgebildet sind. Somit entstehen bei der Verlegung keine störenden Kältebrücken.
Weitere wesentliche Vorteile bei der Verlegung der Elemente ergeben sich, wenn an der Oberseite Markierungen, insbesondere Kerben, angebracht sind, die den Verlauf der Wellenberge an der Elementunterseite anzeigen und wenn die Länge und Breite eines Elements im wesentlichen dieselbe Breite wie die Wellplatte aufweist.
In der Praxis erweist es sich als zweckmässig, wenn zwischen den Elementen und einer Aussenabdeckung, insbesondere durch zusätzliche Wellplatten, beispielsweise Faserzementwellplatten, Lufträume vorgesehen sind.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Verlegung von Abdeck- bzw.
Dämmplatten auf bestehenden Faserzementwelldächern. Dieses Verfahren ist gekennzeichnet durch das vollflächige Auflegen der Elemente auf jeweils einer
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Wellplattenbreite, sodass die Schraubenköpfe der Wellplatten in den Ausnehmungen an der Elementunterseite liegen, das Anordnen von Konterlatten auf der Elementoberseite in regelmässigen Abständen und das Befestigen, insbesondere Verschrauben, der Konterlatten mit der Dachunterkonstruktion durch die Elemente und die Wellplatten hindurch.
Zweckmässig wird pro Elementbreite eine Konterlatte über dem, einer Längskante am nächsten gelegenen, Wellenberg angeordnet. Dadurch ist gewährleistet, dass die Elemente immer mit dem Seitenfalz zusammengehalten werden und eine optimale Wärmedämmung gewährleistet ist.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhaft erläutert.
Dabei zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Dämmplatte in Draufsicht, Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie N von Fig. 1 und die Figuren 3 und 4 Anwendungsbeispiele für Dachüberdeckungen unter Verwendung von Platten gemäss den Figuren 1 und 2.
Zuerst auf die Figuren 1 und 2 Bezug nehmend. erkennt man eine rechteckiges Element 1, an dessen Seitenkanten Stufenfalze ausgebildet sind, die sich bei Überlappung benachbarter Elemente ergänzen, sodass benachbarte Elemente im wesentlichen dicht aneinanderliegen und keine Kältebrücken entstehen. Die Stufenfalze bestehen aus einem im wesentlichen rechteckigen, entlang einer Seitenkante verlaufenden Vorsprung 2,3 und einer damit zusammenpassenden Ausnehmung 2', 3'auf der gegenüberliegenden Seitenkante der Platte 1. Die Stufenfalze sind auf jeder Seitenkante ausgebildet, sodass sich ein Element allseitig mit benachbarten Elementen überlappend verbinden lässt. Zur leichteren Überlappung kann auf einem oder jedem Vorsprung 2,3 der Seitenkanten eine Abschrägung 4 vorgesehen sein.
Alternativ dazu kann eine überlappende und abdichtende Verbindung durch in den Seitenwänden ausgebildete Nut und Feder vorgesehen sein. Das Element 1 besteht aus einem formstabilen und vorzugsweise begehbaren Dämmaterial. Dafür geeignet sind organische oder anorganische Wärmedämmstoffe wie geschäumte Kunststoffe, z. B. Polystyrol, geschäumte Gläser und Schaumbeton. Die Breite der Dämmplatte entspricht etwa den Standardmassen für Wellplatten (Etemit-Platten). Dieses beträgt 1082, 5 mm. Die Oberseite der Dämmplatte ist im wesentlichen eben, die Unterseite an das Profil der Wellplatte angepasst. Auch dieses Profil ist genormt.
Es besteht aus sechs parallelen Wellen, deren Wellenberge einen Krümmungsradius von 50 mm und deren
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Wellentäler einen Krümmungsradius von 45 mm aufweisen (umgekehrt für die Elementunterseite).
Die Dicke der Dämmplatte ist vom gewünschten Wärmedämmungsgrad und vom zulässigen Gewicht abhängig, übliche Werte liegen zwischen 8 und 12 cm.
Im zweiten und im fünften Wellental der Elementunterseite ist jeweils eine Längsnut 5 angebracht. Da die Verlegungsvorschriften für Wellplatten festlegen, dass die Platten am zweiten und am fünften Wellenberg verschraubt werden müssen, ist somit garantiert, dass beim Auflegen der Elemente die aus der Wellplattenoberseite hervorragenden Schraubenköpfe in den Ausnehmungen der Dämmplattenunterseite liegen.
