DE3907839A1 - Hoergeraet - Google Patents
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- H04R25/65—Housing parts, e.g. shells, tips or moulds, or their manufacture
- H04R25/652—Ear tips; Ear moulds
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- H04R25/65—Housing parts, e.g. shells, tips or moulds, or their manufacture
- H04R25/658—Manufacture of housing parts
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein im Ohr zu tragendes Hörge
rät, insbesondere ein Concha- oder Gehörgang-Gerät mit einem
Mikrofon, Verstärker, Hörer, Schalter, Lautstärkesteller und
einer Mikrofonöffnung u.dgl. enthaltenden bzw. aufweisenden
Gehäuse, dessen Kontur im Bereich der Concha im wesentlichen
derselben bzw. dem Gehörgang entspricht.
Bekannte derartige Hörgeräte weisen in der Regel ein Gehäuse
auf, dessen Kontur im wesentlichen der Concha entspricht und
diese zumindest im Hinblick auf den Umfang überdecken.
Mit solchen Hörgeräten ergibt sich jedoch stets das Problem,
daß der Träger erhebliche Probleme mit der richtigen Ortung
der Geräusche hat.
Der Grund dafür dürfte darin gelegen sein, daß die menschliche
Ohrmuschel keinen einfachen Trichter darstellt sondern auch
wesentlich zur Ermöglichung einer gehobenen Analyse eines
Schalleindruckes, insbesondere zur Ortung von Schallquellen
nach Richtung und Azimuth dient.
So kommt es durch die Form der Ohrmuschel zu einer Verdopplung
der eintreffenden Schallsignale, da diese nicht nur auf direk
tem Weg in den Gehörgang gelangen, sondern auch über die
Helix, die eingerollte Helixkrempe, die Helixwurzel und die
Conchahöhle. Durch diesen Umweg legt der Schall einen um ca.
6,5 cm längeren Weg zurück, bis er in den Gehörgang gelangt,
wodurch es zu einer Verzögerung um ca. 0,2 ms kommt.
Die dadurch bewirkte Verdoppelung jedes Schallsignals dient -
ähnlich wie der zeitversetzte Schalleintritt bei beidohrigem
Hören - einer gehobenen akustischen Analyse, ohne die der
Mensch eine erhebliche Behinderung bei der Auswertung von
Schallsignalen aufweist.
Es ist klar, daß der geschilderte Effekt vollkommen verloren
geht, wenn in das betroffene Ohr ein herkömmliches "Im-Ohr"-
Hörgerät eingesetzt wird, das die Concha-Höhle ganz oder doch
zum größten Teil ausfüllt. Bei praktisch allen derzeit zur
Ausführung kommenden Im-Ohr-Hörgeräten füllt jedoch aus
Gründen des festen Sitzes im Ohr das Gerät die Concha-Höhle im
wesentlichen ganz aus, wobei es keine Rolle spielt, ob es sich
um ein industriell gefertigtes Standard-Gerät oder ein nach
individuellem Ohrabdruck gefertigtes Gerät handelt.
Der indirekte Schallweg über die Helix und Concha ist im Be
reich der Helixwurzel vollkommen blockiert und die auf der
Frontfläche, meist in deren unterem, dem Ohrläppchen näheren
Bereich, angebrachte Mikrofonöffnung wird vom indirekten
Schall nicht erreicht. Damit geht dem mit einem Hörgerät ver
sorgten Ohr eine wichtige Information zur Richtungsbestimmung
verloren.
Ein weiterer Nachteil entsteht dadurch, daß sich durch das in
den Gehörgang eingesetzte Gehäuse des Hörgerätes die am offe
nen Ohr durch Resonanzen im Gehörgang zu beobachtende Schall
druck-Überhöhung ("Schalldruck-Transformation") im Bereich ho
her Frequenzen nicht mehr ausbilden kann. Dieser Nachteil ist
natürlich auch bei anderen Hörgeräte-Bauformen zu beobachten,
bei denen das Ohr zwecks Verhinderung akustischer Rückkopplung
u.dgl. mit einer Otoplastik verschlossen wird. Zwar kann man
gerade bei Im-Ohr-Geräten durch die Möglichkeit, den Hörer
nahe am Trommelfell anzuordnen und durch eine Belüftungsboh
rung ("Venting") diesen nachteiligen Effekt teilweise aus
gleichen, im Prinzip bleibt er aber erhalten. Neben einer
ganzen Reihe anderer ungünstiger Einflüsse gehen damit auch
gerade die für gute Sprachverständlichkeit maßgebenden hohen
Frequenzen teilweise verloren.
