AT389611B - Im ohr zu tragendes elektroakustisches geraet - Google Patents

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Description

Nr. 389611
Die Erfindung bezieht sich auf ein im Ohr zu tragendes elektro-akustisches Gerät, insbesondere ein Im-Ohr und ein Kanal-Hörgerät für Schwerhörige, mit einer elektronischen Schaltung und einem Hörer, die in einem in den Gehörgang einsetzbaren Gehäuse, samt weiteren Einrichtungen, wie einen Lautstärkeregler und dgl. angeordnet sind. 5 Solche Geräte, insbesondere Hörgeräte für Schwerhörige, bei denen die elektronische Schaltung ein Mikrofon umfaßt, aber auch im Ohr zu tragende Tinnitus-Masker, Empfänger für induktive, bzw. infrarot- oder Hochfrequenz gesteuerte Übertragungsanlagen und dgl. mehr erfreuen sich in den letzten Jahren steigender Beliebtheit. Die fortschreitende Miniaturisierung der Einzelteile hat dazu geführt, daß es heute möglich ist, die ganze Elektronik einschließlich der notwendigen elektro-akustischen Wandler in einem · meist individuell nach 10 Ohrabdruck hergestellten - Gehäuse unterzubringen, das so klein ist, daß es entweder ganz im Ohikanal (äußeren Gehörgang) getragen werden kann oder gegebenenfalls nur noch einen Teil der Ohrmuschel (Concha) ausfüllt.
Diese Verkleinerung des ganzen Gerätes hat aber dazu geführt, daß auch die Bedienungselemente, wie z. B. Lautstärkesteller und Aus/Ein-Schalter, so weit verkleinert werden mußten, daß heute viele der Benützer solcher Geräte ernsthafte Bedienungsschwierigkeiten haben. Aus Gründen der Platzerspamis wird z. B. in bekannter Weise 15 gerne der Ein/Aus-Schalter mit dem Lautstärkepotentiometer kombiniert. Bedenkt man aber, daß diese Potentiometer nur mehr einen Durchmesser von etwa 5 mm haben, so werden die Schwierigkeiten verständlich.
Oft werden die Geräte nach Benutzung nicht ordentlich abgeschaltet, weil die notwendigerweise nur schwach ausgeprägte Raststellung des Schalters nicht »fühlt wird. Aber selbst bei ordentlicher Schalterbedienung macht dann beim Einschalten das Wiederauffinden der richtigen Potentiometerposition Schwierigkeiten, weil die kleinen 20 Steller mit normalen oder womöglich ungeschickten Fingern kaum mehr zu bedienen sind.
Die Problematik ist alt und z. B. schon von den noch wesentlich größeren, noch hinter dem Ohr zu tragenden Hörgeräten für Schwerhörige bekannt So hat man bei solchen Geräten etwa vorgeschlagen, den mechanischen Ein/Aus-Schalter durch einen Reed-Kontakt zu ersetzen, der beim Ablegen des Gerätes in sein Etui durch einen dort angebrachten Magneten das Gerät abschaltet Ein anderer Vorschlag zielt darauf, einen etwa an der Batterielade 25 angebrachten Schalter beim Ablegen des Gerätes in sein Etui zwangsweise zu betätigen. Wieder ein anderer Vorschlag sah einen lageäbhängigen Schalter vor, der beim Ablegen des Gerätes die Stromversorgung unterbrach. Alle diese Ideen haben sich in der Praxis nicht durchsetzen können, weil sie bei Nichtbenützung des Gerätes dessen Ablage an einem genau definierten Platz oder in einer genau definierten Position erfordern.