Um die Verlegearbeiten zu erleichtern, ist auf der Oberseite der Dämmplatte 1 zweckmässig über jedem Wellental eine den Verlauf des Wellentals anzeigende Kerbe 6 angebracht.
Es wird nun die Verlegung der erfindungsgemässen Dämmplatten auf einem bestehenden Wellplattendach beschrieben, das damit zu einem Unterdach umfunktioniert wird. Die Wärmedämmelemente werden von der Traufe beginnend Richtung First auf die Wellplatten aufgelegt, wobei jedes Element immer auf einer ganzen Wellplattenbreite liegt. Dadurch ist gewährleistet, dass einerseits die Schraubenköpfe der Wellplatten in den Längsnuten der Elemente liegen und andererseits sich die Verfalzung immer im Bereich der Seitenüberdeckung befindet. Die Eindeckungsrichtung kann rechts- oder linksseitig sein. Da Wellplattendächer im allgemeinen eine geringe Neigung aufweisen, müssen die Dämmplatten nicht unmittelbar an den Wellplatten befestigt werden.
Nach der Auflegung der Dämmplatten werden darüber Konterlatten angebracht, die durch die Elemente und die Wellplatten hindurch mit der bestehenden Unterkonstruktion verbunden, insbesondere verschraubt, werden. Es empfiehlt sich, bereits bei Beginn der Dämmplattenverlegung den Verlauf der Unterkonstruktion auf der Dämmplattenoberseite anzuzeichnen, damit die Konterlatten auch fachgerecht dort angeschraubt werden können. Der Abstand der Konterlatten zueinander soll etwa der Plattenbreite entsprechen, also pro Plattenbreite eine Konterlatte vorgesehen werden. Diese ist vorzugsweise am sechsten (dem letzten) Wellental der Dämmplatte aufzulegen, womit garantiert ist, dass die Wärmedämmelemente im Seitenfalz immer zusammengehalten werden, also geschlossen sind und eine optimale Dämmung gewährleistet ist.
Wenn aus Gründen der Schneebelastung der Abstand der Konterlatten geringer sein muss, so kann in der Mitte der Dämmplatte eine zusätzliche Latte als Auflage beigelegt werden. Diese muss aber nicht unbedingt mit der Unterkonstruktion verschraubt werden. Auf die Konterlattung
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kann die auf die gewählte Überdeckung abgestimmte Einiattung montiert werden. Als Eindeckungsmaterial kommen-in erster Linie asbestfreie Faserzementwellplatten in Frage, je nach Tragfähigkeit der Unterkonstruktion kann aber auch jedes andere geeignete Material, wie Ziegel, Schindeln etc. verwendet werden.
In den Figuren 3 und 4 sind zwei Beispiele für die eben geschilderte Überdeckung zu sehen, die dieselbe Konstruktion aufweisen, sich aber durch das gewählte Überdeckungsmaterial unterscheiden. Auf Sparren 10 ist eine Lattung 11 montiert, auf der Faserzementwellplatten 12 so angeordnet sind, dass sich ihre Seitenränder überlappen. Die Wellplatten 12 sind jeweils am zweiten und am fünften Wellenberg mit Schrauben 13 mit der darunter liegenden Einlattung 11 fest verbunden. Über diese Wellplatten sind die erfindungsgemässen Elemente 1 gelegt. Man erkennt, dass die Schraubenköpfe'13'in den Längsnuten an der Unterseite der Elemente Aufnahme finden. Zwei benachbarte Elemente bilden jeweils einen Stufenfalz.
Auf den Dämmplatten 1 sind Konterlatten 14, 14'angebracht, die mit durch die Damm- un Wellplatten hindurchragenden Schrauben mit der Lattung 11 verschraubt sind. Auf den Konterlatten sind Latten 15 montiert, die wiederum als Unterkonstruktion für die Überdeckung mit Wellfaserzementplatten 16 dienen. Die Überdeckung weist eine vom Zwischenraum 17 zwischen den Konterlatten gebildete Hinterlüftung auf. An sich reicht eine Konterlatte pro Dämmplattenbreite aus, doch da in den Figuren 3 und 4 ein Randabschnitt eines Daches dargestellt ist, ist eine zweite Konterlatte vorgesehen. Die Figur 4 entspricht der Figur 3 mit der Ausnahme, dass als Überdeckung Flachdachschindeln 18 gewählt wurden.
Ein Wellenberg des Dämmelements entspricht der dünnsten Stelle, ein Wellental hingegen der dicksten Stelle des Elements.