DE3613165C1 - Hoergeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Hörgerät, insbe
sondere ein sogenanntes "Im-Ohr-Hörgerät" gemäß dem
Oberbegriff des Hauptanspruches.
Ein gattungsbildendes Im-Ohr-Hörgerät wird in dem
DE-GM 84 28 887 beschrieben. Mit dem bekannten Ge
rät soll ein kosmetisch dem Ohr angepaßtes Gerät ge
schaffen werden, wobei die Kammern zur Aufnahme der
elektrischen Bauteile und/oder deren Verschlüsse im
Gebrauch unsichtbar sein sollen und das eine gute
Lagesicherheit innerhalb des Ohres aufweisen soll.
Das bekannte Gerät besteht dabei vollständig aus
Kunststoff, aus dem die erforderlichen Kammern und
Kanäle ausgeformt sind und weist einen nach außen
vorstehenden Lautstärkeneinsteller auf. Um die erforder
liche Tragfähigkeit und Stabilität zu erreichen,
werden bei dem bekannten Gerät die heute üblichen,
eingefärbten Kunststoffe verwendet, die in ihrer
Farbcharakteristik als "schweinchenrosa" angespro
chen werden müssen. Durch das Einfräsen der Kammern
wird die Farbcharakteristik dieses Kunststoffes so
verändert, daß die nach außen gerichtete Abdeck
schicht dieser Kammern so dick sein muß, daß durch
diese dicke Schicht wieder die Farbstabilität er
reichbar ist.
Der nach außen vorstehende Lautstärkeneinsteller kann
ebenfalls nur aus einem relativ dicken Kunststoff
gefertigt werden, da andernfalls die erforderliche
Stabilität fehlt und - trotzdem sich das Hörgerät
mit seinem Ohrmuschelteil angeblich der Ohrmuschel
individuell anpassen soll - stört der nach außen
vorstehende Lautstärkeneinsteller weiterhin die
Ästhetik und ist sichtbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gat
tungsbildende Gerät dahin gehend zu verbessern, daß
das Gerät sowohl in der Farbe wie in der Form indi
viduell einem Ohr angepaßt werden kann, daß aber
trotzdem eine große Tragfähigkeit und Stabilität er
zielt werden kann, wobei gleichzeitig die Wartung
des Gerätes möglich ist, d. h. alle elektrischen Bau
teile jederzeit zugänglich sind, um somit kleinere
Reparaturen oder Einstellmaßnahmen vornehmen zu kön
nen.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran
sprüchen erläutert.
Mit anderen Worten ausgedrückt, schlägt die Erfin
dung ein Im-Ohr-Hörgerät vor, das farblich und ana
tomisch den Gegebenheiten der Ohrmuschel individuell
entspricht. Das Hörgerät besteht dabei zum einen aus
einer individuell und anatomisch angepaßten Edelme
tallschale, die sich durch eine gute Hautverträg
lichkeit und angenehme Tragweise bei hoher Stabili
tät auszeichnet. Bei derartigen Edelmetallschalen
können problemlos evtl. erforderlich werdende Fein
anpassungen vorgenommen werden. Die Edelmetallschale
wird durch Schweiß und Cerumen nicht in ihre Konsi
stenz beeinflußt, ist leicht zu reinigen und kann
mit relativ geringem Gewicht hergestellt werden.
In diese Edelmetallschale, vorzugsweise eine Gold
schale, wird ein individuell und anatomisch ange
paßtes Ohrmuschelteil aus Kunststoff eingebettet.
Dieses nach außen hin sichtbare Kunststoffteil
deckt die Edelmetallschale ab und besteht aus einem
Epithesenkunststoff, der farblich exakt der Hautfar
be des Ohres angepaßt werden kann. Der anatomische
Verlauf der Cavum conchae wird nach außen hin exakt
nachgebildet und die natürliche Hautfarbe des Kunst
stoffes bleibt auch durch äußere Einwirkung, wie
nachträgliches Bearbeiten durch Fräsen, Lichteinwir
kung usw., erhalten. In diesem Kunststoffteil wird
an der Rückseite ein Teil der erforderlichen elek
trischen Installationen untergebracht.