Ziel der Erfindung ist es, ein Gerät der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, bei dem die erwähnten 30 Nachteile vermieden sind und bei dem bei Nichtgebrauch eine Abschaltung der Stromversorgung sichergestellt ist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß im Gehörgang bzw. an dem in die Concha oder den Gehörgang einsetzbaren Bereich des Gehäuses eine Fühleinrichtung für einen die Energieversorgung des Gerätes steuernden Schalter angeordnet ist. 35 Allen den eingangs erwähnten Geräten ist gemeinsam, daß ein wesentlicher Teil ihres - oft individuell nach Ohrabdruck hergestellten - Gehäuses in den Ohrkanal hineinragt und in Gebrauchslage von diesem eng umschlossen wird. Dieser enge Kontakt ist notwendig, um das Gerät fest im Ohr zu halten, bzw. im Falle eines Hörgerätes eine gute Abdichtung zwecks Vermeidung akustischer Rückkopplung zu erreichen. Dieser enge Kontakt wird erfindungsgemäß dazu benützt, um die Geräte automatisch einzuschalten, wenn sie ins Ohr 40 eingesetzt werden, bzw. sie abzuschalten, wenn sie abgenommen werden. Auf diese Weise wird eine sichere Abschaltung der Stromversorgung des Gerätes bei dessen Abnahme gewährleistet, wobei das Gerät danach beliebig abgelegt werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß das Lautstärkepotentiometer von der Schaltvorrichtung vollkommen getrennt ist und beim Ein/Aus-Schalten nicht mehr verstellt zu werden braucht. 45 Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Fühleinrichtung durch zwei an der
Außenseite des aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff hergestellten Gehäuses angeordneten Elektroden gebildet ist, die mit einem elektronischen Schalter elektrisch leitend verbunden sind und diesen über den Hautwiderstand steuern oder, daß die Fühleinrichtung durch das aus einem elektrisch leitenden Material, wie z. B. Metall, beispielsweise vergoldetes Silber, hergestellte Gehäuse und eine isoliert in dieses eingesetzte weitere 50 Elektrode gebildet ist, wobei das Gehäuse und die Elektrode mit einem elektronischen Schalter verbunden sind und diesen über den Hautwiderstand steuern.
In beiden Fällen ergibt sich auf einfache Weise ein sehr zuverlässiges Aus- bzw. Einschalten der Stromversorgung beim Entfernen bzw. Einsetzen des Gerätes aus bzw. in den Gehörgang.
Außerdem ergibt sich bei diesen Lösungen die Möglichkeit einer sehr weitgehenden Miniaturisierung. Bei 55 diesen Lösungen ist es besonders vorteilhaft, wenn an die Elektroden eine Wechselspannung angelegt ist.
Weiters kann vorgesehen sein, daß die Fühleinrichtung durch den Betätigungsarm eines mechanischen Miniaturschalters gebildet ist. Dabei kommt es durch den Betätigungsarm beim Einsetzen des Gerätes in den Gehörgang oder die Concha zu einem Schließen des Miniaturschalters.
Dies ermöglicht eine eindeutige galvanische Trennung der Spannungsquelle von den übrigen Bauteilen des 60 Gerätes.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Fühleinrichtung durch einen auf Wärme ansprechenden Fühler gebildet ist, der einen Schalter steuert, wobei vorzugsweise der thermische -2-
Nr. 389611 Fühler mit dem aus einem metallischen Werkstoff hergestellten Gehäuse vorzugsweise durch Löten verbunden ist und einen Sprungschalter nach Art eines Knackfrosches betätigt.
Dabei schaltet der Schalter unter dem Einfluß der Körperwärme durch und öffnet, sobald der Fühler auf Raumtemperatur abgekühlt ist, was aufgrund der nur sehr ldeinen Masse eines solchen Fühlers sehr rasch nach 5 dem Entfernen des Gerätes aus dem Gehörgang der Fall ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Fühleinrichtung durch eine federnd aufgewölbte Folie gebildet ist, die mit metallisierten Kunststoffteilen nach Art eines Folienschalters zusammenwirkt.
Dabei ergibt sich der Vorteil einer galvanischen Trennung mit einem sehr einfachen und platzsparenden 10 Aufbau eines Schalters.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert Dabei zeigen:
Fig. 1 und 2 ein erstes Ausführungsbeispiel und die
Fig. 3 bis 5 weitere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Gerätes.
