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Wärmedämmbahn zur Wärmedämmung eines Steildaches im Raum
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zwischen den Dachsparren, sowie hiermit gedämmtes Steildach Die Erfindung
betrifft eine Wärmedämmbahn zur Wärmedämmung eines Steildaches im Raum zwischen
den Dachsparren, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein hiermit gedämmtes
Steildach nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
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Es ist bekannt und in der Praxis weit verbreitet, eine Wärmedämmung
an Steildächern dadurch. herbeizuführen, daß Dämmstoffbahnen,insbesondere aus Mineralfaserfilz,
von der Innenseite her in den Raum zwischen benachbarte Sparren eingebaut und durch
eine innere, als Dampfbremse wirksame .Kaschierung gehalten sind, die mit einander
überlappenden Rand leisten die Innenflächen der Dachsparren übergreifen und dort
befestigt sind. Derartige Dämmstoffbahnen mit Mineralfaserfilz und Kaschierung,
insbesondere aus Aluminiumfolie, werden von der Anmelderin unter der Bezeichnung
"Rollisol" (eingetr. Warenzeichen) in großem Umfange hergestellt und vertrieben.
Eine besondere Bauform einer solchen Wärmedämmbahn ist beispielsweise aus der DE-PS
30 13 223 ersichtlich, bei der die Kaschierung aus einer armierten Aluminium-Verbundfolie
besteht und so besonders gute Sicherheit gegen Beschädigungen bietet, welche die
Dampfsperrwir-
kung in Frage stellen könnten.
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Die erläuterte Art der Wärmedämmung hat sich in der Praxis voll bewährt;
jedoch ist die auf diese Weise in das Steildach einbringbare Dämmstoffdicke begrenzt
auf die Dachsparrenhöhe unter Beachtung des weiteren Erfordernisses, daß an der
Oberseite des Dämmstoffes oder Dämmfilzes zu der an den Außenseiten der Dachsparren
verlaufenden Unterspannbahn bzw. zur Dacheindeckung hin ein Luftspalt von einigen
Zentimetern Höhe verbleiben soll, der eine einwandfreie Hinterlüftung der Wärmedämmbahn
gewährleistet. Da die freie Außenfläche des Dämmfilzes nicht exakt begrenzt ist
und der Dämmfilz nach dem Einbau noch etwas "aufgehen" kann, muß für die Höhe des
Hinterlüftungsspaltes noch mit einem gewissen Sicherheitszuschlag gerechnet werden,
so daß die tatsächlich unter Beachtung aller Erfordernisse einbringbare Dämmstoffdicke
häufig auf eine Größenordnung von 80 mm bis 100 mm oder, bei besonders hohen Dachsparren,
wenig darüber, begrenzt ist.
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Etwa aus der DE-OS 28 45 098 ist eine Wärmedämmbahn bekannt, die von
oben her zwischen die Dachsparren einbaubar ist und an ihrer Unterseite eine Kaschierung
als Dampfsperre aufweist, die über die seitlichen Ränder nach oben gezogen ist,
sowie an ihrer Oberseite eine vermutlich ebenfalls aufkaschierte Abdeckschicht besitzt,
die feuchtigkeitsabweisend oder wasserdicht ist. Die obere Abdeckschicht weist dabei
einen deutlich geringeren Dampfdiffusionswiderstand auf als die untere Dampfsperre
in Form einer Metallfolie, so daß eine Durchfeuchtung infolge Kondenswasser vermieden
werden kann.
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Derartige, von oben her einbaubare Wärmedämmbahnen be-Sitzen durchaus
Vorteile, die auch mit einer Unterspannbahn, die hierdurch ersetzt wird, nicht ohne
weiteres erzielt werden können. So schützt die Wärmedämmbahn die statisch beanspruchte
Dachkonstruktion vor
klimatischen Beanspruchungen und ergibt eine
sofortige Wärmedämmwirkung für eventuelle weitere Arbeiten im Dachgeschoßbereich.
Außerdem ist die ordnungsgemäße Verlegung der Wärmedämmbahnen von innen her gut
kontrollierbar.