Im oberen Teil des Ohrmuschelteiles liegt im Be
reich der Cymba conchae das Mikrofon und öffnet
sich nach außen. Das Mikrofon wird mit einem licht
härtenden Kunststoff versiegelt. Die Schallein
trittsöffnung des Mikrofons liegt verdeckt unter
der auslaufenden Helix und Crura anthelicis. Diese
Lagerung an dieser Stelle bringt kosmetische Vor
teile und schützt vor unangenehmen Windgeräuschen,
so daß gleichzeitig technische Vorteile erzielt
werden. In der tiefsten Stelle der Cavum conchae
wird die Batterie untergebracht. In der Schale des
Gehörgangteiles öffnet sich gegenüberliegend der
Batteriekammer eine aufschwenkbare Batteriekam
merklappe, die sich ihrerseits wieder der anato
mischen Form der Concha anpaßt.
Der Hörer wird über Leitungen vom Ohrmuschelteil
getragen und wird weit unten im Zapfenteil des Gehör
gangteiles gelagert und in der Edelmetallschale mit
Silicon festgelegt.
Der Verstärker einschl. der erforderlichen logischen
Schaltung befindet sich im Ohrmuschelteil gegenüber
liegend der Mitte des Zapfenteiles des Gehörgangtei
les. Die Elektronik wird mit Silicon bzw. einem
lichthärtenden Kunststoff versiegelt, so daß gleich
zeitig ein Schutz gegen Feuchtigkeit erreicht wird.
Die vorzugsweise eingesetzte sensorgesteuerte Laut
stärkeneinstellung besteht aus je zwei Metallstiften,
die im Abstand von ca. 2 mm auf der Oberseite des
Ohrmuschelteiles münden und plan mit der Oberseite
abschließen. Dabei ist je ein Schaltstiftpaar zur
Anhebung bzw. zur Absenkung des Ausgangsschallpe
gels vorgesehen. Beim Berühren eines Sensors, d. h.
des Schaltstiftpaares, wird der zugehörige Transi
stor durchgeschaltet. Dabei bildet sich beim Be
tätigen des Sensors zur Absenkung bzw. Anhebung am
invertierenden Eingang des als Integrator geschal
teten Operationsverstärkers eine gegenüber dem
nicht invertierenden Eingang positive bzw. negative
Spannung aus. Dies bewirkt ein lineares Absinken
bzw. Anwachsen der Integratorausgangsspannung und
somit eine Erhöhung bzw. Absenkung des Widerstan
des. Dabei ändert sich der Frequenzgang des Hörge
rätes nicht.
Durch die zweiteilige Ausbildung des Hörgerätes
wird eine gute Wartungsfreundlichkeit erreicht. Das
aus Epithesenkunststoff bestehende Ohrmuschelteil
überdeckt die Randkanten der Edelmetallschale, die
dadurch unsichtbar bleibt. Dadurch, daß das erfin
dungsgemäße Gerät zweiteilig ausgebildet ist, kann
das eigentliche Gehörgangteil aus einem tragfesten,
die erforderliche Stabilität liefernden Werkstoff
und das Ohrmuschelteil unter Berücksichtigung ästhe
tischer Aspekte aus einem Epithesenkunststoff gefer
tigt werden. Der Epithesenkunststoff weist übli
cherweise nicht so große Tragfähigkeit auf wie an
dere Kunststoffe.
Die eingesetzte Sensorschaltung hat außer der opti
schen vorteilhaften Wirkung, nämlich, daß der bis
her erforderliche, üblicherweise als Rändelrädchen
ausgebildete Lautstärkeneinsteller vermieden wird, den
Vorteil, daß das Hörgerät auch für Patienten mit
schwergängigen Fingern, d. h., gichtigen Fingern, wie
sie insbesondere bei älteren Menschen vorkommen,
leicht hinsichtlich der Lautstärke einzustellen
sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol
gend anhand der Zeichnung erläutert.
Die Zeichnung zeigt dabei in
Fig. 1 schaubildlich eine Ansicht auf ein Hörge
rät von der Sichtseite des Gerätes aus
gesehen, in
Fig. 2 eine Ansicht auf ein Gehörgangteil bei
abgenommenem Ohrmuschelteil und in
Fig. 3 die Rückseite eines Ohrmuschelteiles.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Gehörgangteil und mit
2 ein Ohrmuschelteil bezeichnet, die gemäß Fig. 1
ineinander eingesetzt das eigentliche Hörgerät bil
den.
