DE3840393A1 - Im ohr zu tragendes elektroakustisches geraet - Google Patents

Im ohr zu tragendes elektroakustisches geraet

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein im Ohr zu tragen­ des elektro-akustisches Gerät, insbesondere ein Im-Ohr und ein Kanal-Hörgerät für Schwerhörige, mit einer elektronischen Schaltung und einem Hörer, die in einem in den Gehörgang ein­ setzbaren Gehäuse, samt weiteren Einrichtungen, wie einen Lautstärkeregler und dgl. angeordnet sind.
Solche Geräte, insbesondere Hörgeräte für Schwerhö­ rige, bei denen die elektronische Schaltung ein Mikrofon um­ faßt, aber auch im Ohr zu tragende Tinnitus-Masker, Empfänger für induktive, bzw. infrarot- oder Hochfrequenz gesteuerte Übertragungsanlagen und dgl. mehr erfreuen sich in den letzten Jahren steigender Beliebtheit. Die fortschreitende Miniaturi­ sierung der Einzelteile hat dazu geführt, daß es heute möglich ist, die ganze Elektronik einschließlich der notwendigen elek­ tro-akustischen Wandler in einem - meist individuell nach Ohr­ abdruck hergestellten - Gehäuse unterzubringen, das so klein ist, daß es entweder ganz im Ohrkanal (äußeren Gehörgang) ge­ tragen werden kann oder gegebenenfalls nur noch einen Teil der Ohrmuschel (Concha) ausfüllt.
Diese Verkleinerung des ganzen Gerätes hat aber dazu geführt, daß auch die Bedienungselemente, wie z.B. Lautstärke­ steller und Aus/Ein-Schalter, so weit verkleinert werden mußten, daß heute viele der Benützer solcher Geräte ernsthafte Bedienungsschwierigkeiten haben. Aus Gründen der Platzerspar­ nis wird z.B. in bekannter Weise gerne der Ein/Aus-Schalter mit dem Lautstärkepotentiometer kombiniert. Bedenkt man aber, daß diese Potentiometer nur mehr einen Durchmesser von etwa 5 mm haben, so werden die Schwierigkeiten verständlich.
Oft werden die Geräte nach Benutzung nicht ordentlich abgeschaltet, weil die notwendigerweise nur schwach ausge­ prägte Raststellung des Schalters nicht erfühlt wird. Aber selbst bei ordentlicher Schalterbedienung macht dann beim Ein­ schalten das Wiederauffinden der richtigen Potentiometerposi­ tion Schwierigkeiten, weil die kleinen Steller mit normalen oder womöglich ungeschickten Fingern kaum mehr zu bedienen sind.
Die Problematik ist alt und z.B. schon von den noch wesentlich größeren, noch hinter dem Ohr zu tragenden Hörgerä­ ten für Schwerhörige bekannt. So hat man bei solchen Geräten etwa vorgeschlagen, den mechanischen Ein/Aus-Schalter durch einen Reed-Kontakt zu ersetzen, der beim Ablegen des Gerätes in sein Etui durch einen dort angebrachten Magneten das Gerät abschaltet. Ein anderer Vorschlag zielt darauf, einen etwa an der Batterielade angebrachten Schalter beim Ablegen des Gerä­ tes in sein Etui zwangsweise zu betätigen. Wieder ein anderer Vorschlag sah einen lageabhängigen Schalter vor, der beim Ab­ legen des Gerätes die Stromversorgung unterbrach. Alle diese Ideen haben sich in der Praxis nicht durchsetzen können, weil sie bei Nichtbenützung des Gerätes dessen Ablage an einem ge­ nau definierten Platz oder in einer genau definierten Position erfordern.
Ziel der Erfindung ist es, ein Gerät der eingangs er­ wähnten Art vorzuschlagen, bei dem die erwähnten Nachteile vermieden sind und bei dem bei Nichtgebrauch eine Abschaltung der Stromversorgung sichergestellt ist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in bzw. an dem in die Cocha oder den Gehörgang einsetzbaren Be­ reich des Gehäuses eine Fühleinrichtung für einen die Energieversorgung des Gerätes steuernden Schalter angeordnet ist.