Fig. 1 zeigt eine teilweise aufgeschnittene Darstellung z. B. eines Im-Ohr-Hörgerätes mit einer elektronischen IS Schaltvorrichtung. Auf einem durch eine Ohrmulde gebildeten Gehäuse (1) aus Acrylharz ist in bekannter Art eine Deckplatte (2) mit eingebautem Hörgerät aufgesetzt. Das Gerät enthält u. a. einen Lautstärkesteller (3), eine Batterielade (4), sowie einen nur schematisch dargestellten Verstärker mit Mikrofon (5), sowie einen Hörer (6). An etwa einander gegenüberliegenden Stellen des in den Ohrkanal hineinragenden Teiles des Gehäuses sind zwei Elektroden (7), (8) angebracht, deren Anschlußdrähte an einen an sich bekannten elektronischen Schalter 20 führen.
Dieser elektronische Schalter kann z. B. ein bipolarer oder Feldeffekt-Transistor mit kleiner Sättigungsspannung sein oder eine für die Hörgeräte-Betriebsspannung (ca. 1.5 V) geeignete CMOS-Schaltung.
Die Elektroden (7), (8) können beispielsweise aus vergoldetem Messing oder rostfreiem Stahl bestehen und auf der Ohrmulde (1) durch Kleben oder Nieten befestigt sein. 25 Fig. 2 zeigt das gleiche Gerät ins Ohr eingesetzt.
Bei der aus oben angeführten Gründen notwendigen guten Paßform kommen die an dem Gehäuse (1) befestigten Elektroden (7), (8) in Kontakt mit der Haut des Gehörganges (9) und bewirken damit die Einschaltung des Gerätes. Dies erfolgt aufgrund des über den Hautwiderstand fließenden Stromes, der den mit den Elektroden verbundenen elektronischen Schalter (nicht dargestellt) durchschaltet Mit dem Bezugszeichen (10) ist 30 das schematisch dargestellte Trommelfell bezeichnet
Fig. 3 zeigt einen Sonderfall des Gerätes nach Fig. 1, in dem das Gehäuse (1) aus einer dünnwandigen Metallschale, meist Silber vergoldet, besteht. In diesem Fall kann das ganze Gehäuse (1) die eine Elektrode bilden, indem sie mittels eines Drahtanschlusses (11) mit dem elektronischen Schalter verbunden ist. Die Gegenelektrode (7) ist in einer entsprechenden Öffnung der Ohrmulde mit Hilfe eines isolierten Trägeiplättchens 35 (12) befestigt.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einer elektromechanischen Schaltvorrichtung. In dem Gehäuse (1) ist neben dem Hörer (6) ein an sich bekannter "Mikroschalter" eingebaut.
Solche Schalter gibt es heute schon in kleinsten Abmessungen und mit geringsten Betätigungskräften. Beim Einsetzen ins Ohr wird der Betätigungsarm (14) des Mikroschalters durch die Wand des Gehörganges nach innen 40 gedrückt und der Schaltvorgang ausgelöst.
Fig. 5 ist ein anderes Ausführungsbeispiel einer elektra-mechanischen Schaltvorrichtung. Etwa zwischen dem Hörer (6) und dem Verstärker (5) ist ein auf Temperaturänderungen ansprechender Fühler (15) angebracht, der mit der hier besonders vorteilhaft zu verwendenden metallischen Gehäuse (1) mittels einer Lötstelle (16) verbunden ist. Das Schaltelement (15) kann etwa nach dem Prinzip eines "Bimetall-Knackfrosches" aufgebaut 45 sein, der so bemessen ist, daß er bei Raumtemperatur ausgeschaltet ist und bei Körpertemperatur eingeschaltet ist.