Das Gehörgangteil besteht aus einer nach außen kon
kaven Schale 3, an die sich ein rohrförmiges Zapfen
teil 4 anschließt, das an seiner Mündung verschlos
sen ist, wie dies aus der Teildarstellung in Fig. 1
erkennbar ist. In dieser Teildarstellung gemäß Fig.
1 sieht man auf eine Verschlußplatte 5, in der zwei
Öffnungen 6 und 7 vorgesehen sind. Im Boden der
Schale 3 ist eine Öffnung vorgesehen, die durch eine
Batteriekammerklappe 8 verschlossen werden kann.
Das Gehörgangteil 1 besteht aus Edelmetall. Ein sol
cher Werkstoff, vorzugsweise Gold, wiest die erfor
derliche Tragfähigkeit auf, ist individuell und ana
tomisch leicht anpaßbar und kann auch fein bearbei
tet werden, so daß entsprechende Korrekturen möglich
sind. Zusätzlich hat die Edelmetallschale den Vor
teil, daß sie durch Schweiß und Cerumen nicht in
ihrer Konsistenz irgendwie beeinflußt werden kann.
In Fig. 3 ist das Ohrmuschelteil 2 von der Rückseite
aus gesehen dargestellt, während Fig. 1 die An
sicht dieses Ohrmuschelteiles zeigt.
Auf der Rückseite des Ohrmuschelteiles ist eine Bat
teriekammer 9 ausgeformt, die über einen entspre
chenden Leitungskanal 10 mit einem Raum in Verbin
dung steht, der der Aufnahme eines Mikrofones 11
dient. In dem Kanal 10 können die enstpechenden
Leitungen verlegt werden. Nach Einsetzen der Bautei
le, können die Kammern und der Kanal durch einen
lichthärtenden Kunststoff verschlossen werden.
Bei 12 ist die eigentliche, in die Batteriekammer 9
einzusetzende Batterie dargestellt.
Weiterhin trägt die Rückseite des Ohrmuschelteiles 2
ein Verstärkerelement 14, das auch die logische
Schaltung enthält und an dieses Verstärkerelement 14
schließt über Leitungen ein Hörer 15 an, der in
einem Schallrohr 16 mündet, wobei dieses Schallrohr
mit der Öffnung 6 gemäß Fig. 1 in Verbindung ge
bracht werden kann. Die zweite Öffnung 7 in der
Platte 5 des Zapfenteiles 4 dient zur Aufnahme eines
Frequenzausgleichsrohres oder Belüftungsrohres, das
an der Oberseite des Ohrmuschelteiles 2 im Bereich
der dort erkennbaren Öffnung 20 mündet.
In Fig. 1 ist die mit dem Mikrofon 11 in Verbindung
stehende Mikrofonöffnung 17 erkennbar. Die Mikrofon
öffnung 17 oder entsprechende Schalleintrittsöff
nung liegt verdeckt unter der auslaufenden Helix und
Crura anthelicis, so daß dadurch einerseits ein kos
metisch vorteilhafter Ort für diese Öffnung geschaf
fen wird, andererseits Windgeräusche abgehalten wer
den.
In Fig. 1 sind weiterhin zwei Sensorschaltpaare 18
und 19 erkennbar. Diese Sensorschaltpaare bestehen
je aus zwei Sensorstiften, bei deren Berührung ein
zugehöriger Transistor durchgeschaltet wird. Dabei
bildet sich beim Betätigen des Sensors 18 bzw. 19
zur Absenkung bzw. Abhebung am invertierenden Ein
gang des als Integrator geschalteten Operationsver
stärkers eine gegenüber dem nicht invertierenden
Eingang positive bzw. negative Spannung aus. Dies
bewirkt ein lineares Absinken bzw. Anwachsen der In
tegratorausgangsspannung und somit eine Erhöhung
bzw. Absenkung des Widerstandes.
Die beiden Bauteile, nämlich das Gehörgangteil 1 und
das Ohrmuschelteil 2 können ineinander eingesetzt
werden, wobei ein Randbereich des Ohrmuschelteiles 2
den Randbereich der Schale 3 des Gehörgangteiles 1
übergreift und somit diesen Metallstreifen abdeckt.
Das Ohrmuschelteil 2 ist aus Epithesenkunststoff ge
fertigt, der sehr hautecht hergestellt werden kann.