Ziel der erfindungsgemäßen Ausbildung eines Im-Ohr-Hörgerätes
ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Hörgerät vorzu
schlagen, das auch eine gute Ortung von Schallquellen ermög
licht.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Kontur des
Gehäuses in dem der Anti-Helix zugekehrten Bereich von der
Kontur der Concha abweicht und zwischen der Concha-Höhle im
Bereich der Helix-Wurzel und der entsprechenden Seitenwand des
Gehäuses ein Freiraum verbleibt, in den eine an dieser Seiten
wand angeordnete Mikrofonöffnung gerichtet ist.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß der Schall auch über
die Helix und damit verzögert zum Mikrofon des Hörgerätes ge
langen kann. Damit wird eine bei den bisher üblichen Hörgerä
ten unvermeidliche wesentliche Verminderung der Möglichkeit
der Ortung einer Schallquelle vermieden. Weiters kommt es im
Freiraum zwischen dem Gehäuse und dem Rand der Concha, ähnlich
wie beim offenen Ohr, zu Resonanzerscheinungen, die zu einer
Überhöhung des Schalldruckes im Bereich hoher Frequenzen
führen und zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit
beitragen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß im Gehäuseinneren zwei auf das gemeinsame Mikrofon
wirkende, gleich lange Schallkanäle enthalten sind, wovon
einer in den erwähnten Freiraum zwischen der Seitenwand des
Gehäuses und der Concha-Höhle durch die Seitenwand und der an
dere durch die Frontseite des Gehäuses direkt nach außen
mündet.
Dadurch ergeben sich, insbesondere, wenn zwischen der Concha-
Höhle und der dieser gegenüberliegenden Wand des Gehäuses des
Hörgerätes ein relativ großer Freiraum verbleibt, Verhält
nisse, die sehr stark den natürlichen Gegebenheiten bei freiem
Ohr entsprechen.
Weiters kann aber auch vorgesehen sein, daß im Gehäuseinneren
zwei auf das gemeinsame Mikrofon wirkende Schallkanäle enthal
ten sind, von denen einer in den erwähnten Freiraum zwischen
der Seitenwand des Gehäuses und der Concha-Höhle durch die
Seitenwand und der andere durch die Frontseite des Gehäuses
direkt nach außen mündet, wobei zur Unterstützung des Verzöge
rungseffektes im indirekten Schallweg der in den Freiraum mün
dende Schallkanal länger als der in der Frontseite endende
Schallkanal ist.
Diese Maßnahmen ermöglichen eine Verstärkung des Effektes der
Verzögerung der Schallaufnahme über den indirekten Weg, wo
durch eine Verbesserung der Ortung der Schallquelle auch dann
möglich wird, wenn aufgrund der anatomischen Gegebenheiten nur
ein eher kleiner Freiraum zwischen der Concha-Höhle und der
Seitenwand des Gehäuses verbleibt.
Besonders günstig ist es wenn die Querschnittskontur des Ge
häuses im wesentlichen D-förmig, bzw. spiegelbildlich dazu,
ausgebildet ist.
Damit ergibt sich eine relativ einfache Form des Gehäuses, die
auch eine günstige Anordnung der eingebauten Bauteile ermög
licht und sicher im Ohr gehalten werden kann. So kann ein
solches Gehäuse im wesentlichen zwischen Tragus und Antitragus
gehalten werden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Her
stellung eines Gehäuses für ein erfindungsgemäßes Hörgerät
anzugeben.
Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses für ein
Hörgerät, bei dem das Gehäuse nach einem Ohrabdruck gefertigt
wird, wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Ab
druck von dem zwischen Tragus, Antitragus und dem sich
zwischen Tragus und Anti-Helix erstreckenden Ausläufer der
Helix begrenzten Bereich abgenommen und nach diesem das Ge
häuse gefertigt wird.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Bereich der
Concha, die zwischen der Helixwurzel und der Anti-Helix liegt,
frei bleibt. In dem dieser gegenüberliegenden Wand des Gehäu
ses kann dann auch eine Öffnung für das Mikrofon angeordnet
werden. Ein auf diese Weise hergestelltes Gehäuse kann dann
derart im Ohr getragen werden, daß es zwischen Tragus und
Antitragus gehalten wird.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 schematisch den Schalleintritt ins Ohr,
Fig. 2 schematisch ein in das Ohr eingesetztes erfin
dungsgemäßes Hörgerät,
Fig. 3 schematisch ein erfindungsgemäßes Hörgerät, das
teilweise in das Ohr eingesetzt ist, und
Fig. 4 ein Diagramm des Frequenzganges eines erfin
dungsgemäßen Hörgerätes.
Die menschliche Ohrmuschel stellt alles andere als einen ein
fachen Schalltrichter dar. Durch ihre Ausformung werden die
eintreffenden Signale verdoppelt und dadurch die Ortung von
Schallquellen nach Richtung und Azimuth ermöglicht und begrün
det so die besondere Fähigkeit zur akustischen Sprache und
Schallanalyse.
Wie Fig. 1 zeigt, kommt die Verdopplung dadurch zustande, daß
jedes Schallereignis den Gehörgang 1 auf zwei Wegen erreicht.
Einmal auf dem direkten Weg A und einmal auf dem Umweg B über
die Helix 2, die eingerollte Helixkrempe 3, die Helixwurzel 4
und die Concha-Höhle 5. Da der Weg B der Schallwelle im Mittel
um ca. 6,5 cm länger ist, trifft sie mit einer Verzögerung von
ca. 0,2 ms später ein als der direkte Schall über den Weg A.
Die dadurch bedingte Verdoppelung des Schallsignals und die
dabei verursachte zeitliche Verschiebung des Eintreffens der
beiden Schallsignale dient ebenso der gehobenen akustischen
Analyse, wie der zeitversetzte Schalleintritt beim beidohrigen
Hören.
Dieser Effekt geht bei den herkömmlichen Hörgeräten, durch die
die gesamte Concha ausgefüllt wird und bei denen das Mikrofon
bzw. die dafür vorgesehene einzige Öffnung im unteren Bereich
der Stirnseite des Gehäuses angeordnet ist, vollkommen verlo
ren. Bei umfangreichen Versuchen mit Hörgeräten, deren Ge
häuse 6 in der aus der Fig. 2 ersichtlichen Weise geformt
waren, hat sich gezeigt, daß dieser Nachteil der bekannten Ge
räte vermieden werden kann.
Bei diesen ist das Gehäuse 6 soweit verkleinert, daß es nur
mehr einen Teil der Concha-Höhle ausfüllt, so daß ein großer
Teil der Concha-Höhle 8 im Bereich der Helix-Wurzel 4 frei
bleibt.
Der in die Concha ragende Teil des Gerätes erhält damit im we
sentlichen einen "D"-förmigen Querschnitt und wird durch Tra
gus 10 und Anti-Tragus 11 an Ort und Stelle gehalten. Für das
rechte Ohr muß das Gerät spiegelbildlich zu Fig. 2 ausgebildet
sein.
Bei diesem ist nicht nur, wie üblich eine Schalleintrittsöff
nung 7 des Mikrofons an der Stirnseite des Gehäuses 6 sondern
auch noch eine weitere Mikrofonöffnung 7′ an der der Anti-
Helix 14 zugewandten, in der Fig. 2 mit Pfeilen gekennzeichne
ten Seitenwand 9 des Gerätes angeordnet, wie dies auch deut
lich aus der Fig. 3 zu ersehen ist, die das erfindungsgemäße
Hörgerät während des Einsetzens in das Ohr zeigt. Die in
diesen Schalleintritts- bzw. Mikrofonöffnungen 7, 7′ endenden,
nicht dagestellten Schallkanäle führen zu einem einzigen Mi
krofon, das ebenfalls nicht dargestellt ist. Dabei können die
Schallkanäle gleich lang, aber auch unterschiedlich lang ge
wählt werden, wobei in letzterem Falle der an der Seitenwand 9
endende Schallkanal zweckmäßigerweise länger als der an der
Frontseite in der Öffnung 7 endende Schallkanal ist.