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Dem stehen allerdings auch Nachteile gegenüber. So muß zu einer Anpassung
der Breite der Dämmstoffbahn an den jeweils vorliegenden Sparrenabstand die untere,
eine Dampfsperre bildende Kaschierungsbahn von den Seiten der Dämmstoffbahn abgehoben
werden, und nach erfolgter Anpassung der Breite wieder über die Seiten umgeschlagen
und so eingebaut werden. Damit ist die untere Kaschierungsbahn Beschädigungen ausgesetzt,
insbesondere.
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beim fugendichten Einpressen zwischen die Dachsparren, so daß die
Dampf sperrwirkung weitgehend verloren gehen kann, was bei Beschädigungen im Seitenbereich
der Dämmstoffbahn auch von der Innenseite des Daches aus nicht sichtbar ist. Weit-erhin
darf wegen der Gefahr einer Kondenswasserbildung an die Innenseite der die Dampfsperre
bildenden Kaschierung der bekannten Wärmedämmbahn kein weiteres wärmedämmendes Material
anschließen, so daß die erzielbare Dämmdicke auch hier jedenfalls im Hinblick darauf
begrenzt ist, daß die Unterseite der Wärmedämmbahn die Ebene der Innenflächen der
Dachsparren nicht überragen darf und daher die Dicke der Wärmedämmbahn entsprechend
geringer gewählt werden muß. Selbst bei einer extrem dicken Wärmedämmbahn, die bis
über einen Großteil der Höhe des Dachsparrens reicht, ergibt sich der weitere Nachteil
der Unhandlichkeit einer so dicken Dämmstoffbahn bei Lagerung, Transport und Montage
selbst dann, wenn das Wärmedämmmaterial gut biegbar gewählt wird und ein Verkauf
in Rollenform erfolgen kann. Insbesondere bei derartigen dicken Dämmstoffbahnen
ist die als Dampf sperre dienende Kaschierung in Form einer Metallfolie besonders
leicht Beschädigungen ausgesetzt.
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Ausgehend von dem Stand der Technik gemäß der DE-OS 28 45 098 liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Wärmedämmbahn der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Gattung zu schaffen, die bei einfacher und beschädigungssicherer Handhabbarkeit
und insbesondere Verlegbarkeit eine zuver.lässige Dämmung der gesamten verfügbaren
Dachsparrenhöhe ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
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Dadurch wird erreicht, daß die von oben her einzubauende Dämmstoffbahn
ebenso wie die untere, übliche Dämmstoffbahn mit offenen Flanken und offener Dämmstofffläche
ausgebildet ist, und sich von der unteren Dämmstoffbahn lediglich hinsichtlich des
Materials der Kaschierungsbahn unterscheidet. Daher kann die Herstellung, der Transport
und der Einbau der oberen Dämmstoffbahn völlig analog der in der Praxis ausgereiften
Vorgehensweise bei der üblichen unteren Dämmstoffbahn erfolgen und unterscheiden
sich die beiden Dämmstoffbahnen aus der Sicht des Benutzers lediglich durch den
Hinweis, ob der ansonsten unveränderte Einbau von oben oder von unten her erfolgen
muß. Eine Dampf sperre im Bereich der oberen Wärmedämmbahn entfällt völlig, da die
untere Wärmedämmbahn mit ihrer als Dampf sperre dienenden Kaschierung die Dampf
sperre auch für die obere Wärmedämmbahn übernimmt. Auch bei einer Dämmung über die
gesamte Sparrenhöhe ist die sich dadurch ergebende grosse Dämmdicke auf die beiden
einander gegenüber liegenden Bahnen aufgeteilt, so daß diese leicht handhabbar und
montierbar bleiben, nicht zuletzt auch mit Rücksicht auf die jeweils nur vorhandene
einseitige Kaschierung. Da die Dämmstoffe der oberen und der unteren Wärmedämmbahn
mit ihren offenen Flächen benachbart liegen, erfolgt zur Rauminnenseite und zur
Dacheindeckung hin ein jeweils sauberer und gut zu monticrendc definlerter Ahschluß
durch die jeweiliqe Kaschierungsbahn, so daß etwa die
Einhaltung
der erforderlichen Hinterlüftung an der Oberseite der oberen Kaschierungsbahn einerseits
und eine Bekleidung der Innenseite der Dachschräge andererseits keinerlei Schwierigkeiten
bereiten. Im Falle einer Verwendung eines Dämmfilzes als Dämmstoff bereiten im Hinblick
auf dessen große Nachgiebigkeit auch Schwankungen in der Dicke der Dämmstofflagen
oder in der Dicke der Dachsparren keine praktischen Schwierigkeiten, da die Dämmstoffbahnen
mit ihren freien, nachgiebigen Flächen weitgehend druckfrei aneinander anliegen
können.