Fig. 6 zeigt ein weiters Ausführungsbeispiel, bei dem die Schaltvorrichtung aus mehreren, entsprechend geformten und mit einem elektrisch leitenden Belag versehenen Kunststoffolien nach dem Prinzip eines Folientasters besteht. Beim Einsetzen in den Ohrkanal wird die äußere Folie (17) gegen die im unbetätigten 50 Zustand durch eine Zwischenlage isolierte Folie (18) gedrückt, wodurch die elektrisch leitenden Beläge der Folien (17) und (18) in Kontakt miteinander kommen. Elektroakustische Geräte der eingangs erwähnten Art werden in der Regel mit sehr kleinen Strömen betrieben, sodaß bei der Ausführungsform nach der Fig. 6 zumeist auf einen vom Folientaster gesteuerten elektronischen Schalter verzichtet werden und das Gerät durch diesen direkt geschaltet werden kann. 55 Obwohl sich die Abbildungen vorwiegend auf Hörgeräte für Schwerhörige beziehen, ist der Erfindungsgedanke auf im Ohr getragene elektro-akustische Geräte ganz allgemein anwendbar. Neben den eingangs erwähnten Beispielen sind auch noch verschiedene andere Anwendungen denkbar.
Wird für die Steuerung des elektronischen Schalters nach Fig. 1 - 3 die Batteriegleichspannung des Gerätes benützt, so ist es denkbar, daß an den Stellen, an denen die Elektroden (7), (8) bzw. (1), (7) an der Haut 60 anliegen, schmerzhafte Strommarken entstehen oder Wärmeempfindungen hervorgerufen werden können. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, als Steuerspannung für die Schaltvorrichtung eine Wechselspannung zu benützen, die solche Effekte vermeidet Die Wechselspannung kann in einem Generator erzeugt werden, der in -3-

Claims (8)

  1. Nr. 389611 Form einer kleinen integrierten Schaltung zusätzlich im Gerät untergebracht ist. Auf dem gleichen Chip könnten auch zusätzliche Funktionen wie etwa eine Gleichrichtung des Steuersignals und der elektronische Schalter selbst untergebracht werden, was nach dem heutigen Stand der Technik durchaus in der notwendigen Reinheit realisierbar ist. PATENTANSPRÜCHE 1. Im Ohr zu tragendes elektro-akustisches Gerät, insbesondere Im-Ohr und Kanal-Hörgerät für Schwerhörige, mit einer elektronischen Schaltung und einem Hörer, die in einem in den Gehörgang ersetzbaren Gehäuse, samt weiteren Einrichtungen, wie einen Lautstärkeregler und dgl. angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in bzw. an dem in die Concha oder den Gehörgang ersetzbaren Bereich des Gehäuses (1) eine Fühleinrichtung für einen die Energieversorgung des Gerätes steuernden Schalter angeordnet ist
  2. 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch zwei an der Außenseite des aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff hergestellten Gehäuses (1) angeordneten Elektroden (7,8) gebildet ist, die mit einem elektronischen Schalter elektrisch leitend verbunden sind und diesen über den Hautwiderstand steuern.
  3. 3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch das aus einem elektrisch leitenden Material, wie z. B. Metall, beispielsweise vergoldetes Silber, heigestellte Gehäuse (1) und eine isoliert in dieses eingesetzte weitere Elektrode (7) gebildet ist, wobei das Gehäuse (1) und die Elektrode mit einem elektronischen Schalt» verbunden sind und diesen über den Hautwiderstand steuern.
  4. 4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch den Betätigungsarm (14) eines mechanischen Miniaturschalters (13) gebildet ist.
  5. 5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch einen auf Wärme ansprechenden Fühler (15) gebildet ist, der einen Schalter steuert
  6. 6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der thermische Fühler (15) mit dem aus einem metallischen Werkstoff hergestellten Gehäuse (1) vorzugsweise durch Löten verbunden ist und einen Sprungschalter nach Art eines Knackfrosches betätigt
  7. 7. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung durch eine federnd aufgewölbte Folie gebildet ist, die mit metallisierten Kunststoffiteilen nach Art eines Folienschalters zusammenwirkt.
  8. 8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an die Elektroden eine Wechselspannung angelegt ist Hiezu 1 Blatt Zeichnung -4-
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