Wesentlich ist, daß dieses Kunststoffteil nur die
Aufgabe hat, einmal die optische und anatomische An
passung zu gewährleisten, zum andern als Träger für
einen Teil der elektrischen Bauteile zu dienen,
während die Standsicherheit und Festigkeit des Ge
rätes durch das Gehörgangteil 1 geschaffen wird,
das entweder aus Edelmetall, vorzugsweise Gold oder
aus einem entsprechenden tragfesten Kunststoff be
steht. Der Herstellung aus Edelmetall ist aus vielen
Gründen aber der Vorzug zu geben.
Die beiden Bauteile, nämlich das Gehörgangteil 1 und
das Ohrmuschelteil 2 werden miteinander ebenfalls
durch einen entsprechenden, vorzugsweise lichthär
tenden Kunststoff verbunden und weisen dadurch die
entsprechende Gebrauchsfestigkeit auf, andererseits
können die beiden Bauteile leicht zu Reparatur- und
Wartungszwecken voneinander gelöst werden, wobei
dann alle elektrischen Einheiten der Wartungsperson
frei zugänglich sind.
Claims (9)
1. In eine Ohrmuschel einsetzbares Hörgerät mit
einem aus Kunststoff bestehenden Ohrmuschel
teil und einem in den Gehörgang einschiebba
ren zapfenförmigen, endseitig teilweise of
fenen Gehörgangteil sowie mit in dem Hörge
rät eingebauten elektrischen Bauteilen, näm
lich dem Mikrofon, einem Verstärker, einem
Hörer, einer Batterie und einem Lautstärken
regler, wobei das Ohrmuschelteil nach außen
konkav der Form der Choncha angepaßt ist, da
durch gekennzeichnet, daß
- a) das Gehörgangteil (1) und das nach außen
sichtbare Ohrmuschelteil (2) aus zwei mit
einander verbundenen und voneinander lös
baren Bauteilen gebildet sind, wobei
b) das Gehörgangteil (1) einteilig anschlie ßend an sein Zapfenteil (4) eine sich in die Ohrmuschel einlegende, nach außen kon kave Schale (3) trägt, die eine Batterie kammerklappe (8) aufweist,
c) das Ohrmuschelteil (2) aus einem Epithesen- Kunststoff besteht,
d) das Ohrmuschelteil (2) an seiner Rück seite konvex gestaltet sich in die kon kave Schale (3) des Gehörgangteiles (1) einlegt und an seiner Rückseite die Mikro fonkammer (11), die Batteriekammer (9), die Verstärkerkammer (14) und Leitungska näle (10 ) ausgeformt trägt, wobei die Mi krofonöffnung (17) im Bereich der Cymba- Conchae des Ohres liegt und sich nach au ßen öffnet.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hörer (15) im Zapfenteil
(4) des Gehörgangteiles (1) untergebracht ist.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehörgangteil (1) und
das Ohrmuschelteil (2) aus unterschiedlichen
Kunststoffen bestehen.
4. Hörgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehörgangteil (1) aus
Edelmetall geformt ist.
5. Hörgerät nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu dem Schallrohr (16), das
vom Hörer (15) in eine Öffnung (6) des Zap
fenteiles (4) führt, ein zweites Frequenzaus
gleichsrohr oder Belüftungsrohr im Zapfen
teil vorgesehen ist, das von einer Öffnung
im Zapfenteil (4) zur Außenseite des Ohrmu
schelteiles etwa im Bereich der Concha auri
culae zu einer Öffnung (167) führt.
6. Hörgerät nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lautstärkeneinstellung über eine Sensor
schaltung erfolgt und je zwei Sensorschalt
stifte (18, 19) an der Außenseite des Ohrmu
schelteiles (2) münden.
7. Hörgerät wenigstens nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Sensorschaltstiftpaar
(19) im Bereich der Concha auriculae an der
Außenseite des Ohrmuschelteiles liegt und
das andere Sensorschaltstiftpaar (18) der
Cymba conchae benachbart ist.
8. Hörgerät nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lautstärkeneinstellung über
eine Fernsteuerung erfolgt.
9. Hörgerät nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Festlegung der elektrischen Bauteile
an der konvexen Seite des Ohrmuschelteiles
(2) über einen lichthärtenden Kunststoff er
folgt.
Priority Applications (4)
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