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Durch die Maßnahme- des Anspruchs 2 wird zunächst erreicht, daß auch
die oberen Wärmedämmbahnen ebenso wie die unteren, üblichen Wärmedämmbahnen nach
dem Ausklappen der Randleisten in geeigneter Weise etwa durch eine Nagelung an den
benachbarten Stirnflächen der Dachsparren befestigt werden können, so daß sich auch
hinsichtlich der Montage insoweit keine Unterschiede ergeben.
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Da die oberen Wärmedämmbahnen durch ihr Eigengewicht dazu neigen,
zwischen den Dachsparren geringfügig durchzuhängen, läuft etwa eindringendes oder
vor dem Aufbringen der Dacheindeckung auftreffendes Wasser vom Befestigungsbereich
oder Nagelungsbereich weg in den mittleren Bereich der Sparrenfelder, von wo aus
ein Ablaufen nach unten erfolgen kann, so daß keine Durchfeuchtung der Dachsparren
durch die Durchdringungen der Nagelung oder dergleichen hindurch zu befürchten steht.
Im Unterschied zum Durchhängen einer an dieser Stelle vorgesehenen Unterspannbahn
mit darunter angeordnetem Hinterlüftungsspalt bringt ein Durchhängen der Kaschierungsbahn
der oberen Wärmedämmbahn keinerlei Probleme, da der Hinterlüftungsspalt an der Oberseite
der Kaschierungsbahn liegt und durch ein Durchhängen somit allenfalls vergrößert
wird.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe geht ein Steildach gemäß Anspruch
3 im Oberbegriff aus von dem aus der Praxis bekannten Stand der Technik mit von
innen her einge-
brachten Wärmedämmbahnen.
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Für den Fall der Verwendung von Mineralfaserfilz als gut kompressiblem
Dämmstoff ergibt sich in besonders vorteilhafter Weise durch die erfindungsgemäße
flankenoffene Ausbildung der oberen Wärmedämmbahnen die Möglichkeit der Verlegung
der oberen Wärmedämmbahnen quer zu den Dachsparren, wie dies für Unterspannbahnen
üblich und dem Dachdecker daher vertraut ist. Der Dämmfilz einer solchen Wärmedämmbahn
mit einer Dicke von zwischen beispielsweise 60 mm und 100 mm läßt sich problemlos
im Dachsparrenbereich auf eine Dicke von nur etwa 5 mm durch die ohnehin erforderliche
Befestigung wie Nagelung zusammendrücken. Dabei wird allerdings auch das seitlich
neben dem komprimierten Bereich liegende Mineralfasermaterial in einer Rundung mitgenommen,
so daß sich kein ganz vollflächiges Ausfüllen des Raumes zwischen den benachbarten
Dachsparren ergeben würde. Dies kann gemäß Anspruch 5 in vorteilhafter und einfacher
Weise dadurch vermieden werden, daß nach der Befestigung der Dämmstoffbahn zu beiden
Seiten jedes Dachsparrens ein Schnitt in die Unterseite des Dämmfilzes eingebracht
wird, der die Kaschierung nicht mehr berührt, jedoch das an der Oberseite des Dachsparrens
komprimierte Mineralfasermaterial mechanisch vom benachbarten Mineralfasermaterial
abtrennt, so daß dieses auffedern und an den Flanken des Dachsparrens sauber anliegen
kann.