Allen den eingangs erwähnten Geräten ist gemeinsam, daß ein wesentlicher Teil ihres - oft individuell nach Ohrab­ druck hergestellten - Gehäuses in den Ohrkanal hineinragt und in Gebrauchslage von diesem eng umschlossen wird. Dieser enge Kontakt ist notwendig, um das Gerät fest im Ohr zu halten, bzw. im Falle eines Hörgerätes eine gute Abdichtung zwecks Vermeidung akustischer Rückkopplung zu erreichen. Dieser enge Kontakt wird erfindungsgemäß dazu benützt, um die Geräte auto­ matisch einzuschalten, wenn sie ins Ohr eingesetzt werden, bzw. sie abzuschalten, wenn sie abgenommen werden. Auf diese Weise wird eine sichere Abschaltung der Stromversorgung des Gerätes bei dessen Abnahme gewährleistet, wobei das Gerät da­ nach beliebig abgelegt werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß das Laut­ stärkepotentiometer von der Schaltvorrichtung vollkommen ge­ trennt ist und beim Ein/Aus-Schalten nicht mehr verstellt zu werden braucht.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorge­ sehen sein, daß die Fühleinrichtung durch zwei an der Außen­ seite des aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff herge­ stellten Gehäuses angeordneten Elektroden gebildet ist, die mit einem elektronischen Schalter elektrisch leitend verbun­ den sind und diesen über den Hautwiderstand steuern oder, daß die Fühleinrichtung durch das aus einem elektrisch leitenden Material, wie z.B. Metall, beispielsweise vergoldetes Silber, hergestellte Gehäuse und eine isoliert in dieses eingesetzte weitere Elektrode gebildet ist, wobei das Gehäuse und die Elektrode mit einem elektronischen Schalter verbunden sind und diesen über den Hautwiderstand steuern.
In beiden Fällen ergibt sich auf einfache Weise ein sehr zuverlässiges Aus- bzw. Einschalten der Stromversorgung beim Entfernen bzw. Einsetzen des Gerätes aus bzw. in den Ge­ hörgang.
Außerdem ergibt sich bei diesen Lösungen die Möglich­ keit einer sehr weitgehenden Miniaturisierung. Bei diesen Lö­ sungen ist es besonders vorteilhaft, wenn an die Elektroden eine Wechselspannung angelegt ist.
Weiters kann vorgesehen sein, daß die Fühleinrichtung durch den Betätigungsarm eines mechanischen Miniatur­ schalters gebildet ist. Dabei kommt es durch den Betätigungs­ arm beim Einsetzen des Gerätes in den Gehörgang oder die Con­ cha zu einem Schließen des Miniaturschalters.
Dies ermöglicht eine eindeutige galvanische Trennung der Spannungsquelle von den übrigen Bauteilen des Gerätes.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Fühleinrichtung durch einen auf Wärme ansprechenden Fühler gebildet ist, der einen Schalter steuert, wobei vorzugsweise der thermische Fühler mit dem aus einem me­ tallischen Werkstoff hergestellten Gehäuse vorzugsweise durch Löten verbunden ist und einen Sprungschalter nach Art eines Knackfrosches betätigt.
Dabei schaltet der Schalter unter dem Einfluß der Körperwärme durch und öffnet sobald der Fühler auf Raumtempe­ ratur abgekühlt ist, was aufgrund der nur sehr kleinen Masse eines solchen Fühlers sehr rasch nach dem Entfernen des Gerä­ tes aus dem Gehörgang der Fall ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Fühleinrichtung durch eine fe­ dernd aufgewölbte Folie gebildet ist, die mit metallisierten Kunststoffteilen nach Art eines Folienschalters zusammenwirkt.
Dabei ergibt sich der Vorteil einer galvanischen Trennung mit einem sehr einfachen und platzsparenden Aufbau eines Schalters.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher er­ läutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 und 2 ein erstes Ausführungsbeispiel und die Fig. 3 bis 5 weitere Ausführungsbeispiele eines er­ findungsgemäßen Gerätes.