Dadurch ergibt sich ein doppelter Effekt. Einmal ist der oben
geschilderte indirekte Schallweg über die Helix-Wurzel 4 nicht
behindert, so daß sich die Verdopplung des Schallsignals über
die Wege A und B (Fig. 1) gut ausbilden kann. Zum anderen fin
det - offenbar durch Resonanzerscheinungen im jetzt freien Teil
der Concha-Höhle 8 - bei hohen Frequenzen eine Schalldruck-An
hebung statt, die den Verlust durch den verschlossenen Gehör
gang wieder kompensiert.
Fig. 4 zeigt diesen Effekt, gemessen an der Meßpuppe KEMAR. An
einem Im-Ohr-Hörgerät gemäß der Fig. 2 wurde das Mikrofon ein
mal an der Stirnseite 6 angeordnet und einmal an der Seiten
wand 9. Mit dieser letzteren Anordnung ergibt sich, wie die
Kurve 12 zeigt, eine deutlich bessere Höhenwiedergabe 12 als
mit der herkömmlichen Anordnung, bei der sich die Kurve 13 er
gibt. Dabei zeigt sich weiters, daß die Kurve 12 weitgehend
jenen Verhältnissen entspricht, die sich an natürlichen Ohren
ergeben.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Hörgeräte-Gehäuses und An
ordnung der Mikrofonöffnung 7 trägt somit nicht nur zur Erhal
tung der "Schallverdopplung" bei, sondern liefert durch die
Höhenanhebung (Fig. 3) auch eine besonders gute Sprachver
ständlichkeit.
Claims (5)
1. Im Ohr zu tragendes Hörgerät, insbesondere ein Concha-
oder Gehörgang-Gerät mit einem Mikrofon, Verstärker, Hö
rer, Schalter, Lautstärkesteller und einer Mikrofonöffnung
u.dgl. enthaltenden bzw. aufweisenden Gehäuse, dessen Kon
tur im Bereich der Concha im wesentlichen derselben bzw.
dem Gehörgang entspricht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontur des Gehäuses (6) in dem der Anti-Helix (14)
zugekehrten Bereich von der Kontur der Concha (8) abweicht
und zwischen der Concha-Höhle (8) im Bereich der
Helix-Wurzel (4) und der entsprechenden Seitenwand (9) des
Gehäuses (6) ein Freiraum verbleibt, in den eine an dieser
Seitenwand (9) angeordnete Mikrofonöffnung (7) gerichtet
ist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuseinneren zwei auf das gemeinsame Mikrofon
wirkende, gleich lange Schallkanäle enthalten sind, wovon
einer in den erwähnten Freiraum zwischen der Seiten
wand (9) des Gehäuses und der Concha-Höhle (8) durch die
Seitenwand (9) und der andere durch die Frontseite des Ge
häuses (6) direkt nach außen mündet.
3. Hörgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuseinneren zwei auf das gemeinsame Mikrofon
wirkende Schallkanäle enthalten sind, von denen einer in
den erwähnten Freiraum zwischen der Seitenwand (9) des Ge
häuses und der Concha-Höhle (8) durch die Seitenwand (9)
und der andere durch die Frontseite des Gehäuses (6)
direkt nach außen mündet, wobei zur Unterstützung des Ver
zögerungseffektes im indirekten Schallweg der in den
Freiraum mündende Schallkanal länger als der in der Front
seite endende Schallkanal ist.
4. Hörgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittskontur des Gehäuses (6) im wesent
lichen D-förmig bzw. spiegelbildlich dazu ausgebildet ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses für ein Hörgerät
nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem das Gehäuse
nach einem Ohrabdruck gefertigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdruck von dem zwischen Tragus, Antitragus und
dem sich zwischen Tragus und Anti-Helix erstreckenden Aus
läufer der Helix begrenzten Bereich abgenommen und nach
diesem das Gehäuse gefertigt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0073888A AT389203B (de) | 1988-03-18 | 1988-03-18 | Im ohr zu tragendes hoergeraet |
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DE3907839A1 true DE3907839A1 (de) | 1989-09-28 |
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DE (1) | DE3907839A1 (de) |
DK (1) | DK126589A (de) |
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Legal Events
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