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Als obere Wärmedämmbahnen können für die Verlegung quer zu den Dachsparren
und die Verlegung in den Dachsparrenfeldern dieselben bevorzugten Bahnen verwendet
werden, die mit seitlich eingeklappten Randleisten der Kaschierungsbahn geliefert
werden. Während die Randleisten für die Einbringung in die Sparrenfelder beide seitlich
ausgeklappt und, überlappend mit den Randleisten der benachbarten Wärmedmmbahn,
an den äußeren Stirnseiten der Dachsparren befestigt werden, wird bei einer Querverlegung
beginnend mit der Traufenseite der Dachschräge je-
weils nur die
untere der beiden Rand leisten einer befestigten Wärmedämmbahn ausgeklappt, während
die obere Randleiste in der eingeklappten Stellung verbleibt und vofl der unteren
Randleiste der nach oben nächst folgenden Wärmedämmbahn überdeckt wird. Die jeweils
unteren Randleisten ergeben somit eine schuppen- oder dachziegelartige gegenseitige
Überdeckung gegen ein Eindringen von ablaufendem Wasser. Die weiterhin eingeschlagenen
Randleisten hingegen sichern vor einem Eindringen von etwa durch Wind entlang der
Dachschräge nach oben getriebenem Wasser.
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Auf die Außenseite der Kaschierungsbahn der oberen Wärmedämmbahn ist
gemäß Anspruch 7 eine parallel zu den Dachsparren verlaufende Konterlattung auf
die Dachsparren aufgebracht, beispielsweise aufgenagelt, die einerseits den gewünschten
Anpreßdruck für die Kaschierungsbahn bzw.
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das komprimierte Mineralfasermaterial ergibt und andererseits zur
darauf abgestützten Dachlattung hin die gewünschte Höhe des Hinterlüftungsspaltes
sichert.
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In besonders bevorzugter Weise kann gemäß Anspruch 8 unter der Kaschierung
bzw. dem komprimierten Dämmfilz der oberen Wärmedämmbahn eine Stützlattung auf die
äußeren Stirnflächen der Dachsparren aufgebracht sein, um einerseits die Dämmhöhe
zu vergrößern und andererseits die Wärmebrückenwirkung der Dachsparren zu vermindern.
Als Material für die Stützlatten kommt neben Holz insbesondere Material ähnlicher
mechanischer Eigenschaften, jedoch mit größerer Wärmedämmwirkung in Frage, wie es
beispielsweise für trittfeste Mineralfaserplatten verwendet wird. Die Stützlatten
sollten eine erheblich geringere Breite als die Dachsparren besitzen, so daß sich
nur im Bereich der relativ schmalen Stützlatten die maximale Kompression des Dämmfilzes
ergibt und diese mit geringeren Druckkräften aufrecht erhalten werden kann. Bei
Verwendung derartiger Stützlatten, in etwas vermindertem Umfang jedoch auch ohne
eine solche Verwendung, ergibt
sich durch die verbleibende Höhe
des komprimierten Dämmfilzes an der Oberseite der Dachsparren eine gewisse Erhöhung
des dortigen Befestigungsbereiches gegenüber dem das Sparrenfeld überspannenden
Teil der oberen Wärmedämmbahn mit der Folge eines Wasserablaufes vom Befestigungsbereich
weg, was die weiter oben bereits geschilderten Vorteile ergibt.
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Da die Hinterlüftung an der Oberseite der Kaschierungsbahn der oberen
Wärmedämmbahn liegt, kann die obere Wärmedämmbahn ebenso wie natürlich auch die
untere Wärmedämmbahn unmittelbar bis zum Firstabschluß geführt werden, ohne daß
dort eine Belüftungsöffnung in der Ebene der oberen Kaschierungsbahn verbleiben
muß. Hierdurch eignet sich die obere Kaschierungsbahn in besonders vorteilhafter
Weise als geschlossene Noteindeckung vor dem Aufbringen der eigentlichen Dacheindeckung.
Dies kommt auch üblicher Praxis bei der Dacheindeckung in erheblichem Umfange entgegen,
da auch bei Unterspannbahnen, die wegen des darunter angeordneten Hinterlüftungsspaltes
eine Firstöffnung benötigen, häufig eine vollständige Eindeckung unmittelbar bis
zum First erfolgt, um so eine frühzeitige Noteindeckung, hier allerdings auf Kosten
der ordnungsgemäßen Hinterlüftung, zu erhalten. Gegenüber einer derart ordnungswidrig
angebrachten Unterspannbahn als Noteindeckung ergibt sich durch eine ordnungsgemäße
Anbringung der erfindungsgemäßen oberen Wärmedämmbahnen zur Bildung einer geschlossenen
Noteindeckung darüber hinaus der Vorteil der zugleich erzielten Wärmedämmung zusätzlich
zum Feuchtigkeits- und Staubschutz.