Fig. 1 zeigt eine teilweise aufgeschnittene Darstel­ lung z.B. eines Im-Ohr-Hörgerätes mit einer elektronischen Schaltvorrichtung. Auf einem durch eine Ohrmulde gebildeten Gehäuse 1 aus Acrylharz ist in bekannter Art eine Deckplatte 2 mit eingebautem Hörgerät aufgesetzt. Das Gerät enthält u.a. einen Lautstärkesteller 3, eine Batterielade 4, sowie einen nur schematisch dargestellten Verstärker mit Mikrofon 5, sowie einen Hörer 6. An etwa einander gegenüber liegenden Stellen des in den Ohrkanal hineinragenden Teiles des Gehäuses sind zwei Elektroden 7, 8 angebracht, deren Anschlußdrähte an einen an sich bekannten elektronischen Schalter führen.
Dieser elektronische Schalter kann z.B. ein bipolarer oder Feldeffekt-Transistor mit kleiner Sättigungsspannung sein oder eine für die Hörgeräte-Betriebsspannung (ca. 1.5 V) ge­ eignete CMOS-Schaltung.
Die Elektroden 7, 8 können beispielsweise aus ver­ goldetem Messing oder rostfreiem Stahl bestehen und auf der Ohrmulde 1 durch Kleben oder Nieten befestigt sein.
Fig. 2 zeigt das gleiche Gerät ins Ohr eingesetzt. Bei der aus oben angeführten Gründen notwendigen guten Paßform kommen die an dem Gehäuse 1 befestigten Elektroden 7, 8 in Kontakt mit der Haut des Gehörganges 9 und bewirken damit die Einschaltung des Gerätes. Dies erfolgt aufgrund des über den Hautwiderstand fließenden Stromes, der den mit den Elektroden verbundenen elektronischen Schalter (nicht dargestellt) durch­ schaltet. Mit dem Bezugszeichen 10 ist das schematisch darge­ stellte Trommelfell bezeichnet.
Fig. 3 zeigt einen Sonderfall des Gerätes nach Fig. 1, in dem das Gehäuse 1 aus einer dünnwandigen Metall­ schale meist Silber, vergoldet besteht. In diesem Fall kann das ganze Gehäuse 1 die eine Elektrode bilden, indem sie mit­ tels eines Drahtanschlusses 11 mit dem elektronischen Schalter verbunden ist. Die Gegenelektrode 7 ist in einer entspre­ chenden Öffnung der Ohrmulde mit Hilfe eines isolierten Trä­ gerplättchens 12 befestigt.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einer elek­ tromechanischen Schaltvorrichtung. In dem Gehäuse 1 ist neben dem Hörer 6 ein an sich bekannter "Mikroschalter" eingebaut. Solche Schalter gibt es heute schon in kleinsten Abmessungen und mit geringsten Betätigungskräften. Beim Einsetzen ins Ohr wird der Betätigungsarm 14 des Mikroschalters durch die Wand des Gehörganges nach innen gedrückt und der Schaltvorgang aus­ gelöst.
Fig. 5 ist ein anderes Ausführungsbeispiel einer elektro-mechanischen Schaltvorrichtung. Etwa zwischen dem Hö­ rer 6 und dem Verstärker 5 ist ein auf Temperaturänderungen ansprechender Fühler 15 angebracht, den mit der hier besonders vorteilhaft zu verwendenden metallischen Gehäuse 1 mittels ei­ ner Lötstelle 16 verbunden ist. Das Schaltelement 15 kann etwa nach dem Prinzip eines "Bimetall Knackfrosches" aufgebaut sein, der so bemessen ist, daß er bei Raumtemperatur ausge­ schaltet ist und bei Körpertemperatur eingeschaltet ist.