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Daher können weitere Arbeiten im Dachgeschoßbereich, und insbesondere
auch die Anbringung der unteren Wärmedämmbahnen, witterungsunabhängig und bequem
erfolgen.
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Da die grundsätzlich erforderliche Dampfsperre auf der warmen Seite
der Wärmedämmung durch die ohnehin vorhandene Kaschierung aller unteren Wärmedämmbahn
übernommen wird, ist hier, trotz relativ geringer Beschädigungsan-
fälligkeit,
natürlich besonders auf eine beschädigungsfreie ordnungsgemäße Anbringung zu achten.
Daher empfiehlt sich gemäß Anspruch 10 die Verwendung einer armierten Verbundfolie
insbesondere aus Metall als innere Kaschierungsbahn, wie sie beispielsweise aus
der DE-PS 30 13 223 bekannt ist, auf die wegen weiterer Einzelheiten insoweit Bezug
genommen wird. Sofern sich dennoch irgendwelche Beschädigungen ergeben sollten,
die von innen her gut sichtbar sind, kann problemlos eine Reparatur oder auch ein
Austausch der unteren Wärmedämmbahn von der Dachinnenseite her erfolgen, bevor sich
irgendwelche Schäden einstellen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
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Es zeigt Fig. 1 einen quer zu den Dachsparren geführten Schnitt.durch
ein erfindungsgemäßes Steildach mit einer erfindungsgemäßen Wärmedämmbahn, und Fig.
2 einen dachsparren-parallelen Schnitt durch ein Sparrenfeld.
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In der Zeichnung sind mit 1 Dachsparren bezeichnet, die mit einem
gegenseitigen Abstand von beispielsweise 600 mm und einer Bauhöhe von beispielsweise
150 mm vorgesehen sind und welche in der bekannten Weise über eine außenseitig angebrachte
Dachlattung 2 eine nicht näher dargestellte Dacheindeckung irgendeiner geeigneten
Bauart abstützen. Von unten her ist, wie ebenfalls üblich ist, zur Wärmedämmung
eine untere Dämmstoffbahn 3 in den Raum zwischen benachbarte Dachsparren 1 eingebracht,
die Dämmstoff 4, im Beisp:ie.lsfalle in Form von Mineralfaserfilz, sowie eine zur
Rauminnenseite hin weisende Ka-
schierungsbahn 5 aufweist, welche
bei der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform eine armierte Aluminium-Verbundfolie
sein möge, wie sie aus der DE-PS 30 12 223 bekannt ist. Die Kaschierungsbahn 5 weist
seitliche Randleisten 6 und 6a auf, die mit den Randleisten der benachbarten unteren
Kaschierungsbahn 5 überlappend an der mit 7 bezeichneten inneren Stirnseite der
Dachsparren befestigt und dort beispielsweise mittels Klammern gehalten sind. Die
Kaschierungsbahn 5 dient als Dampf sperre und weist eine diffusionsäquivalente Luftschichtdicke
sd von mehr als 100 m auf.
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Die Wärmedämmbahn 3 reicht nicht über die gesamte Höhe der Dachsparren
1, sondern im Beispielsfalle nur über eine.Höhe von 60 mm. Soweit die Dämmung alleine
durch die Wärmedämmbahn 3 erfolgen soll, könnte deren Nenndicke auf eine Höhe von
beispielsweise bis zu 110 mm vergrößert werden, jedoch könnte der Dämmstoff 4 der
Wärmedämmbahn 3 nicht über die gesamte Höhe der Dachsparren 1 reichen, da zur Dacheindeckung
bzw. zu einer darunter an der mit 8 bezeichneten äußeren Stirnseite der Dachsparren
1 angeordneten Unterspannbahn ein Hinterlüftungsspalt von mehreren Zentimetern Breite
verbleiben muß.
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Erfindungsgemäß erfolgt daher zusätzlich eine Wärmedämmung von oben
her mittels einer Wärmedämmbahn 9, die in der veranschaulichten bevorzugten Ausführungsform
Dämmstoff 10 ebenfalls in Form von Mineralfaserfilz und eine zur Außenseite bzw.
zur Dacheindeckung hin weisende Kaschierungsbahn 11 aufweist. Die Kaschierungsbahn
11 weist ebenso wie die Kaschierungsbahn 5 der unteren Wärmedämmbahn 3 seitliche
Randleisten 12 und 12a auf, die aus Fig. 2 ersichtlich sind und deren Aufgabe im
vorliegenden Einbaufall weiter unten noch näher erläutert wird.