Fig. 6 zeigt ein weiters Ausführungsbeispiel, bei dem die Schaltvorrichtung aus mehreren, entsprechend geformten und mit einem elektrisch leitenden Belag versehenen Kunststoffo­ lien nach dem Prinzip eines Folientasters besteht. Beim Ein­ setzen in den Ohrkanal wird die äußere Folie 17 gegen die im unbetätigten Zustand durch eine Zwischenlage isolierte Fo­ lie 18 gedrückt, wodurch die elektrisch leitenden Beläge der Folien 17 und 18 in Kontakt miteinander kommen. Elektroakusti­ sche Geräte der eingangs erwähnten Art werden in der Regel mit sehr kleinen Strömen betrieben, so daß bei der Ausführungsform nach der Fig. 6 zumeist auf einen vom Folientaster gesteuerten elektronischen Schalter verzichtet werden und das Gerät durch diesen direkt geschaltet werden kann.
Obwohl sich die Abbildungen vorwiegend auf Hörgeräte für Schwerhörige beziehen, ist der Erfindungsgedanke auf im Ohr getragene elektro-akustische Geräte ganz allgemein anwend­ bar. Neben den eingangs erwähnten Beispielen sind auch noch verschiedene andere Anwendungen denkbar.
Wird für die Steuerung des elektronischen Schalters nach Fig. 1-3 die Batteriegleichspannung des Gerätes benützt, so ist es denkbar, daß an den Stellen, an denen die Elektroden 7, 8 bzw. 1, 7 an der Haut anliegen, schmerzhafte Strommarken entstehen oder Wärmeempfindungen hervorgerufen werden können. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft als Steu­ erspannung für die Schaltvorrichtung eine Wechselspannung zu benützen, die solche Effekte vermeidet. Die Wechselspannung kann in einem Generator erzeugt werden, der in Form einer kleinen integrierten Schaltung zusätzlich im Gerät unterge­ bracht ist. Auf dem gleichen Chip könnten auch zusätzliche Funktionen wie etwa eine Gleichrichtung des Steuersignals und der elektronische Schalter selbst untergebracht werden, was nach dem heutigen Stand der Technik durchaus in der notwendi­ gen Kleinheit realisierbar ist.

Claims (8)

1. Im Ohr zu tragendes elektro-akustisches Gerät, insbeson­ dere Im-Ohr und Kanal-Hörgerät für Schwerhörige, mit einer elektronischen Schaltung und einem Hörer, die in einem in den Gehörgang einsetzbaren Gehäuse, samt weiteren Einrichtungen, wie einen Lautstärkeregler und dgl. angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in bzw. an dem in die Concha oder den Ge­ hörgang einsetzbaren Bereich des Gehäuses (1) eine Fühlein­ richtung für einen die Energieversorgung des Gerätes steuern­ den Schalter angeordnet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch zwei an der Außenseite des aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff hergestellten Gehäuses (1) angeordneten Elektroden (7, 8) gebildet ist, die mit einem elektronischen Schalter elektrisch leitend verbunden sind und diesen über den Hautwiderstand steuern.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch das aus einem elektrisch leitenden Mate­ rial, wie z.B. Metall, beispielsweise vergoldetes Silber, hergestellte Gehäuse (1) und eine isoliert in dieses einge­ setzte weitere Elektrode (7) gebildet ist, wobei das Ge­ häuse (1) und die Elektrode mit einem elektronischen Schalter verbunden sind und diesen über den Hautwiderstand steuern.
4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch den Betätigungsarm (14) eines mechani­ schen Miniaturschalters (13) gebildet ist.
5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch einen auf Wärme ansprechenden Fühler (15) gebildet ist, der einen Schalter steuert.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische Fühler (15) mit dem aus einem metallischen Werk­ stoff hergestellten Gehäuse (1) vorzugsweise durch Löten ver­ bunden ist und einen Sprungschalter nach Art eines Knackfro­ sches betätigt.
7. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch eine federnd aufgewölbte Folie gebildet ist, die mit metallisierten Kunststoffteilen nach Art eines Folienschalters zusammenwirkt.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an die Elektroden eine Wechselspannung angelegt ist.
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