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Die Randleisten 6 und 6a bzw. 12 und 12a, welche über die Breite des
jeweiligen Dämmstoffes 4 bzw. 10 seitlich vorstehen, werden für den Transport auf
den Rücken der-
jeweiligen Kaschierungsbahn 5 bzw. 11 umgeschlagen
oder umgefaltet, so daß sie beim Transport nicht seitlich über den Dämmstoff 4 bzw.
10 vorstehen. Bei der Montage der Wärmedämmbahn 3 in der aus Fig. 1 ersichtlichen
Weise werden die Rand leisten 6 und 6 a einfach seitlich ausgeklappt und an den
Stirnseiten 7 der Dachsparren 1 befestigt. Wie ohne weiteres ersichtlich ist, könnte
der Einbau der oberen Wärmedämmbahn 9 in völlig analoger Weise erfolgen, wobei die
Halterung der Randleisten 12 und 12a an den oberen Stirnflächen 8 der Dachsparren
1 durch Konterlatten 13 unterstützt wird, die auf der Außenseite der Randleisten
12 und 12a befestigt wären. Im bevorzugten Beispielsfalle ist jedoch in der weiter
unten noch näher erläuterten Weise eine unterschiedliche Einbaulage der Wärmedämmbahnen
3 und 9 gewählt worden.
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Die Wärmedämmbahn 9 braucht sich jedochvon der Wärmedämmbahn 3 grundsätzlich
durch nichts zu unterscheiden, mit Ausnahme des Diffusionswiderstandes der Kaschierungsbahn
11 gegenüber der Kaschierungsbahn 5. Während die Kaschierungsbahn 5 als Dampfsperre
an der warmen Seite der Dämmung dienen soll, muß verhindert werden, daß die Kaschierungsbahn
11 eine Dampfsperre an der kalten, also falschen Seite der Dämmung bildet. Daher
muß die Kaschierungsbahn 11 einen gegenüber der Kaschierungsbahn 5 erheblich verminderten
Dampf-Diffusionswiderstand besitzen. Hierzu steht eine Reihe von Materialien mit
diffusionsäquivalenten Luftschichtdicken von nur wenigen Metern oder sogar noch
etwas geringer zur Verfügung, die darüber hinaus auch zur Uebernahme der Funktion
einer Unterspannbahn ausreichend reißfest und wasserundurchlässig bzw. wasserdicht
im Sinne von DIN 456 bzw. DIN 4 108 Teil 3 sind. Es kommen auch Materialien als
Kaschierungsbahn 11 in Betracht, wie sie bislang als Unterspannbahnen tatsächlich
in der Praxis eingesetzt werden, so beispielsweise ein Material entsprechend einer
Gitterfolie auf der Basis von Polyethylen, wie es von der Firma Ewald Dörken AG
in 5804 Herdecke unter der
Bezeichnung "Delta-Foliengitter SPF"
als Unterspannbahnmaterial angeboten wird. Derartige Unterspannbahnen sind von ausreichender
Reißfestigkeit, Temperaturbeständigkeit und Wasserdichtheit, sowie im Beispielsfalle
durch Einbringen feiner Poren diffusionsoffen mit einer diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke
von sd von im Beispielsfalle 3,3 m.
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Durch die Konterlatten 13 erhält die Dachlattung 2 einen gewünschten
Abstand von beispielsweise 2 cm oder mehr von der Rückseite der Kaschierungsbahn
11, so daß dort die erforderliche Hinterlüftung und die Feuchtigkeit mitnehmende
Luftströmung zum First hin gewährleistet ist.
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Bei der veranschaulichten Ausführungsform ist die obere Wärmedämmbahn
9 quer zu den Dachsparren 1 und zur unteren Wärmedämmbahn 3 eingebaut, derart, daß
sie in der bei Unterspannbahnen üblichen Weise traufen- und firstparallel verläuft.
Bei der Montage wird mit der Traufenseite begonnen, und wird die in der Zeichnung
nicht näher veranschaulichte traufenseitige obere Dämmstoffbahn 9 im unmittelbaren
Anschluß an die Traufe verlegt. Die der Traufe benachbarte Randleiste 12 der Kaschierungsbahn
11 wird ausgeklappt, so daß Wasser in die Regenrinne ablaufen kann. Die gegenüberliegende
Randleiste 12a bleibt jedoch eingeklappt und dient in dieser Stellung dazu, vom
Wind das Dach entlang nach oben getriebenes Wasser abzufangen, damit es nicht in
die horizental verlaufende Fuge zwischen benachbarten Wärmedämmbahnen 9 laufen kann.
Über dertraufenseitigenerstenwär medämmbahn 9 wird sodann die nächste Wärmedämmbahn
9 eingebaut, wobei die Dachschräge und das Gewicht der Wärmedämmbahn 9 ein sauberes
Schließen der Fuge zwischen den beiden Dämmbahnen gewährleistet, wie dies bei 14
in Fig. 2 veranschaulicht ist. Die jeweils untere Randleiste 12 jeder Wärmedämmbahn
9 wird ausgeklappt und kommt über der eingeklappten Randleiste 12a der traufenseitig
benachbarten Wärmedämmbahn 9 zu liegen,
so daß ablaufendes Wasser
über die Fugen 14 hinweggeführt wird. Auf diese Weise kann das gesamte Dach mit
Wärmedämmbahnen 9 bis zum First versehen werden, da die Hinterlüftung in dem mit
15 bezeichneten Hinterlüftungsspalt zur Dachlattung bzw. zur Dacheindeckung hin
ausserhalb der Kaschierungsbahn 11 liegt und die erforderliche Luftzirkulation durch
entsprechende Lüftungsöffnungen wie beispielsweise Lüftungsziegel alleine in der
Dacheindeckung gewährleistet werden kann. Die vollständige Dämmung bis zum First
ist einerseits von Bedeutung für den Fall eines Ausbaues des Dachgeschosses in voller
Höhe bis zum First, und zum anderen für die Funktion der Kaschierungsbahnen 11 als
Noteindeckung zum sofortigen Witterungsschutz vor dem Aufbringen der Dacheindeckung
bzw. für einen Notschutz im Falle von Schäden an der Dacheindeckung. Durch den Anschluß
der firstseitigen Wärmedämmbahn 9 im Bereich der Traufe wird der beim Dachgeschoßausbau
nicht genutzte Spitzboden über der Kehlbalkenlage mit gedämmt und ist somit staubdicht.
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Die restliche noch fehlende Dämmstoffdicke wird in der Kehlbalkenlage
eingebaut.
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Bei der in der Zeichnung veranschaulichten speziellen Einbaulage der
Wärmedämmlagen 9 quer zu den Dachsparren 1 unter freier Überspannung der Sparrenfelder
und ohne Unterbrechung im Sparrenbereich kommt auch der Dämmstoff 10 an den äußeren
Stirnflächen 8 der Dachsparren 1 zu liegen. Bei Verwendung von Mineralfaserfilz
als Dämmstoff 10 ergeben sich hierdurch jedoch keine Probleme, da eine beispielsweise
100 mm dicke Lage aus Dämmstoff 10 in Form von Mineralfaserfilz problemlos auf eine
Dicke von etwa 5 mm lokal zusammengedrückt werden kann.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind im Beispielsfalle an den
äußeren Stirnflächen 8 der Dachsparren 1 unterhalb der Kaschierung 11 bzw. des Dämmstoffes
10 sparrenparallele Stützlatten 16 befestigt, um die Wärmebrückenwirkung der Dachsparren
1 zu vermindern und
dabei zugleich auch die einbaubare Dämmdicke
um ein gewisses Maß von beispielsweise 20 mm zu erhöhen, wozu im Vergleich zur Lage
der äußeren Stirnflächen 8 der Dachsparren 1 auch noch die Höhe des komprimierten
Dämmstoffes 10 im Sparrenbereich von beispielsweise 5 mm kommt.
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Die Stützlatten 16 können in der üblichen Weise aus Holz oder aus
einem besser wärmedämmenden Material bestehen, wie es beispielsweise für trittfeste
Mineralfaserpiatten bekannt ist, sind aber in jedem Fall in ihrer Breite erheblich
schmäler als die Dachsparren 1. Dadurch wird der Bereich maximaler Kompression des
Dämmstoffes 10 auf eine geringere Breite reduziert, so daß die Zusammendrü>.-kungmit
geringeren Kräften auf kleinere Dicken möglich ist. Ausgehend von dem aus Fig. 1
ersichtlichen Bereich maximaler Kompression des Dämmstoffes 10 zwischen jeder Stützlatte
16 und der darüber angeordneten Konterlatte 13 kann sich der Dämmstoff 10 zu den
beiden Rändern des zugehörigen Dachsparrens 1 hin schon etwas entspannen und Dämmwirkung
entfalten. An den Seiten jedes Dachsparrens 1 ist von unten her ein Einschnitt 17
in den Dämmstoff 10 eingebracht, der nicht voll bis zur Kaschierungsbahn 11 durchgeführt
ist oder diese gar verletzt, jedoch möglichst nahe an die Kaschierungsbahn 11 herangeführt
ist, um so den immer noch stark komprimierten Faserbereich zwischen-den Rändern
des Dachsparrens 1 vom neben den Rändern liegenden Nachbarbereich mechanisch zu
trennen und zu ermöglichen, daß der Dämmstoff 10 an den Flanken des Dachsparrens
1 auf federt und an diesen anliegt. Hierdurch wird das Sparrenfeld auch in diesem
Bereich vollflächig gedämmt. Dennoch ist vermieden, daß im Bereich der Dachsparren
1 zur Aufnahme der Dachsparren 1 im Dämmstoff 10 Dämmstoff entfernt werden muß,
was im Vergleich zur Führung zweier Schnitte mittels eines Messers oder eines sogenannten
Fuchsschwanzes nicht nur abfallintensiv, sondern vor allem arbeitsintensid wäre
und spezieller Werkzeuge bedürfte. Eine Vorfertigung derartif3er Lagermulden oder
dergleichen für
die Dachsparren 1 im Dämmstoff 10 scheidet infolge
schwankender gegenseitiger Abstände der Dachsparren 1 aus, so daß derartige Arbeiten
in jedem Falle am Montageort durchgeführt werden müßten.
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Ein erfindungsgemäßes Steildach zeichnet sich neben einer zumindest
die gesamte Sparrenhöhe überdeckenden Dämmdicke insbesondere durch problemlose und
saubere Montage ohne Spezialwerkzeuge aus. So ist es in manchen Gegenden beispielsweise
Aufgabe des Zimmermanns, auch die Dachlattung 2 noch anzubringen. Auch für diesen
stellt es keine Probleme dar, bei dieser Gelegenheit die Warmedämmbahnen9 mit einzubauen,
wodurch sofort ein klimatischer Abschluß des Dachgeschosses erzielt ist und etwa
ein Auswaschen der Holz imprägnierung der Dachspar ren 1 durch Regeneinflüsse ausgeschlossen
ist. Anschliessend kann der ordnungsgemäße Einbau der Wärmedämmbahnen 9 von der
Innenseite her kontrolliert werden und gegebenenfalls die Einschnitte 17 eingebracht
oder nachgebessert werden, wonach witterungsunabhängig und bereits voll gegenüber
klimatischen Einflüssen geschützt die Wärmedämmbahnen 3 angebracht werden können.
Auch deren Kaschierungsbahn 5 kann von innen her genau geprüft werden, so daß unentdeckte
Beschädigungen praktisch ausgeschlossen sind. Durchdringungen der Dämmung durch
Ent-Lüftungsrohre, Kamine, Antennen und dergleichen können problemlos ausgeführt
werden, wobei Nachdichtungen von innen erfolgen können.
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Bei einer Verlegung der Wärmedämmbahnen 9 quer zu den Dachsparren
1 erfolgt deren Anbringung in der für Unterspannbahnen bekannten Art und Weise,
so daß der diese Arbeiten ausführende Dachdecker oder Zimmermann die.gewohnten Arbeitsschritte
ohne irgendwelche besonderen Schwierigkeiten ausführen kann. Insbesondere ist auch
die Aufbringung der Wärmedämmbahnen 9 durch nur einen Mann bei Querverlegung möglich,
während im Falle einer Verlegung im Sparrenfeld parallel zu den Dachsparren 1
für
die Aufbringung der Wärmedämmbahnen 9 in aller Regel zwei Mann erforderlich wären.
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